Allerlei seit 2008

Donnerstag, 12. November 2009

Hundert Jahre kolumbanische Witwenvillen

Es war mit Sicherheit eine der aufwändigeren Vernissagen der letzten Jahre: Mit der Eröffnung der Ausstellung von Werken Lucie Plaschkas feierten die Schön-Kliniken den 100. Geburtstag ihrer Villa de Osa.

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Die Kempfenhauser Villa de Osa, erbaut von Augusta de Osa, der Witwe des kolumbianischen Botschafters in Paris (wie auch immer das vor sich gegangen sein mag)

Auf der Einladungskarte zum großen Event, der mit einem fulminanten Feuerwerk im ganzen Klinikgarten begangen wurde, beschrieb die Klinikleitung noch einmal, welches Kleinod hier durch ihr beharrliches Wirken in den vergangenen Jahrzehnten zerstört wurde: Man feiere in einem "herrschaftlichen außerordentlich feingliedrigen Bau, welcher barockes Raumgefühl mit französischer Eleganz vereint".

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Spätbarocke Freude: Feuerwerk im Garten der Villa

Aber ist die Architektur erst einmal zerstört, feiert es sich umso besser: Lucie Plaschka, von Jokl Kaske als "First Lady der East Coast" eingeführt, schafft es, sich gegen die erschlagende Architektur der Villa de Osa feinsinnig zu behaupten ...

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Lucie Plaschka, Das siebente Siegel, (Ausschnitt)

... Sekt und Buffet waren hervorragend und als dann auch noch die Jazzer von Justyn Tyme loslegten, wurde die alte Villa zur veritablen Ü-50 Disko (nur dass die Musik von Justyn Tyme weitaus besser war als auf solchen Veranstaltungen üblich).

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Für alle, die das Konzert verpasst haben, hier ein Hörbeispiel - Justyn Tyme: "The Day Before Tomorrow"

Der exklusivste Basar diesseits des Urals

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Laden zum Adventsbasar im Schloss: einige der Damen vom Freundeskreis der MS Klinik mit Ulrike Seul, der 1. Vorsitzenden (hinten, 2.v. rechts), und der 2. Vorsitzenden Sylvia Hass (Mitte)

Emsig haben die Helferinnen alles vorbereitet, um morgen pünktlich die Türen öffnen zu können: Ab zehn Uhr findet wieder der Adventsbasar des Freundeskreises der Multiple-Sklerose-Klinik im Schloss Kempfenhausen statt, Samstag von zehn bis sechzehn Uhr. Üblicherweise ist die Anzahl und die Güte der dort angebotenen Dinge dem exklusiven äußeren Rahmen durchaus angemessen. Nachdem auch diesmal "eine gefühlte Million Dinge" gespendet wurden, steht zu erwarten, dass der Andrang groß sein und die Feuerwehr wieder die Parkplatzsituation regeln wird. Unter der nicht nur gebrauchten, sondern auch neuen Ware finden sich wie immer Haushaltswaren, Geschenkartikel, Weihnachtsschmuck, Sportartikel, Tischwäsche, Kleidung, Einrichtungsgegenstände, Bücher, Geschirr. Dem illustren Spenderkreis ist es zu verdanken, dass es regelmäßig auch komplette Golfsets, wandfüllende Weltkarten und kaum getragene Fracks zu finden gibt.
Der Freundeskreis, der übrigens eine neue Homepage eingerichtet hat, feiert nächstes Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Der Basar ist seit 21 Jahren eine feste Einrichtung - wie mittlerweile auch das Adventskonzert mit dem Münchner Bach-Chor, das dieses Jahr am 29. November in Aufkirchen stattfindet.

Krankenhäuser zu Kunsthallen

In unserem Dorf ist ja immer etwas los. Dass aber die Woche ihre Mitte hinter sich gebracht hat, merkt man daran, dass hier im Blog künstlerische Themen und Veranstaltungshinweise die schnöde Politik verdrängen. Wohlan: Heute Donnerstag eröffnet die Berger Künstlerin Lucie Plaschka in der Villa d Osa, dem historischen Restbestand zwischen all den Bausünden der Agirov-Klinik, ihre Ausstellung mit Papierskulpturen.



Papierskulpturen? Ja, Lucie Plaschka arbeitet statt in schwerer Bronze mit federleichtem Papier: sie verarbeitet das älteste Kulturprodukt zu Chiffren: Sie knüllt das Papier, verleimt es, collagiert es, macht aus ihm überlebensgroße, fragile Kleiderskulpturen oder unlesbare Bücher, die angeblich die Weisheit enthalten.

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Lucie Plaschka: Buch der Weisheit, 2007

Lucie Plaschka wird heute nicht nur eine federleichte Ausstellung eröffnen und der unermüdliche Jokl Kaske wird ihr dabei die Ehrenrede halten und seine schnöde Zustimmung zum Kreisverkehr sicher mit keinem Wort erwähnen, sondern Lucie besitzt auch für alle, die den Donnerstag anders verbringen wollen, eine äußerst professionelle Homepage mit vielen schönen Bildern ihrer Arbeiten: http://www.lucieplaschka.de

Dienstag, 10. November 2009

Happy Birthday Jens!

Lieber Jens,

auch wir von der QUH wünschen Dir alles Gute zum 40. und dass Du Dir Deine gradlinige Art beibehältst, die mitunter ja zu Diskussionen anregt - aalglatt kann jeder - quer ist schick!

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Jens Lehmann, ein anderer Mann, ein anderer Verein.

Erst waren da Deine Hubschrauberflüge, die Dir und der QUH etwas Ärger einbrachten, weil die "Bild"-Zeitung hier aus dem Blog unerlaubt Bilder Deiner Dienstflüge klaute. Aber Du fliegst inzwischen so, daß es keiner mehr merkt (außer Dir), die "Bild"-Zeitung musste als Strafe für die Veröffentlichung unseres Portraits eine vierstellige Summe an den MTV spenden und Du arbeitest unter größter Geheimhaltung inzwischen sogar beim Verein mit. - Was Du vielleicht nicht weißt: Es gab es im letzten Jahr eine lokale Image-Kampagne für den MTV, die aus Rücksicht auf Deine Probezeit bei anderen Fußballvereinen dann nicht alles auf Plakatwänden öffentlich machte, was geplant und gedruckt war.

Wir wollen zu Deinem Jubeltag unserer Verbundenheit Ausdruck geben und hier ein unveröffentliches "Glanzstück" der Zusammenarbeit zwischen MTV und Jensemann noch zum Besten geben:

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Das MTV-Plakat, das nicht zum Einsatz kam

Also Jens, halt den Kasten sauber und vielleicht klappt es ja noch mit Südafrika ... oder noch exotischer: als Stürmer in der AH von Berg, aber ob Du da dem Konkurrenzkampf gewachsen bist ... die AH des MTV hat in dieses Jahr schließlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. - Wie auch immer, feier schön! Zumindest heute gibt etwas wichtigeres als Fußball, glaubt zumindest ...

Deine QUH

Montag, 9. November 2009

Die Mauer muss weg!

Jetzt wird auch neben der alten Brauerei mitten in Berg (gegenüber von Bachmayrs Pizzeria) gebaut. Die Sparkasse wird dorthin ihre Filiale verlegen. Durch Intervention der QUH konnte der Gemeinderates erreichen, dass dort, wo jetzt schon die Autos parken und Hähnchen verkauft werden, ein etwas größerer Platz ersteht, an dem sich hoffentlich etwas Leben entwickelt. So ungefähr wird nach unseren letzten Informationen das dort entstehende Gebäude aussehen:

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Neubau gegenüber der Esso-Tankstelle

Dieser Entwurf jedenfalls wurde einstmals dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt. Interessant ist aber, was für ein Entwurf zuerst der Gemeinde intern vorgelegt wurde. Der Urentwurf sah noch ganz anders, moderner aus:

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Erster Vorschlag des Bauherren

Zwischen diesem ersten - architektonisch etwas ambitionierten - und dem letztendlich dem Gemeinderat vorgelegtem Entwurf stand eine eingehende Beratung in der Gemeinde. Es wurde abgeschätzt, was man an dieser Stelle genehmigen könne und was nicht. Durch diese Beratung verschwanden die unterschiedlichen Fenstergrößen und damit jegliche architektonische Idee, jede Zeitgenossenschaft des Gebäudes aus dem Entwurf. Es wird nun wohl ein Einheitshaus entstehen, das sich trotzdem nicht um die umliegende, historische Bausubstanz kümmert.

Ironie der Geschichte: Auch der überarbeitete Entwurf wurde dem kompromißwilligen Bauherren erst einmal nicht genehmigt, da der Rat auf Drängen der QUH darauf Wert legte, dass die Tiefgarageneinfahrt (auf den Entwürfen noch links im Bild), so wie es der Bebauungsplan auch vorsieht, nicht zur Hauptstaße hin orientiert ist. Erst dadurch besteht die Chance, dass an dieser Stelle ein kleiner Platz entsteht.

So schön, wie sich Volker Cornelius diesen Platz einmal vorgestellt hat, dürfte es leider wieder einmal nicht werden:

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Idealentwurf eines richtigen Platzes gegenüber der Esso-Tankstelle.

Zwar gibt es eine Chance, dass die Halballee dort im nächsten Jahr entsteht, aber der von Cornelius vorgeschlagene und im Rat auch von der QUH geforderte Zebrastreifen wird nicht kommen ... und wenn nicht ein Wunder geschieht, wird aus dem Platz das, was aus jedem freien Quadratzentrimeter in unserem Dorf wird: ein Abstellplatz für SUVs. - Die QUH würde jetzt gern an ein Wunder glauben.

Wie der Vorschlag von Volker Cornelius für diesen Platz aussah, berichtete die QUH vor über einem halben Jahr hier: http://quh.twoday.net/stories/5614391

Sonntag, 8. November 2009

Es wollte nicht fallen ...

... das Tor für den MTV am Samstag auf dem Lohacker.
Und so verlor die Erste samt Geburtstagskind und Kapitän Flo Garke mit 0:2 gegen den TSV Solln.
Man soll ja nicht mit dem Schiedsrichter hadern, aber dieser hatte einen wirklich rabenschwarzen Tag erwischt. Und der eine oder andere Sollner Spieler kann sich auch zum Casting für die nächste Stuntshow anmelden - Talent haben sie!

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Diesmal nur Zaungast: der kränkelnde Abwehrhüne Hansi Kleiner beobachtet die Berger Niederlage aus dem warmen Auto.

Glückwunsch an die 2. Mannschaft des MTV, die gestern gegen den FC Bad Kohlgrub mit 2:1 den 2. Sieg in Folge eingefahren hat!

Freitag, 6. November 2009

Kreisel der Woche

Jetzt wird es ernst: die nächste Gemeinderatssitzung verspricht unter TOP 3: "Kreisverkehr Berg Nord: Ermächtigung zur vorzeitigen Ausschreibung der Bauleistungen". Aus diesem beängstigend aktuellen Anlaß noch eine weitere Folge unerer beliebten Serie "Kreisel der Woche".

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Wer hat's erfunden? - Richtig, die Engländer!

Unser Mitglied Uwe K. ist mit Informationen zur Königsklasse der Kreisel gefüttert worden: The Magic Roundabouts

Entwickelt wurde der Magic Roundabout als „Multi-mini-roundabout“ vom britischen Road Research Laboratory (RRL). In den äußeren Kreisverkehren läuft der Verkehr, wie in Großbritannien üblich, im Uhrzeigersinn (Linksverkehr) und im inneren Kreisverkehr läuft der Verkehr entgegen den Uhrzeigersinn (wie im restlichen Europa mit Rechtsverkehr üblich). Die Fahrer, die aus den sich treffenden Straßen kommen, fahren also zunächst in den jeweiligen kleinen Kreisverkehr ein und fädeln sich dann, so sie nicht sofort wieder links abbiegen müssen, in den großen Kreisverkehr im Inneren ein. Dieser wird an der gewünschten Ausfahrt wieder über den jeweiligen kleinen Kreisverkehr verlassen. (PUH!)

Für unseren Ortseingang wahrscheinlich leicht überdimensioniert und für den einen oder anderen von uns mit Sicherheit auch zu kompliziert :-).

Wer mehr dazu wissen mag, findet es hier: The Swindon Roundabout. Danke Uwe!

Montag, 2. November 2009

MTV Awards 2009

Und bevor wir uns jetzt auf unseren Lorbeeren ausruhen und ausgerechnet am Tag nach der editorischen 6000er Höchstleistung heute gar nichts veröffentlichen, bringen wir noch einen schnell Veranstaltungshinweis.



Zum zweiten Mal in Folge lädt der MTV - eine historisch seltene Zusammenarbeit zwischen Turnern und Fußballern - zur Verleihung der MTV Awards in den Marstall.

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Il Presidente mit Le Überraschungsgast und The Schirmherr

Wir erinnern uns: Das war jene legendäre Veranstaltung im letzten Jahr, die als "Party des Jahres" Furore machte. Jener Abend, an dem sich Schirmherr Oliver Bierhoff von der Bühne herab bei seiner Frau entschuldigte, die auf seinen Zuruf "Wir gehen doch nur zum Sportverein" ihre Jeans angezogen hatte. Ganz Berg hingegen (inklusive Schlagerstars, Bundestagsabgeordnete und Nationaltorwart) in Abendgarderobe, Frack oder höchstens im kleinen Schwarzen erschienen war, um den ehrenamtlichen Mitarbeitern des MTV zu huldigen. Also: Rasch Karten reservieren und die Abendkleider aus der Mottenkiste!

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Karten verbindlich reservieren:
per E-Mail unter mtv-berg.award@gmx.de,
in der MTV Berg Geschäftsstelle Elke Sigel, Tel: 08151-50900
oder im a'dabei

Samstag, 31. Oktober 2009

Beckett und Bierbichler: "Intellektuell auf dem Kamm der Welle"

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A late evening in the future

Im Nachhinein war es doch ein ziemliches Wagnis, Becketts "Das letzte Band" ausgerechnet in einem Wirtshaussaal auf die Bühne zu bringen - aber es funktionierte. Allerdings wäre gleich die Intro beinahe schiefgegangen - Bierbichler, noch nicht ganz in den alten Zausel Krapp verwandelt, kam durch den Saaleingang herein, nahm wortlos seinen Platz auf der Bühne ein und musste feststellen, dass noch Getränke serviert wurden. Kurz beobachtete er, dann ging er freundlich-autoritär dazwischen: "Kaske, das war zu früh! Licht an, bis alle Bedienungen fertig sind." Das ging denn auch recht schnell, und Bierbichler schaffte es als Herr der Pausen, sich durch beharrliches Schweigen Ruhe und Aufmerksamkeit zu verschaffen, seine kleine Multimediaecke aufzubauen und die in Becketts sehr exakten Regieanweisungen vorgeschriebene Banane zu verspeisen. Wundersam die Wandlungen, die Bierbichler vollzog - zunächst alterte er coram publico, indem er sich bedächtig einen Schnurrbart anklebte, ein Toupet aufsetzte und sich einen Bauch vor den Bauch schnallte, um wiederum sogleich verjüngt per Video zu erscheinen und dann im Laufe des Stücks angesichts der Erinnerungen Teile der Camouflage wieder abzuwerfen. Zum Dahinschmelzen auf dem Video: "Ihre Augen waren nur Schlitze, der grellen Sonne wegen. Ich beugte mich über sie, damit sie im Schatten wären, und sie öffneten sich. Pause. Leise: Ließen mich ein." Just in dem Moment, als er Spule neun ankündigte, schlug die Kirchturmuhr neun Mal. Ganz besonders: der Gesang. Das war Dorftheater der anderen Art. Danke für den Vorstoß!

Freitag, 30. Oktober 2009

Ben Hur auf Heimspiel

3203784 Am Freitag und Samstag bringt der Mörlbacher Musikproduzent Franz Abraham sein neues Großevent nach München: Das Live-Spektakel Ben Hur. Wir berichteten bereits über die Premiere in London. Vorstellungen gibt es noch am Samstag, 31. Oktober 2009, 15.00 und 20.00 Uhr.Könnte sein, dass wir keinen Erfolg damit haben, dieses Größtereignis nach Berg zu holen.

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