Mittwoch, 17. Februar 2016

Anselm Bilgri spricht in Berg


Haus Buchenried

„Der Mensch im Mittelpunkt / Werteorientierte Führung“ ist das Thema des Vortrags, den Anselm Bilgri am Donnerstag in Haus Buchenried hält.

Der Philosoph, Theologe und Autor ist vielen bekannt ist er durch seine langjährige Tätigkeit als Prior und Cellerar der Abtei St. Bonifaz in München und Andechs.


Anselm Bilgri

Anselm Bilgri, der 2004 aus dem Benediktinerorden austrat, thematisiert in seinem Vortrag, wie eine werteorientierte Unternehmensführung auf Grundlage der 1500 Jahre alten Ordensregel Benedikts zum Wachstum und Gedeihen eines Unternehmens beitragen kann. Welche Werte sind es, die das Zusammenleben und -arbeiten der Menschen bestimmen? Auf welchen Werten kann ein nachhaltiger, dauerhafter Erfolg im Unternehmen und im Leben der Individuen aufbauen?

Einer seiner Leitsätze lautet: „Wenn man nur den Gewinn im Auge hat, verliert man leicht den Blick für die Menschen, ohne die dieser Gewinn nicht zu erzielen ist", lautet einer seiner Leitsätze.

Wann: Donnerstag, 18.02.2016, 19.30 – 20.30 Uhr
Wo: Seminarzentrum Haus Buchenried, 82335 Berg/Leoni am Starnberger See
Kosten: EURO 10,00 bar zu zahlen an der Abendkasse oder online-Buchung unter www.mvhs.de/buchenried - Seminarnummer B850038 - möglich.
Infos: 0 8151-96 20-0.

Freitag, 19. Februar 2016

Bazaaaar!



Frühjahr- und Sommersachen verspricht der Bazar des Kindergartens St. Maria. Dazu alles rund um Babys und Kinder - und nicht zuletzt selbstgebackene Kuchen, auch zum Mitnehmen.
Morgen, am Samstag von 9:00 bis 12:00 Uhr im Pfarrsaal Aufkirchen.

Hereinflüchtende Neuigkeiten: Flüchtlingsunterkunft und Wohnungsbau

Der erste Eindruck war: Berg braucht ein größeres Rathaus. Der Ratssaal komplett belegt, das Trauzimmer über Lautsprecher angeschlossen, sogar der Gang überfüllt.


So viele Besucher wie nicht mal zu Windkraft-Zeiten im Berger Rathaus

Unter regem Publikumsinteresse hat der Berger Gemeinderat nach fast zweistündiger, größtenteils sachlicher Diskussion beschlossen, dem Landkreis das Grundstück an der "Festwiese Höhenrain" für eine zweite Flüchtlingsunterkunft (Holzbauhalle; Bild siehe unten) zur Verfügung zu stellen.


Platz auf der Wiese für 120 Flüchtlinge in Höhenrain

"So ein knappes Ergebnis habe ich noch nie gehabt", gestand Kreisbauamt Dr. Kühnel angesichts des 12:9 Ergebnisses. Fast die ganze EUW-Fraktion hatte "ihrem" Bürgermeister die Gefolgschaft verweigert. Bürgermeister Monn hatte hingegen betont, dass er Bürgermeister "von ganz Berg" sei. Auch die ganze SPD stimmte - angeführt von dem sehr eifrigen Höhenrainer Gemeinderat Streitberger und ohne durchdachten Gegenvorschlag - gegen diese zweite Flüchtlingsunterkunft in der Gemeinde.


Schwere Entscheidungen für die Gemeinderäte

Die QUH stimmte - so wie man das gestern mit der Parteibasis besprochen hatte - für den Festplatz, die aus ihrer Sicht vernünftigste Lösung. BG, FDP, und die halbe CSU unterstützten ebenfalls diesen Plan. Da sich die EUW - bis auf Ludwig Haseneder - vor allem wegen der zukünftig fehlenden Feiermöglichkeiten gegen den Standort Höhenrain aussprach, erwies sich die QUH als größte Stütze des Bürgermeisters. Wer hätte das je gedacht?


Die EUW-Fraktion in ungewohnter Rolle: uneinig und konsterniert nach einer Abstimmungsniederlage

Die schönste Wortmeldung stammte übrigens von QUH-GRin Elke Grundmann, die als direkte Anrainerin des Zeltdorfes zu Protokoll gab: "Niemand muss Angst haben. Mein Leben hat sich durch die nahe Zeltstadt nicht im Geringsten verändert."

Einen kleinen Eklat gab es in der Sitzung auch noch: Ein Teil der Höhenrainer Burschenschaft betrat noch einmal den Saal und warf Bürgermeister Monn mit versteinerter Miene 500 € auf den Ratstisch: Symbolisch wollten sie offenbar den Gemeindezuschuss zu ihrer Maifeier zurück geben.


Große Enttäuschung bei den Höhenrainer Burschen

Außerdem wird an der Osterfelderstraße zwischen Aufkirchen und Aufhausen Platz für bezahlbaren Wohnraum geschaffen. Hier sollen in Zusammenarbeit mit dem "Verband Wohnen" in naher Zukunft Mietshäuser mit ca. 30 Wohneinheiten errichtet werden (in der Größenordnung vorstellbar in etwa wie das "Wohnzentrum Etztal"). Gemeinderat Schmid hatte von vornherein angekündigt, gegen jegliche Planung zu sein. Abgesehen davon war diese Entscheidung einstimmig (20:1). Zu wünschen ist hier, dass trotzdem die Sichtachse ins Tal und die Grenze zwischen den Gemeindeteilen erhalten bleibt.


Platz auf der Wiese für 30 Wohnungen in Aufhausen

Bisher leben in Berg bereits etwa 125 Flüchtlinge - die Zahl wechselt täglich - verteilt auf mehrere Wohnungen und in der Zeltunterkunft am Huberfeld.

Montag, 15. Februar 2016

Die QUH im Keller - wo die Flüchtlinge untergebracht werden sollen

Wohin mit der Flüchtlingshalle und dem sozialen Wohnungsbau? Im Vorfeld der heutigen Abstimmung im Gemeinderat über den Standort für ein Wohnungsprojekt (mit ca. 30 Wohneinheiten) und eine Halle für Flüchtlinge (ca. 120 Plätze) lud die QUH ihre Mitglieder in den Keller vom "Müllers". Für die gut 40 Anwesenden (es waren auch einige Zaungäste darunter) wurde es ein vernünftiger und weitgehend sachlicher Austausch über die in der Gemeinde anstehenden Probleme und Vorhaben.


Meinungsaustausch unter Parteifreunden

Elke Link, die 3. Bürgermeisterin, und die 3 übrigen QUH-Gemeinderäte (Ammer, Grundmann Kalinke) stellten - moderiert von QUH-Hirte André Weibrecht - die Problematik und die 7 zur Auswahl stehenden Grundstücke in Berg vor. Sie machten deutlich, dass es hier im Farchner Keller nicht über die Flüchtlingspolitik im Allgemeinen, sondern über die Entscheidungen gehen soll, die in der Gemeinde wirklich anstehen. Ein Konfrontationskurs gegen Flüchtlinge wurde ausgeschlossen.

Es wurden zunächst einige verwirrende Punkte erklärt:
- Die im Raum stehenden 6% Berger Flüchtlingsquote beziehen sich nur anteilig auf die über 4-5000 dem Landkreis zugewiesenen Asylsuchenden. 6% von 2%. So kommt es zur geschätzten Zahl von 275 zu schaffenden Plätzen. Eine Zahl, die angesichts der realen Entwicklung jederzeit (nach oben oder unten) korrigiert werden muss.
- Eine dezentrale Unterbringung wäre zwar gewünscht, es dürfte aber unmöglich sein, in Berg bezahlbaren Wohnraum für 120 Personen zu finden.
- Auch kleinteilige architektonische Lösungen sind - laut mehreren anwesenden Architekten - in der zur Verfügung stehenden Zeit auch mit gutem Willen nicht zu realisieren.
- Die Entscheidungen trifft der Landkreis, der auch die organisatorische Verantwortung trägt. Berg darf nur die Plätze zur Verfügung stellen (oder es werden eben Turnhallen "akquiriert", was niemand will).

Gegenüber dem Zeltlager am Ortseingang in Berg wurde eine Hallenlösung hingegen als Fortschritt angesehen. Jetzt schon sollte man daran gehen, für die Zeit "nach der Zeltstadt" zu planen. Dann dürfte eine Containersiedlung in Berg nötig werden.

In der Standortfrage wurde aus Sicht der Anwesenden folgender Vorschlag als sinnvoll erachtet:


Ein Grundstück für den Wohnungsbau in Aufhausen (südlich Osterfelder)

Das Grundstück an der Osterfelderstaße erscheint städtbaulich am geeignetsten, teilweise dem "Verband Wohnen" in Erbpacht zur Verfügung gestellt zu werden. Hier ist am ehesten eine bauliche Anbindung an eine Ortschaft möglich, zudem Infrastruktur (Spielplatz, Einkaufsmöglichkeiten) vorhanden. Gegenüber dem nahen Grundstück am Enzianweg spricht die landschaftliche Beschaffenheit (Senke statt Hügel) für dieses Grundstück. Ein scheinbares Zusammenwachsen der Ortschaften könne man hinnehmen.

Und damit zu der Frage, die die Gemeindebürger derzeit beschäftigt: Wohin mit der Halle für die Flüchtlinge?


Die geplante - und vom Landratsamt bereits angeschaffte - Halle (Quelle: Landratsamt Starnberg)

Für den Bau der Halle, die 3 Jahre als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird und dann einer anderen Nutzung zugeführt werden könnte, werden die QUH-Gemeinderäte - soweit nicht neue Fakten auftauchen - den Vorschlag unterstützen, sie auf der sogenannten "Festwiese" in Höhenrain zu planen.


Ein Grundstück für die zweite Flüchtlingsunterkunft: Festwiese Höhenrain (Quelle Gemeinde Berg)

Den Höhenrainern, die für ihren Zusammenhalt bekannt sind und nach dem Krieg schon einmal über 400 Flüchtlinge aufgenommen haben, traut man es zu, ebenso wie in Berg einen funktionierenden Helferkreis aufzubauen. Vielleicht könnte die Unterkunft sogar einen Beitrag leisten, dass in Höhenrain Geschäfte wieder neu eröffnen. Außerdem seien so die Lasten über die großen Ortsteile der Gemeinde verteilt.

Abschließend gab es Sonderapplaus für einen kurzen Bericht aus dem Berger Helferkreis. Gleichwohl wurde auch hier noch einmal die Notwendigkeit angesprochen, einen professionellen Ansprechpartner und Organisator in der Gemeinde für die Belange der Helfer zu haben. Einen Antrag hierfür könne man beim Landratsamt stellen. Zur Erinnerung: die QUH ist mit einer entsprechenden Anfrage schon 2x im Gemeinderat gescheitert.

QUH-Stammtisch


Die georderten Hallen (Quelle: LRA Starnberg, Gemeinde Berg)

Die QUH lädt ihre Mitglieder heute zur Diskussion über die möglichen Standorte für eine Halle für Asylbewerber und für ein Wohnprojekt in der Gemeinde Berg ein.
Wir treffen uns ab 20 Uhr im Müller's auf der Lüften in Farchach.

Sonntag, 14. Februar 2016

Gegen den Abstieg

Eine besondere Aktion haben sich die Fußballer des MTV Berg einfallen lassen, um auch diesmal optimal für den Abstiegskampf in der Bezirksliga gerüstet zu sein und sich den Ruf der "Unabsteigbaren" zu wahren. Mit Unterstützung des Förderkreises und mit Eigenbeteiligung leisteten sie sich - so wie die "Großen" - zusammen mit Trainer Phillipp Obloch ein Trainingslager im Warmen.


Der MTV in Rovinji (Kroatien)

Obendrein gab es im Winter 3 gewichtige Neuzugänge: Abwehrspieler Berhard Crnjak, ein alter Berger, kehrt von Anadolou zum MTV zurück. Auch David Balogh, der bereits Bayernliga-Erfahrung hat, wird das Team verstärken (hat aber parallel noch einen Job als Trainer in Pullach). Der 3. Neue ist Akin Sari, der in der Landesliga bei Viktroria Hamburg spielte, jetzt aber neben dem Lohacker wohnt und sich beim MTV sogar selbst gemeldet hat. Forza!


Erschöpft von der Trainingseinheit: der MTV Berg im Trainingslager

Samstag, 13. Februar 2016

Die QUH spricht über Standorte

Wohin mit der neuen Halle für die Flüchtlinge? Wie läuft es in Berg in der Unterkunft? Muss Berg wirklich 275 Flüchtlinge aufnehmen? Ist eine dezentrale Unterbringung möglich? Wieso gibt es plötzlich solche Proteste, nachdem das Berger Flüchtlingsdorf gut angenommen wurde? - Themen, über die man in Berg einmal reden sollte. - Die QUH macht es.

Nicht einmal die inzwischen munter sich drehenden Windräder haben in der Gemeinde eine solch rege Diskussion hervorgerufen wie die zweite Unterkunft für Flüchtlinge, über die der Gemeinderat am Dienstag in öffentlicher Sitzung entscheiden wird.


In der Berger Flüchtlingsunterkunft: cricketbegeisterte Gäste

Auch der mögliche Standort für ein Wohnprojekt in Berg, der in der Gemeinderatssitzung ebenfalls beschlossen werden wird, sollte auf möglichst breiter Basis besprochen werden.

Aus diesem Grund lädt die QUH ihre Mitglieder am kommenden Montag ins "Müllers auf der Lüften" zu einem Stammtisch ein, bei dem über das Thema diskutiert werden soll. Wir werden die in Frage stehenden Grundstücke vorstellen und über die Haltung sprechen, die die 4 QUH-Gemeinderäte (Ammer, Grundmann, Kalinke, Link) in der Sitzung einnehmen werden/sollen. Wir wollen die Stimmung unter den QUH-Mitgliedern kennen lernen und den Auftrag einer Partei wahrnehmen, "an der politischen Willensbildung mitzuhelfen".


Die letzte QUH-Veranstaltung zum Thema "Syrien" im Berger Marstall war öffentlich … und ein riesiger Publikumserfolg

Der Stammtisch beginnt um 20 Uhr. Die Gemeinderäte werden anwesend sein. QUH-Mitglied kann man auch vor Ort werden.

Freitag, 12. Februar 2016

Aus dem Schrank in die Kammer



Die Berger Bürger haben bereits sehr geholfen. Als die unbegleiteten Minderjährigen vorübergehend bei Wort des Lebens in Allmannshausen untergebracht waren, kamen sie oft ohne warme Kleidung oder Schuhe direkt aus der Bayernkaserne an.


Die unbegleiteten Minderjährigen fanden vorübergehend Unterkunft bei WdL

Mit Hilfe der Esso-Tankstelle, wo die Spenden gesammelt wurden, konnten die Betreuer die Jugendlichen mit dem Nötigsten versorgen. Nun sind sie alle in andere Bundesländer verlegt oder in Tutzing untergebracht.



Der Helferkreis hat bereits einmal gesammelt, um einen Bazar für Flüchtlinge zu organisieren, und darum gebeten, nicht einfach Tüten in das Zeltlager hineinzureichen. Das hat sehr gut funktioniert und wird voraussichtlich auch wiederholt werden.

Wir werden weiterhin häufig gefragt, wo man Kleidung spenden kann.
Wer noch Kleiderspenden abzugeben hat, kann dies in Starnberg tun. Der Kreisverband Starnberg des BRK hat in der Petersbrunner Str. 16 eine Sammelstelle eingerichtet. Die Kleidung wird dann gesichtet und gezielt an Bedürftige weitergegeben. Das BRK Starnberg schreibt auf seiner Homepage:

Immer noch kommen viele Flüchtlinge nach Deutschland und für die, die da sind, ist die Situation nicht einfach. Sie haben oft nur das Nötigste zum Leben und nur wenig Kleidungsstücke. Es gibt für sie keine Möglichkeit, sich neue Bekleidung zu kaufen, wenn die Jacke zu dünn oder die Hose durchgewetzt ist. Aber auch viele finanziell schlecht gestellte einheimische Mitbürger stehen vor dem gleichen Problem. Das Bayerische Rote Kreuz in Starnberg kümmert sich in Zusammenarbeit mit vielen Nachbarschaftshilfen um all diese Menschen, die hier unsere Hilfe brauchen. Deshalb der Appell des Bayerischen Roten Kreuzes an alle: Durchforsten Sie Ihre Kleiderschränke und bringen Sie alle Kleidung, die Sie nicht mehr brauchen, in die Petersbrunner Straße Nr. 16 in Starnberg zum BRK Rettungsdienst.

Sie können Kleider und Schuhe aller Art spenden, jedoch bitte keine Möbel, keine Bettwäsche und keine Handtücher. Die Sachen können, falls gerade niemand da sein sollte, einfach in der Garage abgestellt werden.
Bei größeren Mengen oder Haushaltsauflösungen kann unter der Nummer 08151-2602-0 auch ein Termin zur Abholung vereinbart werden.

Mittwoch, 10. Februar 2016

Wir haben nachgefragt - die Antwort aus dem Landratsamt

In der Gemeinde Berg wird derzeit hitzig diskutiert. Es geht um die Unterbringung neuer Flüchtlinge in diesem Jahr. Alle sind verunsichert - viele wollen helfen, manche wollen es nicht, manche hätten gerne eine nachhaltigere Planung, andere verstehen nicht, warum man sich nicht einfach weigert.

Was müssen, können, dürfen wir? Die QUH schickte Landrat Karl Roth gestern Abend folgende Grundsatzfragen:

Sehr geehrter Herr Landrat, lieber Herr Roth,
in der Gemeinde Berg werden gerade Grundstücke für die Errichtung einer vom Landratsamt angeschafften Holzhalle sowie für den Bau eines Wohnungsprojekts für den Verband Wohnen gesucht. In der Bevölkerung herrscht Verunsicherung. An uns wurden viele Fragen herangetragen, die wir zur Veröffentlichung gerne an Sie weiterleiten würden.

1) Die Bürgermeister im Landkreis haben eine Verteilung der ankommenden Flüchtlinge nach dem Königsteiner Schlüssel vereinbart. Könnten einzelne Gemeinden theoretisch einfach ausscheren?

2) Berg hat sich bereits für die Ausweisung eines Grundstücks für eine Halle gemeldet. Angenommen, das wäre nicht passiert - was wäre dann zu erwarten? Würden dann die Flüchtlinge kommen, ohne dass eine Unterbringung gesichert wäre? Gäbe es Alternativen?

3) Vielen Anwohnern macht die Anzahl der zu erwartenden Gäste Sorgen - ließe sich auch eine dezentrale Unterbringung in kleinen Einheiten realisieren?


Herr Roth schickte uns eine ausführliche Antwort, formuliert von Stefan Derpa, dem zuständigen Leiter des Leiter des Geschäftsbereiches
Öffentliche Sicherheit und Ordnung. Er schreibt uns:

Sehr geehrte, liebe Frau Link,
Landrat Karl Roth dankt Ihnen herzlich für Ihre Anfrage und Ihr Engagement in der Thematik. Wir halten es für wichtig, dass Landratsamt und Kommunalpolitik in der aktuellen schwierigen Situation gemeinsam bei den Menschen vor Ort für Verständnis werben und unsere Lage und Handlungszwänge erklären. Für das gute Miteinander möchten wir Ihnen und sämtlichen Entscheidungsträgern in der Gemeinde Berg danken. Aus diesem Geist des Miteinanders ergibt sich auch unser inhaltlicher Standpunkt zu den Fragen:

Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Landkreis Starnberg und der Landrat haben sich darauf geeinigt, die nach den Vorgaben des Freistaats im Landkreis unterzubringenden Asylbewerber in etwa proportional zur Einwohnerzahl auf die Gemeinden zu verteilen. Dabei ist allen Beteiligten klar, dass diese Idealverteilung nur eine Richtschnur insb. für die Neubauvorhaben im Landkreis sein kann. Eine mathematisch exakte und starre Ausrichtung daran ist schon mit Blick auf die Größe der neuen Unterkünfte ausgeschlossen. Deswegen werden wir immer wieder zwingend auf Gemeinden angewiesen sein, die vorangehen und über ihr aktuelles Aufnahmesoll hinaus Asylbewerber aufnehmen, so wie es jetzt schon viele Gemeinden im Landkreis dankenswerter Weise tun. Zudem sollten wir in der Diskussion um neue Unterkünfte berücksichtigen, dass wir einen langen Planungsvorlauf haben und voraussichtlich auch über 2016 hinaus Unterkünfte schaffen müssen. Die konkreten Zahlen für den Gemeinde-Proporz liegen zwischen 3 % (Inning, Feldafing, Andechs) und 18 % (Starnberg), die Quote für Berg beträgt 6 %.

Die Frage, ob einzelne Gemeinden aus dieser Linie ausscheren, hat sich für die Bürgermeister und den Landrat nicht gestellt. Eine feste Gemeindequote sieht das Recht aktuell zwar nicht vor. Zum einen ist jedoch in der Diskussion, im Zuge der Überarbeitung der sog. Asyldurchführungsverordnung den Landräten die Befugnis zu geben, Direktzuweisungen in einzelne Gemeinden vornehmen zu können. Zudem anderen dürfen wir nicht vergessen, dass wir in der aktuellen Lage vielfach nach Grundsätzen des Gefahrenabwehrrechts handeln müssen: Bevor die Menschen im Freien schlafen, wird der Staat Notmaßnahmen treffen und dafür dann doch auf die Gemeinden und insbesondere gemeindliche Turnhallen zurückgreifen müssen. Das wollen wir im Landkreis Starnberg nicht und haben uns deshalb entschieden, dass wir alle in einem Boot sitzen und die Probleme solidarisch lösen. Insbesondere das Konzept der Hallen folgt der Logik „Bevor wir weitere gemeindliche Turnhallen belegen müssen, bauen wir unsere eigenen Hallen“.

Mit Blick darauf bitten wir die Gemeinde Berg darum, die Errichtung einer Halle zu ermöglichen. Nach unserer Prognose fehlen in Berg bis Ende des Jahres etwa 100 - 120 Plätze. Bauliche Alternativen sehen wir nicht, insbesondere sind Container nicht ausreichend und schnell genug verfügbar. Eine Halle soll 120 Personen Platz bieten, ist in zwei Schlafbereiche und einen großzügigen Aufenthaltsbereich mit raumhohen Wänden untergliedert und mit einem traufseitig angebauten Koch- und Waschhaus ergänzt. Die lärchenholzverschalte und mit roten Ziegeln gedeckte Halle wird mit 160 mm Wärmedämmung, einer 3 m breiten Firstverglasung und umlaufenden Fensterbändern versehen. Geheizt wird die Halle mit Gas.

Eine Unterbringung in kleineren Einheiten ist unter den aktuellen Bedingungen, insbesondere mit Blick auf die aktuelle wöchentliche Zuweisung, leider ausgeschlossen. Auf dem Wohnungsmarkt können wir unseren Bedarf nicht decken. Und eine Aufteilung der geplanten Kapazitäten in mehrere kleinere Bauvorhaben scheitert schon daran, dass wir im Landratsamt unsere Ressourcen im Moment effizient einsetzen und bündeln müssen, bei einer Vielzahl von Vorhaben steigt der Aufwand aber erfahrungsgemäß überproportional. Dafür fehlen uns aktuell die Ressourcen, zudem würden wir voraussichtlich auch nicht die benötigte Anzahl an geeigneten Grundstücken finden.


Wir danken herzlich für die schnelle und ausführliche Antwort und bitten gleichzeitig um sachliche Kommentare.

Das Kunstwerk des Monats Februar



Am Aschermittwoch wird im Katharina-von-Bora-Haus eine Fotoinstallation von Michael Jochum präsentiert. Sie trägt den Titel "Im Wald des einzigen Bildes".

Michael Jochum wurde 1953 in Wien geboren und lebt und arbeitet als Fotograf in München. Der Künstler wird um 19:30 Uhr von Kuratorin Katja Sebald vorgestellt, begleitet von Brot, Wein und einem Text. Gastgeber ist wie immer Pfarrer Johannes Habdank.

30 Minuten später und 50 km weiter gastiert das preisgekrönte Hörspiel "The King is Gone" von Andreas Ammer und den Gebrüdern Acher, das in Berg produziert wurde, im Stadttheater Landsberg: http://www.stadttheater-landsberg.de/programm/the-king-is-gone/


Aus dem Schützenkeller in Farchach ans Stadttheater in Landsberg

Montag, 8. Februar 2016

Wer wohnt denn da?

Angesichts der aktuellen Diskussion in der Gemeinde ein kurzer Überblick über die derzeitige Belegung unserer Unterkünfte: 10 Flüchtlinge wohnen derzeit in Unterberg, 7 in Aufkirchen und 97 in der Zeltstadt am Huberfeld; das heißt Berg kümmert sich derzeit um 114 Flüchtlinge. Und wo kommen die her?


------- Afghanistan ---------------- Pakistan -------------------- Syrien ----------

Die große Mehrheit unserer Gäste (61) kommt derzeit aus Afghanistan, also aus einer Region, in der Deutschland vor Ort an der Gestaltung der derzeitigen politischen Lage beteiligt ist.

28 Flüchtlinge kommen aus Pakistan.
17 aus Syrien.
7 aus Nigeria, Eritrea, Kongo oder Sierra Leone.
1 aus der Ukraine.

40 unserer Gäste sind weiblich.
41 unter 15 Jahre alt.

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