Donnerstag, 12. Juni 2014

ein König stirbt: Folge 6 - der 12. Juni

Der Zeitplan für den Abtransport von König Ludwig war vom Ministerrat abgesegnet: um 4 Uhr Abfahrt von Hohenschwangau, gegen Mittag Ankunft in Berg. Um Mitternacht war die zweite Fangkommission nach 10-stündiger Reise auf Neuschwanstein eingetroffen; diesmal kann sie ungehindert das Schloß betreten. Ein wachhabender Gendarm rät zur Eile: "Der König versucht, sich umzubringen." Kammerdiener Mayr verrät: "Schon mehrmals hat er den Schlüssel zum Turm verlangt. Wahrscheinlich will er von dort in die Tiefe springen. Wir haben ihm gesagt, der Schlüssel sei verlegt."

Nach offizieller Darstellung wird dem - sichtlich angetrunkenen - König eine Falle gestellt: ihm wird gesagt, der Turmschlüssel sei gefunden; er stürmt zum Turm, dort erwartet ihm Dr. Gudden mit den Worten: "Majestät sind von vier Irrenärzten begutachtet worden, und nach deren Ausspruch hat Prinz Luitpold die Regentschaft übernommen. Ich habe den Befehl, Majestät nach Schloß Berg zu begleiten, und zwar noch in dieser Nacht. Wenn Majestät befehlen, wird der Wagen um 4 abfahren.". Der König wird ins Schlafzimmer gebracht; dort erkennt er Dr. Gudden, den er vor 14 Jahren zum letzten Mal gesehen hatte, als er in sein Amt berufen hatte.

Gegen 4 Uhr nachts beginnt der Abtransport. Man fährt mit 4 Kutschen. In der dritten sitzt allein mit abmontierten Türgriffen der König.



Unterwegs werden 2x in Peißenberg und Steingaden die Pferde gewechselt. Um 9 Uhr 45 gibt es im Wald zwischen Weilheim und Seeshaupt eine viertelstündige Toilettenpause für den König. Beim letzten Pferdewechsel in Seeshaupt unterhält sich der König mit der dortigen Gastwirtin Therese Vogl, die ihm ein Glas Wasser bringt. "Danke! Danke! Danke!" antwortet Ludwig und flüstert Therese noch etwas zu, was zu Verschwörungstheorien um eine mögliche Befreiungsaktion geführt hat. Das berühmte Trinkglas wird von der Familie noch lange aufbewahrt:

"Bevor ins Wellengrab er sank
von Geistesnacht umhüllt,
nahm er daraus den letzten Trank
sein Wunsch ward ihm erfüllt.
Und eine Träne fiel hinein,
eine Perle soll dem Glas sie sein."


Der legendäre letzte Halt (auf der Postkarte ist ein falsches Datum angegeben)

Der Zug stoppt vor dem Eintreffen in Berg um 12 Uhr 30 noch ein letztes Mal in Leoni, wo auch ein paar Semmeln gekauft werden. Inzwischen ist das ehemalige Schloß Berg zu einer improvisierten Heil- & Pflegeanstalt umgerüstet worden: Die Klinken wurden abgeschraubt, die Türen mit Gucklöchern versehen in die Fenster werden gerade Löcher für Gitterstäbe geschlagen.

Mittagessen um 13.30: Rheinsalm, Kartoffeln, Rindfleisch mit Grünerbsen, Wasser statt Rotwein. Auf dem Tisch liegen nur stumpfe Messer. Das Geschirr wird auf geheime Botschaften untersucht.

Gegen 15 Uhr geht der König zu Bett und verlangt um Mitternacht geweckt zu werden. Der Arzt Dr. Müller verbietet das: Majestät muss zur Ordnung gebracht werden, daß der Tag zum Tag und die Nacht zur Nacht gemacht wird."

Durch Berg selbst patroullieren Gendarmen. Nach dem Bericht von Oskar Maria Graf ordnen sie an: "Ab heute ist es verboten, nach Einbruch der Dunkelheit die Straße zu betreten, Besuche zu machen oder sich in der Nähe der Schloßmauern oder oben am Parkzaun sehen zu lassen. Das ist streng untersagt." Die Bevölkerung hält sich nicht daran. Auch auf dem See sind Kähne zu sehen, die vor dem Schloß auf und ab fahren. Oskar Maria Graf: "Das Maul soll jeder halten, und unseren König wollen sie wegräumen?! Ganz insgeheim wollen sie ihn umbringen wie einen Lumpen! Diese Sippschaft!"

Der König wird zwar nicht geweckt, wacht aber gegen 23.45 auf. Seine Kleider werden ihm verweigert. Er verlangt wenigstens nach Strümpfen, da ihm kalt sei. Er ißt ein Stück Brot und eine Orange.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Das Kunstwerk des Monats Juni

... darf wie immer nicht vorher enthüllt werden.

Deshalb sei nur so viel gesagt: Es ist aus Gummi und wird im Garten des Katharina-von-Bora-Hauses stehen. Heute um 19:30 wird Freia Oliv die Künstlerin Alix Stadtbäumer aus München und ihr Kunstwerk des Monats vorstellen.

Alix Stadtbäumer wurde 1956 in München geboren. Sie studierte von 1980 bis 1985 Bildhauerei bei Hans Ladner an der Akademie der Bildenden Künste in München. Für ihre Arbeiten, die auch im öffentlichen Raum in München zu sehen sind, wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt sie 1995 den Förderpreis der Stadt München und 1998 den Erwin von Kreibig Preis. Derzeit stellt sie auch im Rahmen des von ihr ins Leben gerufenen und kuratierten Kunstprojekts „Heat ist a form of motion“ – Das Rumfordlabor (zum 200. Todestag von Graf Rumford) im Englischen Garten in München aus.

Wein und Brot gibt es dazu - Besucher sind willkommen!

First Responder zuerst vor Ort


Einsatz in Aufkirchen - First Responder, Notarzt, Krankenwagen
(Foto: H.-P. Höck)

Ein Notfall in Aufkirchen - ein Mensch war heute Morgen gegen 9:30 Uhr auf dem Friedhof plötzlich zusammengebrochen. Zuerst vor Ort: die First Responder Höhenrain.

Die First Responder sind geschulte Ersthelfer, die den Rettungsdienst ehrenamtlich unterstützen. Sie haben kürzere Wege und sind daher im Normalfall oft entscheidende Minuten vor dem Rettungsdienst am Unfallort.

Dieser Zeitvorsprung kann Leben retten: Wenn bei einem Herzstillstand nach sofortiger Alarmierung des Rettungsdienstes mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung durch Laien begonnen wird, der First Responder nach 5 Minuten den Defibrillator erfolgreich einsetzt, und nach 12 Minuten der Notarzt mit dem Rettungsdienst erweiterte Massnahmen (Atemwegs-Management, Medikamente, externer Herzschrittmacher...) ergreift, steigt die Überlebenswahrscheinlichkeit auf bis zu 45%!, heißt es auf der Homepage des Fördervereins: http://www.ffrgb.de

Die First Responder Höhenrain arbeiten wie gesagt ehrenamtlich und finanzieren sich aus Spenden und Fördermitgliedschaften über den Förderverein und das BRK. Eine gute Sache.

Spenden können auch Sie:

FFRGBe.V.
Sparkasse Höhenrain
BLZ: 70054306
Konto: 55 23 00 56

Ein König stirbt: Folge 5 - der 11. Juni


Frühe Ahnung später Kämpfe: Kinderkritzelei von König Ludwig II.

Der 11. Juni 1886, ein Freitag, ist der letzte Tag den König Ludwig noch einigermaßen in "Freiheit" verbringt. Nach dem peinlichen Scheitern der ersten Aktion wird von der Regierung aus München eine zweite Fangkommission losgeschickt. Sie wird nur noch aus Dr. Gudden, seinem Assistenten von Müller, 5 Krankenpflegern und 2 regierungstreuen Gendarmen bestehen. Auf dem Schloß Neuschwanstein wurde bis auf 5 Diener und einen Friseur alles überzählige Personal nach München befohlen.

Um 2 Uhr 35 werden von der bayerischen Regierung alle Telegrafenstationen für Ludwig II. gesperrt. Auch damals war dies ein illegaler Akt. So kann Ludwig weder die Armee zu Hilfe rufen, noch auf Bismarcks guten Rat hören, sich einfach in München zu zeigen. Ludwig ist auf seinem Schloß von der Außenwelt abgeschnitten. Vorschläge seines Kutschers Osterholzer zur Flucht lehnt der König zunächst angeblich mit den Worten ab: "Um meinetwillen soll kein Blut vergossen werden." Seinen Kammerlakai Mayr, den Friseur Hoppe und den Kutscher Osterholzer bittet der König hingegen am Vormittag, ihm Gift zu besorgen.


Die letzten Königstreuen: Flügeladjutant Graf Dürckheim, rät zur Flucht / der Kutscher Osterholzer will sie ermöglichen

14 Uhr: Während sich in München die zweite Fangkommission - diesmal mit dem Linienzug - erneut auf den gut 10-stündigen Weg zur Gefangennahme eines Königs macht, möchte Ludwig spazieren gehen. Allein die regierungstreuen Gendarmen, die das Schloß umstellt halten, machen das unmöglich.

Um 18 Uhr speist der König allein im Sängersaal. Ein vom Küchenpersonal verlangtes Küchenmesser bekommt er nicht ausgehändigt. Draußen ist es regnerisch und kalt.


Der Sängersaal von Neuschwanstein, wo Ludwig das letzte Mal in Freiheit und Einsamkeit speiste in einer kolorierten Photographie

Währenddessen wird in München Ludwigs letzter Verbündeter, der Graf Dürckheim als Hochverräter verhaftet. Als Ludwig sich doch zur Flucht entschieden hat, kann sein getreuer Kutscher längst nicht mehr zu ihm durchdringen. "Von der höchsten Stufe des Lebens hinabgeschleudert zu werden in ein Nichts - das ist verlorenes Leben. Das ertrage ich nicht. Daß man mit die Krone nimmt, könnte ich verschmerzen, aber daß man mich für irrsinnig erklärt, überlebe ich nicht."

Gegen 21 Uhr fängt der König an, sich allein zu betrinken. Man bringt ihm eine Kanne Rum mit Gewürznelken, Cognac, Wein und Champagner. Er raucht übermäßig viel und sagt zum Lakai Mayr: "Ertrinken ist ein schöner Tod, da wird man nicht verstümmelt. Aber, wenn man sich in die Tiefe stürzt, wird man so sehr entstellt. … Besorg mir den Schlüssel zum Turm." - Die Diener behaupten, der Turmschlüssel sei "verlegt", freilich hätte sich der König leicht auch vom Balkon in den Tod stürzen können (Gemälde von Friedrich Leeke, nach 1886).

Irgendwann nach Mitternacht trifft die 2. Fangkomission in Neuschwanstein ein. Nachts um 4 Uhr soll der Transport von Ludwig nach Berg erfolgen. Der König hat keine 48 Stunden mehr zu leben.

Fortsetzung folgt morgen … an dieser Stelle.

Dienstag, 10. Juni 2014

Wassertemperatur fast 23 Grad

Glaubt man der Simmerding'schen Wetterstation in Leoni ist es heute weniger heiß als gestern, wo die Temperturen selbst am See fast 35 Grad erreichten, dafür ist die Wassertemperatur heute mittag bereits auf gut 23 Grad gestiegen.


Die Außen- (blau) und die Wassertemperatur (grün) in den letzen 24h

Das aktuelle Bild vom Simmerding verheißt Ruhe:


Die Wetterwerte von 15 Uhr 40 lauten:
Outside Temperature 28.3°C
Water Temperature 22.2°C
Wind Chill 28.3°C
Heat Index 28.8°C
Dewpoint 16.9°C
Humidity 50%
Barometer 1014.9 hPa
Barometer trend (3 hrs) -0.9 hPa
Wind 2 knots from 225° (SW)
Rain Rate 0.0 mm/hr
Inside Temperature 35.7°C
UV 4.6
ET 0.0 mm
Solar Radiation 797 W/m²
Vgl.: http://www.simmerding.de/webcam-wetter.htm

Unwetter sind auch nicht wirklich in Sicht.


Eine schöne Zeit noch.

Ein König stirbt: Folge 4 - der 10. Juni

Vom Balkon seines Schlafzimmers beobachtet König Ludwig II, am 10. Juni um 3 Uhr 30 Nachts das Herannahen der teils alkoholisierten "Fangkommission". Zu seinem Leibdienern gewandt bemerkt der theatererfahrene Regent: "Die Sache kommt mir vor wie ein mißlungenes Schauspiel."


Zimmer mit schlechter Aussicht: vom Balkon dieses Schlafzimmers sah Ludwig seine Häscher herankommen

Vor dem verschlossenen Schloßtor wurde die Fangkommission von 10 alarmierten Gendarmen empfangen: "Im Namen seiner Majestät, niemand darf das Schloß betreten!". Die Fangkommission beginnt zu verhandeln, verweist auf ihr Schreiben des Prinzregenten, es kommt zum Handgemenge, während dem auch eine Flasche Chloroform zu Bruch geht. Die resolute Baronin Spera von Truchseß, die von der Aktion Wind bekommen hatte, verjagt schließlich am frühen Morgen die frustrierte Kommission mit ihrem Regenschirm und skandiert: "Hoch lebe der König!"


"Im Namen Seiner Majestät des Königs" setzt der Onkel des Königs. Prinzregent Luitpold, Ludwig II. am 10. Juni offiziell ab

Währenddessen wird Morgends um 10 Uhr in München offiziell die Regentschaft von Prinzregent Luitpold (rechts ein Portrait von ca 1891) öffentlich bekannt gemacht. Die Bevölkerung ist skeptisch bis rebellisch. Frank Wedekind notiert: "Man erwartete allgemein, der König werde seinen Wächtern entfliehen und nach München kommen, wo er jedenfalls mit lautem Jubel empfangen worden wäre."

Genau dies rät ihm auch Ludwigs letzter Verbündeter, der Graf Dürckheim. Der König lehnt das Vorhaben, das vielleicht seine Rettung bedeutet hätte, ebenso ab wie eine Flucht nach Tirol: "Ich sehe viel zu schlecht aus, um mich in der Öffentlichkeit zu zeigen." - Mit den letzten Resten seiner Macht hat es der König geschafft, die Fangkommission verhaften zu lassen und im Torbau von Neuschwanstein gefangen zu halten.

Die mit Bleistift geschriebenen Anweisungen des Königs sind drastisch: "Die ärgsten fesseln lassen. Holnstein u. Minister. … Knebeln lassen … Alle sehr stark schlagen lassen. - … Mit festen Stricken binden u. bis aufs Blut peitschen lassen." - Nachdem gegen 13 Uhr die offizielle Regentschaftsproklamation eintrifft, kommen die Gefangenen frei, bevor diese Befehle ausgeführt werden.

König Ludwig II. ist nun Gefangener auf seinem eigenen Traum von einem Schloß. In München beschließt man, ihn nach Berg zu bringen, da die Bevölkerung in Hohenschwangau und bei Linderhof zu aufgebracht sei. Nach dem Mißerfolg der ersten reist eine zweite "Fangkommission" an.

Fortsetzung folgt: lesen Sie morgen an dieser Stelle vom geheimen Fluchtplan und von der rauschenden letzten Nacht des Königs in "Freiheit".


Gefangen in seinem Traum: das Schloß Neuschwanstein zur Zeit von Ludwig II. letztem Aufenthalt im Jahre 1886

Montag, 9. Juni 2014

Ein König stirbt: Folge 3 - der 9. Juni

"Fang den König!", so könnten die Aktionen vom 9. Juni des Jahres 1886 umschrieben werden. Da Prinzregent Luitpold sich nicht traut, seiner Majestät die Nachricht von der Entmündigung zu überbringen trifft, macht sich von München aus eine 11-köpfige "Fangkommission" auf. Man trifft sich zur Palastrevolution am Bahnsteig. Der Sonderzug mit 5 Beamten und Ministern, 2 Ärzten (darunter Dr. Gudden) und 4 Krankenpflegern - aber ohne den Prinzregenten - verläßt den Bahnhof um 16 Uhr 30.

Am 9. Juni - berichtet die in Münsing aufgewachsene Schriftstellerin Kadidja Wedekind - hatte sich oben am Burgtor krächzend ein Unheil verkündendes Krähenpaar eingenistet, das sich nicht vertreiben lies. - In dem Moment, als die Fangkommission München verläßt, könnte Ludwig II. auf seiner Baustelle Neuschwanstein …


Der Zustand von Neuschwanstein im Todesjahr, Photo Joseph Albert 1886

… gerade mit der Morgentoilette beschäftigt sein. Normalerweise stand der König erst zwischen 14 und 18 Uhr auf. Er frühstückte gegen 19 Uhr, um Mitternacht gibt es Mittagessen, dann meist eine nächtliche Ausfahrt, die sogenannte "Mitternachtnachmittagsfahrt", …


Nevermore: Der elektrifizierte König fährt mit Glühbirnen durch die Nacht

… bei der oft die technisch revolutionäre, weil mit elektirischen Glühbirnen erleuchtete Kutsche zum Einsatz kam (Edison hatte die Glühbirne erst 1879 erfunden). Danach gab es üblicherweise ein Abendessen gegen 6 Uhr früh.

Die Fangkommission plant, den König nach Schloss Linderhof zu bringen. Graf Holnstein - Mitglied der "Fangkommission" - hat dort alles für eine Internierung vorbereiten lassen. Als die Truppe kurz vor Mitternacht in Hohenschwangau ankommmt, sind die Fenster von Neuschwanstein erleuchtet: der König ist anwesend, ahnt aber - entgegen der bayerischen Presse - von nichts. Gegen 2 Uhr Nachts will er sich auf seine nächtliche Fahrt begeben … daraus wird nie wieder etwas werden.

Die Fangkommission nimmt währenddessen noch ein nächtliches Souper ein. Es regnet unaufhörlich. Man diskutiert darüber, ob man den König mit einer Zwangsjacke abführen soll. Im Pferdestall trifft Graf Holnstein - angeblich reichlich alkoholisiert - gegen 1 Uhr Nachts den Kutscher des Königs, Osterholzner, der gerade befehlsgemäß die Pferde bereitmacht. Holnstein fährt den Kutscher an: "Der König hat überhaupt nichts mehr zu befehlen" … Osterholzner seinerseits warnt darauf den König. Dieser alarmiert nach anfänglichem Unverständnis die Gendarmerie und Feuerwehren in Füssen und läßt das Schloß absperren. Gegen 3 Uhr 30 beobachtet der König von seinem Schloß herab, wie sich die Fangkommission dem Schloßtor nähert …

Fortsetzung folgt.


Hier erreichte den König die Schicksalsnachricht: das Speisezimmer von Neuschwanstein (Photo Verlag Franz Hanfstengl um 1900)

Schwimmen



Carola Reeh und Dani Kürner-Czech bieten über die Pfingstferien wieder Intensiv-Schwimmkurse für Kinder ab vier Jahren an.
Die Kurse finden täglich vormittags 10 Uhr/10:45Uhr/ und 11.30 Uhr (mit Carola) und nachmittags 15 Uhr/15.45 und 16.45 Uhr (mit Daniela) in kleinen Gruppen von maximal 6 Kindern statt.
Mehr Infos und Anmeldung unter: Living Senses, Tel. 08151-2686480, livingsenses.net und Carola Reeh carola.reeh@gmx.de, Mobil 0163-6918869

Sonntag, 8. Juni 2014

Ein König stirbt: Folge 2 - der 8. Juni


Ein seltenes Bild aus glücklichen Tagen: der junge Ludwig II mit einem gefangenen Hecht in Hohenschwangau; Photo: Joseph Albert, 1861

Am Vormittag 8. Juni 1886 wird König Ludwig II., der um diese Uhrzeit auf Neuschwanstein gewöhnlich noch schlief, durch die Unterschriften von Dr. Gudden und drei schnell hinzugezogenen Kollegen unter ein nächtens verfasstes Gutachten im München offiziell für unheilbar geisteskrank erklärt.


Kein Königreich durch eine Unterschrift

"Die geistigen Kräfte seiner Majestät sind bereits dermaßen zerrüttet, daß alle und jede Einsicht fehlt, das Denken sich mit der Wirklichkeit in vollem Widerspruch sich befindet, das Handeln ein unfreies ist" - Neben der angeblichen Vernachlässigung der Regierungspflichten, der Menschenscheu, Aggression gegen die Dienerschaft aber auch einer "Überfreundlichkeit" im Umgang mit der Landbevölkerung werden auch einige phantastische Projekte wie das einer Ballonseilbahn samt Pfauenwagen über den Alpsee bei Hohenschwangau …

Animation der Ballonseilbahn © Prof. Dr. Gerd Hirzinger / VR-TECHNOLOGY, für die Ausstellung "Götterdämmerung. König Ludwig und seine Zeit"

… als Indiz einer "überwuchernden und die Schranken der Wirklichkeit und Möglichkeit ganz außer Acht lassende Phantasie" gewertet. Erst im Jahrzehnt darauf wurden freischwebende Seilbahnen entwickelt.


Georg Dollmann: Skizze einer Ballonseilbahn über den Alpsee(1870)

Prinz Luitpold setzt inzwischen den deutschen Kaiser Wilhelm I., sowie u.a. die Kaiser von Österreich und Rußland von der geplanten Entmündigung in Kenntnis. Schon Jahre zuvor hatte König Ludwig II. in einer Audienz dem amerikanischen Journalisten Lew Vanderpoole in einer Audienz erklärt: "Es wird oft hämisch angedeutet oder sogar offen erklärt, ich sei ein Narr. Vielleicht bin ich es, … Und doch zweifle ich daran, ob eine wirklich verrückte person sich so beobachten und prüfen könnte, wie ich es tue."

Ein ausführliches Portrait des seinerzeit durchaus angesehenen Arztes Dr. Gudden, der in den nächsten Tagen eine entscheidende Rolle in der bayerischen Politik und eine fatale für das Leben von Ludwig II. haben sollte, finden Sie im Blog bereits hier:

http://quh.twoday.net/stories/19472435/
Photo: Ebenfalls Hofphotograph Joseph Albert

Lesen Sie morgen, wie am 9. Juli eine "Fangkommission" nach Neuschwanstein aufbricht und der König dort nächtens Alarm schlägt.

Samstag, 7. Juni 2014

Ein König stirbt: Folge 1 - der 7. Juni

IMG_2970Am Pfingstsonntag des Jahres 1886 starb König Ludwig II. unter ungeklärten Umständen im Würmsee bei Berg. So vom Geheimnis umwittert der Tod selbst ist, so gut dokumentiert sind die letzten Tage des Königs. Deshalb beginnen wir heute im QUH-Blog eine kleine Reihe, die - beginnend am Pfingstsonntag bis zum 13. Juni - Tag für Tag die letzten Stunden des Königs dokumentiert.

Am 7. Juni, heute vor 128 Jahren tagte unter Leitung des Prinzregenten Luitpold der bayerische Ministerrat, der die Entmachtung des Königs vorantreiben will. Anlass sind die "finanzielle Bedrängnis der Königlichen Kabinettskasse" und "Ausschreitungen" des Königs, die "vom ethischen Standpunkte schrecklicher nicht gedacht werden könnten".

Ludwig II. Kopie eines Gemäldes nach Franz von Lenbach, Privatsammlung

Prinz Luitpold gibt daraufhin am Nachmittag des Tages offiziell ein (eigentlich schon seit März in Arbeit befindliches) Gutachten in Auftrag, das "aufgrund des zur Verfügung stehenden Materials nach vorgängiger Würdigung durch den Staatsmiister des Königlichen Hauses und des Äußeren ein pflichtgemäßes Gutachtendarüber abzugeben, ob seine Majestät der König als an der Ausübung der Regierung verhindert zu betrachten sei". Der beauftragte "Irrenarzt" Dr. Gudden hatte ausgesagt, dass eine persönliche Untersuchung des Königs weder ratsam noch notwendig sei.

König Ludwig selbst befindet sich am 7. Juni auf Neuschwanstein. Er bearbeitet Akten. Er soll an diesem Tag sogar noch einen zum Tode verurteilten begnadigt haben. Meist kommuniziert er mit seiner Umwelt aber nur noch mit Hilfe geschmierter Zettel, die er unter der Tür durchschiebt. Auf diesem steht geschrieben:

"Ruhe nicht bis Du Einen gefunden hast, der für 20 Mill. gut steht; das muß sein u. das verlange ich von Dir, wenn es nicht so gehen kann, wie du in der letzten zeit versucht hast. Ludwig"

(Abbildung aus aus: Götterdämmerung; Katalog zur Bayerischen Landesausstellung 2011)

Im unvollendeten Schloß Neuschwanstein sitzend, soll der König sogar einen Bankraub in Erwägung gezogen haben, um seine Immobilienträume zu realisieren. In der Todeswoche des Königs arbeitet der königliche Architekt Julius Hoffmann jedenfalls gerade an einem neuen Entwurf für den "Chinesischen Sommerpalast" des Königs, der am Nordostufer des österreichischen Plansees gebaut werden sollte.


Julius Joffmann, Der geplante chinesische Sommerpalast von Ludwig II.

Lesen Sie morgen in der Reihe "Ein König stirbt": ein Flugapparat und das umstrittene Gutachten

Die Rekonstruktion der letzten Tage von Ludwig II findet sich - ohne die hiesigen Abbildungen - genauer in dem grandiosen, faktenreichen Buch: "Ludwig II. - Die letzten Tage des Königs von Bayern" von Alfons Schweiggert und Erich Adami, München-Verlag.

Die immerwährende Relegation

Eine kalte statt einer Weißbier-Dusche gab es für den MTV bei tropischen Temperaturen am Lohacker. Der MTV Berg verlor in einem schwachen Spiel gegen den kämpferisch starken ESV München das 4. Relegationsspiel ebenso überraschend wie verdient mit 0:4 (0:3).


An den Zuschauern hat es nicht gelegen: sie sangen und riefen zum Kampf

Nachdem der MTV das Hinspiel mit 3:1 gewonnen hatte, dachte man der Klassenerhaltei so gut wie geschafft. Aber derMTV kann nicht ohne größtmöglichstes Drama: Immer noch bleibt eine allerallerletzte Chance: Wegen einer Eigenart der diesjährigen Relegation kämpfen in der kommenden Woche in einer Art immerwährenden Relegation noch einmal 3-4 Mannschaften um den letzen Bezirksligaplatz.


Der Trainer Stefan Fäth verabschiedet sich nach 6 Jahren von seinen Spielern

Der scheidende Trainer Stefan Fäth steht für die letzen Spiele nicht zur Verfügung; er reist - als Fan - zur WM nach Brasilien.

Mozart für Kinder


Der kleine Valentin spielte Mozart mit verbundenen Augen

Zwei Termine gab es, die hoffnungslos belegt waren. Beate Schad spielte Samstag und Donnerstag mit ihren kleinen Virtuosen zuerst im Pfarrsaal Mozart, dann für die OMG Schüler. Stefan Wilkening sorgt für Vergnügen zwischen den einzelnen Musikstücken. Los ging es in der Schule gleich morgens um acht Uhr. Das offizielle Konzert fand am Samstag im Pfarrsaal in Aufkirchen statt. Der Eintritt war frei, das begeisterte Publikum hat aber insgesamt 635 Euro gespendet, die für ein Kinderprojekt von "Kirche in Not" gespendet werden soll.
Kompliment für eine so schöne Idee!

Dienstag, 10. Juni 2014

Lauffreizeit bei WdL



Bei WdL - froh über den neuen vom Freistaat Bayern unterzeichneten Mietvertrag mit 18 Jahren Laufzeit - findet ab Pfingstmontag wieder die alljährliche Lauf- und Walkingfreizeit statt. Über 100 Läufer und Walker aus ganz Deutschland trainieren gemeinsam am Ostufer.

Auch in diesem Jahr lädt WDL alle Bürger zu zwei besonderen Veranstaltungen ein:
Zum einen zum laufspezifischen Fachvortrag von Kurt Stenzel „Gesund und effektiv trainieren!“ und zum öffentlichen Laufladen von Charly Binder aus Schönaich.
• Fachvortrag von Kurt Stenzel (Physiotherapeut, Lauftrainer, 12facher Deutscher Meister 10.000 m 28:13; Halbmarathon 1:01:02; Marathon 2:13:25; 12. Platz im Marathon bei der Leichtathletik-WM 1993 in Stuttgart)
Dienstag, 10.06.2014 um 20.00 Uhr im Schloss Unterallmannshausen (Eintritt ist frei)
• Charlie Binders Laufladen – Mittwoch, 11.06.2014 zwischen 10.00 Uhr – 17.00 Uhr im Schloss Unterallmannshausen
Hier kann man gute Laufutensilien erwerben. Der Eintritt ist frei, nur die Schuhe kosten etwas!
Das Team der Lauffreizeit freut sich auf Sie!
Bei Fragen können sie sich gerne bei Bernd Lorenz melden: 08151-96190

Ferien! Sonne! Eis!



Das riecht schon ganz nach Sommer, obwohl erst Pfingsten ist - und es schmeckt auch wie Sommer: Im feinen Hausladen in der Perchastr. 7 gibt es ab jetzt nicht nur Eis im Becher, sondern auch Kugeleis vom Bauernhof in der Waffel. Wie man sieht, freut das nicht nur die kleinen, sondern auch die großen Kinder.

Mittwoch, 4. Juni 2014

Zweites Relegationsspiel


Die Farben stimmten, das Wetter nicht so ganz

Zahlreiche Fans des MTV Berg fuhren auf die großartige Anlage des ESV München, um das Hinspiel der Relegation anzusehen.


Die Ordner

In der 40. Minute schoss der ESV den Führungstreffer. Der MTV Keeper hatte sich beim Aufwärmen verletzt, so dass Florian Auburger ins Tor musste.


Grund zur Freude

Das machte er - bis auf den einen Treffer - ziemlich gut, und so gab es in der zweiten Halbzeit nur noch Tore für die Berger: in der 62. Minute schloss Samy Pfluger den Ausgleich, drei Minuten später zog Patrick Allihn mit dem 1:2 nach, und Max Ruml verwandelte einen wegen Handspiels gegebenen Elfmeter in der 86. Minute. Endstand: 1:3.



Die Berger laden übrigens für den 14.6. zum Soccer Cup ein - Teams können sich bis zum 10.6. anmelden bei berger-soccer-cup@web.de

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