Freitag, 6. Dezember 2013

Der QUH-Adventskalender: Das 6. Türchen

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Falscher Nikolaus entführt

Fast hätte der morgige Nikolaustag kein gutes Ende genommen. Eine Gruppe notorisch gut gelaunter Berger Piraten hatte es sich zum Ziel gesetzt, den Nikolaus auf eine einsame Badeinsel zu entführen.

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Dramatische Szenen am Ostufer (Photo Höck)

Es ist aber alles noch einmal gut ausgegangen: Statt des "echten" Nikolaus haben die skrupellosen Jungs versehentlich offenbar nur unseren "Ernstl" Simmerding unten aus Leoni gekapert. Also nichts wie raus mit den Stiefeln.

Der QUH-Adventskalender: Das 5. Türchen

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Die Geschichte von der Omnibuslinie

Ganz genau läßt sich das Datum nicht mehr bestimmen. Es wird aber ungefähr im Jahr 1926 gewesen sein, als in Berg die erste Omnibuslinie nach München und Ambach eröffnet wurde. Die Kinder hatten schulfrei bekommen und säumten mit Fähnchen entlang der heutigen Grafstraße den Weg, den die Omnibusse kommen sollten:

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Und dann krochen sie - andere Autos gab es in Berg noch nicht so häufig - pünktlich aber mühevoll aus München kommend den noch umasphaltierten Berg von Berg hinauf. Erst einer, dann noch zwei:

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Am heutigen Oskar-Maria-Graf-Platz am Maibaum wurden die Wagen der staunenden Bevölkerung präsentiert; links staunt Frau Kagerbauer:

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Dann hat eines der Schulkinder etwas aufgesagt. Oberlehrer Schuster steht stolz hinter ihr.

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Dann reden die Honoratioren (oder die Vertreter der Omnibuslinie) staatstragendes, wahrscheinlich von der neuen Ära, die an diesem Tag beginnen soll und von der Anbindung an die Großstadt und die große Welt. Nach Starnberg fuhr schon ein halbes Jahrhundert lang die Bahn.

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Und dann fahren die Busse wieder ab Richtung Ambach. Erst einer …

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… dann noch zwei.

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Sie mußten übrigens unten am Berg von Berg noch etwas geradeaus Richtung Aufkirchner Straße fahren und erst dann in die Postgasse Richtung Süden einbiegen. Die heutige Seeshaupterstraße gab es noch nicht; sie wurde erst 1959 in den Nagelfluh geschlagen. - Mehr ist damals eigentlich gar nicht passiert. Die Buslinie hat heute die Nummer 961.

(Die Bilder fanden sich im Archiv der Gemeinde Berg; Öffnungszeiten jeden Dienstag 9 - 12 Uhr)

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Mittwoch, 4. Dezember 2013

Die Liste der Grünen für die Gemeindewahl

Die "Grünen" hatten gestern ihre Aufstellungsversammlung und haben uns ihre Liste geschickt, die wir natürlich gerne veröffentlichen. Mit einiger Mühe (es befinden sich nur 4 Parteimitglieder auf der Liste) und ein paar Tricks konnten sie mit 13 Kandidaten alle Plätze füllen. Bemerkenswert: Die junge Julia Galloth, Tochter des für die SPD antretenden Gemeinderates Toni Galloth, kandidiert "gegen" ihren Vater auf den hoffnungsvollen Plätzen 4-6, ihre Mutter Ulli steht auf Platz 17. Außerdem dürfte es vielleicht die einzige Liste sein, auf der Zwillinge kandidieren (die Schwestern Eva-Maria & Christina Heuer aus Farchach, beide Studentinnen).

Auf Platz 1-3 der Gemeinderat Wolfgang Adldinger / Architekt
auf Platz 4-6 Julia Galloth aus Farchach / Gärtnerin 24 Jahre
auf Platz 7-8 der Ortsvorsitzende Dr. Thomas Wilk / Biologe

auf den weiteren Plätzen treten an:
Eva Maria Heuer
Gerd Jäger (Platz 11)
Christina Heuer
Heinz Rothenfußer
Monika Weber
Birgid Moser
Ulli Obereisenbuchner-Galloth
Ulrike Adldinger
Teresa Erhard
Dr. Elisabeth Rossbach-Wilk

Wir wünschen unseren Mitbewerbern viel (aber natürlich nicht zu viel) Erfolg.

Der QUH-Adventskalender: Das 4. Türchen

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Die Geschichte vom plötzlichen Tod des Bürgermeisters

graf-100Im Nachhinein sollte das Motto der Ausstellung im Berger Rathaus reichlich makaber erscheinen: "Menschen sterben, Geschlechter vergehen - ein Dorf bleibt." - Bürgermeister Ücker wird am 27. Juni 1994 die Ausstellung zum 100. Geburtstag im Berger Rathaus im Rathaus eröffnen. Seit 16 Jahren, seit 1978 war Josef Ücker bereits im Amt und hatte mit dem örtlichen CSU-Vorsitzenden oder der Leiterin der Volksschule manch heftigen Kampf ausgefochten.

Einmal stand Josef Ücker gar im SPIEGEL, als er es wagte, gegen den übermächtigen Vorsitzenden Strauß aufzubegehren: "Der amtierende Bürgermeister Josef Ücker von der CSU hat sich mit acht CSU-Gemeinderäten zu einer "Bürgergemeinschaft" gegen die örtliche CSU zusammengetan. Überdies stehen örtliche Honoratioren wie Josef Wacker ("Einigkeit Höhenrain") oder Beni Demmler ("Bachhauser Geißbockverein") auf seiner Seite - gegen die "bedingungslosen Intentionen des CSU-Ortsvorsitzenden"."

Auch um Oskar Maria Graf hatte es manchen Streit gegeben: die Weigerung der Berger in einer "Oskar Maria Graf Straße" zu leben beispielsweise, die Straße mußte dann schlicht "Grafstraße" genannt werden. Frau Annemarie Koch-Graf, oder Annamirl, wie man die Tochter von O.M. Graf nannte, hielt viel auf ‚ihren’ Bürgermeister: Ihm vor allem sei zu danken, dass sich anlässlich des 100. Geburtstages der Geburtsort zu einer gewissen Wertschätzung bereit fand. Bürgermeister Ücker hatte den neuen Schulnamen auf den Weg gebracht und das Aufkirchner Denkmal – im Gegensatz zu dem der Landeshauptstadt – termingerecht enthüllen lassen.

Ullrich Dittmann, Vorsitzender der Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft und selbst ehemals Gemeinderat in Seefeld erinnert sich an den Vormittag dieses heißen Sommertages: "Von unseren gemeinsamen Auftritten bei den Terminen für die Zeitungen erinnere ich vor allem den 27. Juni 1994 in der noblen Grützner-Stube des Münchner Rathauses: An einem besonders heißen Sommertag fand die große Pressekonferenz der an den Centenarveranstaltungen beteiligten Orte und Leute statt: Josef-Uecker Herr Ücker saß neben mir, er hatte zwei in steiler Sütterlin beschriebene Zettel mit den Berger Terminen für Ausstellung, Festzelt und Lesungen vor sich. Die Tinte verlief, denn schwere Schweißtropfen rannen von seiner Stirn ins Manuskript. Er hat den Tag vor Grafs Todesdatum im Jahr 1967 nicht überlebt.

Karl Brunnhuber, der 2. Bürgermeister von Berg, der bei der Wahl 1990 47% Stimmen als Gegenkandidat gegen Ücker bekommen hatte, weiß wie es am Nachmittag weiterging:

"Eigentlich war der 27.Juni 1994 war für Josef Ücker ein erfolgreicher Tag: Die Architektenverträge für die neue Grundschule sind endlich unterschrieben und heute ist auch die Einweihung der Oskar-Maria-Graf-Ausstellung zum 100. Geburtstag des Schriftstellers. Viele Jahre hatte es gedauert, bis die Gemeinde Berg bereit war Oskar-Maria Graf zu ehren. Bürgermeister Ücker sollte im mit 120 - 150 Besuchern vollbesetzten Sitzungssaal die Eröffnungsrede halten."

Uecker1Kurz nach Beginn seiner Rede brach Josef Ücker am Stehtisch zusammen. Die Rufe im Saal nach einem Arzt waren umsonst. Die Höhenrainer "First Responder", die man heute per Handy rufen würde, gab es noch nicht. Dr. Theobald, der nach über 30 Minuten als erster Arzt im Rathaus eintraf, versuchte Josef Ücker zu reanimieren. Leider war es hierfür zu spät. Bürgermeister Ücker starb am Ort seines Schaffens an Herzversagen. Oskar Maria Graf hätte womöglich eine große Geschichte aus diesem Stoff gemacht.

Ulrich Dittmann fragt sich noch heute: "Was hätte er wohl sagen wollen an diesem Festtag zu Ehren des größten bairischen Erzählers, der aus ‚seiner’ Gemeinde kam?"

Das tragische Unglück hat Auswirkungen bis auf die heutige Zeit. Denn aus diesem Grund wurden bis zum letzten Jahr die Bürgermeister unabhängig vom Gemeinderat gewählt, weshalb Berg im März nächsten nur den Gemeinderat wählt. Wobei wir beim nächsten Thema wären:

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Dienstag, 3. Dezember 2013

Der Mut der Anderen

Der Adventskalender mit einer wirklichen "Bunte"-Story finden sie im Anschluss. Zunächst aber etwas Politik:

Gestern haben 690 Besucher 1821 Mal den QUH-Blog angeklickt. Das ist eine schöne Bestätigung der Arbeit, die sich die QUH täglich macht. Das freut uns und wir bedanken uns dafür herzlich. Ihr Interesse ist unser Lohn. Information der Bürger und offene Diskussion ist das wichtigste Gut einer Demokratie. - Allgemeine Zustimmung, ok?

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Eine QUH macht Muh ...

Zur Zeit beginnt langsam der Wahlkampf für die Gemeindewahl im nächsten März. Täglich ist zumindest der "Merkur" voll mit Meldungen über Aufstellungsversammlungen und trickreiche Gemeinderatslisten. Den Bericht über die QUH-Versammlung finden sie hier: http://quh.twoday.net/stories/565868634/ oder auf der Titelseite des "Merkur" vom 16.11. (oder hier: http://quh.twoday.net/stories/erste-reaktionen-auf-die-quh-listenkandidaten/ ).

Wir haben uns überlegt, ob wir wieder über die Listen unserer Mitbewerber berichten sollen. Eigentlich würden wir gern, wurden aber von der Lustlosigkeit, mit der ALLLE anderen Parteien dieses Geschäft betreiben leider erst einmal angesteckt.

Auf der Homepage der "Bürgergemeinschaft" findet sich nämlich seit Jahren der verheißungsvolle Satz: "Im Moment sind wir dabei, unsere Homepage zu überarbeiten". - Ok, gut Ding braucht Weile.

Bei der EUW wird noch heftig für die - von einer teuren auswärtigen Agentur designte - Bürgermeister-Kandidatur von Herrn Monn im letzten Jahr geworben. Schlagzeile: "Im Kreuzverhör mit Miriam - alles online."

Die CSU (die allerdings ihre Nominierungsversammlung noch vor sich hat), berichtet über die "Rundwanderung der Senioren Union" vom 17. Juli nach Gut Rieden. - Das hat sicher Spaß gemacht.

Die SPD hält - immerhin - die Liste der Kreistagskandidaten bereit, feiert aber in der Schlagzeile immer noch das Großereignis, dass 2012 (!) der Ortsverein 40 Jahre alt wurde. Dafür pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass ihr Zugpferd Karl Brunnhuber sich "anderen Aufgabengebieten" zuwenden wird. Darüber berichtet die SPD leider nicht.

Die ÜP hat sich eh in Wohlgefallen aufgelöst.

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… viele QÜHE machen Mühe

Und jetzt denken Sie bitte ganz kurz nach und überlegen, wo Sie gerade über all das informiert werden, wer da welche Arbeit für die Gemeinde leistet - und das nicht nur heute, sondern an 350 Tagen im Jahr. Die blamablen Links zu den Mitbewerbern ersparen wir uns … und Ihnen.

… und damit schalten wir weiter zum Adventskalender.

Der QUH-Adventskalender: Das 3. Türchen

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Die Geschichte vom König, der Zarin und der Frau Graf

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Berg am 27. September 1868

Berg war als Regierungssitz der Wittelsbacher lange Zeit Mittelpunkt eines ausschweifenden Lebens, mondäner Empfänge, dekadenter Feste.
zarin Am 27. September 1868 besuchte die an Tuberkulose erkrankte, russische Zarin Maria Alexandrowna ihren um viele Ecken verwandten Neffen König Ludwig II. in Berg. Es sollte das letzte ganz große Fest in unserer Gemeinde werden. Die beiden hatten das Diner zusammen auf der Roseninsel eingenommen. Die mit ihrem Leben sonst nicht ganz so glückliche Zarin schwärmte da schon, dass dies "das poetischste Essen ihres Lebens" gewesen sei ... zurück in Berg erwartete sie eines der prunkvollsten Schauspiele, das sie und diese Landschaft je erlebt hatten. Zwei Dampfmaschinen spuckten riesige Fontänen über den See. Im Schloss Berg war alles mit Rosen und Kamelien geschmückt und der Zarin war extra ein goldener Salon gebaut worden. Rund um den Schlosspark und überall im See schwammen weiß-blau drapierte Flöße mit Fahnen, von denen das Feuerwerk abgefeuert werden sollte. Zu einer dieser schwimmenden Inseln führte vom Schloss aus über das Wasser ein mit Teppichen und frischen Rosen geschmückter Steg. Ganz Berg war in Aufruhr. Auch Oskar Maria Grafs Mutter Therese war Zeugin dieses Ereignisses und sie dürfte es ihrem Sohn Oskar öfters erzählt haben, der es dann in "Das Leben meiner Mutter" so schildert:

"Ein ununterbrochenes Jubeln und Singen und Klingen erfüllte den ganzen Tag. Wenn der Gesang oder eine Musikkapelle an einer Stell abbrach, fingen sie woanders an. Es war als töne das ganze Seerund, als jauchze die festliche Landschaft zum Himmel empor.

1934_3Berg und Schloß waren der vielbestaunte, erregende Mittelpunkt. (…) Von hier aus wollten sich Zarin und König mit ihrem nächsten Gefolge das nächtliche Feuerwerk ansehen, dessen riesiges Ausmaß alles bisher Dagewesene überbieten sollte. (…) Drunten am Ufer des Sees - hüben und drüben gleicherweise - standen dichtgedrängte Menschenmassen und schauten gebannt auf das Schauspiel, dass ihnen vom König geboten wurde.
" Das Feuerwerk beginnt. "Staunendes Beifalljubeln, Musik, Krachen und Prasseln, Funkeln und Leuchten vermischten sich zu einem magisch belebten Zauberbild."

Und dann scheint Berg abzuheben und gen Himmel zu fahren: "Zeitweise schien es, als sei der ganze weite, festliche Landstrich von der schweren dunklen Erde losgelöst und schwebe langsam als unwirklich strahlende Insel zum Himmel empor." Ja, solche Feste waren das damals.

(Bilder: König Ludwig und Zarin Maria Alexandrowna / Franz Xavier Winterhalter. "Marie von Hessen Darmstadt als Kaiserin" (1857) / Therese Graf um ca. 1934)

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Montag, 2. Dezember 2013

Die Kuh, die in den Teich fiel - die QUH präsentiert 24 Berger Dorfgeschichten

Jede Gemeinschaft hat ihre Anekdoten, aus denen sie ihr Selbstbild zimmert, sich selbst versteht und vergewissert. In Berg, der Stadt zwischen Fuiz und Wahnsinn, Graf und König werden besonders viele solcher Geschichten erzählt. Die QUH hat sich aufgemacht, einige davon zu sammeln und aufzuschreiben. "Berger Dorfgeschichten" lautet das Thema des diesjährigen QUH-Adventskalenders. Die QUH-Kandidaten haben gemeinsam recherchiert, Menschen und Archive befragt, Bilder gesucht und nächtelang geschrieben, um aus und für die Gemeinde bis Weihnachten 24 "Dorfgeschichten" hier zu versammeln. Die Kuh, die 1976 in Mörlbach in den Teich gefallen ist …

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Aus der Festschrift zum 125-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Berg, 1996

… und von der Feuerwehr gerettet werden mußte, ist leider, leider nicht darunter, weil wir bisher über sie nichts Näheres in Erfahrung bringen konnten. Dafür werden Prominente erzählen (wie Oliver Bierhoff in unserer Geschichte zum 1, Advent). Es wird dramatisch gestorben, grandios gefeiert oder gelacht und enthüllt, wieso Berg so ist, wie es ist.

Und damit wir auch etwas davon haben, stellt sich am Ende jeder Geschichte einer der QUH-Listenkandidaten für den Gemeinderat vor.

Also sofort unten auf den Briefkasten klicken … es geht heute um geheimdienstliche Aktivitäten in unserer Gemeinde.

Der QUH-Adventskalender: Das 2. Türchen

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Die Geschichte von den seltsamen Gestalten

Das Herbstlaub raschelt, der Winter naht, es ist noch dunkel. An einem solchen Tag vor vielen Jahren steige ich müde ins Auto und begebe mich auf den Weg zur Arbeit ins ferne München.

Kaum aus dem Berger Hölzl, taucht im Lichte der Scheinwerfer am rechten Straßenrand eine Gestalt auf. Es ist ein Mann im Bademantel. Ich traue meinen Augen nicht, schnell mit der Hand kurz die Augen massiert, schon bin ich vorbei. Spätestens in Percha fasse ich den festen Vorsatz, künftig weniger zu trinken und eher ins Bett zu gehen.

Heute besuchen wir Herrn Dr. Reinhard Luyken, er wohnt am Fasanenweg in Kempfenhausen und möchte uns etwas über seltsame Gestalten erzählen.

Dr. Reinhard Luyken

QUH: Herr Dr. Luyken, wie geht es Ihnen?
Dr. Luyken: Danke der Nachfrage, eigentlich ganz gut. Mit jetzt 92 Jahren muss ich natürlich etwas kürzer treten, aber ich mache das Beste daraus und unternehme viel.
QUH: Lassen Sie mich gleich mit der Tür ins Haus fallen: Der Mann von damals ist auch anderen Frühaufstehern erschienen. Können Sie uns etwas dazu sagen, waren Sie es vielleicht selbst?
Dr. Luyken: (lacht) Nein, das war doch mein Nachbar Herr Zehler mit seinem wunderschönen weißen Bademantel. Der ist - genau wie ich - ganzjährig schwimmen gegangen und hat dann schon früh morgens die Leute an der Staatsstraße erschreckt. Er ist leider vor längerer Zeit gestorben. Es gibt übrigens am See einige sehr unermüdliche Schwimmer. Ich selbst schwimme immer noch täglich, allerdings nur noch von Ende April bis in den Oktober.
QUH: Also hatte ich damals richtig gesehen.
Dr. Luyken: Ja natürlich, aber ich möchte Ihnen von anderen seltsamen Gestalten erzählen. Die gingen nicht zum See hinunter, sondern kamen von dort herauf. Ich hatte meine Praxis am Fasanenweg erst einige Jahre, es war wohl in den 60ern, da besuchten mich hin und wieder Patienten von der Villa Drenhaus an der Seestraße. Es waren zwar immer nur harmlose Geschichten, aber die machten jedes Mal ein Riesengeheimnis um sich. Sie hießen Müller, Meier, Schmidt oder ähnlich und wichen meinen Fragen nach Arbeitsstelle, Familie und Wohnort geschickt aus. Erst viel später habe ich von einem dieser Patienten erfahren, dass das alles Geheimsachen wären. Keiner der Patienten war Kassenpatient, deshalb gab es immer eine Rechnung, die umgehend und ohne viele Spuren zu hinterlassen beglichen wurde. Einer sagte einmal im Vertrauen und mit Flüsterstimme "Organisation Gehlen - Tarnung - Sie wissen schon! ...". Zu diesem Zeitpunkt war aus der Organisation Gehlen zwar längst der Bundesnachrichtendienst geworden, aber der alte Name traf die Sache wohl immer noch besser, vielleicht war es auch die Nähe zum Namensgeber, der nur wenige Straßen entfernt lebte.
QUH: Das ist ja spannend, gibt es noch Unterlagen?
Dr. Luyken: Nein, das ist ja schon fast 50 Jahre her und selbst wenn, würden die der ärztlichen Schweigepflicht unterliegen wie viele andere Begebenheiten, die ich Ihnen nach meinem langen Berufsleben erzählen könnte. Meine Tochter hat das übrigens seinerzeit irgendwie mitbekommen und dann mit ihrer Freundin das spannende Spiel erfunden: Dem Spion hinterherspionieren.

Villa Drenhaus

Villa Drenhaus, erbaut 1904 als Villa Plass, bewohnt von einer holländischen Familie, ab 1953 Kinderklinik Faul & Kazmaier bis 1958, daraufhin im Besitz des BND als Schulungszentrum der Bundeswehr, später Kommunikationsforum der Hypo Bank und Ort der Kempfenhausener Gespräche, seit ca 10 Jahren Sitz des Allianz Management Institute.

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Sonntag, 1. Dezember 2013

Der QUH-Adventskalender: Das 1. Türchen

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Briefkasten_Gemeinde

Die Geschichte von Detlef und Oliver

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207:8 Tore verbuchte die E1 des MTV Berg in der Saison 2001/2002. Anlass genug für das Fußballmagazin "kicker", die Jungs samt ihren Trainern Siegmund Grzyb-Friedrich und Detlef Kiparski als "Mannschaft der Woche" abzubilden.

Just diese Ausgabe las damals Oliver Bierhoff, der noch in Italien kickte und bereits seinen Umzug nach Berg plante. Als Anerkennung wollte er den Jungs einen Trikotsatz spendieren. Kurz entschlossen rief er bei Jugendtrainer Detlef Kiparski an (oben rechts im Bild). Detlefs Frau Beate ging an den Apparat, Oliver Bierhoff meldete sich mit seinem Namen und bat darum, Detlef sprechen zu dürfen. Beate trug das Telefon zu Detlef, hielt den Hörer zu und flüsterte "Oliver Bierhoff". Detlef - der sich sicher war, Opfer eines Telefonstreichs geworden zu sein - nahm das Telefon entgegen und meldete sich kurzerhand mit "Hier Rudi Assauer" ...

Oliver Bierhoff erinnert sich noch gut an die Situation:

Bild10Was mir von dem Telefonat mit Detlef in Erinnerung blieb, war vor allem seine Hartnäckigkeit, mir nicht zu glauben. Obwohl ich öfter gesagt habe, dass ich Oliver Bierhoff bin, antwortete er immer: "Jetzt sag schon, wer bist du." Erst als ich damit drohte, dass seine Mannschaft keine Trikots erhalten würde, wurde er ernster und dann auch sehr umgänglich und freundlich. Was sonst auch bei solchen Aktionen natürlich immer kommt, ist, dass eine gute Tat mehrere Folgen lässt. Es reichte also nicht nur, die Trikots zu versenden, sondern ich sollte sie natürlich dann auch selber übergeben, was ich dann aber auch gerne gemachte habe. Insofern war dies mein erster und sehr netter Kontakt mit dem MTV Berg, der bis heute immer noch so besteht. Auch für mich ist das ja mitterweile eine witzige Geschichte zum Weitererzählen.

Detlef verhandelte gut: Oliver Bierhoff übergab die Trikots persönlich und machte auch noch eine Trainingseinheit mit der Mannschaft. 12 Jahre später sollte sich Oliver Bierhoff auch in das Goldene Buch der Gemeinde Berg eintragen dürfen (daher das Bild). Ein Großteil der Mannschaft von damals gehört heute zur erfolgreichen Bezirksligamannschaft des MTV Berg.

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Samstag, 30. November 2013

Familie Brustmann feiert Advent

Nein, das ist noch nicht der QUH-Adventskalender - der startet naturgemäß erst morgen. Den vom letzten Jahr mit alten Photos aus der Gemeinde finden Sie immer noch hier: http://quh.twoday.net/topics/ADVENTSKALENDER/ . Das ist Familie Brustmann vor gut einem halben Jahrhundert.

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Alois und Valerie, die beiden Eltern in der Mitte sind nicht mehr am Leben. Ihre sieben Kinder jedoch, die allesamt eine gute musikalische Erziehung genossen haben, werden morgen, am 1. Advent zusammen mit Freunden in der Post aufspielen. Manche klassisch, manche volkstümlich, manche (wie der hier im Ort bekannte "Josef") auch eher lustig als Kabarettist. Die Bühne dürfte voll werden, der Saal ist es schon: Denn sonst treten Alois, Herbert, Josef, Erna, Annemarie, Hildegard und Monika eher nicht zusammen auf, weshalb der erste Adventssonntag in der Post verspricht, ein ganz besonderer Abend zu werden.

Freitag, 29. November 2013

Was sonst noch geschah

Schuldig sind wir noch die restlichen Themen und Beschlüsse aus der letzten Gemeinderatssitzung. An den Wänden prangten einige Diagramme, die die Räte befürchten ließen, es ginge heute schon wieder um Windenergie ...

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… in öffentlicher Sitzung wurde allerdings nur die Mitteilung gemacht, dass sich der Bürgermeister mit dem Landratsamt treffen werde, um die "weitere Verfahrensweise … vor dem Hintergrund der politischen Aussagen" gewählter CSU-Volksvertreter zu beratschlagen. Selbst aus dem Staatsministerium bekommt man derzeit allerdings nur Sätze zu hören, in denen zwar das Wort "Vertrauensschutz" vorkommt, allerdings eingeschränkt wird: "Einer abschließenden Beurteilung … kann ich nicht vorgreifen" (Schreiben Staatsministerium Joachim Herrmann an Landrat Roth). Das war allerdings vor dem Koalitionsvertrag. In einem emotionalen Statement beklagte BGM Rupert Monn völlig zu recht, dass die "große Politik die Energiewende an die Wand gefahren hat".

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Auch als moderne Kunst zu gebrauchen: Bebauungsplan "Waldhauser Gräben" mit kartographierten Flugbahnen

Einen Erfolg für die QUH gab es auch: nachdem die von der QUH initiierte und mitorganisierte Erfolgsveranstaltung "Berger Betriebe laden ein" ( http://www.bergerbetriebe.de/bilder_betrieb.php ) in den letzten Jahren "unter anderem wegen der Bürgermeisterwahl" (Zitat Verwaltung) nicht durchgeführt werden konnte, ist für den 12.10.2014 endlich eine Fortsetzung fest eingeplant. Die Verwaltung kann allerdings nur "begleitend" für das Ereignis tätig sein. Das ist keine große Änderung zum letzten Mal. Dank QUH-Fraktionsführerin Elke Link, der der Bürgermeister namentlich für ihr diesbezügliches Engagement dankte, und der Arbeitsgruppe aus Berger Unternehmern wird das schon wieder klappen. ( http://quh.twoday.net/stories/wir-sind-eine-gemeinde/ , http://quh.twoday.net/stories/das-ende/#8383964 )

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Elke Link vor über 3 Jahren bei der Schlussveranstaltung "Berger Betriebe"

Auch der - im letzten Wahlkampf von der QUH laut geforderte - Breitbandausbau geht weiter. Einstimmig beschloss der Rat noch die Ortsteile Aufkirchen, Mörlbach evtl. Biberkor mit Glasfaserkabeln zu versorgen. Die sechsstelligen Kosten für diese - auch für Selbstständige - eminent wichtige Maßnahme werden zu 40% gefördert. Den Rest finanziert die Gemeinde für ihre Bürger.

20131123_092731_resizedDa zeigte es sich, dass sich Engagement auch lohnen kann: Der Bürgermeister berichtete dass - nach Protesten von Andi Hlavaty und der QUH ( http://quh.twoday.net/stories/busch-gruen-baum-gruen-busch-die-8-sitzung-des-gemeinderates/ ) der illegale Zaun auf einem Grundstück der Schlösser- und Seenverwaltung wieder geschleift wurde. Vor Freude betätigte sich der CSU Chef gleich als Fotograf und schickte der QUH dieses Foto.




(Photo Andy Hlavaty)

Rot sehen

Normalerweise veröffentlichen wir ja keine Pressetexte. Dieser aber, der auf die Eröffnung der neuen Ausstellung in der Berger "Haleh"-Galerie hinweist ist doch zu schöne Kuratorenklyrik: "„Red“ ist das Konzept, rot ist international, rot ist in allen Kulturen sofort verständlich. Rot sagt mehr als tausend Worte. Rot ist die Ampel, Coca Cola, Blut, Feuer, Liebe, Leidenschaft, Sex, Revolution, Gewalt, Leid, Schuld und der Weihnachtsmann.
„Red“ ist der Titel unserer nächsten Ausstellung!"


RED
Heute 18 Uhr Vernissage in Berg gegenüber der Apotheke

Haleh bleibt in der Ausstellung ihrem Konzept treu, zwischen fernöstlicher und europäischer Kunst vermitteln zu wollen. Die eine Hälfte zeigt Münchner Künstler in rot: Tanja Fender & Yorika Tamara (Motto: "„Red“ ist Leben, Körper, Blut, Fötus, Geburt und die Erdbeere"); die andere Hälfte Künstler der persischen Gruppe "persbook" sowie Künstler der Galerie. Ihr Motto: "„Red“ ist die Farbe der Liebe, Sex, Blut, Leben, Wille, Macht, Mut, Freundschaft, Feuer, Glut, Rotwein, Kampf, Krieg, Vatikan."

Donnerstag, 28. November 2013

Erste Sparmaßnahmen in Aufkirchen

Zu Weihnachten schmücken sich die Geschäfte und Ortschaften gerne etwas heraus. Auch die Gemeinde wollte heute in Aufkirchen einen Anfang machen. Sie hat den Bauhof in den Wald geschickt und der ist mit diesem "prachtvollen" Weihnachtsbaum zurückgekommen, den man heute morgen flugs ins Ortszentrum von Aufkirchen an den Marienplatz gestellt hat.

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Der neue "Stolz" von Aufkirchen?

Früher wurden meist ansehnliche Bäume aus Gärten für diesen Platz gespendet und geschmückt. Der Aufkirchner Photograph und Drogeriegeschäftsfüher Hans Peter Höck (QUH-Listenplatz Nr. 19) hat sich sofort an den Bürgermeister gewendet. Der hatte ein Einsehen und ließ den Baum daraufhin sofort wieder abholen.

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