Asyl in Berg

Donnerstag, 10. September 2015

Heute Abend: Möbellieferung für die Zeltanlage


Gegen 19 Uhr standen die ersten Autos am Huberfeld


Gegen 20 Uhr wurde schon kräftig aufgebaut
(Fotos: Petra Hilke)

Wie gestern bereits angekündigt, rückten heute Wagen der Feuerwehren, des THW und des Roten Kreuzes an, um gemeinsam das angelieferte Mobiliar für die Asylunterkunft zusammenzubauen und einzustellen. Für die Anwohner: Geplant war, dass bis 22 Uhr alles fertig ist.

Der Helferkreis meldet übrigens, dass derzeit keine neuen Paten mehr gesucht werden, sondern Decken. Es ist schon recht kühl, und die meisten Menschen sind unsere Temperaturen nicht gewöhnt. daher werden zunächst Wolldecken (keine Bettdecken) gesammelt. Bitte melden Sie sich über das Kontaktformular der Webseite des Helferkreises: http://asyl-in-berg.de/pages/was-gerade-gebraucht-wird.php

Auch die Berger Feuerwehr zeigt Photos vom Aufbau, an dem sie beteiligt war: https://www.facebook.com/feuerwehrberg/photos/pcb.911548778927147/911548758927149/?type=1&theater

Mittwoch, 9. September 2015

Der 2. Informationsabend


Rappelvoll

Die Tische waren voll besetzt, die Leute standen an den Wänden - lediglich musste sich niemand mehr die Nase von außen an den Fenstern plattdrücken. Das Interesse der Berger bei der 2. Informationsveranstaltung zum Thema "Asyl in Berg" war ungebrochen.

"So viel Andrang hat es bei den anderen Gemeinden nicht gegeben", erklärte Bürgermeister Monn zu Beginn der Veranstaltung stolz. Er informierte über die Rahmenbedingungen und kündigte einen Tag der offenen Tür in der Zeltanlage an. Der Termin steht allerdings noch nicht fest.

Der stellvertretende Landrat Georg Scheitz sagte, es habe sich - auch seit letzter Woche - viel getan. Man müsse nur die Nachrichten ansehen. Weltweit befänden sich ca. 60 Mio. Menschen auf der Flucht. In den Landkreis kommen derzeit 38 Personen /Woche. Für morgen kündigte er die Anlieferung von Möbeln in der Berger Anlage an - das THW, das BRK, die Feuerwehren und Ehrenamtliche würden morgen zusammenhelfen. Seine Bilanz: "In kurzer Zeit haben wir vieles geschafft. Wir können uns gut sehen lassen in Bayern. Aber es ist ein Lernprozess." Weiterhin informierte er, dass der Einzug in Berg für die Menschen der erste Schritt in die Freiheit sei - die Leute kämen aus Erstaufnahmelagern mit festen Abläufen und Catering - hier könnten die Leute selbst kochen, Familienverbände könnten sich einleben.


Der Lageplan der Zeltanlage (zum Vergrößern anklicken)

Herr Derpa und Herr Hinze vom LRA erklärten - wie letzte Woche - die Zeltanlage. Neu ist, dass mittlerweile die Firma Jonas Better Place mit dem Zeltmanagement beauftragt worden sei - eine "gute Firma mit sozial-integrativem Ansatz". Herr Hinze kündigte für morgen Abend viele Fahrzeuge an - sicherlich bis 22 Uhr würden Möbel geliefert. Der Aufbau der gesamten Anlage dauere sicherlich bis Dienstag oder Mittwoch.

Herr Teymurian konnte berichten, dass der Helferkreis auf mittlerweile 55 Personen angewachsen sei. Er macht weiterhin mit jedem Bewerber ein einstündiges Vorgespräch. Ziel sei es, den Gästen die deutsche Sprache und die deutschen Regeln und Sitten beizubringen - "So muss man es machen, damit man nicht so auffällt!". Viele junge Leute seien unter den Helfern - und nur sechs Rentner! (Gelächter). Und er konnte Positives aus der Bevölkerung berichten: Mitarbeiter der Schön-Klinik wollten - während ihrer Mittagspause - einen Deutschkurs organisieren. Das Hotel Schloss Berg bot zwei Wohnungen für Asylsuchende an. Hans-Peter Höck sagte bei einem Anruf sofort zu, kostenlos Passbilder für eine syrische Familie zu machen, die gerade Bleiberecht bekommen hatte . Jochen Reitberger half mit Brillen bei Augenproblemen aus - Asylsuchende sind nur für Schmerzen und für Notfälle krankenversichert. "Wir haben Verständnis für Ängste. Aber wir bemühen uns, die Ecken und Kanten verschwinden zu lassen." Was für ein Glück, dass wir Herrn Teymurian hier haben!

Florian Gehlen von der Polizeiinspektion Starnberg betonte, es gebe keinerlei Anlass zu Sorgen. Der Zustrom der Flüchtlinge sei nicht mit einem Anstieg der Kriminalität verbunden. Die Polizei sei keineswegs daran interessiert, irgendwelche Straftaten zu vertuschen - "Wir müssen auch mit den Umständen fertig werden." Das größte Problem seien Probleme der Flüchtlinge untereinander. Er wisse nicht, wie es in der Zukunft aussehe, aber derzeit gebe es keinerlei Anlass für Ängste. Man solle die Augen aufhalten und sich bei Bedarf an die Polizei Starnberg wenden. "Es sind keine potentiellen Straftäter, die zu uns kommen, sondern Bürger wie du und ich, die auf der Flucht sind."
Der stellvertretende Landrat erklärte übrigens, die bei der letzten Veranstaltung verbreitete Geschichte über Andechs ("Hier gehen nur noch die Männer einkaufen, und sogar die werden sexuell belästigt!") sei Unsinn - er habe sich sofort bei mehreren Stellen erkundigt - nichts daran sei wahr.

Die Stimmung war allgemein gelöster und lockerer als beim letzten Mal.
Die Fragen aus dem Publikum waren auch etwas allgemeiner. Wir fassen kurz und schmerzlos zusammen.

Hartmut Bannert aus Aufkirchen:
F: Was bedeuten die Flüchtlingsströme über die augenblickliche Situation hinaus?
A Herr Derpa: Das ist eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft - die Schulen bilden Übergangsklassen, die Anerkennungsquote liegt bei 40 %.
F: Ich wollte - in Wolfratshausen - einen Flüchtling aus Nigeria anstellen. Die bürokratischen Hürden waren enorm. Ich will Unterstützung statt Verhinderung!
A Herr Scheitz: Ich bin begeistert, dass schon nach Anstellungsverhältnissen gefragt wird!
A Herr Derpa: Das ist wirklich nicht so einfach. Unter einem Aufenthalt von drei Monaten darf gar nicht gearbeitet werden. Nach drei Monaten wird geprüft, ob der Job zu gleichen Bedingungen wie für EU-Bürger angeboten wird (um Missbrauch zu vermeinte) und es gilt die Vorrangprüfung - für diese Stelle darf kein Deutscher oder gleichgestellter EU-Bürger zur Verfügung stehen. Nach 15 Monate entfällt die Vorrangprüfung. Parallel können aber 1 €-Jobs in kommunalen und gemeinnützigen Organisationen ausgeübt werden.
F: Was bekommen die Asylbewerber überhaupt?
A Herr Derpa: Etwas weniger als Hartz IV-Empfänger ohne die Miete. Also 140 € Taschengeld und 180 € für Verpflegung pro Monat. Gutscheine gibt es bei uns nicht.

Frau Aska (richtig so?):
Ich habe einen "Migrationshintergrund". Mich interessieren die technischen Fragen. Ich sehe ein großes Gefahrenportential - die Menschen kommen aus dem Krieg, sitzen hier auf einander, haben eine stolze Kultur, wollen also arbeiten - sie mahnt die Politiker: "Beschäftigt die Leute - es ist wichtig, dass die was zu tun haben!"

Stefan Reiser aus Pöcking wollte wissen, welche Rahmenbedingungen für gemeldete Unterkünfte gelten.
A Herr Scheitz: Nennen Sie uns alle, wir prüfen das ab. 08151-148-0.

Siglinde Pfluger aus Allmannshausen:
Ich arbeite seit mehreren Jahren mit minderjährigen Flüchtlingen in Berg, wir haben gute Erfahrungen. Aber die Leute brauchen Zeit. Wie geht es weiter? Erwarten wir noch mehr Flüchtlinge?
A BGM Monn: Was heute Tatsache ist, kann morgen längst anders aussehen. Wir wissen es nicht. Aber wir machen uns Gedanken, wie wir in Berg mehr Menschen dauerhaft unterbringen. Wir machen uns Gedanken, um gerüstet zu sein.

Marc Menzel, Ammerland:
Zur Selbstständigkeit: Gibt es einen Reinigungsdienst in der Zeltanlage?
Stellvertr. LR Scheitz: Momentan reinigt der Betreiber. Aber wir wollen immer mehr Selbstständigkeit. Bei anderen Einrichtungen hat sich das automatisch verselbstständigt, die Leute haben immer mehr Eigenverantwortung übernommen.
Zu sozialen Veranstaltungen: Gibt es Vorhaben zu gegenseitigen Treffen?
Herr Teymurian: Natürlich - aber wir wissen noch nicht, wer zu uns kommt. Wir können die Pläne erst sortieren, wenn wir wissen, wer da ist. Auch das Landratsamt erfährt erst einen Tag vorher, wer kommt.

Ende der Veranstaltung.
Morgen also die Anlieferung der Möbel, der Termin für die Begehung der Anlage wird über die Homepage und die Presse bekanntgegeben.

Asyl in Berg: 2. Informationsveranstaltung



Wegen des großen Andrangs letzte Woche findet heute Abend ein zweiter Informationsabend zum Thema "Asyl in Berg" statt. Die Referenten können Ihnen zur derzeitigen Lage im Landkreis und in Berg Auskunft geben, auch ein Vertreter der Polizei wird anwesend sein. Herr Teymurian wird vom stetig wachsenden Helferkreis berichten können.
Im Anschluss haben Sie selbstverständlich wieder Gelegenheit, Ihre Fragen zu stellen.

Montag, 7. September 2015

Baubeginn


Das erste Zelt

Pünktlich wurde heute mit dem Aufbau der Zelte begonnen. Das erste ist bereits fertig aufgestellt.


Müllcontainer für die Zeltanlage

Auch die Müllcontainer wurden schon geliefert. Die Gemeinde Berg schreibt auf ihrer Homepage, dass ab Donnerstag, den 17.9., mit den ersten Gästen gerechnet wird. Natürlich kommen nicht alle auf einmal!

Wir halten Sie auf dem Laufenden, ob und wann eine Vorabbesichtigung durch die Berger Bevölkerung ermöglicht wird.

Ansonsten gilt weiterhin: Von Sach- und Kleiderspenden bittet der Helferkreis zunächst abzusehen - wenn etwas benötigt wird, wird es auf allen Kanälen bekanntgegeben. Sollten Sie sich als Pate o.ä. engagieren wollen, melden Sie sich bitte direkt beim Helferkreis. Freie Wohnungen und Häuser, die Sie an Flüchtige vermieten wollen, melden Sie bitte dem Landratsamt.

Diesen Mittwoch, also übermorgen, findet noch eine zweite Informationsveranstaltung statt: Um 19:30 Uhr im Gasthof Die Post in Aufkirchen.


Neuester Stand

Eine Anwohnerin schickte uns ein aktuelles Bild von 17 Uhr - nun sind bereits vier Zelte aufgebaut.

Freitag, 4. September 2015

2. Infoveranstaltung der Gemeinde zur Flüchtlingslage in Berg

Die Gemeinde hat den Termin zur 2. Infoveranstaltung zur Lage der Flüchtlinge in Berg bekanntgegeben: Mittwoch 9.9. 19.30 / Gasthof Post. Die Referenten sind die selben wie bei der Veranstaltung von gestern (Bericht siehe anschließend).

Donnerstag, 3. September 2015

Der Informationsabend zu Asyl in Berg


Brechend voll: der Saal im Gasthof Die Post

Berg bekommt, wie wir seit kurzem wissen, schon bald für seine neuen Gäste eine Zeltanlage am Huberfeld, die Bauarbeiten haben bereits begonnen. Heute Abend fand die Informationsveranstaltung zur neuen Asylbewerberunterkunft in Berg statt - der Saal platzte aus allen Nähten. Mindestens 200 Personen waren gekommen, und noch mehr hätten sich gerne informieren lassen, aber es war schlichtweg nicht mehr Platz. Sogar eine akustische Übertragung in den Wintergarten war angedacht, das ließ sich lediglich in der Eile nicht bewerkstelligen. Deshalb wurde kurzfristig ein zweiter Termin in der nächsten Woche organisiert, und zwar am kommenden Mittwoch, den 9.9., um 19:30 Uhr, ebenfalls im Saal des Gasthofs Die Post..

"Key note speaker" war Bergs 1. Bürgermeister Rupert Monn, dann informierte der Stellvertretende Landrat Georg Scheitz über die aktuelle Situation in Deutschland und im Landkreis. Herr Derpa und Herr Hinze vom LRA stellten die Anlage vor, und Herr Teymurian berichtete vom Berger Helferkreis. Wir zitieren die Schlüsselsätze:

1. Bürgermeister Rupert Monn:

Wir danken Ihnen für das grundsätzliche Interesse. Es zeigt, Sie wollen einen Beitrag leisten zum Meistern einer der größten Herausforderungen unserer Tage.

Unser Ziel ist es, den Gästen den Aufenthalt so erträglich wie möglich machen.

Wir wollen Ängste nehmen und Informationen bieten. Aber was heute Tatsache ist, kann morgen schon wieder ganz anders sein.

Wir wollen gute Gastgeber sein! (Applaus im Saal)



Stellvertr. Landrat Georg Scheitz:

Mit diesem Ansturm haben wir hier nicht gerechnet - genauso ging es uns mit dem Thema Flüchtlinge.

Der Landkreis bekommt derzeit wöchentlich 38 Personen, die Zahl wird sicher deutlich erhöht wären. Derzeit haben wir 1100 Flüchtlinge im Landkreis, Ende des Jahres sind es wahrscheinlich 1800. Wir brauchen mehr Unterkünfte.

Es wird noch dauern, bis die geplanten Containeranlagen realisiert werden können - die Flüchtlinge sind trotzdem da. Als Übergangslösungen wurden Turnhallen oder Feuerwehrhäuser etc. genutzt. Wir haben zusätzlich drei zeltanlagen und eine Traglufthalle. Turnhallen sollen nicht beschlagnahmt werden.

Wir bekommen Informationen ganz, ganz spät und müssen sofort darauf reagieren.

Herr Derpa (Geschäftsbereichsleiter Asyl):

Professionelle Betreuung: Der Betreiberposten für die Anlage Berg ist derzeit noch ausgeschrieben. Auf jeden Fall wird 8 Stunden/Tag ein Objektbetreuer als Ansprechpartner für Bewohner und Bevölkerung anwesend sein.
Der Sicherheitsdienst soll ausdrücklich soziale Kompetenzen haben.
Ein Reinigungsdienst wird ebenfalls gestellt.
zusätzlich wird das Objekt durch Sozialpädagogen vom LRA betreut - die das aber alleine nicht schaffen werden. Wir sind auf die Helferkreise angewiesen.


Der Lageplan der Zeltanlage (zum Vergrößern anklicken)

Herr Hinze vom Landratsamt:
Unsere Zelte sind für 16 Personen konzipiert, mit jeweils acht Stockbetten.
Es gibt drei Küchenzelte, das dritte wird eventuell auch als Sozialzelt mitgenutzt werden. Tische und Stühle werden ebenfalls gestellt.

Ein Zaun ist nicht gewünscht, um einen Ghettocharakter zu vermeiden.

Herr Teymurian (Organisator Helferkreis, Herr Teymurian ist gebürtiger Iraner und lebt seit 52 Jahren in Deutschland)

Unser Ziel ist nur eins: Den Menschen beizubringen, hier nicht als Fremde zu leben. Wir wollen sie die Sprache lehren und ihnen die Sitten und Gebräuche nahebringen.

Der Helferkreis ist mittlerweile auf 35 Personen angewachsen, wir wollen noch 50 erreichen - und Paten für die Gäste finden.

Falls es einmal Schwierigkeiten oder Probleme geben sollte, wenden Sie sich über die Homepage an uns, wir kümmern uns.

Nun die Fragen aus der Bevölkerung:
- Frau Hillenberg
Frau Hillenberg sagte, sie betreue unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und sei zudem DAF-Dozentin (Deutsch als Fremdsprache) in Jordanien und Kenia gewesen, sie wisse also, wovon sie rede. Sie halte es für unverantwortlich und unverschämt, kein Konzept zu haben.

BGM Monn bat Frau Hillenberg, eine konkrete Frage zu stellen.
Sie fragte: "Wer kommt?"

LR Scheitz lieferte Statistik. Derzeit kommen die meisten Asylbewerber aus Afghanistan, Albanien, Eritrea und Nigeria. Etwa 80 % seien Männer.

- Frau Knott
fand es leichtfertig, sich so auf ehrenamtliche Helfer zu verlassen. "Wir in Berg treten uns sowieso schon auf die Füße." In Andechs würden die Frauen die Männer zum Einkaufen schicken, und sogar die würden sexuell belästigt.
LR Scheitz wollte sich da erst einmal schlau machen - er hatte noch nichts davon gehört.
BGM Monn: "Wir sind nicht konzeptlos." Die Situation sei schwierig, weil man sehr kurzfristig reagieren müsse.

- Frau Jakob
hatte Sorge, die Asylbewerber würden wegen mangelnder Beschäftigung seelisch und geistig verkommen.
Herr Teymurian wies darauf hin, es sei wichtig, dass die Asylbewerber selbst ihr Leben in die Hand nähmen und sich selbst organisierten.
Frau Weber aus Starnberg unterstrich die Wichtigkeit der Frage, wie man die Asylbewerber tagsüber beschäftigen könne.

Herr Derpa erklärte Arbeitsrechtliches:
Unter drei Monaten Aufenthalt darf niemand arbeiten, lediglich 1-Euro-Jobs bei kommunalen und gemeinnützigen Einrichtungen seien erlaubt.
Nach drei Monaten kommt die Bundesagentur für Arbeit ins Speil. Sie prüft einerseits die Arbeitsbedingungen und muss zweitens auch prüfen, ob der Platz nicht auch von Deutschen oder EU-Bürgern ausgefüllt werden kann. Nach 15 Monaten entfällt diese Forderung.

- Frau Köninger
glaubte, am Spielplatz in Unterberg die Übergabe von "Briefchen" mitbekommen zu haben. Der Polizei melden, meine Herr Monn.
Kai Motschmann von der Starnberger Polizei kam kurz ans Mikrofon - wenn es Schwierigkeiten bisher gab, dann nur intern. Gravierende Vorkommnisse habe es bisher nicht gegeben.

- Frau Luppart-Würf
"Ureinwohnerin" und Kindergärtnerin in Pöcking. Ihre Kernaussage:
Am wichtigsten ist Herz, Mitgefühl und Respekt - kein Konzept.
Tosender Applaus.
Jeder hat Fähigkeiten und kann sich einbringen. Ich melde mich bei Herrn Teymurian, und mein 15-jähriger Sohn macht auch mit.

Was können die Bürger konkret tun?
Herr Teymurian:
Das Wichtigste ist, dass die Menschen ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Sie werden uns sagen, was sie brauchen. Gehen Sie bitte nicht vorbei und reichen Spielzeug durch den Zaun. Die Leute sollen sich daran gewöhnen, dass nicht alles vom Himmel fällt. Den Schrank ausmisten, das ist keine Nächstenliebe. Wir informieren Sie über die Kontaktformular der Asyl-in-Berg-Website oder über die QUH.

Frau Maier (evtl. anders geschrieben?):
Wie oft wechseln die Bewohner? Wie sollen wir sie integrieren, wenn immer neue kommen?
Herr Teymurian: Das können wir auch nicht. Die Anlage ist für zwei Jahre eingerichtet. 20 % werden Bleiberecht bekommen, dann müssen sie die Unterkunft verlassen, 80 % werden bleiben.

- Herr Huber aus Höhenrain:
Vor allem die vielen Flüchtlinge aus Syrien nehmen nicht den langen Weg auf sich, um sich von uns aushalten zu lassen. Sie sind nicht freiwillig hier. Man muss sie wllkommen heißen.

- Herr Theimer:
Geben wir unsere Gästen einen Vertrauensvorschuss - gemäß dem geänderten Motto: Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser - es soll sich nicht jeder Einzelne rechtfertigen müssen, dass er kein Verbrecher ist.

- Herr Jeschke
wollte den Wachdienst hinsichtlich eines bestimmten politischen Spektrums überprüft wissen.
Das werde bei den Managementfirmen überwacht, antwortete Herr Derpa.

Und ob die Zelte winterfest seien? Herr Hinze erklärte, das die Beheizung über Thermostate laufe - die Schneelast sollte wegen des Wärmestaus am Dach kein Problem sein.

- Frau Ostmeier (haben wir den Namen richtig verstanden?) Anwohnerin
Wir sind - wegen der Ruhe - vor zwei Jahren nach Berg gezogen. Wie laut wird es tatsächlich? Wie laut ist der Lärm, der nicht von Menschen kommt? Haben wir unsere Nachtruhe noch?
Herr Hinze: Die Heizungen sind lärmgedämmt. Generatoren wären deutlich lauter. Vom LRA wurden keine Bedenken erhoben.

- Herr Hlavaty, 2. BGM
bot dem LRA selbst eine Wohnung ins einem Haus zur Miete an und rief die Bevölkerung auf, leerstehende Häuser und Wohnungen zu melden.
Er habe als MTV-Vorsitzender auch alle Mitglieder auf die Situation aufmerksam gemacht. Aber die Menschen sollten bitte keinen Hilfstourismus anfangen, sondern sich an den Helferkreis wenden. "Ich weiß, dass wir das schaffen werden."

BGM Monn schloss die Veranstaltung mit den Worten: "Berg hat 8200 Einwohner. Ich bin überzeugt, dass wir 128 Menschen freundlich empfangen können."

Hereinflüchtende Nachrichten: Flüchtlings Info Veranstaltung bricht aus allen Nähten

Live aus der Post:

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Der völlig überfüllte Postsaal

Die Informationsveranstaltung zur Flüchtlingsunterbringung in Berg ist völlig überfüllt. Man hat sich spontan dazu erschlossen, in der nächsten Woche einen weiteren Termin anzuberaumen.

Mittwoch, 2. September 2015

Asyl in Berg: Vorbesichtigung in Tutzing


Auf Hochtouren laufen die Arbeiten in Berg: Spritzasphalt wird aufgetragen

Während sich Berg sowohl baulich als auch in allen anderen Fragen auf die Aufnahme der Flüchtlinge vorbereitet, fand heute in Tutzing eine Vorbesichtigung der Zeltanlage für die Bewohner statt. Rudolf Krug, 1. Bürgermeister von Tutzing, äußerte sich optimistisch: "Die Grundstimmung ist sehr positiv. Viele wollen zusammenarbeiten und helfen."


Der Eingang

Das Konzept der Anlage in Tutzing ist etwas anders als in Berg. Wie unsere Anlage genau aussieht, stellen Mitarbeiter des Landratsamts morgen Abend um 19:30 im Gasthof die Post in Aufkirchen vor.


Room Nr. 1 - eine Unterkunft für 16 Personen


Das Zeltinnere

Die Zelte sind die gleichen wie in Berg. Es ist Platz für acht Stockbetten mit abschließbaren Spinden, Matratze, Bettwäsche und Handtuch. Sie besitzen eine doppelte Wand und werden über Schläuche von außen beheizt.


Stellvertretender Landrat Georg Scheitz

Auch der stellvertretende Landrat Georg Scheitz war vor Ort und informierte die aus Berg angereisten Bürgermeister und die Geschäftsleitung samt Auszubildendem.


Für jede Anlage gelten Hausregeln (zum Vergrößern anklicken)


Eine der Tutziger Gemeinschaftsküchen


Röcke wie Hose?

Alles stimmt noch nicht, wie man sieht, aber solche Kleinigkeiten sind schnell behoben. Die Teams von Jonas Better Place, die viele Zeltanlagen managen, wurde vom Stellvertretenden Landrat sehr gelobt - sie seien nicht nur für das Zeltmanagement - z.B. Einlasskontrollen und Sauberkeit - verantwortlich, sondern auch sozial engagiert.

Ihre Fragen über die Anlage in Berg können Sie morgen bei der Informationsveranstaltung um 19: 30 im Gasthof Die Post in Aufkirchen stellen.

Mittwoch, 26. August 2015

Wo ein Wille ist ...


Heute Mittag am Huberfeld

... ist auch ein Bagger.



Wie angekündigt trafen heute die ersten Bagger zur Vorbereitung des Geländes zur Aufstellung der Unterkunft für die Asylbewerber ein.


15:00


19:00

So schnell kann es also gehen. Übrigens melden sich täglich Menschen, die im Helferkreis oder auf andere Art aktiv werden möchten.

Dienstag, 25. August 2015

Neue Infos: Asyl in Berg


Die Tagesordnung der Informationsveranstaltung - zum Vergrößern anklicken

Soeben gab die Gemeinde Berg neue Informationen bekannt: Die Tagesordnung der Informationsveranstaltung mit Bürgermeister Rupert Monn, dem stellvertretenden Landrat Georg Scheitz und dem Organisator des Berger Helferkreises, Iradj Teymurian, steht nun fest. Genügend Raum für Fragen aus der Bürgerschaft ist vorgesehen.

Weiterhin heißt es auf der Homepage der Gemeinde:
Wie uns am 25.08.2015 mitgeteilt wurde, beginnen diese Woche die vorbereitenden Erdarbeiten am Kirchengrundstück am Huberfeld. Der Aufbau der Zelte und Container soll in der KW 37 erfolgen. Insgesamt sollen bis zu 128 Personen Platz finden. Es werden acht Wohnzelte für jeweils bis zu 16 Personen, zwei Sozialzelte sowie zwei Küchenzelte und ein Vorratszelt aufgebaut. Zusätzlich werden zwei getrennte Sanitärbereiche bestehend aus einem Zelt/Containermix eingerichtet. Waschmaschinen und Trockner stehen den Bewohnern der Anlage in einem gesonderten Container zur Verfügung. Für die Objektorganisation wird ein eigenes Zelt errichtet. Die örtliche Kirche, als Grundstückseigentümerin, ist entsprechend eingebunden. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

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