Asyl in Berg

Montag, 15. Februar 2016

Die QUH im Keller - wo die Flüchtlinge untergebracht werden sollen

Wohin mit der Flüchtlingshalle und dem sozialen Wohnungsbau? Im Vorfeld der heutigen Abstimmung im Gemeinderat über den Standort für ein Wohnungsprojekt (mit ca. 30 Wohneinheiten) und eine Halle für Flüchtlinge (ca. 120 Plätze) lud die QUH ihre Mitglieder in den Keller vom "Müllers". Für die gut 40 Anwesenden (es waren auch einige Zaungäste darunter) wurde es ein vernünftiger und weitgehend sachlicher Austausch über die in der Gemeinde anstehenden Probleme und Vorhaben.


Meinungsaustausch unter Parteifreunden

Elke Link, die 3. Bürgermeisterin, und die 3 übrigen QUH-Gemeinderäte (Ammer, Grundmann Kalinke) stellten - moderiert von QUH-Hirte André Weibrecht - die Problematik und die 7 zur Auswahl stehenden Grundstücke in Berg vor. Sie machten deutlich, dass es hier im Farchner Keller nicht über die Flüchtlingspolitik im Allgemeinen, sondern über die Entscheidungen gehen soll, die in der Gemeinde wirklich anstehen. Ein Konfrontationskurs gegen Flüchtlinge wurde ausgeschlossen.

Es wurden zunächst einige verwirrende Punkte erklärt:
- Die im Raum stehenden 6% Berger Flüchtlingsquote beziehen sich nur anteilig auf die über 4-5000 dem Landkreis zugewiesenen Asylsuchenden. 6% von 2%. So kommt es zur geschätzten Zahl von 275 zu schaffenden Plätzen. Eine Zahl, die angesichts der realen Entwicklung jederzeit (nach oben oder unten) korrigiert werden muss.
- Eine dezentrale Unterbringung wäre zwar gewünscht, es dürfte aber unmöglich sein, in Berg bezahlbaren Wohnraum für 120 Personen zu finden.
- Auch kleinteilige architektonische Lösungen sind - laut mehreren anwesenden Architekten - in der zur Verfügung stehenden Zeit auch mit gutem Willen nicht zu realisieren.
- Die Entscheidungen trifft der Landkreis, der auch die organisatorische Verantwortung trägt. Berg darf nur die Plätze zur Verfügung stellen (oder es werden eben Turnhallen "akquiriert", was niemand will).

Gegenüber dem Zeltlager am Ortseingang in Berg wurde eine Hallenlösung hingegen als Fortschritt angesehen. Jetzt schon sollte man daran gehen, für die Zeit "nach der Zeltstadt" zu planen. Dann dürfte eine Containersiedlung in Berg nötig werden.

In der Standortfrage wurde aus Sicht der Anwesenden folgender Vorschlag als sinnvoll erachtet:


Ein Grundstück für den Wohnungsbau in Aufhausen (südlich Osterfelder)

Das Grundstück an der Osterfelderstaße erscheint städtbaulich am geeignetsten, teilweise dem "Verband Wohnen" in Erbpacht zur Verfügung gestellt zu werden. Hier ist am ehesten eine bauliche Anbindung an eine Ortschaft möglich, zudem Infrastruktur (Spielplatz, Einkaufsmöglichkeiten) vorhanden. Gegenüber dem nahen Grundstück am Enzianweg spricht die landschaftliche Beschaffenheit (Senke statt Hügel) für dieses Grundstück. Ein scheinbares Zusammenwachsen der Ortschaften könne man hinnehmen.

Und damit zu der Frage, die die Gemeindebürger derzeit beschäftigt: Wohin mit der Halle für die Flüchtlinge?


Die geplante - und vom Landratsamt bereits angeschaffte - Halle (Quelle: Landratsamt Starnberg)

Für den Bau der Halle, die 3 Jahre als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird und dann einer anderen Nutzung zugeführt werden könnte, werden die QUH-Gemeinderäte - soweit nicht neue Fakten auftauchen - den Vorschlag unterstützen, sie auf der sogenannten "Festwiese" in Höhenrain zu planen.


Ein Grundstück für die zweite Flüchtlingsunterkunft: Festwiese Höhenrain (Quelle Gemeinde Berg)

Den Höhenrainern, die für ihren Zusammenhalt bekannt sind und nach dem Krieg schon einmal über 400 Flüchtlinge aufgenommen haben, traut man es zu, ebenso wie in Berg einen funktionierenden Helferkreis aufzubauen. Vielleicht könnte die Unterkunft sogar einen Beitrag leisten, dass in Höhenrain Geschäfte wieder neu eröffnen. Außerdem seien so die Lasten über die großen Ortsteile der Gemeinde verteilt.

Abschließend gab es Sonderapplaus für einen kurzen Bericht aus dem Berger Helferkreis. Gleichwohl wurde auch hier noch einmal die Notwendigkeit angesprochen, einen professionellen Ansprechpartner und Organisator in der Gemeinde für die Belange der Helfer zu haben. Einen Antrag hierfür könne man beim Landratsamt stellen. Zur Erinnerung: die QUH ist mit einer entsprechenden Anfrage schon 2x im Gemeinderat gescheitert.

QUH-Stammtisch


Die georderten Hallen (Quelle: LRA Starnberg, Gemeinde Berg)

Die QUH lädt ihre Mitglieder heute zur Diskussion über die möglichen Standorte für eine Halle für Asylbewerber und für ein Wohnprojekt in der Gemeinde Berg ein.
Wir treffen uns ab 20 Uhr im Müller's auf der Lüften in Farchach.

Samstag, 13. Februar 2016

Die QUH spricht über Standorte

Wohin mit der neuen Halle für die Flüchtlinge? Wie läuft es in Berg in der Unterkunft? Muss Berg wirklich 275 Flüchtlinge aufnehmen? Ist eine dezentrale Unterbringung möglich? Wieso gibt es plötzlich solche Proteste, nachdem das Berger Flüchtlingsdorf gut angenommen wurde? - Themen, über die man in Berg einmal reden sollte. - Die QUH macht es.

Nicht einmal die inzwischen munter sich drehenden Windräder haben in der Gemeinde eine solch rege Diskussion hervorgerufen wie die zweite Unterkunft für Flüchtlinge, über die der Gemeinderat am Dienstag in öffentlicher Sitzung entscheiden wird.


In der Berger Flüchtlingsunterkunft: cricketbegeisterte Gäste

Auch der mögliche Standort für ein Wohnprojekt in Berg, der in der Gemeinderatssitzung ebenfalls beschlossen werden wird, sollte auf möglichst breiter Basis besprochen werden.

Aus diesem Grund lädt die QUH ihre Mitglieder am kommenden Montag ins "Müllers auf der Lüften" zu einem Stammtisch ein, bei dem über das Thema diskutiert werden soll. Wir werden die in Frage stehenden Grundstücke vorstellen und über die Haltung sprechen, die die 4 QUH-Gemeinderäte (Ammer, Grundmann, Kalinke, Link) in der Sitzung einnehmen werden/sollen. Wir wollen die Stimmung unter den QUH-Mitgliedern kennen lernen und den Auftrag einer Partei wahrnehmen, "an der politischen Willensbildung mitzuhelfen".


Die letzte QUH-Veranstaltung zum Thema "Syrien" im Berger Marstall war öffentlich … und ein riesiger Publikumserfolg

Der Stammtisch beginnt um 20 Uhr. Die Gemeinderäte werden anwesend sein. QUH-Mitglied kann man auch vor Ort werden.

Freitag, 12. Februar 2016

Aus dem Schrank in die Kammer



Die Berger Bürger haben bereits sehr geholfen. Als die unbegleiteten Minderjährigen vorübergehend bei Wort des Lebens in Allmannshausen untergebracht waren, kamen sie oft ohne warme Kleidung oder Schuhe direkt aus der Bayernkaserne an.


Die unbegleiteten Minderjährigen fanden vorübergehend Unterkunft bei WdL

Mit Hilfe der Esso-Tankstelle, wo die Spenden gesammelt wurden, konnten die Betreuer die Jugendlichen mit dem Nötigsten versorgen. Nun sind sie alle in andere Bundesländer verlegt oder in Tutzing untergebracht.



Der Helferkreis hat bereits einmal gesammelt, um einen Bazar für Flüchtlinge zu organisieren, und darum gebeten, nicht einfach Tüten in das Zeltlager hineinzureichen. Das hat sehr gut funktioniert und wird voraussichtlich auch wiederholt werden.

Wir werden weiterhin häufig gefragt, wo man Kleidung spenden kann.
Wer noch Kleiderspenden abzugeben hat, kann dies in Starnberg tun. Der Kreisverband Starnberg des BRK hat in der Petersbrunner Str. 16 eine Sammelstelle eingerichtet. Die Kleidung wird dann gesichtet und gezielt an Bedürftige weitergegeben. Das BRK Starnberg schreibt auf seiner Homepage:

Immer noch kommen viele Flüchtlinge nach Deutschland und für die, die da sind, ist die Situation nicht einfach. Sie haben oft nur das Nötigste zum Leben und nur wenig Kleidungsstücke. Es gibt für sie keine Möglichkeit, sich neue Bekleidung zu kaufen, wenn die Jacke zu dünn oder die Hose durchgewetzt ist. Aber auch viele finanziell schlecht gestellte einheimische Mitbürger stehen vor dem gleichen Problem. Das Bayerische Rote Kreuz in Starnberg kümmert sich in Zusammenarbeit mit vielen Nachbarschaftshilfen um all diese Menschen, die hier unsere Hilfe brauchen. Deshalb der Appell des Bayerischen Roten Kreuzes an alle: Durchforsten Sie Ihre Kleiderschränke und bringen Sie alle Kleidung, die Sie nicht mehr brauchen, in die Petersbrunner Straße Nr. 16 in Starnberg zum BRK Rettungsdienst.

Sie können Kleider und Schuhe aller Art spenden, jedoch bitte keine Möbel, keine Bettwäsche und keine Handtücher. Die Sachen können, falls gerade niemand da sein sollte, einfach in der Garage abgestellt werden.
Bei größeren Mengen oder Haushaltsauflösungen kann unter der Nummer 08151-2602-0 auch ein Termin zur Abholung vereinbart werden.

Mittwoch, 10. Februar 2016

Wir haben nachgefragt - die Antwort aus dem Landratsamt

In der Gemeinde Berg wird derzeit hitzig diskutiert. Es geht um die Unterbringung neuer Flüchtlinge in diesem Jahr. Alle sind verunsichert - viele wollen helfen, manche wollen es nicht, manche hätten gerne eine nachhaltigere Planung, andere verstehen nicht, warum man sich nicht einfach weigert.

Was müssen, können, dürfen wir? Die QUH schickte Landrat Karl Roth gestern Abend folgende Grundsatzfragen:

Sehr geehrter Herr Landrat, lieber Herr Roth,
in der Gemeinde Berg werden gerade Grundstücke für die Errichtung einer vom Landratsamt angeschafften Holzhalle sowie für den Bau eines Wohnungsprojekts für den Verband Wohnen gesucht. In der Bevölkerung herrscht Verunsicherung. An uns wurden viele Fragen herangetragen, die wir zur Veröffentlichung gerne an Sie weiterleiten würden.

1) Die Bürgermeister im Landkreis haben eine Verteilung der ankommenden Flüchtlinge nach dem Königsteiner Schlüssel vereinbart. Könnten einzelne Gemeinden theoretisch einfach ausscheren?

2) Berg hat sich bereits für die Ausweisung eines Grundstücks für eine Halle gemeldet. Angenommen, das wäre nicht passiert - was wäre dann zu erwarten? Würden dann die Flüchtlinge kommen, ohne dass eine Unterbringung gesichert wäre? Gäbe es Alternativen?

3) Vielen Anwohnern macht die Anzahl der zu erwartenden Gäste Sorgen - ließe sich auch eine dezentrale Unterbringung in kleinen Einheiten realisieren?


Herr Roth schickte uns eine ausführliche Antwort, formuliert von Stefan Derpa, dem zuständigen Leiter des Leiter des Geschäftsbereiches
Öffentliche Sicherheit und Ordnung. Er schreibt uns:

Sehr geehrte, liebe Frau Link,
Landrat Karl Roth dankt Ihnen herzlich für Ihre Anfrage und Ihr Engagement in der Thematik. Wir halten es für wichtig, dass Landratsamt und Kommunalpolitik in der aktuellen schwierigen Situation gemeinsam bei den Menschen vor Ort für Verständnis werben und unsere Lage und Handlungszwänge erklären. Für das gute Miteinander möchten wir Ihnen und sämtlichen Entscheidungsträgern in der Gemeinde Berg danken. Aus diesem Geist des Miteinanders ergibt sich auch unser inhaltlicher Standpunkt zu den Fragen:

Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Landkreis Starnberg und der Landrat haben sich darauf geeinigt, die nach den Vorgaben des Freistaats im Landkreis unterzubringenden Asylbewerber in etwa proportional zur Einwohnerzahl auf die Gemeinden zu verteilen. Dabei ist allen Beteiligten klar, dass diese Idealverteilung nur eine Richtschnur insb. für die Neubauvorhaben im Landkreis sein kann. Eine mathematisch exakte und starre Ausrichtung daran ist schon mit Blick auf die Größe der neuen Unterkünfte ausgeschlossen. Deswegen werden wir immer wieder zwingend auf Gemeinden angewiesen sein, die vorangehen und über ihr aktuelles Aufnahmesoll hinaus Asylbewerber aufnehmen, so wie es jetzt schon viele Gemeinden im Landkreis dankenswerter Weise tun. Zudem sollten wir in der Diskussion um neue Unterkünfte berücksichtigen, dass wir einen langen Planungsvorlauf haben und voraussichtlich auch über 2016 hinaus Unterkünfte schaffen müssen. Die konkreten Zahlen für den Gemeinde-Proporz liegen zwischen 3 % (Inning, Feldafing, Andechs) und 18 % (Starnberg), die Quote für Berg beträgt 6 %.

Die Frage, ob einzelne Gemeinden aus dieser Linie ausscheren, hat sich für die Bürgermeister und den Landrat nicht gestellt. Eine feste Gemeindequote sieht das Recht aktuell zwar nicht vor. Zum einen ist jedoch in der Diskussion, im Zuge der Überarbeitung der sog. Asyldurchführungsverordnung den Landräten die Befugnis zu geben, Direktzuweisungen in einzelne Gemeinden vornehmen zu können. Zudem anderen dürfen wir nicht vergessen, dass wir in der aktuellen Lage vielfach nach Grundsätzen des Gefahrenabwehrrechts handeln müssen: Bevor die Menschen im Freien schlafen, wird der Staat Notmaßnahmen treffen und dafür dann doch auf die Gemeinden und insbesondere gemeindliche Turnhallen zurückgreifen müssen. Das wollen wir im Landkreis Starnberg nicht und haben uns deshalb entschieden, dass wir alle in einem Boot sitzen und die Probleme solidarisch lösen. Insbesondere das Konzept der Hallen folgt der Logik „Bevor wir weitere gemeindliche Turnhallen belegen müssen, bauen wir unsere eigenen Hallen“.

Mit Blick darauf bitten wir die Gemeinde Berg darum, die Errichtung einer Halle zu ermöglichen. Nach unserer Prognose fehlen in Berg bis Ende des Jahres etwa 100 - 120 Plätze. Bauliche Alternativen sehen wir nicht, insbesondere sind Container nicht ausreichend und schnell genug verfügbar. Eine Halle soll 120 Personen Platz bieten, ist in zwei Schlafbereiche und einen großzügigen Aufenthaltsbereich mit raumhohen Wänden untergliedert und mit einem traufseitig angebauten Koch- und Waschhaus ergänzt. Die lärchenholzverschalte und mit roten Ziegeln gedeckte Halle wird mit 160 mm Wärmedämmung, einer 3 m breiten Firstverglasung und umlaufenden Fensterbändern versehen. Geheizt wird die Halle mit Gas.

Eine Unterbringung in kleineren Einheiten ist unter den aktuellen Bedingungen, insbesondere mit Blick auf die aktuelle wöchentliche Zuweisung, leider ausgeschlossen. Auf dem Wohnungsmarkt können wir unseren Bedarf nicht decken. Und eine Aufteilung der geplanten Kapazitäten in mehrere kleinere Bauvorhaben scheitert schon daran, dass wir im Landratsamt unsere Ressourcen im Moment effizient einsetzen und bündeln müssen, bei einer Vielzahl von Vorhaben steigt der Aufwand aber erfahrungsgemäß überproportional. Dafür fehlen uns aktuell die Ressourcen, zudem würden wir voraussichtlich auch nicht die benötigte Anzahl an geeigneten Grundstücken finden.


Wir danken herzlich für die schnelle und ausführliche Antwort und bitten gleichzeitig um sachliche Kommentare.

Montag, 8. Februar 2016

Wer wohnt denn da?

Angesichts der aktuellen Diskussion in der Gemeinde ein kurzer Überblick über die derzeitige Belegung unserer Unterkünfte: 10 Flüchtlinge wohnen derzeit in Unterberg, 7 in Aufkirchen und 97 in der Zeltstadt am Huberfeld; das heißt Berg kümmert sich derzeit um 114 Flüchtlinge. Und wo kommen die her?


------- Afghanistan ---------------- Pakistan -------------------- Syrien ----------

Die große Mehrheit unserer Gäste (61) kommt derzeit aus Afghanistan, also aus einer Region, in der Deutschland vor Ort an der Gestaltung der derzeitigen politischen Lage beteiligt ist.

28 Flüchtlinge kommen aus Pakistan.
17 aus Syrien.
7 aus Nigeria, Eritrea, Kongo oder Sierra Leone.
1 aus der Ukraine.

40 unserer Gäste sind weiblich.
41 unter 15 Jahre alt.

Samstag, 6. Februar 2016

Die glorreichen Sieben - Standorte für die 2. Flüchtlingsunterkunft

Wohin mit den Flüchtlingen in Berg? Auch wenn die Flüchtlingszahlen derzeit etwas absinken, rechnet man weiter damit, in Berg insgesamt 275 Asylsuchende unterbringen zu müssen. Die Gemeinde muss dafür Grundstücke benennen. Sieben Grundstücke werden in der nächsten Gemeinderatssitzung dem Rat vorgestellt, auf denen (A) eine normale Wohnbebauung mit bezahlbaren Wohnungen und (B) für ca. 3 Jahre eine Holzhalle zur Unterbringung von ca. 120 weiteren Flüchtlingen genehmigt werden soll.


Das Flüchtlingsdorf am Huberfeld; hier hat die Integration der Flüchtlinge in die Nachbarschaft bislang gut funktioniert

Punkt A, eine Bebauung mit sozialen Wohnungen, hatten sich alle Parteien im letzten Wahlkampf auf die Fahnen geschrieben. Hier ist mit weniger Konfliktpotential zu rechnen. Das Grundstück soll dem "Verband Wohnen" zur Bebauung überlassen und verpachtet werden.

Punkt B sorgt schon im Vorfeld für Aufregung und teils energische Proteste.

Auf 2 von 7 Grundstücken an Berger Ortsrändern ist also in naher Zukunft mit einer neuen Bebauung zu rechnen. Wir stellen die Grundstücke vor, soweit sie bekannt, durchgesickert oder aus öffentlichen Aussagen erschlossen werden können.


1. Enzianweg / Aufkirchen

Am Enzianweg in Aufkirchen regte sich schon vorab der Protest. "Wir werden als Nachbarn einem solchen Bauvorhaben entschieden entgegentreten", schrieben die Anwohner in einem offenen Brief an den Bürgermeister. (Die QUH berichtete: http://quh.twoday.net/stories/das-juengste-geruecht/ ). Vorteil des Grundstückes: der Untergrund ist bereits vorbereitet, da er als Lagerplatz für den Straßenbau benutzt wurde. Stromanschluss vorhanden.

Da öffentlich von "zwei" Grundstücken zwischen Aufhausen und Aufkirchen die Rede war (es aber nicht allzu viele Grundstücke zwischen den nahen Ortsteilen gibt), wird offensichtlich auch gegenüber an der Osterfelderstraße an eine mögliche Bebauung gedacht.


2. Osterfelderstraße / Aufkirchen

Vorteil: ebenfalls gute Ortsanbindung, optisch "abgesenkt"; Nachteil: unerschlossen.

Offen wurde auch bereits von einem Grundstück "südlich" des Kreuzweges an der Staatsstraße gesprochen.


3. Kreuzweg / Berg

Nachteil des Grundstücks: Erst kürzlich hat sich der Gemeinderat hier im Landschaftsschutzgebiet gegen eine zusätzliche Bebauung und Verdichtung ausgesprochen. Weiterer Nachteil: eine weitere Unterkunft im westlichen Teil der Gemeinde.

"Ein Grundstück in Bachhausen", verriet der Bürgermeister der Presse. Da die Auswahlkriterien "gemeindeeigen" und "ortsnah" sind, kann hier eigentlich nur der gemeindeeigene Bolzplatz gemeint sein.


4. Bolzplatz / Bachhausen

Zumindest gegen eine Flüchtlingsunterbringung in Notunterkünften spricht hier die schlechte Anbindung des Ortsteiles sowie die relativ hohe Hochwassergefahr direkt am Bachbett.

Außerdem sind noch 3 Grundstücke in Höhenrain in der näheren Auswahl. Eines dieser Grundstücke dürfte der Festplatz sein, der schon für die Flüchtlings-Zeltstadt im Gespräch war:


5. Festplatz / Höhenrain

Für das Grundstück spricht einerseits, dass hier bereits Wasser und Strom vorhanden sind, andererseits wären so die sozialen Lasten zwischen den großen Berger Ortsteilen verteilt. Dagegen spricht, dass auf diesem Platz ein Großteil des Vereins- und Festlebens von Höhenrain stattfindet. Höchstens das nächste Maifest könnte man hier noch veranstalten.

Als Alternative: Unlängst hat die Gemeinde nach langen Verhandlungen in Höhenrain die Grundstücke zwischen Kirche und Wald erworben.


6. Friedhofserweiterung Attenhauser Straße / Höhenrain

Nachteil: Einerseits muss hier dringend Platz für die Friedhofserweiterung geschaffen werden; andererseits war gerade hier eine "normale", harmonische Ortserweiterung mit Wohnbebauung und evtl. Einheimischenmodellen geplant.


7. Biberkorstraße / Starnberger Straße / Höhenrain

Diskutieren Sie mit: wo wäre ihrer Meinung der beste Standort? Insgesamt leben in Berg derzeit 114 Flüchtlinge.

Mittwoch, 27. Januar 2016

Das jüngste Gerücht


Berg braucht Platz für die Unterbringung von 275 Flüchtlingen

Vor einer Woche wurde hier im Blog berichtet, dass Berg Platz für 275 Flüchtlinge schaffen muss. Der Gemeinderat wurde darüber informiert, dass irgendwo im Gemeindegebiet ein - möglichst gemeindeeigenes - Grundstück gefunden werden muss, um dort eine temporäre Halle zu errichten und ab 2017 einen Stellplatz für Container auszuweisen. Das Zeltlager am Kreisel, das zudem nur 2 Jahre stehen bleiben soll, reicht alleine nicht mehr aus.

Irgendwelche Aussagen oder Beschlüsse, wo eine solche Halle stehen soll, gab es bisher nicht … nicht … nicht … es dauerte dann gerade eine Woche, bis daraufhin die Gerüchteküche ihr unheilvolles Werk verrichtet hatte. Plötzlich scheint die Entscheidung gefallen … zumindest behauptet dies ein Gerücht, das gestern dazu führte, dass aufgebrachte Anwohner aus der Enzianstraße (am Dorfrand von Aufkirchen) bei Gemeinderäten anriefen, um sich zu erkundigen, ob denn wirklich bei ihnen eine Unterkunft für Flüchtlinge gebaut werden soll, ohne dass sie vorab darüber informiert wurden.

Abgesehen davon, dass diese Halle sicher irgendwann in näherer Zukunft irgendwo bei uns gebaut werden wird: Auch für dieses Gerücht gilt, was bisher für die meisten Gerüchte galt: Es ist nicht wahr! - Einen solchen Beschluss gibt es nicht! - Wenn er gefallen ist und wie er ausfallen wird, werden Sie hier im QUH-Blog zuerst gesichert erfahren. Das Grundstück am Enzianweg hat zwar Wasseranschluss …



… aber sonst keine Vorzüge gegenüber anderen möglichen Grundstücken. Die Erdbewegungen dort fanden statt, um einen Lagerplatz für die schwierigen Bauarbeiten an der Farchacherstraße in Aufkirchen zu ermöglichen. An der Notwendigkeit, in naher Zukunft ein geeignetes Grundstück zu finden, ändert das freilich nichts. Und wenn der Beschluss dann gefallen ist, sollten sich alle Anwohner ein Beispiel an den Bergern vom Huberfeld nehmen, die von Anfang an gut mit den neuen Mitbewohnern zurecht gekommen sind.


Schauplatz wilder Spekulationen: Der Enzianweg am östlichen Rand von Aufkirchen

Sonntag, 24. Januar 2016

Helferkreis Asyl spendet für bedürftige Berger


Iradj Teymurian auf der Gemeinde


Die Einzahlungsquittung

Eine schöne Geste: Iradj Teymurian, der Motor des Berger Helferkreises Asyl, zahlte am vergangenen Donnerstag in der Kasse des Rathauses im Namen des Helferkreises 500 € Sozialspende ein. Wie kam es dazu?


Der Basar

Der Helferkreis Asyl hatte im Dezember einen Basar organisiert, auf dem sich unsere in Berg untergebrachten Gäste günstig mit gesammelter, vom Helferkreis durchgesehener und geordneter Kleidung, Wintersachen, Schuhen und Spielzeug eindecken konnten. Der Basar fand großen Anklang, und die Veranstalter konnten sich über einen Erlös von 1000 € freuen.

Die Hälfte davon floss in den Spendentopf des Helferkreises, die andere Hälfte zahlte Herr Teymurian in der Gemeinde Berg als Spende für Bedürftige ein.

Donnerstag, 7. Januar 2016

Zwischenfall hinter dünnen Wänden

Wer sich nicht im Helferkreis engagiert, hat normalerweise - wie zu jedem anderen Privatgelände - keinen Zutritt zur Zeltstadt der Flüchtlinge am Berger Kreisel. In der Gemeinde Berg läuft bisher alles ohne größere Zwischenfälle. In der Ferienzeit parkte trotzdem einige Male ein Krankenwagen oder gar die Polizei vor dem Gelände. Der Polizeibericht vermeldet nichts. Was war passiert?


Privatgelände

Um allen Gerüchten zuvor zu kommen:

Es gibt einerseits natürliche Gründe: Ein junges Pärchen erwartet Nachwuchs. Da die Frau unter starker Schwangerschaftsübelkeit litt, musste sie einige Tage im Krankenhaus verbringen.

Es gab in der Zeltstadt allerdings auch Gewaltanwendungen: Ein Mal wurde ein Messer gezückt, ein anderes Mal gar einer Frau die Nase gebrochen. Die Frau wurde nach Großhadern gebracht (lehnte aber aus Angst vor der Vollnarkose eine Operation ab). Für die Zwischenfälle war nach Aussagen der Polizei - und wie Herr Teymurian berichtet - stets dieselbe Familie verantwortlich, die bereits einen Sicherheitsmann verletzt und vor Wochen unter Alkoholeinfluss zum Einsatz von 10 Polizeiwagen geführt hat.

Weil das Zeltmanagement derart die Sicherheit der Bewohner nicht mehr garantieren konnte, ist diese Familie inzwischen auf die andere Seeseite verlegt worden. Dem Landratsamt liegen offenbar mehrere Berichte über sie vor, die einen Verbleib in Deutschland sehr unwahrscheinlich machen.

Herr Teymurian, der Leiter des Helferkreises, legt Wert auf die Feststellung, dass auch in Zukunft kein "Faustrecht" in der Gemeinde geduldet werden wird und "solche Menschen nicht hierher gehören - unabhängig davon, was der Auslöser des Streites war."

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