Die QUH ist vom Eis!

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Allerlei seit 2008

Donnerstag, 9. Dezember 2010

The Future of "No Future" is now!

Das wird Wind machen!

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Am Samstag feiern diese vier wilden jungen Menschen stilecht ihr 30jähriges Jubiläum als Punkband mit einem Konzert im Feierwerk in der Hansastraße in München - an den strapazierten Stimmbändern QUH-Aktivist Philipp Pröttel, dazu seine Brüder Michael (am Bass) und Florian (Gitarre). Am Schlagzeug sitzt heute Jürgen Tonkel (mittlerweile Schauspieler und u.a. bekannt aus "Wer früher stirbt ist länger tot").

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A&P heute: Die Zukunft, vor der sie gewarnt haben

Als erste Vorbereitung auf dieses kulturelle Hochereignis, das in direkter Konkurrenz zur MTV-Weihnachtsfeier stattfindet, hier ein Steckbrief. Zusätzlich stellte uns Katja Sebald vom Münchner Merkur freundlicherweise einen ihrer Artikel zur Verfügung:

Ist das jetzt auch wieder so eine von diesen peinlichen Veranstaltungen, mit denen die Senioren von morgen ihre Jugend von gestern beschwören? Die drei Pröttel-Brüder aus Berg und ihr Schlagzeuger Jürgen Tonkel aus Höhenrain waren einst die Vorzeigepunker im Popper-Revier Starnberg, jetzt feiern sie mit einem großen und „einzigen“ Jubiläumskonzert am 11. Dezember im Feierwerk das 30jährige Bestehen ihrer Band A&P.
Jürgen Tonkel ist zwar immer noch nicht annähernd so spießig wie die „Hummel“, die er gerade in dem gleichnamigen Kinofilm spielte, aber auch er ist mittlerweile in durchaus „bürgerlichen“ Verhältnissen angekommen. Die Bandproben sind wegen anderweitiger Verpflichtungen eher selten geworden, aber sie finden immer noch in den Baracken in der Starnberger „Hafenstraße“ zwischen Gleisen und Seepromenade statt. Sänger Philipp Pröttel muss dann den Arm mit dem Textblatt sehr weit ausstrecken, damit es noch ohne Lesebrille geht. Und auch die anderen sind, nun ja, 30 Jahre älter geworden. Die Jungs von A&P spielen immer noch die Songs von damals und sie sind immer noch so laut wie damals. Punk war und ist sicher Geschmackssache, aber sie kommen schon erstaunlich versiert rüber. Von „peinlicher Veranstaltung“ kann jedenfalls keine Rede sein.
„Wenn keiner käme, würden wir das sicher nicht machen“, sagt Bassist Michael Pröttel. Und sein Zwillingsbruder Florian, der inzwischen Grundschullehrer in München ist, wenn er gerade nicht bei A&P Gitarre spielt, fügt hinzu: „Unsere Texte haben ihre Aktualität nicht verloren, leider. Man muss nur die Namen der Politiker austauschen.“ Als sie im neuen Jahrtausend nach einer langen Pause, in der Tonkel „arbeitender Schauspieler“ wurde, Michael Pröttel Geografie studierte und sein älterer Bruder Philipp in Archäologie promovierte, bevor er als Produzent zum Fernsehen wechselte, zum ersten Mal wieder zusammen auf der Bühne standen, staunten die vier Altpunker nicht schlecht, wie viele junge Leute in ihr Konzert gekommen waren: „Und die konnten alle Texte auswendig!“
In der Münchner Szene wurde A&P seinerzeit als Reiche-Söhnchen-Band vom Starnberger See eher belächelt. Ein Plattenvertrag bei Ralph Siegels nicht gerade für Punkmusik bekanntem Label „Jupiter Records“ war dann auch nicht unbedingt ein Pluspunkt in Sachen „Street Credibility“. Außer in Starnberg, wo sie im verruchten Jugendzentrum auftraten, war A&P in den frühen 80ern hauptsächlich in der Schweiz präsent. Dass ihre Texte über „Kontrolle“ und „Freiheit“ auch in der DDR Kult waren, das haben sie erst erfahren, als 2004 und 2005 ganze Reisebusse mit jungen Leuten aus den neuen Bundesländern zu ihren Konzerten nach München kamen. Von nur einer einzigen eingeschmuggelten LP waren damals unzählige Tapes aufgenommen worden. Wer im Osten heimlich A&P hörte, der wusste, an welcher Stelle diese einzige Platte einen Kratzer hatte, denn der war auch auf allen Raubkopien zu hören.
Im Feierwerk wird A&P zusammen mit alten Freunden von einst auftreten, im Publikum werden nicht nur junge Punks mitgrölen, sondern auch jede Menge Fans von damals. Für die vier geht es aber um mehr als Nostalgie: „Punk ist eher eine Lebenshaltung als eine Mode“, sagt Florian Pröttel. „Keiner von uns ist Politiker geworden, aber wir leben unsere Ideale.“ Und da macht es dann auch nichts, dass Philipp als Showproduzent neulich einen anderen Punk bei einer Fernsehgala getroffen hat - beide waren im Smoking.
(MM 22.11.10)

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Berg am Rande des Abgrunds

Der Sturm tost! - Die Seeburg in Allmannshausen hat gebrannt! - Eine Millionärsgattin möchte nach 14 Jahren auf der Maxhöhe einen Museums-/Mörserturm genehmigt bekommen! - Und was macht die für ihre Enthüllungen bekannte QUH? - Sie veröffentlicht nur noch Kochrezepte!

Die Welt im Dorf ist aus den Fugen. Die Regierungen kommen und gehen, allein die Stammtische bleiben bestehen. Von wegen!

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Natürlich ohne Gedeck: Der Namenspatron des "Oskar-Maria-Graf-Stüberls" mit grimmiger Miene, Manuskript und Bier ... aber ohne Essen

Das Oskar-Maria-Graf-Stüberl in Berg hat seine Abend-Stammtische aus dem Lokal verbannt. Angeblich aus "wirtschaftlichen Gründen" stehen seit einigen Wochen dort, wo sonst Honoratioren, Burschenschaftler, Stammtischpolitiker und Feuerwehrler miteinander am Holztisch tranken, lachten und stritten, am Stammtisch halt, Servietten und Besteck. Langjährigen abendlichen Stammtischbesuchern wurde bedeutet, dass sie - ohne Verzehr - abends nicht mehr erwünscht seien.

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Rotes Tuch und Rote Karte für Stammtischler: Gedeck am alten Stammtisch

Pikant ist dieser Affront gegenüber den Einheimischen vor allem, weil die "Grunddienstbarkeit" Gastwirtschaft, die lange auf dem Grundstück der alten "Berger Stuben" gegenüber eingetragen war, vor ein paar Jahren von der Gemeinde aus dem Grundbuch gestrichen wurde. Man war damals der Meinung, im Dorf eine gut funktionierende Wirtschaft auf der anderen Straßenseite zu besitzen. Die "Berger Szene" ist von der Ortsmitte in die "Suburbs" verbannt: Einer der Stammtische ist inzwischen ins Hotel Schloss Berg umgesiedelt, wo er herzlich empfangen wurde. Alltäglich werden die Biere nun beim immer fröhlichen "Dada" angestoßen, Stammtische sind auch im a'dabei willkommen ... bald gibt es ja auch in Farchach einen neuen Pächter, natürlich versprechen Bewerber auch - wie es sich gehört - eine "Stammtischrunde".

Ins Gästebuch geschrieben: Eine Kneipe, die glaubt, dass sie sich ihre Gäste aussuchen kann, vergisst, dass sich auch die Gäste ihre Kneipe aussuchen können.

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Termine! Sprechen, zuhören, Burgfest

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Die Berger SPD bat uns, noch einmal auf den Termin heute Abend hinzuweisen - und das tun wir natürlich gerne: Eingeladen wird für heute Abend um 20 Uhr zum Gespräch über Politik und Religion im Gasthof zur Post. Sissi Fuchsenberger freut sich, den kath. Theologen und Pfarrer Herrn Dr. Piotr Wandachowicz und den evangelischen Pastor Wolfgang Dietz als Gesprächspartner ankündigen zu können.

In direkte Konkurrenz geht der Kulturverein: Zeitgleich präsentiert Johano Strasser in der Buchhandlung Schöner lesen die Autorin Annegret Held. Sie liest aus ihrem Buch "Fliegende Koffer" - ein Roman aus der Perspektive einer Frau, die im Sicherheitsbereich des Frankfurter Flughafens arbeitet - Sinnbild für die aktuellen Diskussionen um Paranoia, Terrorwarnungen, Distanz und Nähe. Die Autorin, eine ehemalige Polizisten, arbeitete selbst einmal als "Luftsicherheitsassistentin".


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Morgen lädt Wort des Lebens alle Nachbarn und Bewohner rund um den See zum großen adventlichen Burgfest in die Seeburg Unterallmannshausen. Ab 16:30 Uhr gibt es Kerzenbasteln, Feuer-Show, Live-Musik, Bauchredner und einen Weihnachtsbazar samt Nikolaus. Im Burgkaffee locken Kaffee und Kuchen, die Küche verspricht zudem Grillwürste und Schaschlik.
Zusätzlich bietet WdL Gelegenheit zum Blick hinter die Kulissen und bietet
Burgführungen bis auf den Turm an. Die Burg öffnet ihr Tor bei jedem Wetter für die Besucher.

Montag, 29. November 2010

Ganz in Rosa - Vernissage in Berg

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Die Galerie

Freitag Abend hieß es wieder: Vernissage! Die kleine, feine Haleh Gallery erstrahlte in ganz neuem Licht. Die Frauen waren wieder schön, die Absätze hoch, die Häppchen fein - ganz wie es sich für eine Vernissage gehört.

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Die Kunst

Die farbenfrohen (pink rules!) Bilder der iranischen Künstlerin Mahboobeh Zadehahmadi, weit davon entfernt, nur einen dekorativen Rahmen zu schaffen, riefen mit ihrer Dichtheit und dem orientalischen Element geradezu begeistertes Staunen hervor.

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Die Künstlerin

Mahboobeh Zadehahmadi stammt ursprünglich aus Isafahan und studiert seit etwa 4 Jahren an der Münchener Kunstakademie. Für ihre Bilder verwendet sie eine Mischung aus unterschiedlichen Drucktechniken.

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Die Bilder

Aus ihrer Heimat hat sie Holzmodeln mit traditionellen Motiven mitgebracht. Zusätzlich arbeitet sie, seit sie in Deutschland ist, mit dem Kartoffeldruck. "Die Kartoffel spielt eine wichtige Rolle in der Ernährung hier", sagt sie, "und in Deutschland gibt es so große Kartoffeln! In meinem Land sind sie ganz klein." Aus diesen Stempeln lässt sie sehr weibliche Bilder entstehen, Bilder mit rätselhaften Frauenfiguren, die allesamt gesichtslos oder maskiert sind, oder die Kleidungsstücke ohne Menschen zeigen. Die Ausstellung ist noch bis zum 22. Januar zu sehen.

Wir stellten der Galeristin Haleh Heydari Asil vorab noch drei Fragen:

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Die Galeristin

QUH: Frau Heydari, was werden wir in Ihrer neuen Ausstellung zu sehen bekommen?
Haleh Heydari: In meiner zweiten Ausstellung "A Woman's Voice" möchte ich die Entwicklung einer iranischen Künstlerin über einen Zeitraum von 16 Jahren hinweg präsentieren, in dem sie vom Orient in den Okzident übergesiedelt ist.

QUH: Wie manifestiert sich diese Ortsveränderung in den Werken Mahboobeh Zadehahmadis?
Haleh Heydari: Mahboobeh möchte diesen Ortswechsel veranschaulichen, indem sie Frauen in unterschiedlichen Kulturen darstellt. In ihren Arbeiten kombiniert sie Tradition mit modernen europäischen Stilelementen.

QUH: Betrifft Sie dieses Thema auch persönlich?
Haleh Heydari: Ich habe bei meiner ersten Vernissage bereits erklärt, dass ich eine Brücke zwischen Orient und Okzident bauen will, um durch meine Ausstellungen einen Dialog anzuregen und Verständnis füreinander hervorzubringen. Anfang der Neunzigerjahre habe ich als Restauratorin im iranischen Nationalmuseum gearbeitet. Dadurch habe ich erlebt, wie sich die Kunst in unterschiedlichen Zeitabschnitten entwickelt hat. Diese Entwicklungen resultieren aus schrittweisen Veränderungen, zu denen einzelne Künstler immens viel beigetragen haben. Maboobeh zu unterstützen, finde ich sehr aufregend, denn irgendwie gibt es mir das Gefühl, an dieser Entwicklung teilzuhaben.
QUH: Vielen Dank!

(Fotos: Höck)

Freitag, 19. November 2010

Der Daxenmarkt und die Vergänglichkeit

Als wir den Satz "Morgen findet in Biberkor der diesjährige Daxenmarkt statt" schrieben, wehte durch die Redaktionsstuben der QUH ein kalter Hauch von Vergänglichkeit. Da noch die geringste journalistische Leistung mit einer gründlichen Recherche beginnt, hatten wir erst einmal nachgesehen, was wir die letzten Jahre über dieses immer wieder nette, journalistisch aber nicht sensationelle Ereignis berichtet haben. Und siehe da: Wir haben schon den Ursprung des Wortes "Daxen" ergründet (vgl.: http://quh.twoday.net/stories/5336091/ )

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Der QUH-Blog 2008

Wir haben auf dem Rückweg von Biberkor Biber auf den Namen "Fifi" getauft und festgestellt, dass der Name Biberkor aber auf Ritter Piberchar aus den 11. Jahrhundert zurückgeht.

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Tierisch: QUH-Blog 2008

Im letzten Jahr haben wir die neue Schule besichtigt und von einem Architekten begutachten lassen (vgl. http://quh.twoday.net/stories/biberkor-die-neue-schule/ )

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QUH-Blog 2009: gelungener Stall-Beton in Biberkor

Wir haben beim Blättern in unserem Blog (rechts über die QUH-Suche) festgestellt, dass letztes Jahr um diese Jahreszeit die Sonne schien und vor zwei Jahren schon Schnee lag, und da wehte uns - wie erwähnt - angesichts der immer wieder gleichen Ereignisse, über die wir hier immer wieder etwas anderes schreiben wollen, der Eishauch der Vergänglichkeit an ... und morgen gehen wir zwischen 10 und 17 Uhr wieder nach Biberkor. Mal sehen, was diesmal passiert.

Den Biberkorer Daxenmarkt samt Schmied, Kunsthandwerker, Figurentheater (!) und den besten Adventskränzen der Region gibt es bereits seit 10 Jahren.

Montag, 15. November 2010

November ist der neue Mai

Alles neu macht der November ...

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... beim MTV. Erst kam die beglückende, in Eigenleistung vom Verein mit hunderten von privaten Baumspenden erbrachte Bepflanzungsaktionen der kahlen Berge um das Trainingsgelände, die jetzt schon in hoffnungsvoller Schönheit leuchten ...

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... dann kam Oberpflanzer Boller Kalinke noch auf die Idee, das bisher brachliegende Gelände hinter dem Bolzplatz ganz fußballfremd, aber umso umweltgerechter im Handstreich in eine Streuobstwiese mit heimischen Obstbäumen umzuwidmen ...

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Die neue Streuobstwiese des MTV

... und dann wurde noch am Freitag ein neuer Vorstand gewählt. Der derzeit oft im Ausland weilende "Präse" der Fußballabteilung Christian Kalinke bekommt Unterstützung durch den bekannt quirligen Alt-MTVler (und zweifachen oberbayrischen AH-Meister) Heiko Kayser und durch Kommunikationsgenie André Weibrecht, dem wir hier noch einmal zum Geburtstag gratulieren. Er soll sich zukünftig ums Sponsoring kümmern. Marc Bertagnolli wird Event-Manager, ein Job, der früher Festwart hieß, und wird die MTV-Awards für das nächste Jahr organisieren. Für die technische Leitung ist auch gesorgt. Elke Link bleibt Jugendleiterin und Schriftführerin ... und nächstes Jahr gibt es MTV-eigene Äpfel.

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Ähnlich Positives gab es auch auf dem richtigen Fußballplatz. 3:4 gewann der MTV bei Gräfelfing (letztendlich etwas knapp, hatte man doch zur Pause bereits 0:4 geführt) und kletterte damit auf den 5. Rang der Bezirksliga.

Freitag, 12. November 2010

Biberkor - die neue Halle

Eine Turnhalle für Berg? Wohlan: Endlich kann sie genützt werden.

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Nachdem die Turner des MTV Berg die neue Dreifachturnhalle in Biberkor bereits seit ein paar Wochen belegen können, durften heute die Fußballer - während des Trainings der Turnerinnen - zur Besichtigung für das Wintertraining antreten. Und staunten nicht schlecht,, welche technischen Tricks und Kniffe sich hier verbergen. Große Freude über diese neue Trainings- und Turniermöglichkeit! Auch der FSV Höhenrain und der TC Berg können die Halle benutzen. Die Gemeinde - und damit jeder Bürger - hat allein in diesem Jahr Haushaltsmittel von 200.000 Euro für den Bau der Halle bereit gestellt.

Unbeschreiblich weiblich - Gemeindebücherei Aufkirchen wird 10 Jahre alt

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Die Bücherei - fest in weiblicher Hand: Zsuzsanna Sraud-Müller, Silvia Meier, Leiterin Sabine Rampp, Claudia Rechermann

"Hallo Bücherei!", so wird Sabine Rampp, Leiterin der Gemeindebücherei Aufkirchen, oft von Kindern begrüßt. Seit dem Herbst 2000, als die Bücherei offiziell eröffnet wurde (vorangegangen waren u.a. heiße Diskussionen um die wunderbare Ingo-Maurer-Lampe im Treppenhaus!), ist sie die Leiterin. Was sie mit ihren Mitarbeiterinnen aufgebaut hat, ist im Leben vieler Kinder und Erwachsener eine Konstante im Alltag geworden. Etwa ein Viertel aller Gemeindebürger gehören mittlerweile zu den Kunden - und in den Räumlichkeiten in der Alten Schule ist ein wahres Kommunikationszentrum entstanden - nur Kaffee gibt es noch nicht. Manchmal kommen Leser nur kurz herein, schnappen sich ein Buch und fragen die Bibliothekarinnen: "Soll ich das lesen?" Lautet die Antwort: "Nö, das wird dir nicht gefallen", wird das Buch ohne Nachfragen zurückgelegt. Die Mitarbeiterinnen der Bücherei kennen die Vorlieben der meisten Kunden so genau, dass ihren Empfehlungen vertraut wird. Genauso verlässt man sich umgekehrt auf das Urteil von Stammkunden. Was ist das Geheimnis des Erfolgs?
Sabine Rampp führt das auf den guten Service, das fundierte Wissen des Personals und die enge Kundenbindung zurück. "Unsere Kunden bieten uns manchmal sogar spontan ihre Hilfe an, wenn zum Beispiel nach der Ferienzeit Engpässe entstehen", erzählt sie. Wichtig ist ihr auch die Zusammenarbeit mit der Schule, die bestens funktioniert.

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Ladung zur Lesung

Die Bücherei feiert heute um 19:30 Uhr mit einer öffentlichen Lesung und anschließender Brotzeit ihr zehnjähriges Bestehen. "Das ist unser Geschenk an unsere Kunden", sagen Silvia Meier und Sabine Rampp, beide von Stunde Null an in der Bücherei beschäftigt. Zu Gast ist der Autor und Tierarzt Dr. Georg Unterholzner, der aus seinem dritten Krimi "Mörderlatein" vorliest. Das Buch spielt im Wolfratshausen der Siebzigerjahre.

Die Gurkengläser in den Händen der Büchereimitarbeiterinnen zeugen übrigens nur davon, dass bereits Vorbereitungen für die Brotzeit getroffen wurden. Keine der Damen ist derzeit schwanger - wie eine Leserin beim Anblick der vielen Gurkengläser vermutete.

Montag, 8. November 2010

Vom Leben ohne Geländer

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Eine gar nicht so unbeträchtliche Traube von Zuhörern versammelte sich gestern auf der Rottmannshöhe, um bei der von Gerd Holzheimer und Elisabeth Carr im Rahmen des Literarischen Herbstes veranstalteten Lesung über den "verrückten" Psychiater Otto Gross dabei zu sein. Der Schauspieler Michael Tregor las, die Literaturwissenschaftlerin und Leiterin der Münchener Monacensia Dr. Elisabeth Tworek erzählte aus dem wilden Leben der Schwabinger Bohème, von den Utopien auf dem Monte Verità, vom Münchner Anarchismus - vom "Leben ohne Geländer", das nicht selten mit dem Tod oder im Katholizismus endete. Ihr Fazit: Solche Modelle werden dann besonders populär, wenn eine Gesellschaft zu erstarren droht - und gerade sei wieder ein großes Interesse an solchen Texten spürbar. "Unserer Gesellschaft mangelt es derzeit an Offenheit", schloss Dr. Tworek.

Elisabeth Carr versprach zu Beginn allen Teilnehmern, die sich an dem zum Thema passenden Leseort eingefunden hatten: "Das ist zwar ein psychiatrisches Krankenhaus, aber ich verspreche Ihnen, Sie kommen wieder heraus." "Ach, so oa Woch...", konnte sich der im Publikum anwesende Kabarettist Josef Brustmann jedoch durchaus vorstellen.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Sarrazin-Gegenveranstaltung in Berg völlig überlaufen

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Noch ein Blick auf die Uhr - gleich geht es los: Johano Strasser und PEN-Autor Adel Karasholi

Einen wahren Besucheransturm erlebte heute Abend die Buchhandlung Schöner Lesen - wer hätte das gedacht nach den letzten doch relativ einsamen Veranstaltungen in der Reihe der von Johano Strasser moderierten PEN-Autorenlesungen. Und welcher Bestsellerautor zog so viel Publikum an, dass man immer enger zusammenrutschen musste? Es war der 1936 in Damaskus geborene Lyriker und Übersetzer Adel Karasholi! 1960 jobbte er in München noch als Gastarbeiter, kurz darauf stand er in Berlin bei Siemens am Fließband. Scheinbar eine Illustration Sarrazins abstruser Thesen. Doch dann bekam er prompt ein Stipendium für Leipzig - für die nächsten fünfzig Jahre sein Mittelpunkt für Leben wie Liebe. Der Adelbert-von-Chamisso-Preisträger (1992) ließ dem aufmerksamen und fragefreudigen Publikum einige seiner (seit langem in Deutsch geschriebenen) Gedichte angedeihen - auch eine Kostprobe auf Arabisch gab es - und erzählte von arabischer Metrik und seinen Erfahrungen in der DDR. Im kleineren Kreis gab es im Anschluss noch die dialektische Kürbissuppe (Vanille und Ingwer) von Daggi Kaske. Ein köstlicher Abend - ganz ohne Verfremdung. Soviel zur "Integrationsdebatte".

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