Mittwoch, 11. April 2012

Wie die Berger Ortsmitte vernichtet wird

Anfang der Woche haben wir an dieser Stelle bedauert, wie die Planung der Berger Ortsdurchfahrt zur Farce verkommen ist. Heute wollen wir an einem kleinen Beispiel vorexerzieren, wie in der Ortsmitte durch Fehlplanungen Platz vernichtet wird. Um die Geschichte plausibel zu erzählen, müssen wir etwas ausholen.

Im November 2009 wurde dem Gemeinderat dieser Entwurf für das neue Sparkassengebäude vorgelegt.

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Zwei Jahre später wurde dort genau dieses Gebäude errichtet, ...

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... das einige Mitbürger - moderat ausgedrückt - zu den eher weniger gelungenen Baukörpern der Gemeinde zählen. Sei's drum. Es geht bei der Genehmigung von Bauanträgen entgegen der landläufigen Meinung nicht um Geschmäcker.

Es gibt allerdings einen kleinen Unterschied zwischen Entwurf und Realisation ... na? - Links unten steht im Entwurf ein Auto. Es wird allerdings dort nie eines stehen. Lt. Bebauungsplan mußte die Tiefgarageneinfahrt vernünftigerweise hinter das Gebäude verlegt werden. Laut Auskunft des Straßenbauamtes dürfen - nach einer QUH-Nachfrage - an dieser Stelle auch niemals Autos parken. Das bemerkte man offensichtlich aber erst nach der Planung des Platzes und dann wollte man keinen Gedanken mehr darauf verwenden. Deshalb wurde der inzwischen zubetonierte "Parkplatz" samt seiner versiegelten Gartenfläche (gar ein kleines Straßencafe oder eine Eisdiele wäre hier möglich gewesen) durch einen mächtigen Betonstempen abgeriegelt.

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Was soll das sein? - Vernichtung von Ortsmittenplatz

Nur der Vollständigkeit halber sei außerdem noch einmal die wunderhübsche Stelle dokumentiert, wo in der neuen Ortsdurchfahrt der aus Kempfenhausen kommende Geh- und Radweg (rechte Bildkante) auf der anderen Straßenseite der Etztalstraße ... abrupt in einem Baum enden wird und die Radfahrer auf Fahrbahn und Fahrbahngegenseite wechseln werden müssen.

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Öffentliche Fahrradwege zu Parkplätzen für Sparkassen

Hat all das so kommen müssen? - Unter dem Titel "Die Mauer muß weg!" träumte die QUH - als die Sparkasse geplant wurde - an dieser Stelle einmal von einem Dorfplatz, so wie ihn der Berger Architekt Volker Cornelius vorgeschlagen hatte. (vgl. http://quh.twoday.net/stories/hausgestaltung-in-berg/ ).

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Idealisierter Plan der Ortsmitte Berg (Entwurf Volker Cornelius; vgl. http://quh.twoday.net/stories/5614391 )

Als die QUH den Bürgermeister einmal fragte, ob man sich nicht mindestens von Gemeindeseite dafür einsetzen könne, dass die scheußliche Mauer zwischen alter Brauerei und neuer Sparkasse verschwindet, war die offizielle Antwort, da sollten sich die ehrenamtlichen Gemeinderäte doch selbst darum kümmern, wenn es ihnen so sehr am Herz läge.

Als die QUH gelegentlich nach einem - dringend benötigten - Zebrastreifen an dieser Stelle fragte, wurde ihr vom Straßenbauamt lediglich mitleidig entgegen gelächelt. - OK, wie konnten wir nur so einen Blödsinn fragen. Ein Zebrastreifen? Mitten im Ort? Über eine viel befahrene Straße gar?

Dienstag, 10. April 2012

Das Kunstwerk des Monats April

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Anselm Skogstad (Foto: Manuel Garcia)

Transgender: Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht, mit dem sie geboren wurden, identifizieren können, stehen diverse Möglichkeiten zum temporären oder gar endgültigen Rollenwechsel zur Verfügung - vom Cross-Dressing bis zur Geschlechtsumwandlung.

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Anselm Skogstad bei der Eröffnung seiner Ausstellung im November letzten Jahres in der KSKME in Starnberg (Foto: H.-P. Höck)

Der in Starnberg geborene und seit zehn Jahren in New York lebende Fotokünstler Anselm Skogstad hat Transsexuelle auf der ganzen Welt befragt und porträtiert. Aus der daraus entstandenen Serie "Untitled Pride" werden morgen Abend Fotos und ein Video gezeigt.

Die Präsentation findet wie immer (bzw. wie jeden zweiten Mittwoch des Monats) um 19:30 Uhr im Katharina-von-Bora-Haus statt, es gibt Brot, Wein und eine kleine Einführung von Katja Sebald.

Montag, 9. April 2012

Der letzte Tag der Ortsdurchfahrt

Vom Schandfleck über Erreger von Glückshormonen bis zur tiefen Depression: Morgen beginnt der Umbau der lange geplanten - und im Endeffekt völlig irrwitzig gewordenen Ortsdurchfahrt von Berg. Nie mehr wird sich unser Dorf so präsentieren:

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Ab morgen wieder Baustelle: die Ortsdurchfahrt von Berg

Es wird anders werden, ein bisschen besser sogar (aber nur weil es schlimmer als jetzt schlechterdings nicht geht) - und trotzdem wurde hier eine große Chance vertan und planerisch glatt versagt.

Mit dem Satz: "Wenn ihr das macht, könnt ihr es gleich so scheußlich lassen, wie es ist", hatte GR Brunnhuber (SPD) die Planung kommentiert. Allein die Stimmen von QUH und SPD reichten nicht. ... Wie des öfteren berichtet, wurden die Planungen für die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt von Berg im letzten Jahr mit einem denkbar desaströsen Endergebnis abgeschlossen. Drei Jahre zuvor hatte der Beginn der Planungen Anlaß zu schönsten Hoffnungen gegeben und war verantwortlich für die legendäre Ausschüttung von "Glückshormonen" bei QUH-Gemeinderäten (vgl. unseren Bericht aus dem Jahr 2009 http://quh.twoday.net/stories/untermasphaltliegtdasglueckshormon/ ).

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Der endgültige Plan (vgl.: unseren Bericht aus dem letzten Jahr: http://quh.twoday.net/stories/51315378/ )

In der "frustrierendsten Sitzung des Berger Gemeinderates" (GR Ammer) wurde im letzten Jahr mit teils knappsten Ergebnissen (11:9 Stimmen) die größtmögliche Anzahl von Parkplätzen bei größtmöglicher Durchfahrgeschwindigkeit mit der kleinstmöglichen Menge Grün beschlossen und dann vom Straßenbauamt obendrein noch eine irrwitzig gefahrenreiche Fahrradwegkonstruktion dazubestimmt. Wer wissen will, wie die Ortsdurchfahrt irgendwann einmal werden wird, kann es in all seiner deprimierenden Absurdität natürlich im damaligen Bericht des QUH-Blogs immer noch nachlesen: http://quh.twoday.net/stories/glueckshormone-kommen-unter-die-raeder-bericht-aus-dem-gemeinderat/

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Hier entstehen 3 Parkbuchte für 6 Fahrzeuge und ca. 9 Bäume werden auch gepflanzt. Platz für einen Radweg war angeblich nicht. Der Grünstreifen ist weggefallen.

Wir bleiben dabei: Hier wurde in 3-jähriger Planungszeit eine einmalige Chance, das Berger Ortsbild entscheidend zu verbessern, vergeben und vertan. Ja mehr noch: Hier wurde schlichtweg versagt. Für die QUH, die die Gestaltung der Ortsmitten als zentralen Bestandteil ihres Programms hat, war dieses unbefriedigende und ideenlose Ergebnis, das niederschmetterndste Erlebnis seit dem Beginn ihrer politischen Tätigkeit. Ab morgen wird es Wirklichkeit ... für lange Zeit.

Sonntag, 8. April 2012

Ostern! Froh!

Quer zum christlichen Fest, ein Spruch wie ein Osterei von Friedrich Nietzsche der da behauptete: "Alle guten Dinge haben etwas lässiges und liegen wie Kühe auf der Wiese."

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Donnerstag, 5. April 2012

Unser Oskar / pt. 3

Zum Osterfest die Fortsetzung unser kleinen Reihe von Trouvaillen unseres Dorfheiligen (und -banditen) Oskar Maria Graf. Dem Berger Aktiv-Burschen Philipp M. verdanken wir den ganz und gar köstlichen Hinweis auf eine wahrhaft unglaubliche Sangesdarbietung: Oskar Maria Graf singt das König Ludwig Lied von der Freiheit, die auf den Berg(en) liegt. Bitte das Bild anklicken:

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"Auf Schloss Berg haben sie ihn hingefahren ..."

Der Sage nach ließ Oskar Maria Graf in New York immer seine Stammtischabende mit dem Absingen dieses Liedes ausklingen. Angeblich gibt es diesen Stammtisch, zu dem Oskar nach dem Krieg immer an die zehn Emigranten um sich versammelte, irgendwo oben an der Upper East Side immer noch. Oskar hatte dort einen eigenen Krug, auf dessen Boden - wenn das Bier leer war - ein König-Ludwig-Bild durchschimmerte. Und immer wenn er den König sah, sprach er gelassen einen der wenigen Sätze aus, den er auf Englisch beherrschte: "Bring me noch a little beer" (Soviel zu der Fußnotendiskussion um Trinkgewohnheiten).

Die zum Heulen schöne Aufnahme des König-Ludwig-Liedes stammt vom Bayerischen Rundfunk und aus dem Jahre 1958, als "unser" Oskar anlässlich seines 64. Geburtstags bei seinem ersten Deutschlandbesuch nach dem 3. Reich (er war inzwischen amerikanischer Staatsbürger) im "Münchner Brettl" auftrat. - Um die anderen Oskar-Artikel zu finden, rechts in der Leiste unter "Themen" einfach "Oskar Maria Graf" anwählen.

Mittwoch, 4. April 2012

Osterbasteln

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Die Kolpingsfamilie Höhenrain lädt alle jungen Familien mit Kindern für Gründonnerstag zum großen gemeinsamen Basteln von Osterkerzen, Osterschmuck und Fähnchen für Osterlämmer. Wie in den letzten Jahren richtet sich die Einladung besonders an alle jungen Teilnehmer bis 12 Jahre mit und ohne Eltern. Beginn ist um 9:30 Uhr im Pfarrsaal in Höhenrain, Ende um 12:00 Uhr.

Dienstag, 3. April 2012

Bürgermeisterkandidatinnentagebuch #2

Eine Woche ist vergangen seit meinem ersten Tagebucheintrag - und passiert ist seither gar nicht so viel, obwohl jeden Tag etwas los war.

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Der 1. Berger Skate-Contest im letzte Jahr - die bewährte Arbeitgruppe ist wieder aktiv

Am letzten Montag gleich ein Lieblingsprojekt: das erste Planungstreffen für den Skate-Contest fand statt - der Gemeinderat hatte die von QUH und FDP beantragten Mittel gebilligt. Jörn Kachelriess konnte heute schon die Termine eingrenzen und verkünden, dass sowohl Andreas Schützenberger als auch Mirko Holzmüller als Judges gewonnen werden konnten. Für Laien: "Schützi" hat letztes Jahr schon als Oberpreisrichter fungiert, es ist toll, dass Jörn einen Skate-Profi für das Skateamateur-Berg begeistern konnte. Die Hauptarbeit leistet dabei wieder Jörn, wir arbeiten ihm nur zu. Alex Reil besorgt für die Gemeinde all das Offizielle wie Versicherung, Tribüne, Veranstaltung anmelden etc.

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Schwarzer Vogel - dunkle Stimmung

Dann die "normale" Politik. Unser Gemeinderatssitzungsartikel im Blog hat seltsame Früchte getragen. Erst 12 Kommentare auf meinen ersten Tagebucheintrag, dann neun Kommentare auf den Sitzungsbericht. Komische Stimmung - ich spüre bei Gesprächspartnern Unsicherheiten, Ängste, sich dem Bürgermeister gegenüber illoyal zu verhalten, indem man sich mit mir zeigt. Auch etwas Aggressivität in Anbetracht meiner Chuzpe gegen den Amtsinhaber anzutreten. Aber: hätte aber der jetzige Bürgermeister selbige nicht besessen, wäre heute noch der vorletzte Bürgermeister im Amt. Muss doch sein.

Am Donnerstag eine Mini-Quh-Sitzung. Schöne Stimmung, die Meinungen stimmen überein, obwohl es nicht unser ursprünglicher engster Kreis war. Gutes Gefühl. Danach zum Sport.

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Helden des Nachmittags beim Abendessen: die MTV-Jugendtrainer

Freitag: Jugendtraineressen der MTV-Fußballer, 30 Teilnehmer - ein Dankeschön des Förderkreises für so viel Engagement. Hier habe ich als Jugendleiterin mich zum ersten Mal in der Gemeide engagiert. Die Probleme bleiben jedes Jahr die gleichen: Hoffentlich kriegen wir für das nächste Spieljahr auch so eine gute Truppe für all die Jugendlichen zusammen.

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Frühjahrsputz

Wochenende! Gartenarbeit, Diskussionen, Muskelkater.

Der so genannte "Wahlkampf" tut auch uns daheim gut. Nicht nur spürt die Gemeinde, dass im September die Bürgermeisterwahl ansteht, auch wir besinnen uns neu und zoffen uns heftig. Genau das mögen wir, so muss es sein.

Montag, 2. April 2012

April und Mai

Natürlich handelte es sich bei unserem gestrigen Artikel (s.u.) um einen Aprilscherz. Allerdings ist nicht alles daran gelogen. In der Tat hatte Elke Link unserem Bürgermeister schon einmal scherzhaft angeboten, in die QUH einzutreten ... er winkte allerdings mit Hinweis auf sein Herkommen lachend ab.

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Fehlende Unterschrift des Bürgermeisters unter dem QUH-Mitgliedsantrag

Wahr ist hingegen, dass Rupert Monn schon 2002 "das politische Talent" von Elke entdeckte und sie - mit der Hoffnung auf Berger Stimmen - auf dem viel versprechenden Listenplatz 7 aufstellen ließ. Es stellte sich allerdings heraus, dass Höhenrainer damals nur Höhenrainer und sicher keine Frauen wählten. Der Rest der Geschichte ist bekannt.

Wahr ist auch, dass die QUH in einer Aufstellungsversammlung ihre Bürgermeisterkandidatin noch offiziell nominieren muss. Da machen wir uns allerdings wenig Sorgen um das Ergebnis. Wahr ist wohl auch - glaubt man dem Kommentator QUH-Gast -, dass es bei der EUW inzwischen Sondersitzungen gibt, wie man mit der ungewohnten Situation einer ergebnisoffenen Wahl umgehen soll.

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