Freitag, 18. November 2011

Vorlesen zum Vorlesetag

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Foto: H.-P. Höck

Warum der alte Wolf das kleine Lamm doch nicht fraß, erfuhren heute die aufmerksam lauschenden Vorschulkinder des Kindergartens Höhenrain. Bereits zum dritten Mal in Folge las QUH-Gemeinderätin Elke Link anlässlich des bundesweiten Vorlesetags vor - diesmal "Das Lamm, das zum Essen kam" von Steve Smallman. Im Kindergarten Höhenrain wird übrigens auch regelmäßig von Eltern vorgelesen, die sich in eine Liste eintragen können. Denn: "Lesen ist wichtig", so Kindergartenleiterin Annemarie Pölt.

Der Schwarze Peter und die Pleite

Wir von der QUH mögen ja Rebellen. Stromrebellen wie die von Schönau, aber auch CSU-Rebellen wie unseren möglichen Kryptosympathisanten, den immer heimatverbundenen, unabhängigen Querkopf Peter Gauweiler aus dem Berger Unterdorf. Der sprach am Mittwoch nebenan in Münsing vor gut 250 Leuten über eines seiner Lieblingsthemata, den Euro und seine Krise.

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Da steht er und kann nicht anders: der selbsternannte "Schwarze Peter"

Dr. Peter Gauweiler kann reden, und er redete frei, intelligent und kompetent. Er sparte nicht mit ein paar markigen Wirtshaus-Zitaten ("Maastricht ist wie Versailles, nur ohne Krieg: die Deutschen müssen zahlen"), hielt sich aber sonst mit Demagogie völlig zurück. Er betätigte sich als jener Querdenker, der er immer schon war. Er empfahl, den Anarchisten Oskar Maria Graf zu lesen, zitierte Thomas Mann ("Wir brauchen ein europäisches Deutschland und kein deutsches Europa"). Dann rechnete er vor, dass absurderweise beim Derivatehandel in einem einzigen Monat zehnmal soviel umgesetzt werde (601 Billionen $), wie die ganze Welt in einem Jahr erwirtschafte (das errechnete Bruttoinlandsprodukt der Gesamtwelt "von Fischer vor Feuerland bis zum Aufseher beim Münsinger Ochsenrennen" betrage nur 61 Billionen). Der Kapitalismus sei deshalb in einer Krise: die Macht der Investmentbanker sei eine "größere Gefahr als es der Sozialismus je war". Auch den Parlamentarismus sieht Gauweiler in Gefahr (weil Brüssel mehr entscheidet als der Bundestag). Deshalb habe er beim Bundesverfassungsgericht geklagt. Und ja: Die Aufgabe eines Parlamentes ist es, manchmal auch gegen die eigene Regierung zu sein. Das war alles gut gedacht, gut gebrüllt, Löwe, und doch ...

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250 Zuschauer in Gemeindesaal von Münsing, manche mit Gamsbart

... wurden wir als QUH wir etwas traurig über diese antiquarische Art von Politik, die einen brillanten Kopf in einen scheußlichen Zwecksaal vor ein hauptsächlich männlich ergrautes Publikum steckt, dazu Blasmusik spielt und Bier ausschenkt (danke, hat gut geschmeckt) und sich am Ende trotzig selbst applaudiert. Also: Gut gebrüllt, Peter! Wir schreiben unterdessen weiter ...

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Politik alten Stiles: Quer und doch das Gegenteil von QUH

Donnerstag, 17. November 2011

Alarm, Alarm: Einsatz in Kempfenhausen

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Foto: M. Meyr

Alarm aus der Klinik! Gestern wurde am Spätnachmittag der Brandmelder in der Marianne Strauß Klinik ausgelöst - entsprechend dem Alarmplan rückten die Feuerwehren Kempfenhausen, Berg und Bachhausen mit 40 Mann an, der Rettungsdienst mit weiteren acht. Der Rauch kam aus einem Raum im Untergeschoss. Da die FFW so rasch vor Ort waren, konnte verhindert werden, dass der Rauch in den Patientenbereich drang. Die Ursache: ein überhitzter Töpferofen!

Abseits jeder windigen Diskussionen …

… grinst unser Hirte wieder mal in die Kamera.

Hatte er doch 2 Jung-Qühe auf seiner Süd-Ost-Asien Reise gewonnen.
Diese wurden feierlich in der Q-Aussenstelle Singapore aufgenommen.

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Theresa und Max K. aus B in S.

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Das Quh-Logo leicht modifiziert.

Abenteuerlich war die Reise ebenfalls:

Die Weltairline Berjaya brillierte mit fantastischer Qualität ihrer Fluggeräte.

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Ja, das ist Rauch in der Kabine und ein Riss in der Kabinenwand!

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… und einige konnten schon nicht mehr hinschauen!

Bitte eine schöne Mitgliedsnummer!

Auch für die gesamte QUH waren die letzten Wochen der Positionierung in Sachen Windkraft nicht einfach. Es herrschte permanenter Gesprächsbedarf nach innen und außen. Im Blog fanden sich Schätzungen, Berechnungen und Mutmaßungen, leider auch Schmähungen, Unterstellungen und einiges, was sich unter der Gürtellinie befand. Selbst zwei Ehekräche sind überliefert. Umso mehr freut es uns, dass wir auch einfach nur total freundliche Zuschriften bekommen.

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Post für die QUH

Kurz vor der GR-Sitzung erreichte uns am Dienstag folgende Mail:
Ich wünsche Euch, dass ihr heute Abend die richtige Entscheidung treffen werdet! - In Eurer Haut möchte ich nicht stecken!
Danke für die Transparenz, die Informationen und die Geduld/Gelassenheit (mir ist kein anderer Begriff eingefallen) bei - fast - allen Kommentaren in Eurem Blog.
schrieb uns Frau S. aus Farchach.

Und Frau P. aus Aufkirchen schrieb uns gestern:
........danke, Euren informativen Beitrag von "nach Mitternacht" und den Kommentar dazu habe ich schon gelesen, bevor ich die Mails aufmachte. Einfach toll, was einem da an Infos ins Wohnzimmer hereinflattert, ohne den großen Aufwand persönlich dabeigewesen  sein zu müsssen, mehr noch: die grafischen Darstellungen etc. etc. hätte man vor Ort auch nicht so dauerhaft und jederzeit nochmal ansehbar vor sich. Wenn überhaupt, erfährt man durch die Presse nur einen Bruchteil und vor allem frühestens einen Tag später. - Nochmals: ein großes Lob für die Berichterstattung!

Danke, das tat gut. Besonders freut es uns auch, dass wir allein in der letzten Woche fünf (!) neue QUH-Mitglieder begrüßen durften! Herr P. Aus Allmannhausen, der uns um die schöne Mitgliedsnummer bat, bekam die #111. Herr S. aus Bachhausen brachte seinen Antrag gar persönlich vorbei. - Herzlich willkommen!

Mittwoch, 16. November 2011

Ansprache eines Juristen

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Die Beschwerde-, Einspruchs-, Widerspruchs- oder auch Klagebefugnis ist einer der wichtigsten Elemente aus dem deutschen Prozessrecht. Diese Befugnis kann nur geltend machen, wer glaubhaft behauptet, in eigenen subjektiven Rechten unmittelbar verletzt zu sein. Es soll sich also nicht ein Unbeteiligter, der selbst nicht oder nur entfernt betroffen ist, zum Anwalt fremder Interessen aufschwingen. In dem hier relevanten Bereich des öffentlichen Rechts, speziell im Bereich der Grundrechte, würde es sich um ein sog. Abwehrrecht handeln, mit dem der Grundrechtsträger vom Staat, in diesem Fall von der Gemeinde Berg bzw. dem Landkreis Starnberg, das Unterlassen von Eingriffen in seinen ganz persönlichen geschützten Freiheitsbereich verlangen kann.
Die Anregungen und Bedenken von mittlerweile zahlreichen Umweltverbänden zum Schutze von Mensch, Natur und Tierarten im Zusammenhang mit dem hier relevanten Bau von WKA werden tunlichst im Flächennutzungsplan, dem Bebauungsplan und der einzelnen Baugenehmigung abgewägt und berücksichtigt, sind jedoch kein subjektives Recht eines Einzelnen. Auch gibt es kein subjektives Recht des einzelnen Grundstücksbesitzers auf unverbauten Horizont, das fängt bereits bei der baurechtlich zulässigen Höhe und der Dachform des Nachbargebäudes an. Ob die Gerichte wegen der Anzahl der Dezibel, der vermeintlich gesundheitsschädlichen Einwirkung von Infraschall oder der Unverträglichkeit und Unzumutbarkeit eines temporären Schattenschlages an sonnigen Tagen im November und Februar bei einer Entfernung der Windräder von 1.200 Meter die Verletzung eines subjektiven Rechts einräumen, bleibt abzuwarten. Ich vermute, dass das bei dieser Entfernung eher nicht der Fall sein wird. Aber bei Gericht und auf hoher See …
Die Fronten der Befürworter und Gegner sind unversöhnlich und das wird auch wohl so bleiben. So bleibt es den Gegnern nur, den Klageweg zu beschreiten. Deren Anwälte, sofern sie denn seriös sind, klären hoffentlich rechtzeitig auf über die mäßigen Erfolgsaussichten. Eine durchaus denkbare und friedliche Alternative ist deshalb, sich auf die Seriosität der Verwaltung und des Gemeinderats einzulassen, die den Teufel tun werden, den Berger und Neufahrner Bürger über den Tisch zu ziehen, sondern alles daran setzen, zum Wohle der Einwohner zu entscheiden, bzw. möglicherweise gefühlte negative Auswirkungen auf den Einzelnen zu minimieren. Im September 2012 sind Bürgermeister- und 2014 Kommunalwahlen in Berg.

Eine historische Sitzung des Gemeinderates

Es war eine historische Sitzung, nicht unbedingt eine Lehrstunde in Demokratie, aber eine Demonstration von Entschlossenheit, Geschlossenheit und einer funktionierenden Verwaltung. Am Ende hatte der Gemeinderat 73 Mal einstimmig für die Vorschläge der Verwaltung gestimmt, die an diesem Abend (die SPD fehlte vollständig, die CSU halb) 73 mal 15 Stimmen erhielt und somit 1095 mal das Vertrauen der Berger Räte für eine Mammutleistung ausgesprochen bekam. Das dürfte eine historische Bestmarke in einer Sitzung sein, in der am Ende sogar noch das Internet für die Gemeindepolitik erfunden wurde.

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Eine bis vor kurzem unbekannte Region macht Karriere

Ohne jede Gegenstimme und ohne jede Diskussion wurde gestern der Teilflächennutzungsplan für Windkraftanlagen beschlossen, und jede der Einwendungen gegen das Projekt vom Gemeinderat - so wie von der Verwaltung minutiös erarbeitet - beachtet, eingearbeitet oder abgelehnt.

In einer Sisyphusarbeit hatten Alex Reil und sein Team 49 inhaltsschwere Seiten vorgelegt, auf denen die Einwendungen gegen die Beschränkung von Windkraftanlagen auf die Wadlhauser Gräben minutiös abgearbeitet wurden. Am 14.12. letzten Jahres hatte der Gemeinderat von Berg dieses Projekt beschlossen.

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Vor der Sitzung: Neufahrner staunen über Pläne

Wie gesagt: 73 Beschlüsse und Stellungnahmen waren notwendig. Der geheime Star der Sitzung wurden dann bislang ungekannte Lebewesen wie die Gelbbauchunke, das Große Mausohr oder die sicherlich wunderschöne Wimpernfledermaus, auf deren Belange ebenso Rücksicht genommen wurde wie auf die Angst vor dem (unhörbaren) Infraschall.

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Einer von 73 Beschlüssen: Bombina variegata, die Gelbbauchunke, die erwähnend in den Teilflächennutzungsplan aufgenommen wurde (Photo: Waugsberg)

BM Monn hatte zu Anfang der Sitzung, in der es - abgesehen von einem kleinen, von der CSU losgetretenen Disput darüber, ob Fledermäuse die Autobahn fliegend entlang von Brücken oder lieber mittels Unterführung überqueren (beides scheint der Fall zu sein) - von einer Mitternachtssitzung gesprochen. So schlimm wurde es nicht. Im Wechsel trugen der Bürgermeister und sein Amtsleiter Reil die 49 Seiten umfassenden Beschlussvorlagen wortwörtlich vor (sie brauchten dafür exakt 122 Minuten). Um 21.20 Uhr gab es den historischen Fall, dass der 3. BM Steigenberger für 4 Minuten die Sitzung leiten musste (BM Monn verließ kurz den Saal, 2. BM Brunnhuber (SPD) war wie seine gesamte Fraktion abwesend).

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Transparenz pur: Sogar das Photographierverbot im Rat war gestern aufgehoben

Trotz des Besucheransturms blieb es bei der manchmal absurd entschlossenen Sitzung bis auf wenige Zwischenrufe und höhnisches Gelächter ruhig auf den Zuschauerrängen: "Reines Showbusiness hier" - "Lächerlich" - "Die verarschen dich, ich hör mir den Schmarrn nicht länger an".

Drei oder vier wirklich wichtige Entscheidungen gab es an dem Abend aber doch:

1. Wie die QUH bereits berichtet hat, werden die WKAs um Neufahrn auf einen Winkel von 75 Grad begrenzt (und somit die BN genannten Flächen auf der unteren Karte ausgeschlossen).
2. Auch der zuvor nur 600 m entfernte Gemeindeteil Martinsholzen wird wegen der - neu entdeckten - "bedeutsamen Wanderachse" im Lüß- und Hälsbachtal mehr als 1000 m von der Windkraftkonzentrationsfläche entfernt sein (die Windkraftkonzentrationsfläche wird 1000 m von diesem Weg entfernt erst beginnen; s.u. das Gebiet LB-L)).
3. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, einen Bebauungsplan aufzustellen, um innerhalb der Konzentrationsflächen wirklich nur 4 Windräder zu ermöglichen. Und zwar in diesen 4 Arealen:

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Gegen Ende der Sitzung gab es dann noch den komödiantischen und den futuristischen Höhepunkt der Sitzung: Ein Rechtsanwaltsbüro wollte einen Verfahrensfehler konstruieren, weil die Unterlagen in Zimmer 14 und nicht in Zimmer 13 (wie in der Bekanntmachung geschrieben) ausgelegt worden waren. Das Gremium beschloss einstimmig, diesen unerhörten Vorgang zur Kenntnis genommen zu haben und dass für Abhilfe gesorgt worden war: "Herr Christian hat bei einer entsprechenden Anfrage bei Zimmer 13 auf die Auslegungsunterlagen in Zimmer Nr. 14 hingewiesen." (Einstimmig so angenommen)

Nach 122 Minuten wurde dann der vorletzte Beschlussvorschlag zur Kenntnis genommen, der eine kleine Revolution darstellt: "Bei der Auslegung vom 24.11.-28.12.2011 werden die kompletten Unterlagen auch über das Internet einsehbar sein." - Ja ist denn die QUH schon im Amt?

Good Job!

Dienstag, 15. November 2011

Windkraft: Der Standpunkt der QUH

Die QUH hat in Sache Windenergie konsequent die Diskussion über die Windkraft vorangetrieben, jede Neuigkeit und Meinung veröffentlicht, Argumente gehört und geprüft, aber schon früh einen konsequenten Standpunkt pro "Erneuerbare Energien" vertreten. Die Fraktion der QUH, BM-Kandidatin Elke Link und ihre 3 Kollegen Grundmann, Kaske, Ammer werden heute - nach langen internen Diskussionen und so wie mit den QUH-Mitgliedern abgestimmt - den Plänen zur Ausweisung eines Teilflächennutzungsplanes Windenergie geschlossen zustimmen.

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Hierher! Außenansicht der "Kampfzone" Wadlhauser Gräben

Konsequent steht die QUH weiterhin zu der "Art Manifest", das hier im Blog im Spätsommer veröffentlicht wurde ( http://quh.twoday.net/stories/fuer-wind-kraft-eine-art-manifest/ ). Damals schrieben wir:

"1. Die QUH ist für die Nutzung der Windkraft im Gemeindegebiet und in den Wadlhauser Gräben.

2. Ziel ist es, dort so viel Energie zu erzeugen, dass im Idealfall der Berger Bedarf an Strom gedeckt und in einem neu zu gründenden lokalen Energiewerk den Berger Bürgern direkt verkauft werden kann, so dass Berg noch in diesem Jahrzehnt rechnerisch energieautonom sein könnte. Eigene Energie für Berger Bürger.

3. Bei dem Ausbau der Windkraft darf bei aller erhofften Wirtschaftlichkeit (die zuvor allerdings noch einmal geprüft werden müsste) ein gesundes Augenmaß nicht verloren werden. Das heißt: Vernünftige Begrenzung der Anzahl der Windräder auf die Berger Bedürfnisse. (...)

4. (...) Es muss Vorsorge getroffen werden, dass Investoren und Energiekonzerne der momentanen Berger Planungshoheit nicht in die Quere kommen.

5. Verbesserte Kommunikation über die Hintergründe der WKA-Planungen.
"

Dem ist - trotz der langen Diskussion seitdem - immer noch nicht viel hinzuzufügen. Außer vielleicht die konkreten Details, dass es notwendig ist ...
1. ... vor einer Investition noch Windmessungen vorzunehmen ...
2. ... auch mit anderen Kooperationspartnern als den SWM zu verhandeln ...
3. ... das Gebiet tatsächlich noch einmal zu verkleinern (was heute abend voraussichtlich beschlossen wird).

Zudem ist zu erwarten, dass der Gemeinderat heute im Zuge der Bauleitplanung beschließt, für das fragliche Gebiet einen Bebauungsplan "Windkraftanlagen im Bereich der Wadlhauser Gräben" aufzustellen, der mögliche Standorte von WKAs regelt.

Ihre QUH-Fraktion
Elke Link, Elke Grundmann, Jokl Kaske, Andreas Ammer

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Genau hierher könnte eine WKA stehen! Innenansicht der Wadlhauser Gräben

Montag, 14. November 2011

Windräder - aus der Nähe

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Zwei von bald elf - Windräder in Wildpoldsried

Am Wochenende stattete die Hälfte des Berger Gemeinderats samt Bürgermeister und Mitgliedern der Verwaltung dem "Energiedorf" Wildpoldsried im Allgäu einen Besuch ab. Ein zweiter Bus war mit Landrat Karl Roth sowie Mitgliedern des Kreisrats besetzt. Auch Kreisbaumeister Dr. Kühnel war an Bord, Planer Dr. Hesselberger sagte kurzfristig ab.

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Noch glücklich? Kühe vor Windrad

Perfekte Welt: Fast kam man sich vor wie in der "Truman-Show" oder in dem Film "Die Frauen von Stepford", als man dem Vortrag von Bürgermeister Arno Zengerle lauschte. Energiepolitisch funktioniert Wildpoldsried wie im Bilderbuch. Zengerle erklärte die einzelnen Komponenten, die dazu führten, dass Wildpoldsried (2500 Einwohner) 350 % des Eigenbedarfs an Strom selbst produziert: Man rüstete sämtliche kommunalen Dächer mithilfe der größten Vereine (die den Ertrag bekommen) mit Solarzellen aus, betreibt eine Biogasanlage, nutzt Wasserkraft, hat eine Pflanzenkläranlage mit Badesee, besitzt 32 Elektrofahrzeuge, für die die Bürger sich bewerben können, man siedelt im Energiesektor tätige Firmen an, die Energieberatung ist kostenlos, für thermografische Aufnahmen gibt es einen Zuschuss in Höhe von 50%, Hocheffizienzpumpen in privaten Haushalten wurden gemeinschaftlich ausgetauscht, in der Grundschule gibt es "Energiebildung" für alle Klassen, neue kommunale Gebäude sind Passivhäuser oder Plusenergiehäuser. Für die vielen auch internationalen Interessenten werden gemeinsam mit einem Reisebüro Pakete geschnürt. Sämtliche Vorhaben werden auf eine möglichst breite Basis in der Bürgerschaft gestellt. Und: Wildpoldsried nutzt nach Umfragen unter den Bürgern auch die Windkraft (Ergebnis: 92% waren dafür - die Flächen werden dort einzeln ausgewiesen, bei einem WKA gab es ganze acht Einwendungen) - als Bürger-WKA. Alle Einzelheiten finden Sie auf der Homepage von Wildpoldsried unter dem Punkt Klimaschutz, wo alle Projekte und Anlagen inklusive der technischen Details aufgelistet sind. Wir staunten, wie systematisch man unter Einbeziehung der Bürger über gar nicht so viele Jahre hinweg solche Ergebnisse erzielt. (Hätte man in der Gemeinde Berg vor 10 Jahren ähnliche Visionen gehabt, wo stünden wir heute ...)

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Was heute noch wie ein Märchen klingt, kann morgen Wirklichkeit sein. ... Begleiten wir die ORION und ihre Besatzung bei ihrem Patrouillendienst am Rande der Unendlichkeit...

Der Hauptgrund für den Besuch war aber, die mittlerweile fünf Windräder aus der Nähe in Augenschein zu nehmen. Im Abstand von 450 bis 1000 Metern zur Wohnbebauung stehen sie da am und im Wald. Sie erzeugen pro Jahr mit 5 Anlagen 12 GWh Strom. Für die Projekte wurden eigene GmbH & Co KGs gegründet, die Bürger hatten Gelegenheit, sich daran zu beteiligen. Mit 24 Mio € sind die Bürger bislang ingesamt beteiligt - und die Leute wollten eher zu viel investieren, so BGM Zengerle.

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Die Einzeleinlagen mussten gedeckelt werden, zur Zeit liegt das Maximum bei 100.000 € pro Person. Bei den älteren Anlagen war eine Beteiligung zwischen 5.000 und 25.000 € möglich. Eine 25.000 € Investition in ein gutes Windrad erzielt übrigens denselben Ertrag wie 10 Milchkühe oder 5 Gästebetten. Ab einer Windgeschwindigkeit vom 5,8m/s sei ein Windrad mit der neuen Technik (je höher die Nabe, desto besser) rentabel, so WKA-Initiator Wendelin Einsiedler in seinem Vortrag. Er selbst hat zwei Jahre lang den Wind gemessen, auf 10, 30 und 40 m Höhe. Messungen seien unerlässlich - es müsste jedoch nicht über ein ganzes Jahr gemessen werden, wenn Vergleichsdaten vorlägen.

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Die Windräder selbst waren bemerkenswert unspektakulär. Groß ja - und ja, wir wissen, die in Berg angedachten sollen doppelt so hoch werden -, aber sie waren nur aus allernächster Nähe zu hören, und die Fundamente nahmen keine nennenswerte Fläche ein.

Wir fragten die Anwohner, ob sie sich gestört fühlten: "Nein - die Autos der vielen Besucher, die uns zuparken, stören uns viel mehr!" Geräusche seien nur sehr selten zu hören - "da ist der Zug oft lauter".

Sonntag, 13. November 2011

Die QUH enthüllt: Lärmbelastung in der Nähe von Windrädern


Erstmals dokumentiert: Lärmbelastung in der Nähe von Windrädern
In Wildpoldsried aufgenommenes Video von QUH-GR Elke Grundmann

Eine sensationelle Entdeckung machte die QUH beim Ausflug von Gemeinde- und Kreisräten in das Allgäuer Windenergiedorf Wildpoldsried am Wochenende. Erstmals konnte auf einem Video die immense Lärmbelastung, die in der Nähe von solchen Windrädern entsteht, dokumentiert und per Videobeweis weltweit reproduzierbar gemacht werden. ---

Ein genauerer Bericht über die Informationsfahrt des Gemeinderates folgt in Kürze. Dienstag ist im GR dann die Windkraft-Sondersitzung.

Die Society der Flöhe

Es ist der vielleicht einzige Flohmarkt der Welt, auf dem es mehr Escada-Jäckchen als Jeans und mehr Golf-Sets als Bierkrüge zu kaufen gibt. Gestern früh war deshalb in ganz Unterberg kein Parkplatz mehr zu bekommen. Zur Stunde (Sonntag 13 Uhr) werden gerade die Preise halbiert.

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Der Flohmarkt zu Gunsten der MS-Klinik im Marstall von Berg

40 Damen aus der besseren Gesellschaft von Berg und den umliegenden Millionendörfern wie Pullach stellen sich wie jeden November eine Woche lang ganz in den Dienst der guten Sache, sammeln Sachen, etikettieren sie, verkaufen sie im Gewühl und räumen am Montag - nachdem sie das Geld gezählt haben - auch wieder alles auf. Bis heute 16 Uhr kann man sich selbst und der MS-Klinik noch etwas Gutes tun. Die Bösen Buben beispielsweise erstanden eine 2-bändige Heiligenlegende aus dem 19. Jahrhundert. Die verkaufende Dame rühmte die Schönheit des Einbandes und schaute verwundert, als die Bösen Buben erwiderten, dass sie Bücher eigentlich wegen des Inhaltes kaufen würden.

Freitag, 11. November 2011

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Pancho und sein Heiliger

Da sind wir beim Einkaufen doch glatt noch über einen wahrhaftigen Sankt Martin gestolpert: Pancho aus Sibichhausen und sein Reiter warten darauf, mit den Kindern des Kath. Pfarrkindergartens Aufkirchen und ihren Laternen den heutigen Martinstag zu begehen. Auf dem Bild genießt Martin noch den Schutz seines wärmenden Mantels, bevor er ihn teilt...
Der junge Soldat Martin von Tours übrigens, der um das Jahr 334 seinen Militärmantel mit dem Schwert teilte, um einen Bettler damit zu wärmen, soll daraufhin eine dreitägige Haftstrafe bekommen haben: wegen mutwilliger Beschädigung von Militäreigentum.

Die Wadlhauser Gräben schrumpfen

Der Presse hat der Gemeinderat von Berg vor einigen Wochen entnehmen können, dass den Anliegen der Bürger Neufahrns (und einigen Nachfragen der QUH) entgegengekommen und das Gebiet für die WKA verkleinert werden wird. Der Stadtrat von Starnberg hat - anders als der Gemeinderat von Berg, den es eigentlich betrifft - auch vier Wochen schon erfahren, wie das bewerkstelligt werden soll: Die Beeinträchtigung des Blickfelds von Neufahrn aus soll höchsten 75 Grad betragen.

Gestern konnte der Gemeinderat ebenfalls aus der Presse erfahren, was er am nächsten Dienstag beschließen wird: Dort hieß es "Die Gemeinde hat das Gebiet verkleinert".

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Ausriss aus dem Merkur

Wir wissen nicht, wer sich in diesem Fall behauptet, "die Gemeinde" zu sein. Der Gemeinderat, das entscheidende Organ in diesem Fall, wird jedenfalls am nächsten Dienstag über den Fall erstmals beraten, nachdem er diese Woche - lange nachdem die Pläne längst auf dem Tisch und bei der Presse lagen - endlich informiert wurde.

Im Raum steht auch immer noch die alte Frage, die GR Ammer vor Monaten bereits stellte: Ob nicht der Abstand zu der Wohnbebauung im Westen (Siebenwirth), die derzeit nur 600m beträgt, auf irgendeine Art noch erhöht werden könnte. Damals antwortete der Kreisbaumeister auf diese Frage kategorisch "Nein". Es könnte aber sein, dass auch hier etwas planerische Vernunft einzieht.

Außerdem kam heute - nachdem GR Ammer mehrmals vehement nachgefragt hatte - per Post bei den Räten glatt ein Plan an, auf dem detailliert Standorte mit Windstärken über 6 m/s eingezeichnet sind. Dieser Plan (nach einem Gutachten Guttenberger v. 4.11.) war der ursprünglichen Ladung rätselhafterweise wieder nicht beigelegt worden.

Donnerstag, 10. November 2011

St. Martin

Kita

Schon einen Tag vor dem Martinstag ziehen die Höhenrainer Kinder mit ihren Laternen vom Kindergarten am Geranienweg 9 aus los. Um 17 Uhr
startet der Umzug durchs Dorf, angeführt von Sankt Martin auf dem Pferd. Die Bachhauser Blasmusik spielt dazu, und für das leibliche Wohl sorgt der Elternbeirat. Zaungäste sind herzlich willkommen!

BMX

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Auf dem Weg zum Sieg: Max Langbein aus Berg macht den 1. Platz beim Bayernpokal

Wir vom QUH-Blog schreiben ja gerne mal über Sport. Meistens geht es dabei um den lokalen Fußball - schließlich gibt es zwei Vereine hier im Dorf, mit einer Menge Jugendmannschaften und erfolgreichen Herren- und in Höhenrain auch Frauenteams. Ab und an kommt eine Zwischenmeldung vom Tennis oder von besonderen Leistungen im Segeln und im Judo. Wir berichteten über die Skater, brachten Bilder von den Seeüberquerern oder dem Kinderhockeyteam. Aber noch nie war das BMX-Rad Thema bei uns - und nun erfahren wir, dass hier in Berg ein echtes Talent wohnt.

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Max Langbein, vor wenigen Monaten volljährig geworden, wohnt seit der Jahrtausendwende in der Gemeinde Berg. Geboren wurde er in Weilheim, er besucht die Realschule Wolfratshausen. Erst dieses Jahr in den Osterferien kam er über einen Weilheimer Freund zum BMX - BMX bedeutet Bicycle Moto Cross. Der Freund stellte Max dem Trainer des Weilheimer Teams vor. Drei Wochen später fuhr er sein erstes Rennen in der Anfängerkategorie - und kam prompt auf Platz zwei in Garmisch.

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Copyright (c) 2010 by BMX Weilheim e.V. and eschrich.org

Es folgten zwei Erst- und zwei Zweitplatzierungen, und nun belegte Max am 30.10. in der Endrunde des Bayernpokals in Herzogenaurach den ersten Platz in der Kategorie Anf. Jugend. Das nennen wir durchstarten! "Allen gestürzten Fahrern gute Besserung" wünscht die Seite http://www.bayern-bmx.de übrigens den Teilnehmern ... Das tun wir auch, und Max weiterhin viel Erfolg!

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