Oskar im Bayerischen
Vielleicht ist es die letzte Gelegenheit, diesen Film zu sehen: denn die Sendereihe LIDO im Bayerischen Fernsehen, in der heute um 22.30 Uhr ein älteres Portrait über Oskar Maria Graf zu sehen ist, wird ab März eingestellt. In der Sendung sind auch Ausschnitte aus QUH-Blog-Lesern altbekannten Schwarzweiß-Aufnahmen vom Besuch Oskars in Berg zu sehen, außerdem Interviews, die mit seiner Frau Gisela nach seinem Tod in New York geführt wurden.
"Ich möchte gleich sagen, dass ich mich niemals als Emigrant empfunden hab, weil ich ein deutscher Schriftsteller bin, und die deutsche Sprache absolut meine Heimat ist." Oskar Maria Graf in seiner New Yorker Wohnung beim BR-Interview
Eine andere Spache hat Oskar - wie er in dem Film verrät - auch im jahrzehntelangen Exil nie lernen wollen. Seine Begründung: dazu sei er "viel zu blöd". Auch wenn der Film "Dahoam in Amerika" ein paar schwülstige Blenden und schöne Landschaftsbilder zu viel besitzt: Für Berger ist der Film von Klaus Ickert schon wegen der Orginalfilmaufnahmen von Oskar und den alten Interviews mit Zeitzeugen ein "Muss".
Gisela Graf, Oskars letzte Ehefrau, erinnert sich
Die im Film nur ausschnittweise vorkommenden Aufnahmen von Oskars Besuch in Berg von 1964 finden sich vollständig hier im Blog rechts unter QUH-Tube / Oskar Maria Graf) oder unter:
https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=x9EeGKQvMwg
Der Film ist in der BR-Mediathek abrufbar:
http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/programmkalender/sendung-1161126.html
Zur Internetseite der BR-Sendung geht es hier:
http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/lido/oskar-maria-graf-144.html
"Ich möchte gleich sagen, dass ich mich niemals als Emigrant empfunden hab, weil ich ein deutscher Schriftsteller bin, und die deutsche Sprache absolut meine Heimat ist." Oskar Maria Graf in seiner New Yorker Wohnung beim BR-Interview
Eine andere Spache hat Oskar - wie er in dem Film verrät - auch im jahrzehntelangen Exil nie lernen wollen. Seine Begründung: dazu sei er "viel zu blöd". Auch wenn der Film "Dahoam in Amerika" ein paar schwülstige Blenden und schöne Landschaftsbilder zu viel besitzt: Für Berger ist der Film von Klaus Ickert schon wegen der Orginalfilmaufnahmen von Oskar und den alten Interviews mit Zeitzeugen ein "Muss".
Gisela Graf, Oskars letzte Ehefrau, erinnert sich
Die im Film nur ausschnittweise vorkommenden Aufnahmen von Oskars Besuch in Berg von 1964 finden sich vollständig hier im Blog rechts unter QUH-Tube / Oskar Maria Graf) oder unter:
https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=x9EeGKQvMwg
Der Film ist in der BR-Mediathek abrufbar:
http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/programmkalender/sendung-1161126.html
Zur Internetseite der BR-Sendung geht es hier:
http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/lido/oskar-maria-graf-144.html
ammer - 2016/01/28 17:01














einen Vorwand bräuchten, so wäre das die Lesung heute, Mittwoch 19 Uhr, von Ulrike Roder aus "Das Leben meiner Mutter" in der Kapelle der Starnberger Klinik. Die musikalische Untermalung für die literarischen Szenen besorgt die Aurikel-Saitenmusik; der Eintritt ist frei. Die Vortragende zeigt obendrein Bilder der Originalschauplätze, die unserein natürlich geläufig sein dürften.
Als Oskar Maria Graf, der stets behauptete, Hitler aus Schwabinger Künstlerkreisen persönlich gekannt zu haben, 1933 nicht unter den verbrannten Dichtern war, schrieb er seinen legendären Artikel "Verbrennt mich!": "Verbrennt die Werke des deutschen Geistes! Er wird unauslöschlich sein wie eure Schmach!" -
Und dies ist die Schreibmaschine, Modell Smith Corona, mit der Graf in New York sowohl Weltliteratur wie "Das Leben meiner Mutter" als auch Briefe in die Heimat schrieb.




10 Jahre zuvor, zum 60. Geburtstag von Oskar Maria Graf, hatte ihn 1954 ein emigrierter Intellektueller namens Grosshut darauf hingewiesen, dass ein gewisser Oskar Maria Graf, ein berühmter Sohn der Gemeinde, in New York seinen 60. Geburtstag feiern würde. Da sei es für einen Bürgermeister doch ganz angemessen, diesem zu gratulieren. BGM Wilhelm Gastl ging per Luftpost ans Werk und gratulierte. Er vermittelte auch 1958 einen Besuch Grafs zur 800-Jahr Feier der Stadt München bei OB Joachim Vogel. Der Besuch endete in einem Desaster, weil Oskar zur Lesung im barocken Cuvilliestheater in der Lederhose erschien und damit Tumulte auslöste. Aber Oskar Maria Graf, der 1933 mit dem innigen Wunsch "Verbrennt mich!" den Nazis getrotzt hatte und nach New York ausgewandert war, war zumindest zu seinem ersten von drei Besuchen in seiner alten Heimat Berg, seinem größten literarischen Thema, überredet worden.
10 Jahre später, zum 70. Geburtstag von Graf 1964 kam es dann zur oben dokumentierten, etwas peinlichen Überreichung des "Ehrentellerls". Graf, der in Berg damals gemeinhin als "Nestbeschmutzer" galt, fühlte sich dem ansonsten nicht unbedingt beliebten Bürgermeister Gastl aber so verbunden, dass er ihn fortan als seinen "Freund" bezeichnete und ihm sogar sein Buch "Bayrische Dorfgeschichten" widmete, das heute - ein halbes Jahrhundert später - die QUH zum diesjährigen Adventskalender mit "Berger Dorfgeschichten" inspiriert hat. 


