Bürgerforum

Freitag, 4. März 2011

Jan "Kurz" Weiler in Berg

Wollte man untertreiben, könnte man sagen: Jan Weiler ist Schriftsteller. Allerdings nicht irgendeiner. Sondern der, der den erfolgreichsten deutschen Debutroman geschrieben hat. Der hieß "Maria, ihm schmeckt's nicht" und handelte von Antonio Marcipane, einem fiktiven italienischen Schwiegervater, nach dem inzwischen weitere Romane, eine Vinothek in Münsing, ein Filmheld und - in manchen Situationen - auch Jans wirklicher italienischer Schwiegervater benannt sind.

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Jan Weiler (rechts im Bild) ohne Herrn Marcipane (nicht im Bild)

Jan Weiler, gebürtiger Düsseldorfer und Wahl-Ostuferer, fiel dreimal durch die Aufnahmeprüfung der Journalistenschule, bevor er wenige Jahre später dort Dozent wurde (da leitete er bereits das SZ-Magazin). Vor allem aber ist Jan ein begnadeter Erzähler. Seine Lesungen sind eher Events. Seine Bücher der seltene Fall einer humorvollen Literatur, die vor Intelligenz sprüht. Als wir ihm vor Jahren von der QUH erzählten, konnte er es nicht fassen. Inzwischen wohnt Jan mit Familie, Hund und ohne Antonio in Icking. Und heute Abend liest er auf Einladung des Kulturvereins im Berger Katharina-von-Bora-Haus.

QUH: Hallo Jan, du bist eigentlich Düsseldorfer. Hat man da im Karneval nicht etwas anderes zu tun, als im Berger Katharina-von-Bora-Haus aufzutreten?

Jan Weiler: Es geht ja auch nicht jeder Münchner auf die Wiesn. Ich bin dem rheinischen Karneval auf herzliche Weise abgeneigt, weil die Narren mir früher immer vor die Wohnung gekotzt haben.

QUH: Deine große - jetzt schon teilweise ausverkaufte - "Deutschlandtour 2011" mit über 40 Lesungen startet Mitte März. Ist der Termin "daheim" am Ostufer also eine Art "Warm-Up-Gig"?

Jan Weiler: Eher nicht, weil ich denke, dass es ganz anders wird als sonst. Schon alleine weil es ein Gespräch gibt. Aber ich freue mich drauf und gebe Alles!

QUH: Was wird die erste Frage sein, die dir gestellt wird?

Jan Weiler: Huch. Wahrscheinlich: "Und? Alles gut?"

QUH: Die Antwort?

Jan Weiler: Ich werde ehrlich antworten.

QUH: Apropos ehrlich. Du warst mal Werbetexter, u.a. für Zwieback, was war Dein bester Werbespruch?

Jan Weiler: "Damit surf ich nicht besser, aber ich bin einfach besser drauf." Aus einer Nutella-Werbung.

QUH: Und welchen Spruch würdest du für die QUH vorschlagen?

Jan Weiler: Unschlagbar ist ja der Spruch von Heinz Strunk für seine PARTEI im Hamburger Wahlkampf: "Hamburg. Stadt im Norden." Das kann ich nicht toppen. Wie wäre es mit: "Für eine bessere Welt in Berg." Zu lang?

QUH: Ein bisschen.

Jan Weiler: Dann: "Ab und zu: QUH" oder vielleicht "Ich und Du, Ammers QUH."

QUH: Jan, wir danken dir für dieses Gespräch ... und natürlich für den Werbespruch.

Eine Fußnote noch: Jan Weilers zweites Marcipane-Buch "Antonio im Wunderland" von 2005 hat ein Vorwort, das vom "Fußnotenautor" Hans handelt: "Ist ein Text seinem Autor zu wenig wissenschaftlich (...) dann ruft er Hans an, und der macht ein paar Fußnoten rein. (...) Hans hatte mal eine Doktorarbeit von einem Juristen, da hat er über dreitausend Euro verdient". - Ein Prophet ist er also auch noch, der Jan.

Donnerstag, 3. März 2011

Frieden in Berg?

Dipl.Ing Dr. h.c. Siegfried Genz möchte - so vermitteln es derzeit die Zeitungen - in Frieden mit seiner Gemeinde leben. Sein neuer Berater will sich laut SZ bemühen, "alle Rechtsstreitigkeiten zu beenden". Auch über den "Merkur" wird heute vermeldet: "Das werde alles gestoppt." - Alles?

Was die QUH betrifft, ist dies bisher eine leere Versprechung. Unser Rechtsanwalt schreibt uns auf Anfrage: "Beim Landgericht München II ist laut Auskunft der Geschäftsstelle auch noch nicht ein Schriftsatz eingegangen, wonach die Klage zurückgenommen wird."

Dienstag, 1. März 2011

Hereinbrechende Nachricht

Neben dem Rücktritt von Verteidigungsminister zu Guttenberg gibt es heute eine weitere überraschende Personalentscheidung. Die "Süddeutsche Zeitung" hat heute einen Artikel veröffentlicht, dessen Inhalt für die Gemeinde Berg von ähnlich großer Bedeutung sein könnte.

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Ausriss aus der SZ von heute

Die Zeitung berichtet, dass der Berger Unternehmer von der Maxhöhe die Zusammenarbeit mit seinem Anwalt beendet habe. Die "rechtliche Beratung" durch Veauthier hat auch nach Berg viel Unfrieden und einzelnen Bürgern und Institutionen zahlreiche, kosten- und nervenintensive Rechtsstreitigkeiten gebracht. Genützt hat sie keinem (bzw. nur einem). Laut SZ habe Dipl.Ing Dr. h.c. Siegfried Genz seinem Anwalt mitgeteilt, dass dessen Strategie "ringsum alles anzuzünden" sich "zu einem gefährlichen, nahezu unlöschbaren Flächenbrand" entwickelt habe. Genz erachte die Veauthier'sche "Mission als gescheitert" und sehe sich vor einem "Scherbenhaufen" stehen. 400.000 € hätten die Bemühungen seines Anwaltes den Kaufmann bislang gekostet: "Für sehr viel Geld habe ich sehr viel verloren!" sei das Resümee des Briefes.

Aus der Welt sind die laufenden Verfahren damit noch nicht: Die nächste Urteilsverkündung in dem Prozess von Dipl.Ing Dr. h.c. Genz gegen den QUH-Vorsitzenden Dr. Ammer, in dem es um eine Schadensersatzforderung von "mindestens 30.000 €" geht, ist für den 27.4. angesetzt.

Dienstag, 22. Februar 2011

Einzug ins Wohnzentrum Etztal (ehemals "Betreutes Wohnen")

Freitag ist es soweit: Der Einzug ins "Wohnzentrum Etztal", Deutschlands einziges Wohnzentrum mit Seeblick vom Treppenhaus, findet statt. Und wir alle müssen helfen!

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Neue Heimat Etztal

Noch können allerdings nicht die Senioren, sondern in aller Stille nur die "Mädels" vom Ökumenischen Kranken- und Altenpflegeverein in die schönen neuen Gemeinschaftsräume einziehen. Als "Mädels" bezeichnen sich die ehrenamtlichen Betreiberinnen übrigens selbst. Und genau deshalb brauchen sie am Freitag auch dringend Unterstützung: "Wir schaffen es nicht allein, vor allem zum Schrauben, Abbauen usw. brauchen wir Hilfe".

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Rechts ein bisschen Seeblick, links ganz viel neues Leben, geradeaus ein Gruß vom Architekten

An diesem Freitag, den 25. Februar, ab 9 Uhr wird der Umzug stattfinden. Ein kleiner Weg für ein paar Möbel, ein großer Schritt für die Gemeinde. Es sind nur gut 500m von der alten, versteckten Wirkungsstätte (Bräuhausweg 10, hinter dem Rewe) bis in die großen, hellen Räume im "Wohnzentrum Etztalbreite" (Perchastr. 11).
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Bisher nur der leblose Traum des Architekten, bald der mit Leben erfüllte von gut 40 Senioren: Das "Wohnzentrum Etztal"

Für alle Helfer gibt es - außer dem grandiosen Gefühl, etwas wirklich Gutes getan zu haben - mittags eine "zünftige" Brotzeit im "a'dabei". Erika Laurent bittet die Helfer, sich telefonisch anzumelden (Telefonnummern: 50011 oder 51132). Die neuen Gemeinschaftsräume werden übrigens für alle öffentlich zugänglich sein. Sie sollen ein neues Zentrum der Begegnung in Berg werden: ein Filmclub, Erzählstunden, gemeinsames Kochen, Vorträge sind dort geplant.

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Eine der begehrten Wohnungen im "Wohnzentrum Etztal"

Den Altenpflegeverein, der auch noch generell ein paar weitere Helfer für das Pflegeprogramm im Wohnzentrum sucht, erreicht man natürlich auch im Internet: http://www.kav-berg.de

Montag, 7. Februar 2011

Unfrieden im Dorf

Heute, um 14.45 fand vor dem Landgericht München die nunmehr 3. Verhandlung in der Sache Genz gegen den QUH-Vorsitzenden Ammer statt. Diesmal ging es u.a. um eine geforderte Schadensersatzzahlung von "mindestens 30.000 €" für einen vor ca. 14 Monaten hier im Blog erschienenen Artikel. - Für die vielen guten Wünsche, die uns von allen Seiten erreichten und dorthin begleiteten, bedanken wir uns herzlich.

Zusatz nach der Verhandlung: Das Urteil wurde für den 27. April in Aussicht gestellt. Wir sagen dazu natürlich nichts. Nur soviel: Den Satz des Tage sprach der Anwalt der Gegenseite aus. Er behauptet, der Kläger fühle sich "terrorisiert" und "hingestellt als jemand, der den Unfrieden ins Dorf gebracht hat."

Freitag, 14. Januar 2011

Max.Bab sind wieder da - und schon ausverkauft!

Manchen Artikel schreibt man immer wieder gern. Zum Beispiel den, dass die inzwischen weltweit aktive Ost-Ufer Jazz-Formation Max.Bab am Samstag wieder einmal ein Konzert nebenan im "Hinterhalt" gibt.

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Der beste Jazz diesseits der Fluten des Starnberger Sees: Max.Bab mit dem stets gut gelaunten Schlagzeugderwisch Andi Haberl (rechts)

Zum ersten Mal aufgefallen ist uns das Jazz-Quartett 2007 bei einem rammelvollen Konzert in der Münsinger Pizzeria "Pinocchio" ( http://quh.twoday.net/stories/4449851/ ). Da spielte, die aus einer Schülerband hervorgegangene Band, die mittlerweile als DIE Hoffnung des jungen deutschen Jazz gilt, schon seit 7 Jahren zusammen. Mittlerweile haben sie weltweit Preise eingeheimst und auf den größten Jazzfestivals der Welt gespielt. Einmal im Jahr kommen sie zurück ans Ostufer in ihr Wohnzimmer, den "Hinterhalt" in Gelting und spielen da ihre Coverversionen von Simon & Garfunkel oder die Suite für den Kosmonauten Juri Gagarin. Die QUH sprach mit Schlagzeuger Andi Haberl, der aus Holzhausen kommt, im letzten Jahr im Berger Marstall mit seiner anderen Band "The Notwist" heimlich gastierte und außerdem noch auch bei dem Berliner Avantgarde-Jazz-Orchester "Andromeda Mega Express Band" das Schlagzeug auf seine unwiderstehlich mitreißende Art bearbeitet.

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Von der Schüler-Big-Band auf die Bühnen der Welt: Andi Haberl von "Max.Bab", "The Notwist" und dem "Andromeda Mega Express Orchestra"

QUH: "Hallo Andi, du kommst aus Holzhausen. Wo stand dein erstes Schlagzeug?"

Andi Haberl: "Mein erstes Schlagzeug stand in meinem Zimmer. Dort durfte ich üben und spielen so viel ich wollte."

QUH: "Und von dort aus startete Max.Bab als eine Schülerband?"

Andi Haberl: "Bene hab ich ´94 und Benny ´97 kennengelernt - beide in der Geretsrieder Schul-Bigband. Wir bildeten ein Trio und spielten damit am Gautinger Kulturspektakel im Sommer ´99. Max saß in der 1. Reihe und kam nach dem Konzert zu uns und meinte: Hey könnte ich bei euch mitspielen? ... Wir haben uns dann getroffen, er brachte gleich Stücke an und los gings."

QUH: "Ihr standet dann vor 11 Jahren zum ersten mal auf der Bühne des Hinterhalt. Dachte man da, dass es hinausgehen könnte bis zu den Festivals nach Montreal, zu JazzBaltica oder - so wie in diesem Sommer - bis nach Südostasien oder nach Kasachstan?"

Andi Haberl: "Klar, es war unser Wunsch, die großen Festivals und große Tourneen zu spielen. Ich denke, wir haben uns einfach auf die Musik konzentriert und versucht, bekannter zu werden und uns weiterzuentwickeln."

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Andi Haberl (im gelben Hemd) mit dem "Andromeda Mega Express Orchestra"

QUH: "Außer mit Max.Bab spielst du auch noch mit dem "Andromeda Mega Express Orchestra" recht wilde Musik und mit "The Notwist" überall auf der Welt in den großen Hallen des Pop. Wo ist für den Schlagzeuger vom Starnberger See am meisten zu tun?"

Andi Haberl: "Schwierige Frage: Jede Musik hat ihre Eigenheiten. Max.Babs Musik ist sehr dynamisch, bei Andromeda sind all die unterschiedlichen Stücke auf den Punkt zu bringen und bei Notwist spiele ich den ganzen Abend mit Click im Ohr und versuche das Ganze anzuschieben."

QUH: "Letzte Frage: Ein Heimspiel ist immer schön (lauter Freunde da), aber auch lästig (lauter Freunde da). Was überwiegt im Hinterhalt?"

Andi Haberl: "Ganz klar die Freude aufs Wiedersehen. Hinterhalt ist unsere Heimat."

QUH: "Danke für das Gespräch und viel Spaß am Samstag!"

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Andi in full flight (Foto mit freundlicher Genehmigung von Oskar Henn)

Soeben erfahren wir, dass das Konzert bereits ausverkauft ist. Veranstalter Christoph Bühring-Uhle von bsc music vertröstet mit einer Empfehlung - max.bab-Saxophonist Max von Mosch spielt in zwei Wochen wieder im Hinterhalt - diesmal im Quartett u.a. mit dem New Yorker Saxophonisten Brian Levy.
Karten & Plätze unter 08177 931 661 oder per E-mail an hinterhalt@bscmusic.com

Freitag, 7. Januar 2011

Dioxin in Berger Eiern? Mitnichten!

Der Eierskandal hat mittlerweile Bayern erreicht. Für den Verbraucher ist nicht nachvollziehbar, ob sein Ei aus einem betroffenen Betrieb stammt. Wer ganz sicher sein möchten, dem wird von Verbraucherzentralen geraten, eine Weile ganz auf Eier bzw. eihaltige Produkte zu verzichten. Wie sieht es in Berg aus? Auch hier gibt es einige Hühnerhalter, die nicht nur für den Eigenbedarf produzieren. Sind unsere Eier sicher? Halten sich die Verbraucher zurück? Die QUH schaute mal vorbei und fragte nach.

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Michael und Elke Friedinger vom Löfflerhof mit einer Sulmtaler Henne, einer alten und gefährdeten Rasse

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Eierverkauf auf dem Löfflerhof

Der Farchacher Löfflerhof ist der größte Berger Produzent von Bio-Eiern in Demeter-Qualität. Elke Friedinger versorgt derzeit etwa 120 Hennen, die täglich 70 bis 80 Eier legen.

QUH: Frau Friedinger, womit füttern Sie Ihre Hühner?
Elke Friedinger: Um das Demeter-Siegel zu bekommen, müssen wir unsere Tiere mit 100 % Demeter-Futter füttern. Ich habe hier eine Kopie für Sie gemacht, da stehen sämtliche Bestandteile des Futtermittels drauf.

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Ohne Mischfettsäure: Bestandteile des Demeter-Futters

QUH: Danke! Können Sie also zu 100 % ausschließen, dass Ihre Futtermischung Dioxin enthält?
Michael Friedinger: Ja - unser Futter ist nämlich erst kurz vor Weihnachten vom Starnberger Veterinäramt kontrolliert worden. Seit dem Nitrofenskandal im Jahr 2002 werden alle zwei bis drei Jahre Routineuntersuchungen vorgenommen. Die vermehrte Kontrolle bringt zwar mehr Auflagen für uns mit sich, für den Verbraucher bedeutet das aber eine klare Verbesserung durch erhöhte Transparenz.

QUH: Stellen Sie beim Verbraucher eine Verunsicherung fest? Hat sich der Dioxinskandal auf den Absatz ausgewirkt?
Elke Friedinger: Gar nicht. Wir sehen dem Ganzen gelassen entgegen. Die ersten zwei Wochen nach Weihnachten sind immer etwas ruhiger.
Michael Friedinger: Wir fürchten eher, dass uns die Eier ausgehen könnten, weil die Kunden mehr Sicherheit wollen.

QUH: Vielen Dank für das Gespräch!

Wie sieht es aber in der konventionellen Hühnerhaltung in Berg aus?

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Glückliche Hühner am Kreuzweg

Wir fuhren spontan weiter in den Kreuzweg zum Hof der Familie Wild, die so freundlich war, unsere Fragen zu beantworten, obwohl wir ganz und gar unangemeldet hineinplatzten.

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Ein glückliches Huhn, ein zufriedener Landwirt

Joachim Wild besitzt ca. 300 Hühner, die etwa 240 Eier am Tag legen. Sein Hof ist damit der größte Berger Eierproduzent mit konventioneller Haltung.

QUH: Herr Wild, was bekommen Ihre Hühner zu fressen?
Joachim Wild: Meine Hühner bekommen Getreide, hauptsächlich Weizen, und dazu noch Legemehl. Das Legemehl besteht aus Gerste, Grünmehl, Mais, Erbsen und Soja. Und zwar komplett gentechnikfrei.

QUH: Können Sie denn zu 100 % ausschließen, dass ihr Futter Dioxin enthält?
Joachim Wild: Ja, das können wir. Wir werden zwar nicht kontrolliert, aber unser Futter enthält keine Fettsäurebeimischungen wie das vieler Großhändler. Unsere Eier kosten vielleicht ein paar Cent mehr, aber wir verfüttern keinen Dreck.

QUH: Ist bei Ihnen durch den Dioxinskandal der Absatz zurückgegangen?
Joachim Wild: Im Gegenteil. Wir haben eher Mühe, den Bedarf zu decken!
QUH: Herr Wild, vielen Dank für das spontane Gespräch!

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Ein Jahr als Don Quhichotte

Was bleibt? Wohlan: der Jahresrückblick der QUH. Das Beste aus den über 400 Artikeln und Photos, die wir in diesem Jahr über unsere Gemeinde geschrieben und veröffentlicht haben? Wir beginnen ausnahmsweise in der Ferne:

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"En un lugar de la Mancha, de cuyo nombre no quiero acordarme ..."

"An einem Orte der Mancha, an dessen Name ich mich nicht erinnern will" ... so beginnt einer der größten Romane der Weltliteratur, in dem unter anderem gegen Windräder gekämpft wird. Auch in Berg gibt es in diesem Jahr den einen oder anderen Namen, an den wir uns nicht erinnern wollen. Deshalb kommt er in diesem Artikel auch nicht vor, obwohl es schon in der Erinnerung an den Dezember kaum ohne ihn geht:

Denn im Dezember lehnte der Gemeinderat zum was-wissen-wir-wievielten-Male einen Turmbau in jenem Ortsteilchen ab, in dem jene wohnen, "an deren Namen wir uns nicht erinnern wollen". Und auch der Kampf gegen Windmühlen ist gut 400 Jahre nach Erscheinen des Don QUHichotte offenbar noch nicht vorbei. (hier klicken).
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Der Bürgermeister sprach angesichts all dessen in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres einmal Klartext und von einer "Provokation für die Bevölkerung". Die zahlreich wie nie anwesende Bevölkerung applaudierte spontan. Ebenfalls im Dezember: Die QUH erhält einen "Preis für Lokaljournalismus" (hier klicken).

Im November begrüßten wir hier im QUH-Blog vierfach unseren 200.000 Besucher (hier klicken). Und angesichts des obskuren Berger Ortsteils, in dem Bewohner mit schnell vergesslichen Namen wohnen, wurde ein höchstinstanzliches Urteil gesprochen (hier klicken). Dafür wurde ein anderes Jahrhundertbauwerk endlich fertiggestellt: Die Ortsdurchfahrt vom Allmannshausen ist jetzt auch mit Rädern passierbar (hier klicken)

Berg-Luftaufnahme
Der Oktober zeigte: Heimat ist die Gemeinschaft der Gefühle

Der Oktober ist traditionell ein großer Veranstaltungs-Monat. Diesmal aber stellte ein Ereignis all das andere, was an unglaublichen Sensationen in der Gemeinde passierte, in den Schatten. Plötzlich war die Gemeinde eins. Getragen von ihren Bewohnern und Betrieben feierte ganz Berg mit vielen Tausend Besuchern bei strahlendem Sonnenschein ein riesiges Fest, wie es das in dieser Form vorher noch nie gegeben hatte. Ereignis des Oktobers war weder die Baumpflanzaktion des MTV (hier klicken), noch der Weltklassejazz beim Simmerding (hier klicken) noch die grandiosen Goldbergvariatonen im Marstall (hier klicken), sondern: die von Ur-QUH Elke Link maßgeblich organisierte Veranstaltung "Berger Betriebe laden ein". Die gemeinsame Leistungsschau der Berger Unternehmer war DER Erfolg und DAS Ereignis des Jahres. Die QUH berichtete den ganzen Tag live. Bitte hier oder hier oder hier oder hier klicken oder im Blog unter dem 10.10.10 noch einmal alles genießen.

Der September brachte der QUH die offizielle Bezeichnung als "kunterbunte Spaß-Gruppierung" ...
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Da fehlt doch wer? Wer? - Siehe unter: http://quh.twoday.net/stories/die-kunterbunte-spass-partei/

... sowie die Eröffnung eines weiteren Berger Jahrtausend-Bauprojektes, der Aufkirchner Himmelmutterkapelle (hier klicken), die fortan gegen das Wirken des Teufels helfen soll, aber spontan nichts gegen die Mückenplage ausrichten konnte, die die Gemeinde heimsuchte (hier klicken).

Im August mussten wir uns Gedanken machen, ob König Ludwig, dessen Todestag im nächsten Jahr bereits seine Schatten vorauswirft, eigentlich statt Märchenkönig nicht lieber Mörder genannt werden sollte (hier klicken). Auch sonst war die Gefahr, in Berg zu ertrinken, nie größer als diesen Sommer. Doch die Schlagzeile des Monats war zweifellos: "Der Deich hält!"

Der Juli war der Monat für den MTV, der damals noch nicht - von Menschen, denen Namen uns jetzt glatt entfallen sind - um viel Geld vor Gericht stand. Die Fußball-Senioren des MTV schrieben - wie es so schön heißt - Fußballgeschichte. Noch nie hatten beide AH-Fußball-Mannschaften eines Vereins die Oberbayrische Meisterschaft gewonnen: Einmal gelang das unserem "Dorfverein" gegen Dachau und einmal in einem hoch-dramatischen Spiel ...
IMG_1379 ... gegen den großen FC Bayern.

Gegenüber solchen Sensationen geriet ein eigentlich so wichtiger Anlass wie die Eröffnung der Berger Solaranlage bei strömendem Regen etwas in Vergessenheit (hier klicken). Darüber berichtet wurde eh nur noch hier im Blog, der immer wichtiger wurde, da die SZ im Juli ihre Lokalberichterstattung weitgehend einstellte (hier klicken).

Im Juni? Da realisierte die CSU eine alte Prophezeihung (siehe weiter unten) und wünschte sich, sie könnte endlich den Namen ihres Vorgesetzten vergessen. Um dies nicht zu tun, bitte hier klicken.

Staunen im Mai. Ein weiteres Groß-Bau-Projekt, die Skateranlage, eines der Ur-Ziele der QUH, wurde ohne große Zeremonie (kommt in 2011) eröffnet. Bis heute ist die Anlage eines der Neu-Bauwerke mit dem größten (und am wenigsten erwarteten) Publikumszuspruch (hier klicken). Bei diesem Unterhaltungsangebot war es kein Problem, dass im Gegenzug so gut wie alle Zufahrten nach Berg ... IMG_08842 ... wegen Bauarbeiten gesperrt wurden. Man begnügte sich mit Feiern: Zwar schafften es die Aufkirchner Buben weder ein Maifest zu veranstalten noch auf ihren Baum aufzupassen (hier klicken), aber dafür versüßten uns die Bachhauser den Wonnemonat mit ihrem grandiosen Goaßbockfest (hier klicken). Die QUH begab sich währenddessen in die Steinzeit (hier geht es dorthin).

Im April gab es wieder einmal - unter weltweiter Anteilnahme - (hier klicken) die berüchtige Live-Übertragung der QUH von der Bürgerversammlung, bei der es wie immer sowohl interessante als auch kuriose Wortmeldungen gab (hier klicken). Jenseits dessen taten sich EUW und QUH zusammen, um für ein in Berg noch fehlendes Bauwerk zu kämpfen: einen Dorfplatz in Kempfenhausen (hier klicken)

Der März brachte die größten Überraschungen: Nach einem Polizeieinsatz irgendwo in der Mancha wurden Schwarzbauten gefunden (hier klicken). Und im Marstall spielte bei einem Geheim-Konzert, zu dem ein QUH-Funktiionär geladen hatte - die Weilheimer Band "The Notwist" auf, der kurz zuvor vom BR bestätigt worden war, dass sie das "Album des Jahrzehnts" veröffentlich habe. Die QUH bestätigte hingegen in einer hoch emotionalen Mitgliederversammlung ihren (übrigens bis heute) vor die Gerichte gezerrten Vorsitzenden (hier klicken).

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Blumen für die Räte, Zuspruch für den Vorsitzenden, Spenden für die Gerichtstermine: ordentliche Mitgliederversammlung der QUH (unter der Leitung von André Weibrecht und Harald Kalinke)

Der CSU Vorsitzende hatte über die Zeitung verlauten lassen: ""Eines Tages werden die Leute bei QUH begreifen, dass es nicht richtig ist, einen solchen Mann Vorsitzenden sein zu lassen." - Dieser Satz sollte sich später im Jahr in der Tat als wahr herausstellen, allerdings traf er dann auf die CSU und ihren Vorsitzenden zu.

Im Februar kam das Highlight von unseren Kollegen aus Höhenrain. Nach einem alten Brauch veranstalteten sie erstens für einen guten Zweck und zweitens nach einem alten Brauch eine grandiose Bettelhochzeit. Um die Erinnerung wachzuhalten hier oder hier klicken.

Begonnen hatte das Jahr im Januar 2010 mit diesem Bild, ...
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... das später im Jahr sogar dem Gericht vorgelegt wurde, und mit der Angst, dass die QUH in dem Jahr, das nun zu Ende ist, zum Verschwinden gebracht werden könnte (hier klicken).

Das Schweigen der QÜHe ist - obwohl die diesbezüglichen Prozesse noch andauern - bislang nicht eingetreten. Im Gegenteil: Im Dezember 2010 klickten schon wieder so viele Leser wie noch nie zuvor (gut 9.000) den QUH Blog als das Nachrichtenorgan ihres Vertrauens an. Dieses Interesse ist uns weiterhin Verpflichtung.

Wir würden uns auch freuen, wenn Sie - geneigter QUH-Leser - die ehrenamtliche Arbeit der QUH hier und sonst in der Gemeinde nicht nur durch Ihr Interesse unterstützen, sondern indem Sie - in etwa so wie Sie sich das Abo einer Zeitung leisten -, die Arbeit der QUH durch eine Mitgliedschaft (24€ im Jahr, das sind 2€ im Monat) unterstützen. Wir werden dann weiterhin versuchen - so wie es an den 365 Tagen des vergangenen Jahres getan haben -, alltäglich Neuigkeiten aus der Gemeinde für Sie exklusiv zu recherchieren, hier zu veröffentlichen und für die Zeit zu bewahren.

Den (Jahresbeitrag 24€ für das Gute in der Welt) können Sie herunterladen und an die angegebene Adresse schicken oder - wie auch jede andere Mitteilung an uns - unter quh@quh-berg.de loswerden. Auf Wunsch werden die Anträge gerne auch vertraulich behandelt.

PS: Beim Schreiben dieses Rückblicks habe ich gemerkt, dass es auch lustig ist, alte Jahresrückblicke zu lesen. Z.B. den von 2008 oder 2007.

Donnerstag, 25. November 2010

Renaturierung des Lüßbachs im Manthal

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Hohe Haufen im Hintergrund

Gleich hinter der Brücke über den Lüßbach im Manthal türmt ein Bagger seit heute hohe Erdhaufen auf. Die Berger Firma Renatech hat im Auftrag der Gemeinde mit den Arbeiten zur Renaturierung des Lüßbachs begonnen. Wir sprachen mit Stefan Hälterlein.

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QUH: Herr Hälterlein, Sie haben heute mit den Renaturierungsmaßnahmen am Lüßbach begonnen. Was heißt das genau?
Stefan Hälterlein: Das ist gleichzeitig eine ökologische Maßnahme - das Wasser wird wiederbelebt - und eine Maßnahme gegen Überschwemmungen.

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QUH: Das sieht aus, als würden Sie einen zweiten Bachlauf schaffen.
Stefan Hälterlein: Genau das tun wir. Durch das zweite Flussbett fließen dann bei normalem Wasserstand 20% des Wassers. Bei Hochwasser wird die Durchflussmenge durch ein Sperrwerk reguliert, und das Mehrwasser fließt dann ganz über das neue Bachbett ab. Auch ein Überschwemmungsgebiet ist auf der Wiese hier mit eingeplant.

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QUH: Der zweite Bachlauf hat viele Windungen. Wozu?
Stefan Hälterlein: Dadurch wird die Selbstreinigungskraft des Bachs wiederhergestellt. Bei einem geraden Bachlauf entstehen keine Verwirbelungen. An den so genannten Gleithängen, die durch die Verschleifungen entstehen, kann sich Treibgut ablagern. Das ist vor allem bei Hochwasser wichtig.

QUH: Wie lange werden Sie für die Arbeiten brauchen?
Stefan Hälterlein: Ich schätze, dass wir in vierzehn Tagen fertig sind.
QUH: Vielen Dank für die Informationen, Herr Hälterlein!

Mittwoch, 10. November 2010

Der Himmel über Berg

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Die Sternwarte an der Lindenallee - eine Langzeitbelichtung im April

In Berg gibt es - auf Gemeindegrund - eine schöne Sternwarte. Sie wurde nach ihrem Gründer Prof. Dr. Christian Jutz benannt, der früher noch selbst Führungen leitete.
Ausgestattet ist die Sternwarte mit einer Kuppel, die ein 12-Zoll-Maksutov-Spiegel-Linsenfernrohr enthält, und drei Rolldachhütten, die einen Refraktor und weitere Spiegelteleskope beherbergen. Derzeit werden dringend Spenden für ein neues Teleskop gesammelt - wir berichteten.

Die Sternwarte wird von einem gemeinnützigen Verein betrieben, der mittlerweile 60 Mitglieder zählt. In ehrenamtlicher Arbeit wurde Ende September die Kuppel mit einem Dampfstrahler gereinigt - Hunderte von Marienkäfern tummelten sich dort. Damit sie im Winter nicht zufriert, wurde der Gummi am Kuppelspalt geschmiert, und der Sockel wurde neu gestrichen. Nun glänzt die Kuppel wieder wie neu.

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So wird heute Nacht der Himmel über Berg - und wahrscheinlich über den Wolken - aussehen.

Wer sich mit Sternen beschäftigen möchte, ist übrigens eingeladen, den Sternwartenstammtisch zu besuchen. Auf der Homepage heißt es: Egal, ob Sie Mitglied sind oder nicht, können Sie auch gerne zu unserem monatlichen ungezwungenen Stammtisch kommen. Da um die Vollmondzeit wenig sinnvolle Beobachtungen möglich sind, haben wir diese formlosen Treffen jeweils auf den Donnerstag im Monat gelegt, der dem Vollmond am nächsten liegt.
Und so findet - in Abhängigkeit vom Vollmond - der nächste Sternwartenstammtisch am 18. November um 19:30 im Gasthof zur Post statt...

Danke an Stefan Schmid, Ulrich Schmidbauer und die Volkssternwarte für die Bilder.

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