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Freitag, 17. Februar 2012

5. Gemeinderatssitzung (Haushaltsplan 2012)

In der letzten Wochen traf sich der Gemeinderat wöchentlich, diese Woche ausnahmsweise mal an einem Donnerstag. Nach einigen Sondersitzungen zum Thema Windkraft ging es heute nur um den Haushalt 2012.

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Statt Konfetti: Große Pläne für 2012

Mutig betrat der Bürgermeister am unsinnigen Donnerstag den Sitzungssaal: Er trug die einzige Krawatte im Raum, und bis zum Ende war nicht klar, ob nicht eine der Gemeinderätinnen Grundmann, Link oder Sokolowski oder gar eine der Presservertreterinnen eine Schere zücken würde. Die Mitglieder der Verwaltung, die männlichen Gemeinderatsmitglieder sowie sämtliche Zuschauer (alle männlich) verzichteten wohlweislich auf das Tragen einer Krawatte.

Mit 14 Gemeinderäten war das Gremium jedenfalls gerade noch beschlussfähig. Der Haushalt sei solide, wurde eingangs erklärt, eine Neuverschuldung sei in diesem Jahr nicht vorgesehen. Das Gremium konnte über folgende Zahlen beraten:

Die Gemeinde Berg rechnet mit einer Steigerung der Erträge um 10% auf 14,3 Mio. €, Aufwendungen von 13,9 Mio. € und damit einem Überschuss von mehr als 315 T €.

Wie in den Vorjahren werden die Erträge überwiegend über Steuern in Höhe von erwarteten 8,5 bis 9 Mio € eingenommen, die Aufwendungen bestehen überwiegend aus Transferaufwendungen (allein 65% davon machen die Kreis- und Gewerbesteuerumlagen aus - immerhin 4,7 Mio €).

Die geplanten Investitionen umfassen wie immer Rücklagen für Grundstückskäufe, Anschaffungen für den Bauhof, Kanalbaumaßnahmen, Restzahlungen sowie:
- 880 T € für die Sanierung der Alten Schule in Aufkirchen
- 80 T € für die Anschaffung eines Fahrgestells für ein Feuerwehrfahrzeug LF-10 für die FFW Berg sowie weitere 130 T € für Aufbau und Beladung des LF-10 bereits für das Jahr 2013
- 434 T € für das Kinderhaus Biberkor, von dem der BM hofft, dass es auch wirklich dieses Jahr gebaut wird
- für den geplanten Spielplatz und den Dorfplatz in Kempfenhausen wurden 40 T € geplant
- im Frühsommer 2012 soll auch endlich die Kegelbahn in Farchach wieder bespielbar sein. Die Kosten hierfür betragen ca. 100 T €.
- 400 T € im Fall der Fälle für die Photovoltaikanlage in Höhenrain
- bei dem Kampf gegen Fremdwasser muss die Gemeinde wahrscheinlich auch weitere Abwasserkanäle sanieren. Diese Kosten werden auf ca. 300 T € geschätzt.

Insgesamt entschied der Gemeinderat mit 14:1 Stimmen für die Investitionen von insgesamt ca. 6,5 Mio €.

Wegen der angespannten Personalsituation im Bauamt müssen zwei geplante Investitionen auf das Jahr 2013 verschoben werden:
- Fahrradweg nach Farchach
- Sanierung des FFW-Hauses Berg

Sicher zur Freude der Fußballspieler und -spielerinnen des FSV Höhenrain wurden bereits heute der beantragte Etat von 330 T € für den Bau eines Kunstrasenplatzes im Jahr 2013 geplant, davon 132 T € als Vorfinanzierung.

Nach zwei Stunden war neben dem Haushaltsplan der Berg auch der Wirtschaftsplan des Wasserwerkes verabschiedet.

Die Krawatte blieb unversehrt.

Donnerstag, 16. Februar 2012

Kein Herz für Tiere

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Nachdem bereits das nette Futterhäusl schließen musste, macht nun auch "Hund Katz & mehr" dicht - am Freitag und Samstag ist Räumungsverkauf.

Dienstag, 7. Februar 2012

Was geht alles auf eine Kuhhaut? - Das Kunstwerk des Monats Februar

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Das Kunstwerk des Monats Februar trägt den Titel "Kuhhaut: Genug Platz für alle Sünden?" Die Zeichnung stammt von der in Tutzing lebenden und in Pöcking malenden Künstlerin Susanne Mansen.
Wie jeden zweiten Mittwoch des Monats wird das auserkorene Werk morgen mit einer kurzen Einführung von Katja Sebald sowie Wein und Brot um 19:30 Uhr im Katharina-von-Bora-Haus präsentiert. Gastgeber ist Pfarrer Johannes Habdank, Veranstalter sind die evangelische Kirchengemeinde Berg und der Kulturverein, gefördert wird die Reihe von der Gemeinde Berg.

Mittagessen!

Wir sind ja sehr um das leibliche Wohl unserer Leser besorgt. Nachdem wir neulich schon auf den Mittagstisch verwiesen, den Bernd Albrecht seit November im a'dabei anbietet ( http://quh.twoday.net/stories/uebrigens-2/ ), wollen wir auch nicht verschweigen, dass es ab sofort bei Franz "Dada" Bachmayr auch mittags wieder Pizza gibt.

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Ab sofort: DI bis FR von 11 - 14 Uhr und weiterhin DI bis SO 17 Bis 22 Uhr (die letzte Pizza 21:30).

Und solange die Post noch zu hat, kann man von FR bis SO auch bei Bettina im Frühtau ein Süppchen zu sich nehmen, während der ganzen Woche beim Wittur eine Leberkässemmel kaufen oder im Hotel Schloss Berg, beim Altwirt, Neuwirt, bei Müller's auf der Lüften, im Seehotel Leoni oder im Oskar Maria Graf-Stüberl speisen ...

Samstag, 4. Februar 2012

Die 12. Berger Wintergaudi

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Der Aufbau

Schon gestern Nachmittag und heute seit dem frühen Morgen bauen die Berger Burschen am Kreuzmöslberg auf, damit um 16 Uhr alles für die Wintergaudi bereit ist.
Oberbursch Markus Söllner meint, die Schneelage sei bestens, und auch die Temperaturen seien bei angemessener Kleidung zu bewältigen - auf keinen Fall aber Handschuhe und Mütze vergessen! Direkt vom Aufbau schreibt er: "Das beste Beispiel, dass es nicht zu kalt ist, um hierher zu kommen, sind wir! Es ist noch keiner erfroren!" Natürlich kann man sich später nicht nur von Getränken, Würsteln und Musik wärmen lassen, es gibt auch wieder Feuer in Blechtonnen - und zwar doppelt so viele wie letztes Jahr.

Die Rodelregeln finden Sie, wenn Sie diesen Link anklicken:
http://www.burschenschaft-berg.de/veranstaltungen/44.html
oder hier zum Download: Rodelregeln-Berger-Wintergaudi (pdf, 31 KB)

Dienstag, 31. Januar 2012

In letzter Sekunde ... (heute Sondersitzung des Gemeinderats)

Am Ende ist jetzt doch Eile geboten. Oder: Schneller geht es in Deutschland nicht. Um den Bau eines zweiten Windrades des Berger Windkraftpioniers Genz mitten in der Gemeinde abzuwenden (vgl. den Bauantrag vom 15. Dezember 2010: http://quh.twoday.net/stories/berg-21-neues-aus-dem-gemeinderat/ ), mußte die Gemeinde Berg innerhalb eines Jahres (mit Fristen bis Februar 2012) einen gültigen Teilflächennutzungsplan aufstellen, der besagt, wo im Gemeindegebiet Windräder gebaut werden würfen ... und vor allem: wo NICHT.

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Die 25. Änderung des Teilflächennutzungsplans als einziger TOP

Heute abend wird der Berger Gemeinderat nach 14 Monaten fieberhafter Arbeit der Verwaltung - aller Voraussicht nach ohne jede Gegenstimme - zum wiederholten und endgültig letzten Mal die im Verfahren eingegangenen "Anregungen und Bedenken" abwägen und einen Beschluß zum weiteren Verfahren fassen (den Plan der Regierung von Oberbayern zur Genehmigung vorlegen).

Das Problem ist allerdings kein Genz-Problem. Es stellt sich landkreisweit, wegen des konkreten Bauantrages in Berg allerdings mit Termindruck. Ohne Sondersitzungen allenthalben ging das nicht. Gestern erst hat der Kreistag (in Anwesenheit der Bundesjustizministerin) in einer Sondersitzung, die wegen des Berger Termindrucks fällig wurde, beschlossen, dass Windkraftanlagen dem Landschaftsschutz nicht entgegenstehen. Zugegebenermaßen eine etwas merkwürdige, aber notwendige Regelung. Politik erwies sich wieder einmal als ohnmächtige Verwaltung des Faktischen. Mit den Worten "Das geht einfach nicht" zitiert der Münchner Merkur etwa die Antwort der Baujuristin des Landratsamtes auf die Vorschläge der Schlösser- und Seenverwaltung nur Windräder zu genehmigen, die vom Starnberger See aus nicht zu sehen wären. Das allerdings wäre eine unzulässige Negativplanung. Absurderweise wären in diesem Fall die Windräder wieder überall privilegiert.

Auch die QUH wird heute wieder geschlossen für die Teilflächennutzungsplanänderung stimmen ... immer in der bangen Hoffnung, wirklich die richtige Entscheidung zu fällen. - Heute abend ist dann - vorbehaltlich der Prüfung des Beschlusses durch die Regierung von Oberbayern - der Weg frei für 1. eine Ablehnung des privaten Windrades vor der Post und 2. den Bau von höchstens 4 (kommunalen) Windrädern in den Wadlhauser Gräben. Die Wirtschaftlichkeit der Unternehmung wird allerdings erst noch geprüft.

Der Merkur berichtet heute darüber so:
http://www.merkur-online.de/lokales/berg/windkraft-letzte-huerde-berg-1581659.html

Die Sueddeutsche so:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/starnberg-kreistag-fuer-windkraft-1.1271266

Freitag, 27. Januar 2012

Weitblick, Fernsicht

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Oskar und James

Unserem Oskar ist es ein bisschen kalt. Und missmutig ist er auch. Hockt er da, eingeschneit, und hört das freudige Lärmen der Kinder am Kreuzmöslberg, ohne sich selbst bewegen zu können. Grantelt deshalb so sehr, dass selbst der ebenfalls eingeschneite James Joyce in Zürich aufmerkt.

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Aber den Blick, fand Oskar, darf man unser Blog lesenden Exilbergern, ob sie nun in Zürich, Köln, Rom, Haifa oder Shanghai sitzen, nicht vorenthalten. Unsere Exilanten melden sich übrigens immer mal wieder sehr nett bei uns!
Hier Aufkirchen: Erde: weiß - Himmel: blau. Fast wie in der Bayernhymne.

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Weitblick, Fernsicht - egal, jedenfalls freier Blick aufs Alpenmeer ...

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... und selbst Windräder fügen sich farblich harmonisch ein.

(Fotos: H.-P. Höck)

Donnerstag, 26. Januar 2012

Öffentliche Ausstellung im LSH Kempfenhausen

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Die Schülerinnen und Schüler des P-Seminars Kunst am LSH Kempfenhausen laden alle Interessierten für heute Abend zu ihrer öffentlichen Ausstellung in der Aula der Schule ein. Die Ausstellung wurde gemeinsam mit dem P-Seminar Deutsch organisiert, das für den Abend ein durchgängiges Hörspiel produziert hat. Beginn: 19 Uhr.

Dienstag, 24. Januar 2012

Die Weber-Villa in Allmannshausen

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Die Weber-Villa von oben aus betrachtet

Schon mehrfach machte sie Schlagzeilen - erst neulich war wieder zu lesen, dass sie erneut verkauft werden soll (ja, ja ...), und für heute Abend steht eine Voranfrage dazu auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung. Es geht um die Villa des Architekten Gerhard Weber, die 1956 erbaut wurde. An ihr scheiden sich bis heute die Geister - manche lieben den klaren Bauhausstil, andere stören sich am Flachdach.

Wir befragten dazu den Berger Architekten Markus Link, der für den möglichen neuen Bauherrn (ja, ja ...) die Anfrage eingereicht hat.

QUH: Herr Link, die Weber-Villa wurde vor nicht allzu langer Zeit vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege auf die Denkmalliste gesetzt. Was ist das Besondere an ihr?
Markus Link: Wir haben hier einen sauberen und klaren kubischen Baukörper, ganz in der Tradition des Neuen Bauens. Das Haus ist von architektonisch künstlerischer Bedeutung, ein schlüssiges Objekt - und eines der seltenen Exemplare für diese Architektur bei uns im Voralpenland. Es erfüllt alle Kriterien für den Denkmalanspruch, dafür gibt es eine mehrseitige Begründung.

QUH: Der Architekt war ja auch kein Unbekannter.
Markus Link: Nein, Gerhard Weber war einer der letzten Bauhaus-Schüler und später bei Mies van der Rohe. Er hat zum Beispiel das Nationaltheater in Mannheim, die Staatsoper Hamburg oder auch das Atomei in Garching gebaut. Mitte der Fünfzigerjahre wurde er dann Professor an der TH in München.

QUH: Ist das Haus überhaupt noch bewohnbar?
Markus Link: Das Wetter nagt natürlich an der Substanz. Es stand jetzt länger leer, und es ist an der Zeit, dass etwas unternommen wird, damit es nicht verfällt.

QUH: Wie viel darf denn überhaupt verändert werden? Immerhin ist es als Denkmal ja geschützt.
Markus Link: Ein Denkmal ist nie einfach zu handhaben. Die Denkmalschutzbehörde will idealerweise möglichst viel unverändert belassen, ein neuer Nutzer hat jedoch andere Ansprüche als der Erbauer. Das Haus ist stark auf Gerhard Weber zugeschnitten - zwei Drittel des Hauses sind Büro. Die Küche hingegen ist winzig und genügt heutigen Ansprüchen nicht. Der Denkmalschutz ist jedoch gegen eine grundlegende Veränderung des Grundrisses, wir können aber in Maßen daran arbeiten. Wir brauchen einen Konsens, ein schlüssiges Gesamtkonzept - das ist ein Prozess.

QUH: Welche Veränderungen planen Sie mit dem zukünftigen neuen Besitzer denn genau?
Markus Link: Um sowohl dem Denkmalschutz als auch dem Bedarf des neuen Nutzers gerecht zu werden, planen wir einen Entlastungsbaukörper. Der soll architektonisch eigenständig sein - also keine Nachahmung der Villa und soll auch nicht als Anbau an der Villa kleben, jedoch mit ihr verbunden werden. Der Denkmalschutz würde diese Lösung befürworten, allerdings müssen erst die Gemeinde und das Landratsamt zustimmen.
QUH: Da sind wir gespannt. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Link!

Ein kurzes Porträt über Gerhard Weber und seine Bauten finden Sie hier: http://www.architekten-portrait.de/gerhard_weber/index.html

Freitag, 20. Januar 2012

Biografisches Schreiben - Dagmar Wagner hält Vortrag in Aufkirchen

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Dagmar Wagner am Apfel

Mit ihrem Dokumentarfilm "Das Ei ist eine geschissene Gottesgabe" gewann Dagmar Wagner 1993 den Bayerischen Filmpreis. Vom Filmemachen hat sich die mittlerweile seit Jahren in Berg wohnhafte Regisseurin - und studierte Kommunikationswissenschaftlerin - etwas abgekehrt. Sie arbeitet nun lieber anderen zu und hat einen ganz neuen Bereich für sich entdeckt - sie möchte Biografien in unterschiedlichen Medien betreuen. Gemeinsam mit Dr. Andreas Mäckler, "ein Pionier biografischen Arbeitens in Deutschland", wie sie schreibt, hält sie heute Abend um 19:30 Uhr in den Räumen der Gemeindebücherei Aufkirchen einen Vortrag zum Thema "Mein Leben. Wie schreibe ich meine eigene Lebensgeschichte auf".

Wir wollten mehr wissen und meldeten uns bei Dagmar:

QUH: Liebe Dagmar, gestern wurde in der SZ dein Vortrag in Aufkirchen angekündigt, und dabei stand, dass du gerne Interviews führst. Wunderbar - lass uns doch gleich mit einer praktischen Übung anfangen! Welche drei Fragen würdest du dir selbst stellen? Wir sind natürlich auch gespannt auf die Antworten!

Dagmar war sofort einverstanden - hier ihr Interview mit sich selbst:

Dagmar Wagner: Was fasziniert mich so am Umgang mit Erinnerungen?
Dagmar Wagner: Wenn ich nicht selbst erlebt hätte, wie hilfreich so manche familiäre Informationen sein können, wäre ich wahrscheinlich gar nicht auf Idee gekommen, meine berufliche Tätigkeit dahingehend auszuweiten. Meine Mutter ist ein Flüchtlingskind aus Ostpreußen, sie war mit ihrer Zwillingsschwester und Mutter vier Jahre lang auf der Flucht, im Alter von vier bis acht Jahren. Es ist gar nicht so lange her, fünf Jahre vielleicht, da fing sie plötzlich ganz unvermittelt an, nach dem Weihnachtsbraten von dieser Zeit zu erzählen.
Während sie sprach, herrschte absolute Stille, keiner rührte sich mehr.
Es hat uns allen weh getan, was sie da erlebt hat. In diesem Moment aber habe ich meine Mutter zum ersten Mal verstanden, vor allem die schwierigen Seiten an ihr. Und ich habe plötzlich ganz ganz viel von mir verstanden, denn diese Erlebnisse setzen sich fort. Sie hören nicht mit einem Leben auf.
Wir hatten alle danach eine „neue“ Mutter, und für jeden war es eine Erleichterung, auch wenn es schwer war, ihre Erzählung auszuhalten.

Dies ist nur eine Geschichte von vielen als Beispiel, warum es wichtig sein kann, mehr voneinander zu erfahren. Umgekehrt höre ich oft, wenn Freunde, Bekannte oder auch Verwandte es versäumt haben, Fragen zu stellen an eine Person, die ihnen wichtig war. Das bedauern sie dann ihr ganzes Leben lang.

Ich glaube jeder hat ein paar Dinge, die er - meistens seinen engeren Familienangehörigen - sagen oder erklären möchte. Aber seien wir mal ehrlich - wer macht das schon? Ich nehme mich da gar nicht aus, bemühe mich aber zumindest darum. Und so komme ich zu meiner nächsten Frage:

Dagmar Wagner: Wie ehrlich wäre ich bei meiner eigenen Biografie?
Dagmar Wagner: Diese Frage habe ich mir tatsächlich selbst schon oft gestellt. Schwierig, schwierig! Aber es ist wichtig, dass ich mich das selber frage, denn meinen Kunden rate ich schon, möglichst ehrlich zu ein. Außerdem: Ich muss ja auch verstehen können, dass das nicht immer einfach ist. Als Biografin habe ich auch kein Recht dazu, das meinen Kunden vorzuwerfen. Wer bin ich denn?
Nun, ich denke, ich würde mich bemühen, nicht kneifen zu wollen, aber auf die Wortwahl kommt es halt an. Das kann vielleicht nicht jeder, auch darum kann eine Biografin hilfreich sein. Dazu werden wir auch morgen ein paar Tipps geben.

Dagmar Wagner: Muss ich jedem raten, sein ganzes Leben aufzuschreiben?
Dagmar Wagner: Nein, das muss ich nicht. Manche wollen auch nur bestimmte Lebensabschnitte festhalten.
Biografisches Arbeiten meint nämlich nicht, dass man nun Jahr für Jahr chronologisch sein ganzes Leben durchforstet - das wäre ja eher ziemlich langweilig. Das hat jedenfalls die Erfahrung gezeigt. Die meisten Menschen suchen nach einem Zusammenhang, nach dem roten Faden ihres Lebens, und den finden sie dann auch. Danach fühlen sie sich ruhiger, insgesamt einfach wohler. Das hat auch die Forschung belegt: Wer biografisch arbeitet, ist gesünder, auch, weil es einfach Spaß macht. Man wird aktiver, redet mehr mit anderen, recherchiert, das Leben wird lebendiger.

Und es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten und auch Tipps, wie jeder das kostengünstig selber machen kann. Toll finde ich auch die Idee, Kurzgeschichten zu einer Person in einem Bändchen zu sammeln, und dann zu besonderen Anlässen zu verschenken - an Stelle eines teuren Fresskorbs oder sonstigen Dingen, die oft gar keinen Sinn machen!

QUH: Vielen Dank für das selbst geführte Interview, liebe Dagmar!

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