Montag, 4. Mai 2015

Tesla unterstützt MTV Fußballjugend


Berger zu Besuch bei Tesla

Im Rahmen des Weihnachtsturniers 2014 kam es zur Partnerschaft zwischen dem Förderverein Jugendfußball MTV Berg und Tesla, dem kalifornischen Hersteller von Elektroautos.
Neben anderen Sponsoren hat sich auch Tesla bereiterklärt, die Turniere in Biberkor in den Jahren 2014 und 2015 zu unterstützen.


Jugendleiter Bobby Wopper und MTVler Stefan Halver

Um auch dem interessierten erwachsenen Umfeld des MTV einen Einblick in die zukunftsweisende Fahrzeugtechnologie zu bieten, hat Tesla vor kurzem zu einem Event in den Store in München eingeladen. Die Besucher wurden über Technologien, Wirtschaftlichkeit und Mobilitätskonzepte unterrichtet. Sie konnten auch Fragen stellen, die wiederum von den Tesla-Mitarbeitern sehr individuell beantwortet wurden. Das Highlight war natürlich die Vorstellung des neuen Model S mit Allrad und 700 PS rein elektrischer Antriebsleistung.

Selbstverständlich hatten alle Besucher die Gelegenheit, auch persönlich die Fahrzeuge zu testen. Da traf es sich gut, dass unter den Gästen auch einige sehr erfahrene Porsche-Fahrer waren. Selbst diesen, anfangs gegenüber der Elektromobilität noch kritischen Personen war bei der Rückkehr der Fahrspaß anzusehen.


MTV Fußballchef Christian Kalinke und Arthur Dornburg, Vorsitzender des MTV Jugendfördervereins

Die Veranstaltung wird am Freitag, dem 08. Mai 2015, in der Blumenstraße 17 im Münchner Tesla-Store wiederholt. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, können sich Interessenten per Mail bei Arthur Dornburg, dem Vorsitzenden des MTV Jugendfördervereins, anmelden.

(Fotos: H.-P. Höck)

Sonntag, 3. Mai 2015

Sperrung Farchacher Straße


Achtung Baustelle!

... heißt es ab Montag für etwa vier Monate. Die Farchacher Straße in Aufkirchen wird von der Marienstraße bis zum Kirchweg komplett gesperrt.



Nicht nur der marode Belag wird saniert, auch eine Wasserleitung wird verlegt und der Gehweg wird erneuert.



In Richtung Bachhausen wird über die bereits asphaltierte Osterfelderstraße, die dann zur Einbahnstraße wird, umgeleitet. Aus Richtung Bachhausen fährt man über den Kirchweg, die Wetterstein- und die Zugspitzstraße.

Auf der Fläche am Enzianweg Ecke Oberlandstraße gegenüber der Himmelmutterkapelle wird übrigens kein Neubau entstehen, sondern sie dient lediglich vorübergehend der Lagerung von Baumaterial und Aushub.

Samstag, 2. Mai 2015

Tanz in den Mai geglückt


Bachhausen tanzt in den Mai - unterstützt von der Lüßbacher Blasmusik

Alles hat gepasst ... bis auf das Wetter. Ansonsten Bestnote für die Bachhauser! Sogar die Bedienungen waren schnell und freundlich wie nur selten auf einer Maifeier, das Bier war frisch, die Madln fesch ...



Maitanz und Segnung waren ins Zelt verlegt worden, was zwar ein paar Sitzplätze kostete, aber für alle Beteiligten angenehmer war. Obermadl Theresa Demmler und Oberbursch Johannes Oberrieder begrüßten die Gäste, bedankten sich bei allen Helfern, verteilten Wein und Blumensträuße, dann konnten Pater Josef Posch und Pfarrer Johannes Habdank zur Segnung übergehen ( http://quh.twoday.net/stories/urbi-et-arbori/ ).


Theresa Demmler und Johannes Oberrieder mit der Geistlichkeit

Der Dauerregen konnte der guten Stimmung im dauernd bestens gefüllten Festzelt nicht das Geringste anhaben … im Gegenteil.



Bitte hier unten klicken, um das exklusive Video vom "Kronentanz" anzusehen:



Das schlechte Wetter sorgte dafür, das erstens besonders viele Einheimische im Zelt zu sehen waren, andererseits das Fest für die hervorragenden Bachhauser Organisatoren nie aus dem Ruder lief. Sie waren einfach auf alles bestens vorbereitet.



Als gegen 19 Uhr die "Allgäu Power" die Bühne von den Lüßbachern übernahm wurden aus den Biertischen schnell Tanzflächen.



Heute Morgen waren die Aufräumarbeiten bereits im vollem Gange.



Es war ein großes Fest: Danke Bachhausen!



Nächstes Jahr sind Berg und Höhenrain an der Reihe.

Kreuzung nach Unfall gesperrt



Nach einem schweren Unfall mit Hubschraubereinsatz wurde die Einmündung Isartalstraße/Seeshaupter Straße zwischen Fußgängerampel und Fußballplatz gesperrt. Die Feuerwehr ist derzeit noch dabei, die Unfallstelle zu räumen. Umgeleitet wird über die Aufkirchner Straße.

Freitag, 1. Mai 2015

Urbi et arbori


Einen Segen für das Dorf und den Baum

Die Berger Geistlichkeit, Pater Josef Posch und Johannes Habdank erteilen - je nach Konfession - dem Baum (abwesend im Dorf) und den Anwesenden (im Zelt) den Segen. Der Brauch, das die Pfarrer dem heidnischen Fruchtbarkeitssymbol Maibaum die Ehre erweisen, ist noch nicht allzu alt. In Berg geht sie wohl auf Pater Laurentius zurück. Unser evangelischer Pfarrer Johannes Habdank betonte bei der Feier, dass er natürlich Menschen segne, aber keine Dinge.

Foto80
Die derart gesegneten

Hereingetanzte Nachrichten

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13 Uhr ... Noch gibt es ein paar Plätze ... Aber nur noch ein Paar

Der Mai mit seinen Gaben

Wundersames ist in Berg über Nacht geschehen: Ganz ohne Investorengelder wurde am Kreisel, das 2. Berger Windrad errichtet, das den Kritikern in die Hände spielt: der Ertrag soll bei null Kilowattstunden liegen:


Der Kreisel diese Woche: energiegeladen

Mehrere Ehrenrunden um dieses Monument drehten die Berger Burschen auf ihrem Weg hinüber in die Auen von Bachhausen (ACHTUNG: eine Blitzampel steht zwischen Aufkirchen und Aufhausen)


Erstumrundung des neuen Berger Windrades durch die Burschen

In Bachhausen werden inzwischen die letzten Vorkehrungen getroffen. Um 13 Uhr wird getanzt und dann die Fruchtbarkeit gefeiert!



Ein Ende des Regens ist leider nicht in Sicht, also schnell tanzen und gleich ab ins Zelt.


Die Berger Burschen haben die Radarkontrolle überstanden und rollen in Bachhausen ein

Von überall her erreichen uns Photos und Nachrichten; danke dafür an die "Korrespondenten" Hans-Peter H, Ralf G, Laura W, Felix L, Hans-Jürgen S. …



Nicht überall erreichte das Niveau der Freinachtscherze Windradniveau.



Mit vollster Bewunderung aber blicken wir so auch nach Hanfeld, wo die Burschen den Baum noch mit Muskelkraft gen Himmel richteten. Von dort erreichte uns dieses Photo.

Donnerstag, 30. April 2015

Das Fest kann beginnen

Der Löwenzahn hat sich herausgeputzt, das Zelt wartet auf die Gäste. Seit Wochen bereiten die Burschen und Madeln von Bachhausen den großen Tag vor. Morgen um 13 Uhr ist es soweit: Der Mai und der Baum wird gefeiert.


Weiß blau gelb grün … die perfekte Palette

Um 13 Uhr beginnen die Festivitäten mit dem traditionellen Tanz um den Maibau. Der "Kronentanz" wurde versprochen, die Lüßbacher werden dazu aufspielen.


Die Fruchtbarkeit bringenden Utensilien liegen schon bereit.

Das Zelt, das dieses Jahr im "Frauental" steht (an der Kreuzung aus Aufkirchen kommend nach Höhenrain abbiegen) ist festlich bereitet und freut sich schon auf all das das Lachen, Tanzen und Trinken.



Das weiß/baue Dach könnte auch dringend benötigt werden, denn leider, leider, leider …


… verspricht der Wetterbericht nichts Gutes, …

… was sich erfahrungsgemäß auf die Stimmung im Festzelt nicht unbedingt negativ auswirken muss. Wir freuen uns jetzt schon narrisch, dass die Bachhauser das wieder hinbekommen haben.

Ab 18 Uhr löst die Allgäu Power ("aus Deutschlands wildem Süden") die Lüßbacher ab.

Wie der Baum in Bachhausen am letzen Wochenende aufgestellt wurde, lesen sie hier: http://quh.twoday.net/stories/der-mai-kann-kommen-der-baum-steht/

Wie der alte Baum versteigert wurde, hier: http://quh.twoday.net/stories/bach-haus-baum-hammer/

Der digitale QUH-Schaukasten

Es gab viele Proteste gegen die Abschaffung der Schaukästen für die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde in "entfernteren" Ortsteilen wie Höhenweg, Leoni oder Rottmannshöhe. Proteste von Bürgern, QUH und CSU halfen nichts: die Berger Spaziergänge waren ihre Zwischendurchlektüre los. Ein Stück politische Kultur geht damit unter. Die QUH hilft!


Neu bei der QUH (und nur hier): der digitale Schaukasten

Auch das Angebot eines Bürgers die Arbeit ehrenamtlich zu übernehmen half nichts, schließlich handle es sich um amtliche Bekanntmachungen, deren Anbringung die Gemeinde einen Tag koste. … Die QUH greift - nach einer Idee ihres Lesers Detlef S. - zur Selbsthilfe und wird fortan versuchen, die Schaukästen digital zu reproduzieren. Sie sucht noch einen Freiwilligen, der einmal in der Woche die Kästen dokumentiert und hier einstellt. Bitte melden unter quh@quh-berg.de


Abmeldung eines alten Schaukastens

Zum Lesen der amtlichen Bekanntmachungen, die obendrein gestern leider fast allesamt veraltet waren, die kleinen Bilder zum Vergrößern anklicken.


Bekanntmachung über die Schulanmeldung (veraltet)


Veränderungssperre südliches Allmannshausen


Inkrafttreten des Bebauungsplanes Seeuferbereich Kempfenhausen


Anmeldung zu den Kindertagesstätten (veraltet)

Zum Lesen die Bilder bitte anklicken!

Mittwoch, 29. April 2015

6. Gemeinderatssitzung

Die 6. Gemeinderatssitzung hatte ein Hauptthema, das bereits in der Bürgerversammlung vorgestellt wurde: Das Buslinienkonzept ab Dezember 2016

Davor wurde dem GR mitgeteilt, dass die Abfahrtszeiten des Sammeltaxis nicht an den Regionalzug angepasst werden und mit der Erschließung der Südlichen Aufkirchner Straße (Einheimischenmodell) inzwischen begonnen wurde.

Unter dem Tagesordnungspunkt "Öffentlicher Nahverkehr" stellt Frau Münster vom Landratsamt Starnberg das neue Buslinienkonzept ab Dezember 2016 für die Gemeinde Berg vor. Frau Weisenburger, ebenfalls von Landratsamt Starnberg und in Berg wohnend, hat einen neuen Fahrplan für Berg entwickelt, vom dem viele Eltern , Jugendliche und Senioren seit Jahren träumen. Da hat ein Wahlkampfthema einmal Früchte getragen.

Die ersten Ideen des neuen Konzepts, die bereits am 12.10.2011 dem GR vorgestellt wurden (siehe GR-Sitzung), sind jetzt konkret:
  • Ab Ende nächsten Jahres fahren drei Buslinien nach einem getakteten Plan durch Berg: 961, 974 und 975.
  • Von Montag bis Freitag kann ab Berg, Grafstraße dann jede S-Bahn erreicht werden.
  • Die Schulen werden besser angebunden und zusätzlich Schulfahrten eingerichtet.
  • Die Busse fahren auch am Wochenende im Stunden oder 2-Stundentakt.
  • Die typischen Schulbusse für die weiterführenden Schulen, wie der "Darchinger"-Bus, werden nicht mehr benötigt.
Die existierenden Linien 961 und 975 werden zu "Expresslinien", die im 20 bzw. 40 Minuten Takt fahren.
Linie 961 und 975
Linie 961 fährt:
  • auch am Wochenende im Stundentakt
  • zwischen 5:30 und 21:00 (!) Uhr
  • in nur 28 Minuten die Strecke Münsing - Starnberg Nord
  • und beinhaltet zusätzliche Schülerfahrten
So soll der Bus von Allmannshausen nach Starnberg ab Dezember 2016 am Samstag fahren:

Die Linie 975:
  • fährt dann ohne Umwege direkt in nur noch 32 Minuten von Starnberg Nord nach Wolfratshausen
  • hat eine direkte Anbindung an die Linie 974
  • ist die Tangentenverbindung zwischen S6 und S7 im 20 bzw. 40 Minuten Takt
Die neue Linie 974 verbindet die verschiedenen Ortsteile und ist eine "wirtschaftliche Einheit" mit der Linie 975. Mit dieser Linie werden z.B. folgende Ortsteile im 2-Stundentakt verbunden:
Berg Grafstraße - Farchach - Mörlbach (wie lange gefordert) - Icking oder Allmannshausen - Aufkirchen.


Für die Erweiterung des Fahrplans von 291.250 km auf 534.877 km pro Jahr muss die Gemeinde wesentlich höhere Defizitkosten übernehmen. Derzeit übernimmt die Gemeinde ein Defizit von ca. 25.000 € pro Jahr. Nach dem einstimmigen Entschluss des GR werden für die Gemeinde ab 2016 über eine Laufzeit von acht Jahren die Kosten auf ca. 95.000 € steigen. Gut angelegtes Geld.

Die weiteren Tagesordnungspunkte: Die Erweiterung des Beginns und Endes der Ortsdurchfahrten in Berg, Allmannshausen und Höhenrain sowie die Tektur der Baugenehmigung Nähe Fischbuchet 7 wurden ohne weitere Diskussion und Gegenstimmen verabschiedet.

Dienstag, 28. April 2015

Die Ortsmitte von Berg wurde verschönert

Jahrzehnte hat es gedauert, es wurde geplant, Anträge wurden gestellt und verworfen. Schon 2002 schrieb die Presse: "Die Berger Ortsmitte gehört beileibe nicht zu den schönsten Flecken in der Gemeinde." (vgl. unseren Artikel von 2009: http://quh.twoday.net/stories/5734951/ ). 2009, damals sah die Ortsmitte noch so aus:

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Orstmitte Berg 2009, man dachte, es könnte nicht schlimmer kommen

In diesem Jahr stellte die QUH angesichts der Misere den Antrag:

"Wir beantragen die Beauftragung eines Städteplaners zur Erstellung eines Plans für die Neugestaltung der Ortsmitte Berg (Oskar-Maria-Graf-Platz). Ziel soll die Planung eines Ortszentrums sein, das folgenden Rahmenbedingungen genügt:

• Gestaltung eines als solchen erkennbaren Ortsplatzes
• Verbesserte Innenentwicklung
• Sitzplätze für Café Frühtau und Oskar Maria Graf Stüberl
• Beleuchtungskonzept entsprechend den Laternen Grafstr.
• Platz für den Maibaum …
"
( http://quh.twoday.net/stories/5662396/ )

… die QUH konnte sich damals überraschenderweise durchsetzen: "Der BM folgt dem Wunsch der QUH und schlägt die Beauftragung eines Planers für die Ortsmitte Berg vor, der die weitere Planung des Platzes übernimmt, sobald die geänderten Pläne für das zukünftige Ärztehaus verabschiedet wurden." - Geschehen ist all das bislang natürlich nicht. Statt dem Ärztehaus entstanden 2 Einfamilienhäuser.

Berg und die QUH wurden vertröstet, Bebauungspläne angedacht und vergessen, stattdessen Grundstücke verkauft und Häuschen gebaut ... bis die Ortsmitte eigentlich fast verschwunden ist und nur noch eine unattraktive Kreuzung übrig geblieben ist. Nur der Name "Oskar-Maria-Graf Platz" erinnert noch an große Ortsmitten-Zeiten. Nein, in den vergangenen 6 Jahren ist in der Berger Ortsmitte außer vergebenen Chancen nichts Positives passiert … bis diese Woche überraschend ein Bagger anrückte:


Ein alter Traum wird endlich wahr: Die Berger Ortsmitte wird schöner

Nachdem Verhandlungen mit den wechselnden Grundstückseigentümern von nebenan, die den Platz am Maibaum etwas vergrößern wollten, offensichtlich gescheitert waren, haben sich die Berger Burschen zusammen mit der Gemeinde ans Werk gemacht. Der Bauhof hat nach dem Plan der Burschen das Grundstück neu angelegt. "Der ganze Plan kommt von uns", verraten die Burschen, "die Umsetzung war leider etwas anders, …"

Maibaumwinkel. Traditionell ein schwieriges Thema: "Bankenwesen in Berg"

" … die Bank sollte eigentlich weiter zur Hecke - aber auf jeden Fall hinter den Baum, da wir auf die Kirche schauen wollten". Zumindest passt die Bank zur rechts davon, die wegen der nahen Hecke kaum lesbar ist. Der Blick von der Bank auf den Maibaum dürfte weltweit einzigartig sein. Die Burschen sind jedenfalls zu Recht stolz auf die einzige Verschönerungsaktion, die in der Ortsmitte in diesem Jahrtausend funktioniert hat: "Wir finden, es sieht super aus!" - Mittlerweile ist noch eine hölzerne Absperrung hinzugekommen.

Fehlt nur noch, dass die Gemeinde endlich den Beschluss und das Versprechen des Bürgermeisters vom 12. Mai 2009 einlöst und einen Planer für die restliche Gestaltung der Berger Ortsmitte beauftragt.

Montag, 27. April 2015

Ein Gast-Kommentar

Die Kommentare der Windkraftgegner hier im QUH-Blog sind für unsere Leser normalerweise eher ein Ärgernis. Eine Ausnahme gab es am Wochenende, als unser Leser "Fast Investor" geduldig, vernünftig und eingehend auf die teils hyperventilierenden, immer gleichen Argumente der Gegner kundig geantwortet hat.


Gefährliches Windrad in offentlicher Spielzeugeisenbahn entdeckt

Da der "Fast Investor" schon in den Kommentaren darufhin gleich wieder als Lügner dargestellt wurde, haben wir zu seinem Schutz die Kommentare deaktiviert.

"AUSSENSICHT
Guten Abend, allerseits!

Vielleicht ist es ja mal von Interesse, ein paar Worte "von außerhalb" dazu zu hören: Ich wäre fast einer der ortsfremden Investoren der Bürgerwind Berg geworden, kam jedoch zu spät, die Projektanteile gingen offenbar weg wie warme Semmeln. Insofern ist klar, dass ich das Projekt wohlwollend betrachte, aber ich muss es mir auch nicht im Nachhinein schönreden.

Im Vorfeld hatte ich mich unter anderem in diesem Blog eingelesen, um auch Gegenargumente abwägen zu können. Ein wirklich großes Lob an dieser Stelle für die QUH. Ein so hohes Maß an Transparenz in der Lokalpolitik und zudem eine Plattform, die auch für Kritik offensteht, sind absolut keine Selbstverständlichkeit!

Zum Windpark bzw. den kritischen Einwänden:

1. Die Windgutachten

Die Kritiker haben völlig recht: Ob sich ein Windpark rechnet oder nicht, steht und fällt mit der Frage, ob der Wind so weht wie vorhergesagt. Risiken dabei sind zum einen, dass der Standort falsch beurteilt wurde, zum anderen dass der Wind insgesamt (z.B. in ganz Deutschland) schwächer weht als im langjährigen Schnitt. Beides hat in der Vergangenheit schon so manches Windinvestment ruiniert und das wird auch in Zukunft immer wieder mal der Fall sein. Insofern ist allerdings auch der Hinweis auf konkrete Pleite-Projekte wenig aussagekräftig. Bei vielen hundert Anlagen allein in Bayern ist klar, dass sich Beispiele sowohl für Pleiten, wie auch positive Überraschungen finden lassen.

Dabei sind aktuelle Windprognosen jedoch zumindest mit weniger Unsicherheiten verbunden als frühere und auch allzu optimistische Langzeiterwartungen wurden zuletzt 2011 nach unten korrigiert. Das örtliche Vorgehen bei der Erstellung der Windgutachten scheint dabei durchaus seriös und üblich. Der Sicherheitsabschlag von 10% in Berg ist sogar deutlich konservativer kalkuliert als in vielen anderen Fällen.

Dass die Windgutachten vom Projektierer in Auftrag gegeben werden und dieser bereits vom Bau (nicht nur dem Ertrag) der Anlagen profitiert, ist dabei allerdings unschön, jedoch leider auch nicht so einfach zu ändern und völlig branchenüblich. Ebenso, dass man das Gutachten selbst nicht einsehen kann: ärgerlich aber derzeit der Standard. Gleichwohl haben auch die Windgutachter einen Ruf zu verlieren und wer hier ganz konkrete Mauscheleien vermutet, sollte zumindest in der Lage sein, das eine oder andere Indiz dafür auf den Tisch zu legen.

1b. Der Windatlas und die Volllaststunden

Besonders populär scheint der Bezug auf die Volllaststuden im Bayrischen Windatlas. Fakt ist, dass die Region insgesamt wenig Wind hat. Fakt ist auch, dass die Windverhältnisse auch kleinräumig große Unterschiede aufweisen. Nicht ohne Grund zahlt man ja trotz Windatlas für Messungen und Gutachten und nicht ohne Grund baut man die Anlagen wo möglich auf Hügeln und anderen günstigen Punkten. Der Windatlas bietet damit kaum mehr als einen groben Überblick.

Die Angabe der Volllaststunden zusätzlich zu den mittleren Windgeschwindigkeiten ist einerseits sinnvoll, bezieht sich aber andererseits zwangläufig auf einen bestimmten Anlagentyp und ist nur für diesen zutreffend - sonst wäre sie auch weitgehend witzlos. Schwachwindanlagen lassen dabei grundsätzlich ganz erheblich mehr Volllaststunden erwarten, was aber keineswegs heißt, dass sie grundsätzlich besser wären (selbst im Binnenland nicht): Sie sind teurer in der Anschaffung und können kräftigen Wind (der natürlich überall auch mal vorkommt) weniger gut ausnutzen. So oder so ist der Vergleich von Volllaststunden über verschiedene Anlagentypen hinweg schlicht Käse.

1c. Eigene Messungen

Der Know-how einiger Enthusiasten in Ehren, und nochmals mit ausdrücklichem Bedauern, dass so eine Geheimniskrämerei um die offiziellen Gutachten gemacht wird: Mit bodennahen Messungen wird man hier kaum zu belastbaren Ergebnissen kommen. Gerade in einem bewaldeten und hügeligen Gebiet. Mag sein, dass der "Aviator" vielen hier persönlich bekannt und ausgesprochen vertrauenswürdig ist. Von hier aus der Ferne gebe ich ausgesprochen wenig auf seine Berechnungen.

2. Das Finanzielle

Verschiedene Posts zweifeln an den wirtschaftlichen Grundlagen der Kalkulation jeneits des Windertrags, etwa dass die Finanzierungskosten zu niedrig angesetzt seinen, oder die Rendite nicht angemessen. Diese Einwände haben schlicht keine Substanz. Windparks werden derzeit gerne zu gut 75% fremdfinanziert (Berg nur zu etwa 70%) und das zu den Konditionen "absolut sicherer" Kredite. Letzteres ist im übrigen nicht verwunderlich, denn - und darüber sollten sich Investoren natürlich im Klaren sein - bei ungünstigem Verlauf haften zunächst das Eigenkapital; die Verlustzone der finanzierenden Banken beginnt erst nach dem Totalverlust der Kommanditeinlagen. Dafür kriegen die Banken eben auch kaum Zinsen und profitieren auch nicht von positiven Überraschungen. Zugleich lässt sich daran ablesen, dass auch die finanzierenden Banken das Totalverlustrisiko (und somit das Eintreten eigener Verluste) als sehr unwahrscheinlich beurteilen.

Die erwartete Rendite für die Investoren ist absolut marktüblich. In diesen Tagen gibt es zu diesen Zinsen schlicht keine risikoärmere Anlage. Auch ansonsten sind die "Nebenkosten" der Bürgerwind Berg im Vergleich ausgesprochen gering. Nach persönlicher Bereicherung sieht das allemal nicht aus.

Die jüngst geposteten Links zu einer Seite des Deutschen Arbeitgeberverbands sind übrigens ebenso wenig substanziell. Zum einen handelt es sich hier bei allem guten Willen um eine ziemlich einseitige Polemik, in der im Wesentlichen errechnet wird, dass eine komplette(!) Deckung des Strombedarfs in Deutschland durch Wind- und Solarenergie nach derzeitigem Stand der Technik sehr teuer wäre. Na herzlichen Glückwunsch zu dieser Erkenntnis, als ob das jemand fordern würde. Auch wenn man das als Argument gegen einen Ausbau der Windkraft insgesamt akzeptiert, ergibt sich daraus jedoch absolut keinerlei Schlussfolgerung über die Wirtschaftlichkeit einer Investition in eine konkrete Windanlage!

3. Standort und Nebenwirkungen

Der gewählte Standort mag nicht der - umstrittenen - 10H-Regelung genügen, weist aber ansonsten Abstände zu Wohnbebauung auf, wie man sie sich nur wünschen kann und wie sie überall sonst im Bundesgebiet als vollkommen unproblematisch gelten. Als Investor versuche ich durchaus auch im Blick zu behalten, was mein Geld vor Ort anrichtet. In diesem Fall hätte ich absolut kein schlechtes Gewissen gehabt.

Was Naturschutz-Belange angeht, habe ich ausdrücklich nicht genug Kenntnis, um hier eine Wertung vorzunehmen, weise jedoch darauf hin, das konkrete Abschaltzeiten zum Schutz von Fledermäusen und anderem Fluggetier zu den ganz üblichen - und soweit ich erkennen kann bereits eingeplanten - Abschlägen gehören.

4. Die Demokratie

Tut mir leid, liebe Kritiker und Kritikerinnen, aber nach allem, was ich nachlesen kann, handelt es sich wirklich nicht um eine spontanes Geheimprojekt, sondern um ein schon lange öffentlich geplantes Vorhaben, dessen konkreter Umsetzung nicht zuletzt 17 von 19 Gemeinderäten zugestimmt haben (wen genau möchten Sie denn dann bei der nächsten Wahl stattdessen wählen?). Die Frage, warum man erst jetzt dagegen unterschreibt, ist absolut berechtigt. Das nicht ganz unerhebliche formale Problem, dass die Bürgerwind Berg zum gegenwärtigen Zeitpunkt bereits eine privatwirtschaftliche GmbH ist, in der die Gemeinde Berg nur einer unter vielen Teilhabern ist, wurde bereits von anderen benannt. Es ist mehr als fraglich, ob das aktuelle Bürgerbegehren da überhaupt noch eine Wirkung haben könnte, außer sich eben noch einmal über eine längst schon entschiedene Frage in die Haare zu kriegen.

Selbst wenn ein Baustopp resultieren könnte: Gewiss, glaubte man daran, dass der Windpark noch gerichtlich gestoppt wird, würde man lieber jetzt die Reißleine ziehen als später. Aber gerichtlich wurde nicht ohne Grund verfügt, dass die Bauarbeiten sofort starten dürfen: Es mangelt einfach an Erfolgsaussichten der Klagen. Und bitte nicht vergessen: Auch ein Abwarten ist mit ganz realen erheblichen Kosten verbunden - Kredite müssen bedient, Verträge eingehalten werden, wenn sich der Bau ins Jahr 2016 oder gar noch länger verzögert, sinkt die Einspeisevergütung - die auch auf die Gemeinde zurückfallen."



Nun ja, soweit also meine selektive Außensicht. Vielleicht hilft sie ja, den einen oder anderen vermeidbaren Streit zumindest gelassener auszutragen. Schöne Grüße und trotz allem guten Wind!

Ein Fast-Investor"

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