Montag, 16. März 2015

Simulation der Innovation

Tausende Besucher hatte Ende letzter Woche die Starnberger "Gewerbemesse" InnoSTA im Landratsamt. Mit ungefähr 80 ausstellenden Betrieben ist das so etwas wie der "Tag der Berger Betriebe" … nur landkreisweit (und in klein). Auch Berger Firmen waren vertreten: Landrat Roth (CSU) versuchte sich an einer Flugsimulation unseres Großgewerbetreibenden Reiser …


… und legte eine grandiose Bruchlandung hin.

Bergs dritte Bürgermeisterin Elke Link (QUH) informierte sich bei Jörg Simm von der e-bike-Firma "wunjoo" (früher elenio) übers elektrische Strampeln.


Elke Link und Jörg Simm im elektrischen Licht

Und Bäcker Toni Lidl machte Werbung dafür, dass bei ihm (und uns) die Brezen noch selbst und mit der Hand gebacken werden.


Bäcker Toni Lidl (will Sonntags eher nicht arbeiten) - Fotos: H.-P. Höck (ist immer im Einsatz)

Sonntag, 15. März 2015

Wo stand er denn?

Erhellend, dringend notwendig, spannend, beklemmend - all das war der Vortrag des Osnabrücker Germanisten Rolf Düsterberg über die Allmannshauser "NS-Größe" Hanns Johst im vollbesetzten Rittersaal von Kempfenhausen. Vor allem Allmannshauser und ältere Berger wollten sich über das Wirken und Unwesen des Präsidenten der Reichsschrifttumskammer informieren. Es fehlten leider Politiker (immerhin drei GR und drei ehemalige GR waren anwesend) und jüngere Leute.


Prof. Rolf Düsterberg zeigt Photois von Hanns Johst, die in Allmannshausen entstanden sind

Beklemmend vor allem die Reaktionen einiger Berger, die ihre Familien auf den Bildern erkannten. Interessant war es deshalb auch für den Referenten, der 5 Jahre über Hanns Johst geforscht hatte, aber jetzt noch einiges Neues von Allmannshausern erfuhr … zum Beispiel, dass nach Hanns Johsts Tod (1978) in dessen Garten ein großer Haufen mit Papieren brannte.


Christoph Eisenhut überrascht den Referenten mit einem Geschenk

Nach dem Ende des Vortrags schenkte der Berger Christoph Eisenhut dem Referenten einige Bücher und Notenschriften, die er beim Umbau der Villa noch auch dem Speicher gefunden hatte.


Die Organisatorin Susannne Polewsky zeigt Rolf Düsterberg die Orte der Handlung

Am Samstag erkundete die Organisatorin des Abends, Susanne Polewsky, die anstelle von Johano Strasser kundig und energisch durch den Freitagabend geführt hatte, mit Rolf Düsterberg noch einmal Allmannshausen, wo man nach den exakten Aufnahmeorten der alten Photographien aus dem 3. Reich forschte.

Die wichtigsten Fakten über Hanns Johst finden sich auch hier im Blog: http://quh.twoday.net/stories/hanns-johst-praesident-der-reichsschfttumskammer-allmannshausen/

Samstag, 14. März 2015

Heute Frühling, heute Trommeln!

Manchmal gibt es ja immer wieder kleine Wunder, was man in so einem Dorf alles auf die Beine stellen kann. Heute zum Beispiel findet schon zum 3. Mal das "Frühlingstrommeln" umsonst und drinnen im Saal der Post statt (Beginn um 19.30; door open 18.00). Die Musiker kommen aus Berg, Burkina Faso und Kolumbien!


Trommeln für den Frühling: "Sambanyi" in der Post

Die Veranstaltung ist eine Initiative des "Drumcoaches" Andreas Kißlinger, der mit seiner Trommelgruppe "Sambanyi" (Berg), die aus Ostuferbewohnern allen Alters beteht, die Veranstaltung auch eröffnet. Als nächstes tritt dann Mamadou Sanou auf, ein Djembe-Virtuose (Burkina Faso), der mit seiner Djembe schon öfters den Weg nach Aufkirchen gefunden hat und stets stehende Ovationen erntete.

Stargast des Abends ist aber zweifellos Juan Garcia-Herreros. Der kolumbianische Bassist war letztes Jahr für den Latin-Grammy nominiert (Best Latin Jazz Album) und wird mit seiner Band "4 Nax" (samt kolumbianischer Violinistin und österreichischer Sängerin) ab ca. 21.15 Uhr auftreten.


Grammy-nominiert nach Berg: Bassvirtuose Juan Garcia-Herreros (Photo: Herreros)

Wir garantieren: noch nie wird das Dorf ein schnelleres Bass-Solo gehört haben als heute abend von Wunder-Juan Garcia-Herreros auf seiner 6-saitigen Kontrabass-Gitarre!

Und das Beste: dank der Sponsoren (Reiser, Raiffeisenbank, Post) ist der Eintritt heute frei! Hingehen.

Freitag, 13. März 2015

Nazi-Metropole Berg

Die Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit steht in Berg leider nicht unbedingt im Fokus des allgemeinen Interesses. Ganz vergessen ist beispielsweise der Berger Bürgermeister, der dieses grausige Dokument unterzeichnete.


Erlass des Berger Bürgermeisters von 1938 (zum Vergrößern anklicken). Wer kenn noch dessen Namen? (Archiv Gemeinde Berg)

Umso wichtiger ist die Veranstaltung, die heute abend im Rittersaal von Schloss Kempfenhausen stattfindet: ein Vortrag über den Allmannshauser Nazi-Schergen Hanns Johst, der 1935-1945 Präsident der Reichsschrifttumskammer war, aber bis 1978 angeblich "entnazifiziert" in seiner Villa weiter lebte.


Artikel von Hanns Johst, damals Deutschlands "führender" Dramatiker

Johsts Reichsschrifttumskammer war eine Zwangsorganisation. Nur wer in ihr Mitglied war, durfte als Schriftsteller, Verleger oder Buchhändler tätig werden. Die Gründung der Reichsschrifttumskammer war eine Folge der Bücherverbrennung von 1933 und diente der "Freihaltung des Schrifttums von ungeeigneten und unzuverlässigen Elementen" wie z.B. Juden, Homosexuellen oder politisch unliebsamen Schriftstellern.


Der Führer persönlich mit seiner Nichte Angela Raubal (links) und Elfriede Raubal am "Würmsee"

Hitler selbst schätzte den damals "Würmsee" genannten See aus mehreren Gründen. Privat war er hier mit seiner geliebten Nichte "Geli" öfters Boot gefahren und politisch wurde in Starnberg bereits 1925 (!) die allererste Ortsgruppe der NSDAP gegründet. Vgl. hier: http://quh.twoday.net/stories/kleinstadt-unterm-hakenkreuz/

Einiges über Hanns Johst findet sich im Blog hier:
http://quh.twoday.net/stories/hanns-johst-praesident-der-reichsschfttumskammer-allmannshausen/

Mehr Fundstücke zu Berg und Höhenrain unterm Hakenkreuz gibt es hier:
http://quh.twoday.net/stories/das-hakenkreuz-wehte-ueber-berg/
http://quh.twoday.net/stories/post-aus-hoehenrain/

Donnerstag, 12. März 2015

Und es weht schon wieder: Rechtsanwalt veröffentlicht "nicht repräsentative" Umfrageergebnisse zur Windkraft

Gern bleiben die windkraftkritischen Kommentatoren hier im QUH-Blog ja feige anonym. So wie die anonyme Telefonumfrage zum Thema, mit der vor gut einem Monat die Berger Bürger behelligt wurden.

Jetzt hat sich eine Münchner Anwaltskanzlei zu Wort gemeldet, die wohl im Auftrag ihres - natürlich anonym bleibenden - Klienten Teile der "nicht repräsentativen" Umfrageergebnisse mitteilt. Die Anwaltskanzlei behauptet: "In Berg sprechen sich jetzt die Einwohner mehrheitlich für einen Bürgerentscheid zu den geplanten Windkraftanlagen aus." - Diese Aussage kann leider so nicht stehen bleiben, denn wenn überhaupt trifft sie nicht auf "die Einwohner" zu, sondern nur auf Bürger, die anonymen Anrufern bereitwillig private Fragen beantworten. Die Kanzlei gibt natürlich selbst zu: “Natürlich sind solche Umfragen nicht repräsentativ." - Angeblich haben 64% der Befragten (Berger?, die Pressemeldung bleibt da vage) angegeben, dass sie sich einen Bürgerentscheid wünschen würden. Was man halt so am Abend am Telefon auf Suggestivfragen antwortet.


Ungefragte abendliche Anrufe anonymer Auftraggeber

Etwas absurd sind die Folgerungen, die aus diesen Zahlen gezogen werden: "Die Einstellung der Bürger zum Bau der Windkraftanlagen in den Wadlhauser Gräben wird nicht veröffentlicht. “Soweit ich es verstanden habe, sollen die Ergebnisse einen möglichen Bürgerentscheid nicht vorwegnehmen und nicht beeinflussen”, läßt der Rechtsanwalt mitteilen und behauptet dann: "Wie es nun weitergeht in Berg bleibt unklar."

Nein!

Unklar ist, was so eine "nicht repräsentative" und demokratisch nicht belastbare Umfrage soll? Wer hier Geld ausgibt und nicht einmal mit seinem Namen für seine Aktionen einsteht? Wer versucht, ein demokratisch längst gescheitertes Unternehmen herbeizureden (in Berg haben sich im letzten Jahr bekanntermaßen nur gut 3% der Wahlberechtigten in eine Unterschriftenliste für ein Bürgerbegehren eingeschrieben), ein Unternehmen, das ohnehin viel zu spät kommen würde. Die Entscheidungen in Berg sind längst gefallen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt könnte wahrscheinlich nicht einmal der Gemeinderat das Projekt noch stoppen. Wieso auch? Die Berger Bürger haben bei der letzten Wahl mit großer Mehrheit Windkraftbefürworter gewählt.

Wie es in Berg weitergeht, bleibt klar: In wenigen Wochen ist Baubeginn, die Gerichte haben bisher alle Klagen zweifelsfrei abgewiesen. Die Berger Bürger haben bereits mehrere Millionen € in das Projekt investiert. Unklar ist allein, was diese Umfrage soll.

Den QUH-Bericht über die merkwürdige Telefonumfrage finden sie hier:
http://quh.twoday.net/stories/duerfen-die-das-die-telefonumfrage-in-berg/

Die ähnlich geartete "Pressemeldung" der Kanzlei hier:
http://presseportal.org/windkraftanlagen-am-starnberger-see-mehrheit-der-befragten-einwohner-will-einen-burgerentscheid/

Mittwoch, 11. März 2015

hereinwehende nachrichten - normenkontrollklagen gegen berger windräder endgültig gescheitert

Die Gemeinde Schäftlarn und drei dortige Landwirte sind mit ihren Klagen gegen die Teilflächennutzungspläne, die juristisch den Berger Windrädern zu Grunde liegen, vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht endgültig gescheitert. Die SZ meldet: "Der erste Senat des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs (VGH) verwarf die Anträge in einer Verhandlung am Dienstag aus formalen Gründen". Die Gemeinde Schäftlarn sei gegen den Flächennutzungsplan so nicht klageberechtigt. Man hätte wohl höchstens dagegen klagen können, dass außerhalb des ausgewiesenen Windkraftvorzugsgebietes keine weiteren Anlagen gebaut werden dürfen … das aber liegt den Schäftlarnern fern.


Kann sich beruhigt einen anderen Bildschirmschoner suchen: Blick auf den Schreibtisch von BGM Monn (© BR)

Die Berger Juristen, die offenbar in dem Verfahren kaum das Wort ergreifen mussten, hatten dem Gemeinderat genau diesen Ausgang des Verfahrens vorausgesagt. Der Richter urteilte dann auch eindeutig: "Die Anträge der Kläger werden abgelehnt, eine Revision nicht zugelassen." - Nach dieser letztinstanzlichen Entscheidung, die auch die Berger Investoren beruhigen kann, bleibt den Schäftlarner, die bisher alle Prozesse verloren haben, - außer der Kommentarfunktion hier im Blog - als letzter Hoffnungsschimmer nur noch eine Klage gegen das Landratsamt und die juristisch längst gültige Baugenehmigung. Auch hier stehen die Chancen nicht unbedingt besser. … Im Frühjahr ist Baubeginn.

Zum SZ-Artikel geht es hier:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/bergmuenchen-berg-gewinnt-schaeftlarn-verliert-1.2387134

Der Merkur berichtet so:
http://www.merkur-online.de/lokales/starnberg/berg/berg-wadlhauser-graeben-schaeftlarn-verwaltungsgerichtshof-windkraft-vier-klagen-abgewiesen-4804173.html

Dienstag, 10. März 2015

Puh … CSU Vorstandswahl geglückt!

Vorbei sind zum Glück die Zeiten, wo man von jeder Wahl des örtlichen CSU-Vorstandes neues Unglück und neuen Streit für die Gemeinde und die Partei befürchten musste. Seit Andi Hlavaty seine Politikmüdigkeit überwunden hat, steuert die Partei in verhältnismäßig vernünftigen Gewässern.


Der alte und neue CSU-Ortsvorstand Andi Havaty in verträumter Pose mit seiner Bürgermeistervertreterinkollegin Elke Link

Umsicht bewies Hlavaty jetzt auch bei der Auswahl seiner Vertreter im Vorstand. Zum einen setzt er auf die Jugend und erkor den - bei der Gemeinderatswahl an Platz 2 noch durchgefallenen - Joungster Mathias Hörl zum Stellvertreter. Des weiteren band er zwei äußerst beliebte Gemeindemitglieder enger an die Partei: den bis vor kurzen noch parteifreien Malermeister und Gemeinderat Robert Schmid (vgl. hier im Blog: http://quh.twoday.net/stories/der-maler/ ) und den als Nachrücker für den Gemeinderat bereits in den Startlöchern stehenden Landwirt Georg Huber (ebenfalls hier im Blog bereits portraitiert: http://quh.twoday.net/stories/der-landwirt/ ). Wir gratulieren zu dieser Wahl.

Was aber das Kümmern ums Wahlvolk geht: Auf die Internetseite der CSU müssen sie deshalb nicht gehen; da findet sich unter dem Stichwort "Ortshauptversammlung heute" ein Beitrag vom letzten Jahr.

Sonntag, 8. März 2015

Schöner zum See

Der Artikel 141 der Bayerischen Verfassung besagt ungeheuerliches: "Staat und Gemeinde sind berechtigt und verpflichtet, der Allgemeinheit die Zugänge zu Bergen, Seen, Flüssen und sonstigen landschaftlichen Schönheiten freizuhalten und allenfalls durch Einschränkungen des Eigentumsrechtes freizumachen." Das klingt nach Enteignung und Klassenkampf, die Wirklichkeit sieht - insbesondere am Starnberger See - anders aus. Selbst am Tergern- und am Ammersee wurden Seezugänge für den Bürger geschaffen. Aber selbst auf gemeindeeigenen Grundstücken wie neben dem Hotel Schloss Berg ist der See hier durch Betonwände versperrt.


Kein Seezugang in Unterberg

Noch schlimmer ist bekanntlich die Lage in Starnberg selbst, wo sich vor 3 Jahren ein Verein "Schöner zum See" gegründet hat, der jetzt den Wahlkampf zum Anlass nimmt, das leidige Thema Seeanbindung dort wieder auf die politische Tagesordnung zu setzen. Am Donnerstag (12.3.) will man im "Maximilians" (19 Uhr) ein kostengünstiges Lösungskonzept vorstellen.


Ein großzügiger verkehrsberuhigter Platz statt Billig-Baracken empfiehlt der Starnberger Verein "Schöner zum See" (Abbildung: Verein SzS)

Auch für das Berger Grundstück am See (das zur Hälfte dem Freistaat gehört) gab es schon Vorschläge, wie mit wenig Aufwand ein Seezugang neu gestaltet werden könnte. Passiert ist - wie in Starnberg - bisher leider nichts.


Freier Seezugang für freie Bürger (Entwurf: Volker Cornelius)

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