Montag, 19. Januar 2015

Montag ist Demotag

Historisch gehört in Deutschland der Montag seit einigen Jahren dem Volk oder denen die von sich behaupten, sie seien es. Nächsten Montag wird auch in Starnberg deutlich gemacht werden, was die Bevölkerung hier denkt. Ein Bündnis über Parteien und Konfessionen hin ruft zur Kundgebung/Demo "Für eine offene, tolerante und demokratische Gesellschaft" auf:

statolerant
Vom Design her leider austauschbar, vom Geist her leider unverzichtbar: der Aufruf zur Toleranz-Kundgebung nächsten Montag

Als Redner vor der evangelischen Starnberger Friedenskirche (Kaiser-Wilhelm-Straße) treten neben dem Iman der Gemeinde Penzberg, Benjamin Idriz, Starnbergs Bürgermeisterin Eva John (Ex-CSU), die Ex-Bundesministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) und der stellvertretende Landrat Tim Weidner (SPD) auf. Auch die QUH unterstützt diese Kundgebung: Bergs dritte Bürgermeisterin Elke Link hat offiziell ihre Teilnahme angekündigt.

Sonntag, 18. Januar 2015

Sebastian Hess bei BergSpektiven


Thumbs up! Christian Kalinke mit dem Berger Cellisten Sebastian Hess

Mit dem angekündigten Aus für Marstall Classics ("wegen Desinteresses der Bevölkerung", so Noch-Kulturvereinsvorsitzender Jokl Kaske) zogen dunkle Wolken am Berger Kulturhimmel auf. Stand Sebastian Hess, den Christian Kalinke am Donnerstag als großkalibrigen "local hero" zu BergSpektiven geladen hatte, im Gasthof Die Post für absehbare Zeit zum letzten Mal auf einer Berger Bühne?


Sebastian Hess im Gasthof die Post

Sebastian zeigte sich gut gelaunt und begann mit elegantem Understatement. Auf die Frage "Wer ist Sebastian Hess?" antwortete der Cellist, ehemaliger Meisterschüler von Rostropowitsch, bescheiden mit: "Einfach ein Musiker." In Berg geboren und rund um die Welt gereist, wohne er seit einigen Jahren wieder hier, sei glücklich, wieder da zu sein und von hier aus schöne Dinge zu machen.

Er erzählte von Schulzeit und erstem Cello, von wertvollen Instrumenten und teueren Versicherungen, vom Fliegen ("Für das Cello brauche ich immer ein zweites Ticket!"), vom Lampenfieber ("Manchmal dann, wenn es gar nicht wichtig ist - völlig unabhängig davon, ob man vor 500 oder - wie in Berg - vor 50 Zuschauern spielt."), von Erfahrungen mit Orchestern ("eine Riesenwelle"), Kammermusik ("Mit hochkarätigen Kollegen und Spitzeninstrumenten etwas zu erarbeiten, das ist als Erfahrung nicht zu ersetzen.") und Popmusik ("Da wird so präzise und toll gearbeitet, da können sich manche Klassiker eine Scheibe abschneiden.") - und vom Publikum. Jedem Publikum wolle er das einhauchen, was es in sich trage und verdiene.

Die Berger Situation kam auf der Bühne nicht zur Sprache. Wir fragten Sebastian im Anschluss, ob das nun wirklich das Ende seiner Auftritte in Berg bedeute. "Definitiv nicht", sagte er. "Es gibt einen Neuanfang - wir wollen uns etwas überlegen."

(Fotos: H.-P. Höck)

Samstag, 17. Januar 2015

Mörlbach - Zentrum der Luftfahrtindustrie


Wird in Mörlbach als Modell nachgebaut: der NH90, ein Transporthubschrauber der NATO, der auch nach Australien und in den Oman verkauft wurde; 100 der über 500 gebauten oder bestellten Hubschrauber sind in Deutschland im Einsatz (oder bestellt; Photo: Igge)

Als die Fa. Reiser in den vergangenen Jahren wegen dieses Großauftrages um Zustimmung für ihren Firmenneubau in Mörlbach warb, betonte ihr Chef Wolfgang Reiser (BG, Gemeinderat) stets, dass es sich bei seinem mittlerweile international höchst erfolgreichen Betrieb nicht um Rüstungsindustrie handle. Man baue ja schließlich nur nicht-flugfähige 1:1 Modelle von Hubschraubern, an denen deren Wartung geübt werden könne. Militärhubschrauber waren es trotzdem. Umso erfreuter war auch Dr. Roman Sperl, gemeinsam mit Wolfgang Reiser Geschäftsführer der Reiser Simulation and Training GmbH, dass er beim Neujahrsempfang des Vereins "bavAIRia" vermelden konnte, dass die Firma inzwischen auch eine Kooperation mit dem ADAC eingegangen ist.


ADAC-Hubschrauber bei "Reiser Simulation und Training GmbH" in Mörlbach

Der - im Volksmund immer noch "Firma Reiser" genannte - Betrieb ist mittlerweile mit über 180 Angestellten in wenigen Jahren nicht nur zur größten und bestens angesehenen Berger Firma geworden. Womöglich ist sie sogar Weltmarktführer auf ihrem kleinen, lukrativen Spezialgebiet (dem Bau von NH90 Wartungsmodellen), obendrein auch politisch hoch geschätzt. Das zeigte der persönliche Besuch von Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) beim Neujahrsempfang in Mörlbach. Es war mehr als ein Anstandsbesuch. Offiziell stellte sie bei diesem Anlass nicht weniger als die "Bayerische Luftfahrtstrategie 2030" vor, die für ein "nachhaltiges Wachsen der Luftfahrtbranche in Bayern" sorgen soll. Ilse Aigner berief sich in Mörlbach auf berühmt-berüchtigte Vorfahren: "Wenn es Franz Josef Strauß nicht gegeben hätte, wäre das eine oder andere nicht passiert", sagte sie in ihrer Rede (womit sie unzweifelbar sowohl mit dem "einen", wie auch dem "anderen" recht hatte). Fördern wolle man in Bayern insbesondere neue Antriebstechniken, die unbemannte Luftfahrt und umweltfreundliche Technologien für Flugzeugwertstoffe.


Staatsministerin Ilse Aigner spricht in Mörlbach über Vergangenheit (Strauß) und Zukunft (das Fliegen)

Über 300 Experten, Firmenchefs und geladene Gäste waren in Reisers mittelständischen Erfolgs-Betrieb gekommen, darunter alle drei Berger Bürgermeister. Auch der "Aviator" war anwesend. Seine "Flight Data Recorders" werden bei den spektakulären "Red Bull Air Races" eingesetzt. Um die ging es im anschließenden Festvortrag des einzigen deutschen Air Race Piloten Matthias Dolderer.



Das Luftfahrt-Strategiepapier, das in Mörlbach vorgestellt wurde, gibt es hier zum herunterladen: http://www.stmwi.bayern.de/innovation-technologie/schwerpunkte/luft-und-raumfahrt/

Das Ziel des einladenden Vereins "bavAIRia" ist es, laut Eigenwerbung "die bayerischen Kernkompetenzen in Luftfahrt, Raumfahrt und Raumfahrtanwendungen zu identifizieren und die Kompetenzträger stärker miteinander zu vernetzen, um die globale Wettbewerbsfähigkeit dieser Branchen zu steigern."

Freitag, 16. Januar 2015

Nachtschattengewächse


Bilder einer Ausstellung (Foto: Jörn Kachelriess/Kulturwelle5)

Im Januar noch sind acht "Nachtschattengewächse" von Loriot im Katharina-von-Bora-Haus zu sehen, die während seiner schlaflosen Nächte in Ammerland entstanden. Die Zeichnungen zeigen nicht nur Möpse und Selbstporträts, sondern auch düstere Nachtgestalten - eine nicht ganz so bekannte Facette von Loriot.


Gäste einer Ausstellung (Foto: Christiane Hoffelner)

Am Mittwochabend war der Eröffnungsempfang: Ein volles Haus bescherten die Loriot-Zeichnungen der "Kunstwerk des Monats"-Veranstaltung.


Kuratorin Katja Sebald rechts im Bild (Foto: Jörn Kachelriess/Kulturwelle5)


Brigitte Reihl (Foto: Jörn Kachelriess/Kulturwelle5)

Die ehemalige Lehrerin Brigitte Reihl konnte den Kontakt zur Familie von Loriot vermitteln - und las Loriot-Zitate vor.


Joachim Kaske (Foto: Jörn Kachelriess/Kulturwelle5)

Auch Joachim Kaske, scheidender Kulturvereinsvorsitzender, war zur Stelle. Seine Frau Dagmar Kaske - nicht im Bild - war längst und auch noch länger da - als Mitglied des Kirchenvorstands betreut sie gemeinsam mit Ayescha Jörns den Bereich Kultur.

Donnerstag, 15. Januar 2015

Bergspektiven zur Musik


Sebastian Hess

Sebastian Hess, Berger Cellist und Mitinitiator von Marstall Classics, ist heute Abend "Local hero" und verrät Persönliches über Emotionalität, Glücksmomente und seine musikalischen Vorlieben. Und vielleicht auch ein bisschen mehr ...


Christian Gansch

Im Anschluss erklärt Christian Gansch, Dirigent, Autor, Coach, was Unternehmen von Orchestern lernen können.

Christian Kalinke moderiert wie gewohnt die Bergspektiven im Gasthof Die Post, heute Abend ab 19:30. Eintritt frei, Spenden willkommen.

Mittwoch, 14. Januar 2015

Das erste Kunstwerk des Monats 2015: Loriot


Hammeropener: Loriot

Unserer gestrigen Meldung zum Trotz: Mit einem Knaller und voller Stolz gehen die Gastgeber und Organisatoren der Reihe "Kunstwerk des Monats" ins fünfte Jahr ihres Bestehens. Im Januar - in diesem Monat wird traditionell ein verstorbener Künstler geehrt - präsentieren sie eine Hommage an den Zeichner Vicco von Bülow, besser bekannt unter dem Namen Loriot.

Vicco von Bülow starb am 22. August 2011 im Nachbarort Ammerland, wo er seit 1963 mit seiner Familie gelebt hatte. Mit einigen Bergern verband ihn eine freundschaftliche Beziehung. In seinen letzten Lebensjahren fertigte er in schlaflosen Nächten Bilder an, von denen eine Auswahl heute Abend im Katharina-von-Bora-Haus präsentiert wird: acht Original-Zeichnungen aus der Serie der "Nachtschattengewächse". Brigitte Reihl wird dazu Loriot-Zitate vorlesen.

Zuerst ausgestellt wurden die ziemlich untypischen, teils düsteren "Nachtschattengewächse" des Humoristen 2013/14 in einer Ausstellung des Münchner Literaturhauses.

Nachtschattengewaechs-LORIOT
Loriot, Nachtschattengewächs 2009; gemäß dessen Lebensmotto "Ein Leben ohne Mops ist möglich aber sinnlos" zwar ein dunkles Bild, aber kein sinnloses.

Die evangelische Kirchengemeinde Berg und der Kulturverein Berg laden für heute Abend, 19:30 Uhr, wieder zum Empfang mit Wein und Brot in den Fischackerweg 10.

Die Reihe wird weiterhin von der Gemeinde Berg unterstützt und von Katja Sebald kuratiert. Wir danken allen Beteiligten für das Durchhaltevermögen bei dieser schönen kleinen Veranstaltungsserie!

Weitere Loriot-Werke finden Sie im QUH-Blog hier: http://quh.twoday.net/stories/perser-bildschoen-guenstig-abzugeben/

Dienstag, 13. Januar 2015

Zurückziehende Nachrichten: Drohendes Unheil für die Berger Kulturszene?

An die große Glocke hat er es nicht gehängt … und doch wirkt der für den November 2015 angekündigte Rückzug des Chefs des Berger Kulturvereins Joachim Kaske jetzt schon wie ein lähmender Paukenschlag für die Berger Kulturszene.


Will sich in Zukunft mehr auf die Insel zurückziehen: Jokl Kaske, noch Berger Kulturvereinsvorsitzender

Denn Jokl hat nicht nur klar gemacht, dass er nächstes Jahr nicht mehr als Vorsitzender antreten wird, sondern dass er sich nach 7 Jahren zähen Ringens um das Publikum als Veranstalter ab sofort "programmatisch" zurückzieht. Insbesondere die von ihm persönlich initiierten Kulturveranstaltungen, darunter die "Marstall Classics" und die "PEN-Autoren-Lesungen" werden schon dieses Jahr eingestellt. "Es ist die nüchterne, konsequente Kapitulation vor dem Desinteresse der Betroffenen", so Kaske.

Die "Marstall Classics" mit Sebastian Hess hatten nach über 20 hochklassigen Konzerten erst unlängst ihr 5-jähriges Bestehen gefeiert http://quh.twoday.net/stories/marstall-classics-beethoven-schnittke-schubert/ . Sie hatten nach schönen Anfangserfolgen mit sinkenden Zuschauerzahlen zu kämpfen. Das trotzdem stets beseelte Publikum dieser sehr persönlichen Konzerte kam allerdings überwiegend aus Starnberg und München angereist.

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Rechts im Hintergrund: Sebastian Hess aus Kempfenhausen (mit dem Theoreben Virtuosen Axel Wolf bei einem umjubelten Konzert von 2011)

Die PEN-Autoren-Lesungen unter engagierter Moderation von Johanno Strasser hatten trotz der regelmäßigen persönlichen Anwesenheit internationaler Autoren hingegen schon von Anfang an nur mit übersichtlichen Besucherzahlen zu kämpfen. Die Einnahmen konnten die Honorare nicht decken, sodass beides ohne weitere Sponsoren nicht hätte stattfinden können. Wieder Jokl: "Warum etwas sponsern, das keiner besucht?"

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Johanno Strasser, Ex-PEN-Vorsitzender und Berger Ex-Lesungsmoderator

Selbst Stars scheiterten in Berg: Legendär schlecht besucht war der Auftritt des "Alien Ensembles", das im BR als "CD der Woche" gefeiert wurde, hymnische Besprechungen einheimste, aber unwesentlich mehr Besucher nach Kempfenhausen lockte, als Musiker auf der Bühne standen, sagenhafte 5 Zuhörer und 3 Journalisten! ( http://quh.twoday.net/stories/betoerend-und-peinlich/ ).

Triumphe feierten hingegen überregional populäre Namen wie Sepp Bierbichler in der Post ( http://quh.twoday.net/stories/beckett-und-bierbichler-intellektuell-auf-dem-kamm-der-welle/ ) oder Konstantin Wecker oder Georg Ringsgwandl im Marstall. Solche Highlights des Kulturlebens (Brustmann/Sägebrecht in Aufkirchen; Achternbusch-Werkschau im Marstall) könnten in Zukunft in Berg rarer werden … oder gar ganz ausfallen.

Bei seiner Kandidatur für den Berger Gemeinderat hatte Jokl noch geschrieben: "Der Kulturverein Berg und seine Weiterentwicklung mit anspruchsvollen Kunstausstellungen, Konzerten und Lesungen sind eine wichtige Aufgabe für mich, weil man damit vor Ort - neben der sonst so dominanten Pflege des Brauchtums - einen Akzent setzen kann, der die wichtige Balance unterschiedlicher Vorstellungen von Kultur wahrt." Damit scheint jetzt leider erst einmal Schluss.

Jokl hat vorgeschlagen, dass künftig drei Teams, je eines für Kunst, Literatur und Musik, den Staffelstab für das Programm im Kulturverein übernehmen. Für die großen Jahresausstellungen der ca. 50 bildenden Künstler im Marstall hat sich bereits ein Team gefunden. Auch die stets gut besuchten Philosophievorträge und das "Kunstwerk des Monats" laufen ungebremst weiter. Kaske steht bis zum Ende seiner Amtszeit im November dieses Jahres mit Rat jederzeit gerne zur Verfügung, den Rest machen jedoch ab sofort die jeweiligen Teams … so sie sich denn finden.

Natürlich wird Jokl nicht von der Kultur lassen: Seinen Vorsitz bei SeeJazz und dem jährlichen Festival mit 5 Konzerten rund um den See wird er angesichts ausverkaufter Konzerte beibehalten. In Planung ist auch ein Festival bzw. eine Konzertreihe für Neue Musik im Schloss Kempfenhausen. Seinen Posten als Kulturbeauftragter des Berger Gemeinderats wird er weiterhin mit der ihm eigenen Energie gerne wahrnehmen.

Montag, 12. Januar 2015

Fliegende Bäume



Die Berger Feuerwehrjugend war auch dieses Jahr wieder Christbäume einsammeln - gegen eine kleine Spende.



Sie schreiben dazu:
Orkan in Berg
Am 10. Januar 2015 zog ein größeres Sturmtief über unsere Gemeinde. Mehr als 120 Nadelbäume sind geflogen. Gott sei Dank nur ausgemusterte Christbäume. Die Jugendlichen der Freiwilligen Feuerwehr Berg zogen aus um die Bäume einzusammeln und ordentlich zu entsorgen. Diese Aktion ist in unsere Gemeinde schon fast zur Tradition geworden und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Natürlich bedanken sich die Feuerwehranwärter bei allen Spendern und freuen sich auf ein ereignisreiches Jahr 2015.

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