Montag, 16. November 2015

Ein Berger in Paris am Tag danach

Felix Link, der Sohn von Bergs 3. Bürgermeisterin Elke, hat seine Berichterstattung aus Paris fortgesetzt: Der Tag danach (für den Bericht aus dem Stadion nach unten scrollen).

"Trotzig gehen einige Pariser auf die Straße, Pärchen schlendern Arm in Arm die Straßen entlang, viele sind mit Einkaufstüten bepackt auf dem Weg nach Hause. Die meisten haben jedoch Blumen in der Hand und bewegen sich zielgerichtet in Richtung 11. Arrondissement. Die Menschen versammeln sich vor den Tatorten, legen Blumen nieder und zünden Kerzen an. Einige beten."


Paris am Tag danach: eine Stadt sucht eine Haltung

"Ungläubig presst ein Mann mittleren Alters sein Gesicht an die Scheibe des „Comptoir Voltaire“, der Bar an der sich ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt hatte. Es ist eine typische französische Eckbrasserie mit Markisen und Terrasse. An der Außenseite der Bar sind deutlich 7 Löcher zu sehen. Ein Fahrradfahrer stürzt als er mit dem Blick am Tatort hängen bleibt. Sofort eilen ihm Menschen zur Hilfe."


Vor der Brasserie Comptoir Voltaire sprengte sich ein Selbstmordattentäter aus Brüssel in die Luft; es gab - außer ihm - wie durch ein Wunder hier nur einen Verletzten

"Beim Bäcker werden wir freundlich bedient, die Verkäufer sind sichtlich um ein Lächeln bemüht. Der berühmte Friedhof Pere-Lachaise ist geschlossen. Während einige Straßen und Cafes wie leergefegt sind, sind andere Bars bis zum letzten Platz voll. Die Menschen trinken Bier und Caffe in der Sonne. Die Stimmung ist jedoch angespannt, bei lauten Geräuschen drehen sich die Menschen sofort unvermittelt um. Viel Polizei ist nicht zu sehen, zweimal kreist ein Hubschrauber über uns."


It's Not The Bullet, That Kills You, It's The Hole (Laurie Anderson)

Weitere Photos und den ganzen Bericht von Felix lesen sie auf:
http://actuallynot.de/2015/11/16/terror-paris-der-sonntag-danach/

Die QUH-Veranstaltung zum Syrien-Konflikt u.a. mit dem BR-Nahost-Korrespondenten Clemens Verenkotte findet am morgigen Dienstag um 19.30 im Berger Marstall statt. Eintritt frei.


Der Berger Felix Link war im Stadion, als die ersten Bomben detonierten. Er berichtet aus Paris

Im Stade de France

Der Berger Felix Link, Stammspieler beim MTV Berg, war im Pariser "Stade de France" als vor den Toren die Sprengsätze explodierten. Sein Eingang war derjenige, vor dem kurz darauf die Bomben explodierten. Er hat im Netz einen Bericht über die Ereignisse vor Ort veröffentlicht:

"2:0. Jubel auf den Tribünen. Enthusiastisch werden 70.000 Frankreich-Fahnen geweht. Dann eine Durchsage und es wird schlagartig still im Stadion. Die Spieler sind bereits in den Katakomben. Wir verfolgen das Spiel bereits seit der 17. Minute nicht mehr."


"Ein surreales Gefühl im Stadion": das 1:0 im Stade de France

In der 17. Minute war die erste Explosion zu hören. Felix erkennt die Gefahr und weiß sofort:"Das war kein Böller. Die Druckwelle, die Hitze auf der Haut. 3 Minuten später eine weitere Explosion. Ein surreales Gefühl im Stadion. Die Menschen erheben sich und schauen auf ihre Smartphones, um rauszufinden was los ist. Nach einer Weile nehmen alle wieder Platz. Eine Laola läuft einige Male durch die Ränge. Die Stimmung ist euphorisch. Noch scheint niemand wirklich mitbekommen zu haben was passiert ist."

Felix, der genau gemerkt hat, das etwas nicht stimmt, versucht mit seiner Lebenspartnerin das Stadion zu verlassen, umsonst. Er notiert:

"Das Stadion ist abgeriegelt. Die Stimmung auf den Rängen ist ruhig, in den Katakomben merkt man jedoch, dass etwas nicht stimmt. Väter nehmen ihre Kinder auf den Arm und laufen hastig von Ausgang zu Ausgang. Vereinzelt brechen Frauen in Tränen aus. Die meisten starren auf ihr Handy und versuchen, Verwandte zu erreichen. Die Tore zum Stadionausgang sind geschlossen, Stahlgitter werden auf dem Stadionvorplatz aufgebaut, Stahltore am Anfang und Ende der Treppe zur Tribüne. Die Ordner können uns nicht weiterhelfen. Niemand spricht Englisch. Ein Amerikaner erzählt von Schießereien im Zentrum und einer Geiselnahme. Mehr wissen wir nicht."


"Einige klauen Rasen, andere schießen Selfies im Tor"

"Die Seitendurchgänge auf den Tribünen sind nun offen, wir können also auf der Außenseite des Mittelrangs auf die andere Seite des Stadions laufen. Auf einmal Panik auf dem Unterrang. Nachdem unvermittelt ein lautes Geräusch zu hören ist, stürmen hunderte Menschen auf den Rasen, einige fallen, viele weinen. Wir laufen wieder zurück auf die Tribüne, weg von der Panik. Die Menschen verharren noch etwa eine halbe Stunde auf dem Rasen des französischen Nationalstadions. Einige klauen Rasen, andere schießen Selfies im Tor. Der Ausgang erfolgt dann relativ ruhig, alle haben nur einen Gedanken: Weg hier!"

Das Handynetz zusammengebrochen. Die Metros geschlossen. Ungewißheit und Blaulichter überall. Den ganzen Bericht, samt dem schwierigen Versuch in der Horrornacht einen Weg durch Paris zu finden, hat Felix hier veröffentlicht:

http://actuallynot.de/2015/11/14/weg-hier-ein-augenzeugenbericht-aus-dem-stade-de-france/

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