Montag, 12. Oktober 2015

Alles wird gut? - die 14. Sitzung des Gemeinderates

QUH und MTV spendieren den Flüchtlingen einen Sportplatz. - Die "Post" ist endlich nicht mehr "illegal" und der lange geforderte Zebrastreifen für die Farchacherstraße in Aufkirchen könnte doch Wirklichkeit werden … zumindest vielleicht, eventuell, unter Umständen. Sicher ist: Die 14. Sitzung des Gemeinderates fand ausnahmsweise an einem Montag statt.


"Geht's raus und spuid's Fußball" - Bisher der einzige Freizeitbereich für die Flüchtlinge: eines von zwei "Aufenthaltszelten" am Huberfeld

Die Geschehnisse im Einzelnen:

1. Der Bürgermeister berichtete, dass in 37m Tiefe die Bohrungen für einen neuen Brunnen in Sibichhausen abgebrochen wurden. - Auch das sind Probleme, die die Gemeinde hat.

2. Die Gemeinderäte fragten:
- Wo gibt es Grundstücke für preiswerte Wohnungen? (Sissi Fuchsenberger, SPD) - Keine Antwort bisher.
- Wird es endlich eine Querungshilfe an der Farchacher Straße geben? (fragte selbige) - Antwort: Da werden wir weiter nachfragen. Kommentar: Das glauben wir erst, wenn wir darüber gehen.
- Wann wird die Farchacher Straße fertig (Anke Sokolowski, FDP) - Vor Weihnachten, lautete die richtige Antwort. (Das Projekt wird nicht von der Gemeinde durchgeführt).

3. Wortmeldung Frau Grundmann (QUH), die Flüchtlinge getroffen hatte:
Sie freue sich darüber, dass jetzt in Berg Deutschkurse für die Zeltbewohner durchgeführt werden können. Leider habe sie erfahren, dass die ehrenamtlichen Veranstalter bisher daran gescheitert sind, vormittags dafür Räume zu finden. Das Vereinsheim in Aufkirchen und die katholische Kirche hätten abgesagt. - Das wiederum verblüffte den Bürgermeister, der diese doch zugesichert hatte. Er versprach eine Lösung ... zur Not könne man den Ratssaal zur Verfügung stellen. Das Problem scheint in der Kommunikation zu liegen: ein Grund mehr, in Berg endlich einen Flüchtlingsbeauftragten einzustellen und nicht alles der ehrenamtlichen Initiative von Herrn Temurian zu überlassen. Mit über 100 Mitgliedern im Helferkreis und bald über 100 Flüchtlingen wird die Organisation der Initiativen für die Flüchtlinge bald der Führung eines mittelständischen Unternehmens gleichen.


Handeln wo andere diskutieren: QUH und MTV spendieren den Flüchtlingen einen Sportplatz in Berg Nord

4. Die gute Nachricht:
GR Ammer kündigte an, dass die QUH eine zweckgebundene, vierstellige Spende eines Parteimitgliedes dazu verwenden werde, einen Bolzplatz für Flüchtlinge auf dem MTV-Gelände zu errichten. Der MTV wird den Grund zur Verfügung stellen; die Firma Holzer wird 20 Tonnen Sand für den Untergrund spenden, die QUH stellt mittels der Spende die Tore … und wenn die Flüchtlinge helfen könnten, den Sand auf dem Grundstück (vor dem Minispielfeld in Berg Nord) zu verteilen, dann würde ihnen nah an ihrer Unterbringung ein Sportplatz zur Verfügung stellen, den sie jederzeit benutzen könnten.

5. Demgegenüber war die reguläre Sitzung Routine:
Ein neues Gebäude am Eingang zum Kreuzweg wurde mehrheitlich abgelehnt.
Der spektakulärste Bauantrag war der des "Gasthof Post": nach einem Grundstückstausch mit der Gemeinde ist endlich eine Regelung für die müßigen Streitigkeiten um das illegale Müllhäuschen am Friedhof und die Parkplätze in Sicht. Einstimmig genehmigte der Gemeinderat einen Bauantrag, der ein Müllhäuschen am Gebäude vorsieht. Die "Post" wird die prekäre Situation am Eck zum Kreuzweg klären und kann nun - nach einem Grundstückstausch mit der Gemeinde - alle erforderlichen Parkplätze nachweisen. - Einen offenen Kamin im Gastraum könnte es jetzt auch geben.

Und damit schalten wir zur Werbung, die ja immer schon größer ist als die schnöde Gegenwart: Schaffen wir's?

Erstes Kennenlernen von Zeltbewohnern und Nachbarn

Michaela Luyken, seit vielen Jahren engagiertes Mitglied und Deutschlehrerin im Berger Helferkreis, initiierte ein erstes Treffen zwischen den neuen Bewohnern der Berger Zeltstadt und den direkten Nachbarn.

Auf Einladung von Pfarrer Habdank und dem Berger Helferkreis kamen ca. 20 Anwohner aus dem Huberfeld ins Katharina-von-Bora-Haus, um ihre neuen Nachbarn kennenzulernen.


Das neue Berger Heimatgefühl

Alle Nachbarn wurden von den Flüchtlingen per Handschlag begrüßt. Nach einer Begrüßung von Herrn Teymurian auf Deutsch und Persisch waren bereits nach kurzer Zeit intensive Gespräche mit den Flüchtlingen auf Englisch im Gange.

Im Zentrum des Interesses: Die Flucht. - Viele der Bewohner kommen aus Lahore in Pakistan, andere aus Kaschmir. Sie waren 2-4 Monate unterwegs, bis sie Berg erreichten. Die Flüchtlinge erzählten von ihrer Flucht durch acht bis zehn Länder. In manchen Ländern wurden ihnen Hunde hinterhergehetzt, in anderen Ländern wurden sie ausgeraubt und beschossen. Ein Flüchtling war zwei Jahre in Griechenland in Haft, lernte dort im Selbststudium fünf Sprachen und würde jetzt gerne als Übersetzer arbeiten.


Ralf G. und seine neuen Nachbarn

Alle fühlen sich in Berg wohl und betonten, wie schön es hier sei. Ängste gibt es auch; sie entsprechen den Sorgen, die sich auch viele Berger machen: Oft wurde gefragt, was passiert, wenn es kälter wird. Ob dann alle warme Kleidung erhalten könnten und die Zelte warm genug seien. Ein wichtiges Thema war ein WLAN-Anschluss. Nur über ihn können die Flüchtlinge Kontakt mit ihrer Familie auf dem anderen Kontinent halten. Der Helferkreis versprach, dass in den nächsten Tagen ein Anschluss bereit gestellt werden soll.

Außer Fußball würden die Flüchtlinge sehr gerne Cricket oder Hockey spielen. MTV und QUH arbeiten daran, den Flüchtlingen einen eigenen Bolzplatz bereitzustellen (Nächste Woche davon mehr).

Es war für beide Seiten ein lehrreicher Abend. Für einige Flüchtlinge ist die Gegenwart von Frauen bei solchen Veranstaltungen ungewohnt. Die Huberfeld'ler hingegen waren vom Austausch mit den Zeltbewohner sehr angetan. Man konnte richtiggehend reden, wie Nachbarn miteinander reden: Viele der Flüchtlinge sprechen gut Englisch und erzählen nicht ohne Stolz und Wehmut von sich und ihrem Land.

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