Sonntag, 16. Juni 2013

Hauptsache tot! War Ludwig II. Pleitier, Geisteskranker oder Mörder?

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Er lebt! (heute, 16. Juni 2013, im Schloßpark)

Die Bundesrepublik ist - anders als etwa die Türkei - eine einigermaßen funktionierende Demokratie. Diesen Satz muss man sich in Berg jedes Jahr Mitte Juni in Erinnerung rufen, wenn die "Vereinigung Ludwig II. Deine Treuen" für einen mutmaßlichen Mörder in den Berger Schlosspark zur gespenstischen Gedenkmesse bittet.

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Verbotener Blick hinter die Kulissen ins Allerheiligste der Berger Votivkapelle, wo ein von den bayerischen Behörden für geisteskrank erklärter, ehemaliger totalitärer Machthaber kultisch verehrt wird

Wir erinnern uns: am 13. Juni vor 127 Jahren brachte ein von den Behörden für geisteskrank erklärter, ehemaliger absolut herrschender Machthaber mit geheimnisumwittertem Sexualleben wahrscheinlich seinen Arzt, den angesehenen Reform-Psychiater Dr. Gudden um, und ertrank dann unter ungeklärten Umständen im Starnberger See (die QUH gedenkt des Mordopfers Dr. Gudden hier: http://quh.twoday.net/stories/19472435/ ). Aber nicht des toten Arztes, der seine Pflicht tat, gedenken die Horden, die heute wieder in den Schlosspark einmarschierten, sondern des mutmaßlichen Täters: König Ludwig II., der zuvor den ganzen Freistaat mit seinen ungenehmigten Privatbauten an den Rand des Staatsbankrotts geführt hatte.

Sagen wir es so: Wenn diese Herren nicht Uniform und Stichwaffen, sondern Lederjacke und Irokesenschnitt tragen würden ...

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Abmarsch im Gleichschritt

... und man nicht eines spinnerten Kini, sondern eines alten bayerischen Anarchisten gedenken würde, würde die Veranstaltung vom Verfassungsschutz beobachtet, ... was man allerdings auch so in Erwägung ziehen sollte, denn nach allem, was heute im Schlosspark im Vorbeigehen an Gesprächsfetzen aufgeschnappt werden konnte, könnte es sich bei dem Aufmarsch in der Tat um eine verfassungsfeindliche, antidemokratische Demonstration handeln.

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Seltenes Portrait des Ex-Machthabers (Berger Privatsammlung /© QUH)

Der QUH-Blog ist auch ein Organ der Ludwig-Forschung. Siehe rechts an der Seite das Unterthema "Ludwig II". Alles über die piktorale Hagiographie des Königs findet sich beispielsweise hier: http://quh.twoday.net/stories/koenig-ludwig-die-erste-verfilmung/ . Einiges über seine letzte Tat und seine generelle Neigung hier: http://quh.twoday.net/stories/koenig-ludwig-als-moerder/ . Alles zum Thema, auch über Ludwigs Faszination an Horrorliteratur, hier: http://quh.twoday.net/topics/König+Ludwig+II/

Interessen: merkantil

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Mit fünf Euro war man dabei: Etwa zwanzig Stände wurden am Samstagvormittag vor dem Montessori-Kindergarten in der Alten Schule in Aufkirchen aufgebaut. Der Himmel blau, die Tische voll, die Weißwürste im Topf, die Interessen (nicht nur) merkantil, die Laune bestens - und am meisten freute sich Erzieherin Helga Sommer darüber, dass so viele Kinder - die übrigens keine Standgebühr zahlen mussten - mitgemacht und einen eigenen Stand aufgebaut hätten.

Bundespreisträger Julian Schad spielt beim Sommerkonzert in Percha

Ganz bescheiden kommt die Ankündigung für das Sommekonzert in Percha daher. Im letzten Satz wird noch das Doppelkonzert für Oboe und Violine von Bach angekündigt. Gespielt von Yukino Thompson und Julian Schad, Bundespreisträger bei "Jugend musiziert." Wie? Bundespreisträger? Auf Nachfrage bei Beate Schad bestätigt sie:

Julian Schad, 17-jähriger Spross der in Berg ansässigen Musikerfamilie Schad konnten beim diesjährigen Wettbewerb von "Jugend musiziert" den dritten Platz auf Bundesebene belegen. Tolle Leistung. Julian trat an in der Kategorie "Geige solo", Altergruppe 5 (16-17 Jahre) und spielte sich mit seinem 20-minütigen Programm im Feld von 74 jungen Musikern ganz nach vorne. Der frisch gekürte Bundespreisträger ist in Berg kein Unbekannter. Julian, mittlerweile Schüler der 11. Klasse begeisert regelmäßig mit seinen Soloauftritten auf den Schulkonzerten des Landschulheims Kempfenhausen und "trainierte" für das letztjährige Sommerkonzert die Mini-Virtuosen.

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Punktet bei Jugend musiziert: Julian Schad

Beim diesjährigen Sommerkonzert der Pfarrgemeinde St. Christopherus in Percha spielt er wie eingangs erwähnt zusammen mit Yukino Thompson, Mitglied der Staatsoper München das Doppelkonzert für Oboe und Violine von Bach. Außerdem auf dem Programm stehen Werke von Gluck, Rheinberger und Mozart, die mehr als 40 Mitwirkende zum Besten geben.

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Die Mini-Virtuosen werden unterrichtet von Beate Schad

Auf ihren Auftritt freuen sich besonders die Streicherschüler von Beate Schad, die zum überweigenden Teil aus der Gemeinde Berg stammen. Auch der Kirchenchor von St. Christopherus ist wieder mit von der Partie. Die muikalische Leitung übernimmt Nils Schad, Ensemblemitglied der Münchner Philharmoniker. Schauspieler und Sprecher Stefan Wilkening liest ausgewählte Texte.

Los geht es am Sonntag, um 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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