Wappen Kreisel Krone
Das Wappen der Gemeinde Berg stammt nicht aus dem Mittelalter, sondern aus dem Jahr 1962. Nach einem Beschluss des damaligen Gemeinderats und Zustimmung des Staatsministeriums des Innern wird es seit dem 26.07.1962 offiziell geführt.

Eine Skulptur, der die künstlerisch interpretierte Wappen-Krone zugrunde liegt, wird nun laut Gemeinderatsbeschluss vom Dienstag den Berger Kreisverkehr schmücken.

Krone mit blauem Band von Adldinger/Wörndl
Wie bei künstlerischen Entscheidungen nicht anders zu erwarten, hat in der Gemeinde nun eine teils heftige Diskussion um diese Lösung begonnen (die man lieber vorher hätte führen sollen). Joerg S. beispielsweise hat einen Brief an den Bürgermeister und die Gemeinderäte geschrieben, in dem es heißt: "Die Provinz laesst gruessen, ein Kunstwerk, das wirklich wuerdig ist, als Schaufenster-Dekoration eines Suesswarenladens in Hintertupfing ausgestellt zu werden. Nur fehlt leider noch der entsprechende in Bronce gegossene Osterhase dazu. Besonders lobenswert das Qualitaetsgefuehl von Herrn Kaske und den beiden hinzugezogenen Kuenstlern. Wie schoen auch, dass die ausgezeichnete Kuenstlerin einem Gemeinderatsmitglied so nahe steht."

Kreiselkrone: "geeignet als Schaufenster-Dekoration eines Süßwarenladens"?
Dazu ist - jenseits der ästhetischen Einschätzung - zu sagen: Der PUVE-Ausschuss, dessen Vorschlag der Gemeinderat folgte, besteht mehrheitlich aus Gemeinderäten aller Fraktionen. Jokl Kaske und die beratenden Künstler Sebastian Heinsdorff aus Icking und Ernst Grünwald aus Münsing hatten darin keine bestimmende Mehrheit, sondern beratende Funktion. Jokl Kaske wollte sich in der entscheidenden Abstimmung im Gemeinderat erst enthalten. Als das nicht möglich war, stimmte er mit der QUH gegen den obigen Entwurf. An Beratungen und der Abstimmung hat GR Wolfgang Adldinger selbstverständlich nicht teilgenommen. Demokratisch hatte alles seine Richtigkeit.
So sah übrigens der Alternativentwurf der Krone aus, den Teile der CSU bevorzugt hätten:

Alternativentwurf von Adldinger/Wörndl
Die echte Krone des Königreichs Bayern, die in der Schatzkammer der Residenz in München aufbewahrt wird, sieht wiederum so aus:

Das Modell: die Krone des Königreichs Bayern, 1806 angefertigt in Paris. Die Krone wurde übrigens nie auf dem Kopf getragen, sondern immer nur auf einem Kissen ausgestellt.
Ganz anders der Entwurf eines Bootes am Steg, den Hans Panschar eingereicht hatte. Er war im PUVE-Ausschuss nur knapp an zweiter Stelle gelandet, fand im Rat allerdings keine Mehrheit, da es Boote "auch am Ammersee" gäbe.

Knapp auf dem zweiten Rang: Papier/Holz-Boot am Steg von Hans Panschar
Von vornherein kaum eine Chance hatte der - aus Sicht der QUH - künstlerisch gelungene, zurückhaltende und politisch korrekte Entwurf eines "Gemeinderads" von Hans Panschar.

Poesie ohne politische Chance: Hans Panschars "Gemeinderad"
Die "Gemeinderad"-Skulptur selbst hätte - mit Gebäuden der 14 Berger Orstteile ausgestattet - ungefähr so ausgesehen.

In summa: das Verhältnis von Demokratie und Kunst ist seit Jahrtausenden ein schwieriges. Wenn solche Entscheidungen nicht von einer Jury, sondern von Mehrheiten getragen werden, gewinnt leicht ein "eingängiges", populäres Motiv.

Eine Skulptur, der die künstlerisch interpretierte Wappen-Krone zugrunde liegt, wird nun laut Gemeinderatsbeschluss vom Dienstag den Berger Kreisverkehr schmücken.

Krone mit blauem Band von Adldinger/Wörndl
Wie bei künstlerischen Entscheidungen nicht anders zu erwarten, hat in der Gemeinde nun eine teils heftige Diskussion um diese Lösung begonnen (die man lieber vorher hätte führen sollen). Joerg S. beispielsweise hat einen Brief an den Bürgermeister und die Gemeinderäte geschrieben, in dem es heißt: "Die Provinz laesst gruessen, ein Kunstwerk, das wirklich wuerdig ist, als Schaufenster-Dekoration eines Suesswarenladens in Hintertupfing ausgestellt zu werden. Nur fehlt leider noch der entsprechende in Bronce gegossene Osterhase dazu. Besonders lobenswert das Qualitaetsgefuehl von Herrn Kaske und den beiden hinzugezogenen Kuenstlern. Wie schoen auch, dass die ausgezeichnete Kuenstlerin einem Gemeinderatsmitglied so nahe steht."

Kreiselkrone: "geeignet als Schaufenster-Dekoration eines Süßwarenladens"?
Dazu ist - jenseits der ästhetischen Einschätzung - zu sagen: Der PUVE-Ausschuss, dessen Vorschlag der Gemeinderat folgte, besteht mehrheitlich aus Gemeinderäten aller Fraktionen. Jokl Kaske und die beratenden Künstler Sebastian Heinsdorff aus Icking und Ernst Grünwald aus Münsing hatten darin keine bestimmende Mehrheit, sondern beratende Funktion. Jokl Kaske wollte sich in der entscheidenden Abstimmung im Gemeinderat erst enthalten. Als das nicht möglich war, stimmte er mit der QUH gegen den obigen Entwurf. An Beratungen und der Abstimmung hat GR Wolfgang Adldinger selbstverständlich nicht teilgenommen. Demokratisch hatte alles seine Richtigkeit.
So sah übrigens der Alternativentwurf der Krone aus, den Teile der CSU bevorzugt hätten:

Alternativentwurf von Adldinger/Wörndl
Die echte Krone des Königreichs Bayern, die in der Schatzkammer der Residenz in München aufbewahrt wird, sieht wiederum so aus:

Das Modell: die Krone des Königreichs Bayern, 1806 angefertigt in Paris. Die Krone wurde übrigens nie auf dem Kopf getragen, sondern immer nur auf einem Kissen ausgestellt.
Ganz anders der Entwurf eines Bootes am Steg, den Hans Panschar eingereicht hatte. Er war im PUVE-Ausschuss nur knapp an zweiter Stelle gelandet, fand im Rat allerdings keine Mehrheit, da es Boote "auch am Ammersee" gäbe.

Knapp auf dem zweiten Rang: Papier/Holz-Boot am Steg von Hans Panschar
Von vornherein kaum eine Chance hatte der - aus Sicht der QUH - künstlerisch gelungene, zurückhaltende und politisch korrekte Entwurf eines "Gemeinderads" von Hans Panschar.

Poesie ohne politische Chance: Hans Panschars "Gemeinderad"
Die "Gemeinderad"-Skulptur selbst hätte - mit Gebäuden der 14 Berger Orstteile ausgestattet - ungefähr so ausgesehen.

In summa: das Verhältnis von Demokratie und Kunst ist seit Jahrtausenden ein schwieriges. Wenn solche Entscheidungen nicht von einer Jury, sondern von Mehrheiten getragen werden, gewinnt leicht ein "eingängiges", populäres Motiv.
quh - 2011/03/31 16:29
Kreiselkrone
Liebe Grüße, A.