In Farchach über Mörlbach
Fast alle betroffenen Mörlbacher Grundbesitzer waren zur Informationsveranstaltung über die Abwassersituation in Mörlbach und den möglichen Anschluss an die Verbandskläranlage nach Farchach gekommen - und dazu eine Menge Fachleute - vom Landratsamt, vom Wasserwirtschaftsamt, vom Abwasserverband und von der Gemeinde.
Offenbar werden die Mörlbacher (nach einem mühseligen 3/4 Jahr!) doch langsam etwas ernster genommen - das zeigte schon das "Großaufgebot" an Fachleuten, die aus ihren jeweiligen Bereichen Informationen beizusteuern hatten, schreibt eine Anwohnerin.
Herr Impelmann, Geschäftsführer des Abwasserverbands
Nach der Begrüßung durch BGM Monn und dem Bericht von Herrn Weiß vom Wasserwirtschaftsamt Weilheim über den Status quo der Wasserqualität im untersten Teich (schlechte Werte, Insektenlarven, Blaualgenbildung, derzeitige Verhältnisse hygienisch nicht tragbar) präsentierte Herr Impelmann drei mögliche Vorgehensweisen, wobei die Möglichkeit 3 seiner Ansicht nach die einzig sinnvolle Alternative darstelle:
M1 (Mischsystem wie bisher mit Ertüchtigung, von Dr. Finsterwalder favorisiert) ist teuer, führt zu einer Verbesserung, bekommt aber laut WWA den Regenüberlauf nicht in den Griff, d.h. die zulässigen Werte können - so Herr Impelmann - auf Dauer nicht eingehalten werden.
M2 (Trennsystem) lokal, jeder Hausbesitzer muss eine separate Niederschlagswasser–Trennung auf eigene Kosten errichten, sehr teuer für die Mörlbacher, da Mörlbach eine eigene Gebührensatzung bekommen würde.
M3 (Trennsystem) Anschluss an den Kanal, Kosten außerhalb der Grundstücke in Höhe von 1,4 Mio € übernimmt der Verband, innerhalb der Grundstücke der jeweilige Eigentümer (analog M2), das Regenwasser (ohne Vermischung mit Schmutzwasser) fließt wie bisher durch die Klärteiche
Dr. Finsterwalder stellte im 3. Vortrag die Möglichkeit der Ertüchtigung der Klärteiche vor. Nach den Vorträgen wurde diskutiert. Die Eigentümer der Teiche sind übrigens für den Anschluss an die Ringkanalisation.
Hier noch einmal der Bericht der Anwohnerin:
Es wurde sehr schön klar (auch wenn es teils recht emotional her ging angesichts der immensen finanziellen Konsequenzen, die die Ringkanalplanungen für jeden einzelnen Mörlbacher Grundbesitzer hätten), dass die spezielle Situation in Mörlbach eben doch sehr kompliziert ist. Es wurde klar, dass die Pflanzenkläranlage gut arbeitet - dies wurde auch vom WWA nicht bestritten.
Der größte Erfolg: In Person von Herrn Dr. Finsterwalder, der eben ein (Mörlbacher +) Fachmann ist und 2-3 weiteren noch zu bestimmenden Mörlbachern, werden wir nun endlich doch noch aktiv in alle weiteren Planungsschritte eingebunden. Herr Impelmann versprach, dass man das durchaus ergebnisoffen machen möchte. Wenn das nun wirklich so gehandhabt wird und eben die Ertüchtigung der bestehenden Kläranlage als ersthafte Alternative ordentlich geprüft wird, dann haben wir schon viel erreicht!
(...) Es war wirklich positiv und wir freuen uns, dass wir nun endlich in diese so wichtige Angelegenheit einbezogen werden, so die Mörlbacherin.
Das Wasserwirtschaftsamt hat eine Frist bis zum 31.12.2019 gesetzt. Das Ziel jedenfalls ist: sauberes Wasser.
quh - 2015/11/25 09:36
Da bin ich mal gespannt...