Im Stade de France
Der Berger Felix Link, Stammspieler beim MTV Berg, war im Pariser "Stade de France" als vor den Toren die Sprengsätze explodierten. Sein Eingang war derjenige, vor dem kurz darauf die Bomben explodierten. Er hat im Netz einen Bericht über die Ereignisse vor Ort veröffentlicht:
"2:0. Jubel auf den Tribünen. Enthusiastisch werden 70.000 Frankreich-Fahnen geweht. Dann eine Durchsage und es wird schlagartig still im Stadion. Die Spieler sind bereits in den Katakomben. Wir verfolgen das Spiel bereits seit der 17. Minute nicht mehr."
"Ein surreales Gefühl im Stadion": das 1:0 im Stade de France
In der 17. Minute war die erste Explosion zu hören. Felix erkennt die Gefahr und weiß sofort:"Das war kein Böller. Die Druckwelle, die Hitze auf der Haut. 3 Minuten später eine weitere Explosion. Ein surreales Gefühl im Stadion. Die Menschen erheben sich und schauen auf ihre Smartphones, um rauszufinden was los ist. Nach einer Weile nehmen alle wieder Platz. Eine Laola läuft einige Male durch die Ränge. Die Stimmung ist euphorisch. Noch scheint niemand wirklich mitbekommen zu haben was passiert ist."
Felix, der genau gemerkt hat, das etwas nicht stimmt, versucht mit seiner Lebenspartnerin das Stadion zu verlassen, umsonst. Er notiert:
"Das Stadion ist abgeriegelt. Die Stimmung auf den Rängen ist ruhig, in den Katakomben merkt man jedoch, dass etwas nicht stimmt. Väter nehmen ihre Kinder auf den Arm und laufen hastig von Ausgang zu Ausgang. Vereinzelt brechen Frauen in Tränen aus. Die meisten starren auf ihr Handy und versuchen, Verwandte zu erreichen. Die Tore zum Stadionausgang sind geschlossen, Stahlgitter werden auf dem Stadionvorplatz aufgebaut, Stahltore am Anfang und Ende der Treppe zur Tribüne. Die Ordner können uns nicht weiterhelfen. Niemand spricht Englisch. Ein Amerikaner erzählt von Schießereien im Zentrum und einer Geiselnahme. Mehr wissen wir nicht."
"Einige klauen Rasen, andere schießen Selfies im Tor"
"Die Seitendurchgänge auf den Tribünen sind nun offen, wir können also auf der Außenseite des Mittelrangs auf die andere Seite des Stadions laufen. Auf einmal Panik auf dem Unterrang. Nachdem unvermittelt ein lautes Geräusch zu hören ist, stürmen hunderte Menschen auf den Rasen, einige fallen, viele weinen. Wir laufen wieder zurück auf die Tribüne, weg von der Panik. Die Menschen verharren noch etwa eine halbe Stunde auf dem Rasen des französischen Nationalstadions. Einige klauen Rasen, andere schießen Selfies im Tor. Der Ausgang erfolgt dann relativ ruhig, alle haben nur einen Gedanken: Weg hier!"
Das Handynetz zusammengebrochen. Die Metros geschlossen. Ungewißheit und Blaulichter überall. Den ganzen Bericht, samt dem schwierigen Versuch in der Horrornacht einen Weg durch Paris zu finden, hat Felix hier veröffentlicht:
http://actuallynot.de/2015/11/14/weg-hier-ein-augenzeugenbericht-aus-dem-stade-de-france/
Die QUH-Veranstaltung zum Syrien-Konflikt u.a. mit dem BR-Nahost-Korrespondenten Clemens Verenkotte findet am morgigen Dienstag um 19.30 im Berger Marstall statt.
"2:0. Jubel auf den Tribünen. Enthusiastisch werden 70.000 Frankreich-Fahnen geweht. Dann eine Durchsage und es wird schlagartig still im Stadion. Die Spieler sind bereits in den Katakomben. Wir verfolgen das Spiel bereits seit der 17. Minute nicht mehr."
"Ein surreales Gefühl im Stadion": das 1:0 im Stade de France
In der 17. Minute war die erste Explosion zu hören. Felix erkennt die Gefahr und weiß sofort:"Das war kein Böller. Die Druckwelle, die Hitze auf der Haut. 3 Minuten später eine weitere Explosion. Ein surreales Gefühl im Stadion. Die Menschen erheben sich und schauen auf ihre Smartphones, um rauszufinden was los ist. Nach einer Weile nehmen alle wieder Platz. Eine Laola läuft einige Male durch die Ränge. Die Stimmung ist euphorisch. Noch scheint niemand wirklich mitbekommen zu haben was passiert ist."
Felix, der genau gemerkt hat, das etwas nicht stimmt, versucht mit seiner Lebenspartnerin das Stadion zu verlassen, umsonst. Er notiert:
"Das Stadion ist abgeriegelt. Die Stimmung auf den Rängen ist ruhig, in den Katakomben merkt man jedoch, dass etwas nicht stimmt. Väter nehmen ihre Kinder auf den Arm und laufen hastig von Ausgang zu Ausgang. Vereinzelt brechen Frauen in Tränen aus. Die meisten starren auf ihr Handy und versuchen, Verwandte zu erreichen. Die Tore zum Stadionausgang sind geschlossen, Stahlgitter werden auf dem Stadionvorplatz aufgebaut, Stahltore am Anfang und Ende der Treppe zur Tribüne. Die Ordner können uns nicht weiterhelfen. Niemand spricht Englisch. Ein Amerikaner erzählt von Schießereien im Zentrum und einer Geiselnahme. Mehr wissen wir nicht."
"Einige klauen Rasen, andere schießen Selfies im Tor"
"Die Seitendurchgänge auf den Tribünen sind nun offen, wir können also auf der Außenseite des Mittelrangs auf die andere Seite des Stadions laufen. Auf einmal Panik auf dem Unterrang. Nachdem unvermittelt ein lautes Geräusch zu hören ist, stürmen hunderte Menschen auf den Rasen, einige fallen, viele weinen. Wir laufen wieder zurück auf die Tribüne, weg von der Panik. Die Menschen verharren noch etwa eine halbe Stunde auf dem Rasen des französischen Nationalstadions. Einige klauen Rasen, andere schießen Selfies im Tor. Der Ausgang erfolgt dann relativ ruhig, alle haben nur einen Gedanken: Weg hier!"
Das Handynetz zusammengebrochen. Die Metros geschlossen. Ungewißheit und Blaulichter überall. Den ganzen Bericht, samt dem schwierigen Versuch in der Horrornacht einen Weg durch Paris zu finden, hat Felix hier veröffentlicht:
http://actuallynot.de/2015/11/14/weg-hier-ein-augenzeugenbericht-aus-dem-stade-de-france/
Die QUH-Veranstaltung zum Syrien-Konflikt u.a. mit dem BR-Nahost-Korrespondenten Clemens Verenkotte findet am morgigen Dienstag um 19.30 im Berger Marstall statt.
quh - 2015/11/16 00:01