Mittwoch, 6. April 2016

aller guten Standorte sind drei

Nur ein Zuhörer interessierte sich gestern im Gemeinderat für die vielleicht wichtigste Entscheidung dieser Legislaturperiode: die Standortfindung für das neue Rathaus. Nur drei Worte standen - nach der vorbereitenden Klausurtagung am letzten Samstag - zur Genehmigung an:

Huberfeld
Enizianweg
Ratsgasse


Am Enzianweg in Aufkirchen: womöglich der kostengünstigste Standort für ein neues Rathaus

Auf einer "angenehmen, fruchtbaren Veranstaltung" (BGM Monn) habe man sich auf diese drei Standorte verständigt. Es wurde ein Kriterienkatalog erarbeitet, aufgrund dessen diese Standorte beurteilt werden sollen, und es wurde ein Sachverständiger beauftragt, für diese Standorte Wirtschaftlichkeitsberechnungen durchzuführen.

Das - derzeit als Camp für Flüchtende genutzte - Grundstück am Kreisel war und ist der Favorit für einen Rathaushausneubau. Vermutlich würde es am Enzianweg kommen - das Grundstück gehört der Gemeinde, und obendrein ist nicht mit dem möglichen Problem einer Nagelfluh-Tiefgarage zu rechnen. Auch ein Umbau des Rathauses wird weiter in Betracht gezogen. Allerdings kann sich niemand wirklich vorstellen, wo und zu welchen Kosten die Verwaltung in der Umbauzeit untergebracht werden könnte.


Rathäuser bauen, wo Flüchtlinge wohnen - eigentlich die ideale Lösung

Bis Ende Mai soll das Gutachten vorliegen und dann möglichst schon über das weitere Vorgehen entschieden werden.

Wegen diverser Erkrankungen und offener Stellen kommt man im Rathaus derzeit mit der Arbeit kaum nach. Entsprechend kurz war die sonstige Tagesordnung: ein Haus im Außenbereich von Allmannshausen wurde lange diskutiert, aber abgelehnt.

Interessant waren die Bekanntmachungen und Anfragen im Rat:

- Ex-GR Gerd Jäger hatte bemängelt, dass das Erzbischöfliche Ordinariat die Hecken (und damit Brutplätze für Vögel) am Friedhof gekappt hatte.

- Dem Helferkreis wurde endlich eine Stelle zur Organisation der Flüchtlingsbetreuung zugesagt, die die QUH schon seit Monaten befürwortet hatte. Zunächst wird das ein 450 €-Job, der bei Bedarf aufgestockt werden kann.

- In derselben causa wurden Container für das Huberfeld bestellt, die - samt Küchenzeile und WC - als Aufenthalts- und Schulungsraum genutzt werden können. Dies war ein dringendes Anliegen des Helferkreises.

- Selbst der ewige Kreisel war noch einmal Thema, an dem die "Bürgermeisterrosen" (GR Hlavaty) nicht so recht gedeihen wollen.

- Und als fast schon der "nicht-öffentliche" Sitzungsteil erreicht war, ging es noch einmal um die Ausdeutung der gestrigen Zeitungsberichte, nach denen die Flüchtlingshalle in Höhenrain "quasi vom Tisch" sei (so angeblich Landrat Roth zu Sissi Fuchsenberger).


So sieht eine Halle aus, die "vom Tisch" ist

BGM Monn wusste auch nicht mehr, als in der Zeitung stand. Nach derzeitigem Stand dürfte allerdings alle Aufregung um den Festplatz in Höhenrain umsonst gewesen sein, momentan sind alle anderen Standorte im Landkreis besser geeignet, der Flüchtlingssturm hat nachgelassen … abgesehen davon, dass einige Gemeindeteile sich in der Sache nicht ganz vorteilhaft verhalten haben, bleibt alles, wie es ist.

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