Dienstag, 11. November 2008

Herzallerliebst....

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Schädel eines Castor fiber

... war das Vorprogramm der heutigen Sitzung. Ein "ehrenamtlicher Biberbeauftragter" hielt auf Einladung unseres grünen Gemeinderats Gerd Jäger einen Vortrag über Biber. Jäger hatte nämlich entdeckt, dass sich am Lüssbach hinter Martinsholzen gerade ein Biber häuslich niederlässt (wir berichteten). Wir erfuhren viel Interessantes über den Biber - zum Beispiel, dass er einst von einem Papst kurzerhand zum Fisch erklärt wurde, so dass man sein Fleisch in der Fastenzeit essen durfte. Oder auch, dass Bibergeil, ein Sekret aus den Drüsensäcken des Bibers, ehemals sehr teuer gehandelt wurde. Weil die Biber gerne an Weidenrinde knabbern, die viel Salicylsäure enthält, die wiederum der chemische Wirkstoff von Aspirin ist, wurde dieses Sekret als natürliches Arzneimittel eingesetzt.

Aber nun zur eigentlichen Gemeinderatssitzung. Das Wichtigste in Kürze:

Bursic_B - Benjamin Bursic, der neue Kämmerer und Breitbandpate, dem wir viel Glück auf seinem neuen Posten wünschen, informierte auf Anfrage der QUH in der letzten Sitzung über den Rücklauf der Befragung über die Breitbandversorgung. Die Beteiligung lag bei 12,75%. Nicht hoch, aber es ist dennoch ersichtlich, dass auch Privathaushalte unterversorgt sind bzw. erhöhten Bedarf anmelden. Im Dezember beginnt die Markterkundung. Endlich einmal ein QUH-Thema, bei dem etwas vorangeht.

- Die Gemeinde Berg wird Mitglied des Energiewende Landkreis Starnberg e.V.. Das kostet uns 800 € im Jahr. Wir erhoffen uns davon vor allem Ansporn zur Umsetzung des Kreistagsbeschlusses, dass die Region bis 2035 vollständig mit erneuerbaren Energien versorgt werden soll. Ob wir das wohl schaffen? (Bester Satz: "Windkraft ist ein schwieriges Thema hier." Großes Gelächter.)

- Der Arbeitskreis Betreutes Wohnen wird wieder ins Leben gerufen. Entsprechend dem Modell des letzten Gemeinderats schlug BGM Monn vor, den Arbeitskreis wieder mit den drei Bürgermeistern zu besetzen sowie Frau Sokolowksi (FDP) und jeweils einen Vertreter von QUH und CSU dazuzuwählen. Robert Schmid (ÜP) wollte gerne auch dabei sein, daher verzichtete die Christlich-Soziale Union auf ihre Mitwirkung und ließ ihm den Vortritt. Für die QUH ist unser "ältester" Rat, Joachim Kaske, vertreten.

betreut-luft-klein - Der in der letzten Sitzung noch umstrittene Entwurf für das Betreute Wohnen (die Kritik von GR Ammer siehe unten) ging nach dem samstäglichen Besuch eines Teils des Gemeinderats in Inning durch, mit dem Vorbehalt von Detailänderungen des vorliegenden Plans. Die BG hatte den Eindruck gewonnen, die Architekten hätten am ehesten für die Bedürfnisse von Senioren gebaut (Loggia statt Balkon?), die CSU (Dr. Haslbeck) warnte davor, an so prominenter Stelle Wirtschaftlichkeit und Funktionalität vor die Ästhetik zu setzen (die Qühe spendeten innerlich Beifall, meinen allerdings, dass hier Lüftlmalerei allein nichts bringt).

- Die Skateranlage des MTV Berg wird aus Immissionsschutzgründen ein Stück nach Norden verlegt. Sonst hätte man sie eingraben oder umzäunen müssen. Der Bau der übrigen Sportanlagen wurde genehmigt. (Bester Satz: "Ich bin für Eingraben. Dann kann man im Winter gleich drauf Schlittschuhlaufen." - Gerd Jäger). Holla, die Skaterbahn, noch ein QUH-Thema, bei dem - vor allem dank CSU-Hlavaty, der als MTV-Vorsitzender bei allen Berg Nord-Angelegenheiten nie mit abstimmen darf - etwas voran geht.

DLklein - Die Feuerwehr, die Feuerwehr. Wie im Blog und in der Presse berichtet, ging bei dem Wohnhausbrand in Höhenrain die Steuerung der Drehleiter der FFW Berg kaputt. Bürgermeister Monn äußerte seine Verärgerung darüber, dass er aus der Presse erfahren musste, dass die Berger in der Zwischenzeit für fast 100€/Tag eine Drehleiter angemietet hatten. Um die Mietkosten gering zu halten, wurde die Reparatur per Eilauftrag angewiesen. Im Rat herrschte die einhellige Meinung: Drehleiter ja, Vorgehensweise nein. Nur die FDP Berg bezeichnete es als "Unverschämtheit" der QUH, dass im Blog trotz all der ehrenamtlichen Arbeit der Feuerwehren als Grund für das Nichtaufkommen der Versicherung Selbstverschulden angegeben war. Nun: Das ist ein versicherungsrechtlicher Begriff, und wer unsere Berichte aufmerksam liest, wird keinen Vorwurf darin finden. Im Versicherungswesen wird gemeinhin zwischen Eigenverschulden und Fremdverschulden unterschieden, und entsprechend zahlt die Versicherung oder nicht. Sie zahlt nicht. Da kann auch die QUH nichts dafür, liebe FDP. Dummerweise schließt offenbar die Vollkaskoversicherung die Elektronik nicht mit ein.

Betreutes Wohnen, der Favorit

Heute soll im Gemeinderat die Entscheidung über den zu realisierenden Entwurf für das Projekt "Betreutes Wohnen" fallen. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde - wie berichtet - der Entwurf der Architekten Schinhard Höss Amberg vom kompetenten Referenten des "Zweckverbandes für den sozialen Wohnungsbau" stark favorisiert. Er sei am funktionalsten, was niemand bezweifeln kann. Außerdem würde er sich in die Umgebung eingliedern. Dies wiederum bezweifele ich stark.

Schon auf dem Lageplan erinnern die drei Gebäude eher an drei vom Himmel gefallene Bauklötze, die ganz offensichtlich keinerlei Bezug zur Umgebung haben:
SHA-Luftbild
Bauen ohne Rücksicht auf die Umgebung

Der Vorteil des Entwurfs ist die Auflösung des großen Komplexes in mehrere Einzelbauten. Aus der wichtigsten Blickrichtung kommt dies am allerwenigsten zur Geltung. Im Gegenteil! Aus Richtung München kommend würde sich von der Gemeinde Berg zuerst folgendes desaströses Bild eines langen Riegels bieten, der jeglichen Ausblick aufs Dorf verhindert und selbst auch wenig abwechslungsreich ist:
SHA-Nordost
Ansicht von Nordosten

Nur scheinbar besser ist die Ansicht von Südosten (von der Staatsstraße aus, nach Durchfahrt des ungeliebten Kreisverkehrs). Zwar erscheinen hier drei Baukörper, diese wirken durch die absolut einfallslose Gestaltung aber in der Tat wie "Sozialer Wohnungsbau" der schlimmsten Sorte. Auch der von BM Monn ins Protokoll aufgenommene Vorschlag nach Dachüberständen kann hier nichts mehr helfen: So sieht uninspirierte architektonische Serienware von der Stange aus.
SHA-Suedost
Ansicht von Südosten

Der Beweis für letzte Behauptung? Nun, egal wo Schinhard Höss Amberg in den letzten Jahren Projekte für "Barrierefreies Wohnen" gebaut haben, überall sehen ihre Entwürfe ähnlich aus:
koenigsbrunn
Barrierefreies Bauen in Inning
blaustein
Ein Gleiches in Blaustein
koenigsbrunn2
Ein Gleiches in Königsbrunn

Und dies ist nicht etwa Ausdruck eines starken "Stils", sondern eher das Gegenteil: Bauen am Fließband. Immer ähnlich, egal wie die Umgebung aussieht. Weitere, immer ähnlich aussehende Bilder finden sich auf der Internetseite der Architekten: http://www.schinharl.de/barrierefrei-inning.html .
inning

QUH-Analyse: Nicht nur ein barrierefreies, sondern ein absolut inspirationsfreies Bauen. Architektur aus dem Billigkatalog. Die bisher realisierten Projekte der Architekten lassen die in der letzten Ratssitzung zur Hoffnung gebrachte Aussicht auf ästhetische Verbesserung sinnlos erscheinen. Bitte so nicht in Berg! Und erst recht nicht am Ortseingang!

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