Dienstag, 8. Juli 2008

Gemeinderatssitzung: Alles umsonst! QUH kippt um. Jetzt sind wir fast schon für den Kreisverkehr!

Im Vorfeld schon Aufregung: Der Antrag der QUH für das Bürgerbegehren gegen den Kreisverkehr kam zu spät und wird in der heutigen Sitzung nicht verhandelt werden. Frust und Kampfesstimmung, die am Ende in Totalfrust umschlägt; aber dazu später.
kreisorange
Erst die Sitzung: Das Dauerthema "Flachdächer in Allmannshausen" erreichte ein neues Absurditätsniveau: Nachdem erst eine Satteldachsatzung beschlossen (wir fluchten!), dann begründeterweise aber ein Flachdach genehmigt wurde (wir jubelten!), wurde heute durch die sich radikalisierenden konservativen Kräfte (Gastl-Pischetsrieder nahm das Wort "Sch..." in den Mund) der vernünftige Vorschlag des Bürgermeisters, diese Satzung wieder abzuschaffen, knapp abgelehnt (11:8, wir fluchten wieder, arme Bauherren!). Chaos unter den Räten: Die EUW stimmt mal so, mal so, die SPD anders als ihr Vorsitzender, die CSU fundamentalistisch, ihr Vorsitzende aber anders als angekündigt, die BürgerGemeinschaft begründet lange, wieso sie immer anders abstimmt. Die QUH zeigte als einzige Partei (neben Gerd Jäger) ein konsequentes Abstimmungsverhalten, aber unterlag. Wir begrüßten von Anfang an die moderne, auch von den Nachbarn gewünschte Bebauung: - Umsonst! Satteldachfertigvillen, ab nach Allmannshausen! Die gefeierte Genehmigung des Flachdaches aus der letzten Sitzung könnte damit auch hinfällig sein. So handelt man sich Klagen ein. Das Kloster Aufkirchen mit seinem Walmdach dürfte demnach in Allmannshausen gar nicht gebaut werden!
Flachdach1
Noch absurder (und diesmal waren wir mit den Fundamentalisten von der CSU, unterlagen aber erneut): Am Gletscherschliff in Berg hat die Investorenfirma sich nicht an den Bebauungsplan gehalten und bekommt jetzt einen kleine Illegalität nach der anderen nachträglich genehmigt: Erst eine Garage, dann einen Carport, dann Carports für alle. Nur eine Sternwarte wurde noch nicht beantragt. Fassungslosigkeit! Aber es kam noch schlimmer.

Nach dem Ende der reichlich frustrierenden Sitzung klärte uns dann Jurist Andi Hlavaty darüber auf, dass mit einem Bürgerbegehren gegen den Kreisverkehr auch das Trainingsgelände Berg Nord hinfällig wäre. - Aber wieso denn das? - Weil das Trainingsgelände und der Kreisverkehr in einem gemeinsamen Bebauungsplan genehmigt würden! - Ach Quatsch! - Doch! - Nein! - Wenn ich es Euch sage! - Das kann nicht sein! - Ist aber so!

Verdammt klug eingefädelt. Denn wenn wir jetzt gegen den Kreisel vorgehen (wofür sich in der Gemeinde wahrscheinlich eine Mehrheit finden würde), gefährden wir die Planung für Berg Nord und das "Betreute Wohnen" (was wir natürlich nicht wollen).

Wenn aber keiner gegen den Kreisverkehr vorgeht, sind nicht nur die Kinder, die die Straße zum zukünftigen Trainingsplatz überqueren, noch mehr gefährdet, sondern alle Voraussetzungen geschaffen für einen Supermarkt am Huberfeld. Und Berg gehorcht endgültig der international gültigen Formel: Kreisverkehr - Discounter links - Tankstelle - Supermarkt rechts - Ampel - und durch (ein Drive-In fehlt noch).
Kreisverkehr_holzhausen
Die Zukunft für Berg: Hinter dem Berg die Fußgänger.

Der QUH sind in ihrer Fassungslosigkeit über einen fußgängerfeindlichen und wahrscheinlich häßlichen Kreisel die Hände gebunden. Wir kommen zu spät. Anfängerfehler; Häme über unsere Blauäugigkeit. Wenn irgendjemand einen Ausweg aus diesem Dilemma weiß, soll er es uns sagen. Vielleicht lassen sich noch ein paar Details korrigieren. Und überhaupt sei der Kreisel auch gar nicht fast so groß wie ein halbes Fußballfeld, sondern nur etwas größer als zwei Strafräume. - Ein schwacher Trost!

QUH beantragt Bürgerbegehren im Rat

kreisdurch

Aufgrund der ungewöhnlich zahlreichen Reaktionen auf das Kreisverkehrthema werden wir heute Abend dem Gemeinderat vorschlagen, ein Bürgerbegehren durchzuführen. Die Antragstellung und Begründung finden Sie im Wortlaut hier:
Kreisverkehr1 (pdf, 27 KB)

"Sehr geehrter Bürgermeister Monn, sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates,

für die QUH-Fraktion bitten wir, aus aktuellem Anlass für die Sitzung am 10.7.08 noch folgenden Punkt zur Abstimmung auf die Tagesordnung zu setzen:

- „Der Berger Gemeinderat beschließt nach Art. 18a Abs. 2 GO die Durchführung eines Bürgerentscheids zur Planung und zum Bau eines Kreisverkehrs am Ortseingang Berg. Das Bürgerbegehren soll – um Kosten zu sparen – parallel zur Landtagswahl am 21.09.08 durchgeführt werden und stellt die Frage (Formulierungsvorschlag):

„Befürworten Sie das Vorhaben, am Ortseingang von Berg einen Kreisverkehr in der geplanten Größe (Durchmesser 35 m plus Radwege) zu errichten?“ - JA / NEIN

Begründung: Die an uns herangetragenen Meinungen und Briefe aus der Gemeinde legen für die QUH die Annahme nahe, dass die Errichtung des geplanten Kreisverkehrs nicht dem Willen der Bevölkerung entspricht. Das vorrangigste Problem, die Querung der Staatsstraße für Fußgänger und Radfahrer wird nicht gelöst, sondern verschärft. Das geplante Ausmaß (35m plus Radwege) dieses am Ostufer einmaligen Kreisverkehrs entspricht nicht den neuen Erfordernissen (Betreutes Wohnen, MTV-Trainingsplatz). Das Geld (mindestens 214.000€) sollte anderweitig in die Lösung dringender Verkehrsprobleme investiert werden."

Brechende Neuigkeit: QUH beantragt Bürgerbegehren zum Kreisverkehr

kreisdurch
Gleich mehr, wenn wir den Antrag bei der Gemeinde abgegeben haben!

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