Donnerstag, 3. Juli 2008

Kein Kreisverkehr am Ortseingang!

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Wie berichtet, plant die Gemeinde Berg am Ortseingang von Oberberg einen riesigen Kreisverkehr. Nördlich der Stelle, wo jetzt eine Querungshilfe Fußgängern und Radfahrern es nur unwesentlich erleichtert, die Staatsstraße zu überqueren, soll ein Rondell mit 35 Metern Durchmesser entstehen. Dazu kommen die rings geführten Radwege und Böschungen und die vom Straßenbauamt geforderten Aufbauten in der Mitte des Kreisels. Insgesamt soll hier somit ein Bauwerk von der Größe eines halben Fußballfeldes entstehen, das geschätzt 214.000 € kosten wird (hinzu kommen die Kosten für Grundstückserwerb). Der Eindruck von Berg wäre dann der eines beliebigen Straßendorfes, in dem Autos wichtiger sind als die Menschen, die hier leben.

Gegen die Stimmen der QUH genehmigte der Gemeinderat diese gleichzeitig gigantomanische, wie falsche Planung, die am Ostufer auch einzigartig in ihrer Unnötigkeit wäre.

Unsere Gründe für die Ablehnung:

1. An der fraglichen Stelle ist - entgegen anderen Gemeindeteilen wie Höhenrain, Kempfenhausen oder Allmannshausen - nicht die zu hohe Geschwindigkeit der Autos das Problem, sondern die Unmöglichkeit für Radfahrer, Fußgänger, Kinder die Straße zu überqueren. Diese Unmöglichkeit bleibt bestehen und wird durch einen Kreisverkehr sogar noch verstärkt! Kein Kind mit Fahrrad wird beim Überqueren die komplizierten Vorfahrtsregeln verstehen. Es kann ankommende Autos auch gar nicht mehr sehen.

Kurzum: Geplant wird hier für Autos, nicht für Menschen!

2. Bei der Vorstellung der Pläne zeigte sich, dass der Straßenplaner von falschen Voraussetzungen ausgeht: Er behauptete: "Auf der Staatsstraße fahren täglich 12.000 Autos (oder mehr), ins Huberfeld dürften es nicht viel weniger sein!" - Jeder Planer, der sich nur 10 Minuten an die Kreuzung gestellt hätte, sieht, dass ins Huberfeld kaum Autos abbiegen. An der Stelle existiert keine wirkliche Kreuzung! Jetzt wird die Einfahrt für abbiegende Großlaster mit Anhängern fit gemacht (Supermarkt?). Aber: Selbst wenn dort der Fußball-Trainingsplatz entsteht und gegenüber das "Betreute Wohnen", wird sich das einbiegende Verkehrsaufkommen (siehe Lohacker) in Grenzen halten.

Kurzum: Es geht an dieser Stelle nicht darum einbiegenden Verkehr zu regeln! Eine Drückampel, eine Pflasterung der Straße oder ein "schlafender Polizist" würde viel bessere und billigere Dienste zur Drosselung der Geschwindigkeit leisten.

3. Während an dieser Stelle Viertelmillionen ausgegeben werden, wird an anderen, wirklich gefährlichen Verkehrspunkten der Gemeinde noch nicht einmal geplant. Es fehlt jede Idee für die Lösung der Verkehrsprobleme in Kempfenhausen. In Assenhausen wurde vor 2 Wochen ein 9-jähriges Kind auf der Staatsstraße angefahren! Der von QUH und BG wiederholt angeforderte Radweg durch Allmannshausen ist immer noch nicht behandelt worden! Usw. ... stattdessen knickt die Gemeinde vor Maximalforderungen des Straßenbauamtes ein, dem die Ortsgestaltung und die Belange von Fußgängern offensichtlich egal sind!

Kurzum: Drängendere Probleme sind ungelöst!

4. Wenn schon ein Kreisverkehr, dann einer, der so klein wie möglich ist und sich in das Ortsbild einfügt. Kein gigantisches Bauwerk, dass den Ort dahinter verbarrikadiert und zu einem beliebigen Straßendorf macht, wie es in Deutschland mittlerweile 100.000 gibt. Vorrang müssen an dieser Stelle Fußgänger und Radfahrer haben (Letztere sollen nach dem Willen des Planers zum links abbiegen den ganzen Kreisverkehr umrunden, Fußgänger wurden nicht bedacht).

Unser Melker - anfangs ein Kreisverkehrsbefürworter - hat recherchiert: sein fundierter Artikel zur Größe von Kreisverkehren findet sich hier in den Kommentaren.

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