Mittwoch, 2. Juli 2008

In Berger Ateliers Folge 3: Bei Juschi Bannaski & Roman Woerndl in Aufkirchen

Immer wieder ist es ein Erlebnis in Juschi Bannaskis Aufkirchner Atelierlandschaft einzutreten:
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Nicht dass man von Juschi irgendwelche Überraschungen erwaten würde, dazu ist Juschi als Künstlerin viel zu selbstgewiß und stilsicher. Sie malt rhythmische Farbflächen, ...
P1010176 ... die immer wieder durch nette, realistische Details aufgeladen werden. Wir sprechen einen banalen Satz pathetisch aus und sagen: Ja, Juschi, das ist schön!
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Unwillkürlich von der Kunst mitgerissen wurden wir dann allerdings draußen im Garten, wo Roman Woerndls Stahlskulptur "La Mer" etwas blau und gelangweilt herumsteht. ... Wenn man sie allerdings sanft anstößt, dann beginnt das schwere Stück Stahl plötzlich zu schwingen und vor allem: zu SINGEN!


Bewegte Kunst bewegt das Gemüt. "La Mer" & Roman Woerndl (Bild anklicken!)

Wow! Damit war der Tag gelaufen: Wir bekamen das Chanson "La Mer", von dem Roman nicht einmal wußte, von wem es ist, bis heute nicht mehr aus dem Kopf. Schlimmer noch: immer wenn wir an Romans Skulptur denken, wie sie zentnerschwer im Garten liegt und ab und zu zu singen und zu schwingen anfängt, dann müssen wir innerlich lächeln, werden für einen Moment zufrieden und sehnen uns ans Meer. So wirkt Kunst! Allerdings nur in der Erinnerung, denn leisten können wir uns das Meisterwerk leider nicht:
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Und die QUH klärt auf: Lieber Roman, dein Killer-Ohrwurm "La Mer" ist von Charles Trenet, und der soll dieses Geniestück 1943 in 20 Minuten auf einer Zugfahrt durch Frankreich geschrieben haben.

Dorf Secret

Wie das Regieren so ist: Vorgestern haben wir noch rumgestänkert, schwupps schon sind wir "Geheimnisträger"
tuer-geheim Gestern tagte zum ersten mal der von der QUH mit-initiierte PUVE-Ausschuß für "Planung-Umwelt-Verkehr-Energie". Dort werden zwischen den Fraktionen in offener Art, ohne Fraktionszwang und ohne Öffentlichkeit wichtige Probleme der Gemeinde besprochen. In vielen Dingen war man sich einig, es wurden gemeinsame Strategien bei anstehenden Fragen erörtert, Fronten geklärt und gegenseitig Stimmungen ausgelotet, manchmal gar eine Zukunftsvision formuliert. Es konnten ungeschützt Ideen vorgetragen und getestet werden. Leider gebietet die lockere Arbeitsatmosphäre, dass die Öffentlichkeit bei dieser Art von Gespräch außen vor bleibt, so dass wir von der QUH noch einmal ausdrücklich daran erinnert wurden, dass über den Inhalt der Gespräche Stillschweigen vereinbart sei. Wohlan, so sei es; die Folgen dieses Abends wird man in den folgenden Gemeinderatssitzungen eh sehen, hören, erfahren. - Soviel dürfen wir verraten: Es war ein produktiver Abend voll gegenseitiger Wertschätzung.

In Berger Ateliers; Heute Folge 2: Bei Dazze Kammerl.

Dazze Kammerl aus Farchach hat zunächst einmal große Verdienste um die Ateliertage. Bei ihm laufen die Informationen über die Künstler zusammen. Er ist so etwas wie ihr "Pressesprecher". Zum anderen ist er aber natürlich selbst Künstler, der mit ausgetüftelten Druckverfahren rätselhafte Monotypien herstellt, die manchmal auch von seiner dritten Leidenschaft, der Trommelei künden.
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Dazze hat wie kaum einer das Motto der Ateliertage "Götterspeise " ernst genommen. Es hat ihn zu einer Installation inspiriert, über die wir laut und herzhaft lachen mußten: Auf einem Tisch mit nur einem gefederten Stuhl sind in 12 billigen Plastikschälchen jeweils 8 weiß gekalkte, aber sonst schon recht hinfällige Äpfel gierig um eine noble Suppenschüssel versammelt.

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Das ist zum einen nett anzusehen, spielt zum anderen auch raffiniert mit den Begriffen von Schönheit, Gier und Vergänglichkeit. Zum Lachen bringt einen das erst, wenn Dazze - nach einigem Zögern - verheißungsvoll den Deckel der Suppenschüssel in der Mitte hebt und offenbart, um was sich diese 8 Dutzend ungenießbaren Äpfel da zum Leichenschmaus ihrer selbst versammelt haben:

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In der riesigen Suppenschüssel liegt ein millimetergroßer, vertrockneter Wurm. Ein kleiner Wurm, der ganz allein die ganze Installation zum grandiosen Kollabieren bringt. Wer frisst hier wen? Der Stuhlbesitzer die Äpfel? Die Äpfel den Wurm? Oder umgekehrt? (Jetzt wo wir es verraten haben, ist die Dialektik dieses Witzes natürlich weg, aber sie ist deshalb nicht schlechter) Dazze hat den Wurm übrigens in der Suppenschüssel gefunden. Ein "Ready made by Nature". oder anders gesagt: Man muss dem Schicksal trauen, wenn es einem begegnet. Oder noch anders: Dieser Wurm ist für die Kunst den Heldentod gestorben. Dazze Kammerl hat ihm ein Requiem gebaut.

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