Wir haben nachgefragt - die Antwort aus dem Landratsamt

In der Gemeinde Berg wird derzeit hitzig diskutiert. Es geht um die Unterbringung neuer Flüchtlinge in diesem Jahr. Alle sind verunsichert - viele wollen helfen, manche wollen es nicht, manche hätten gerne eine nachhaltigere Planung, andere verstehen nicht, warum man sich nicht einfach weigert.

Was müssen, können, dürfen wir? Die QUH schickte Landrat Karl Roth gestern Abend folgende Grundsatzfragen:

Sehr geehrter Herr Landrat, lieber Herr Roth,
in der Gemeinde Berg werden gerade Grundstücke für die Errichtung einer vom Landratsamt angeschafften Holzhalle sowie für den Bau eines Wohnungsprojekts für den Verband Wohnen gesucht. In der Bevölkerung herrscht Verunsicherung. An uns wurden viele Fragen herangetragen, die wir zur Veröffentlichung gerne an Sie weiterleiten würden.

1) Die Bürgermeister im Landkreis haben eine Verteilung der ankommenden Flüchtlinge nach dem Königsteiner Schlüssel vereinbart. Könnten einzelne Gemeinden theoretisch einfach ausscheren?

2) Berg hat sich bereits für die Ausweisung eines Grundstücks für eine Halle gemeldet. Angenommen, das wäre nicht passiert - was wäre dann zu erwarten? Würden dann die Flüchtlinge kommen, ohne dass eine Unterbringung gesichert wäre? Gäbe es Alternativen?

3) Vielen Anwohnern macht die Anzahl der zu erwartenden Gäste Sorgen - ließe sich auch eine dezentrale Unterbringung in kleinen Einheiten realisieren?


Herr Roth schickte uns eine ausführliche Antwort, formuliert von Stefan Derpa, dem zuständigen Leiter des Leiter des Geschäftsbereiches
Öffentliche Sicherheit und Ordnung. Er schreibt uns:

Sehr geehrte, liebe Frau Link,
Landrat Karl Roth dankt Ihnen herzlich für Ihre Anfrage und Ihr Engagement in der Thematik. Wir halten es für wichtig, dass Landratsamt und Kommunalpolitik in der aktuellen schwierigen Situation gemeinsam bei den Menschen vor Ort für Verständnis werben und unsere Lage und Handlungszwänge erklären. Für das gute Miteinander möchten wir Ihnen und sämtlichen Entscheidungsträgern in der Gemeinde Berg danken. Aus diesem Geist des Miteinanders ergibt sich auch unser inhaltlicher Standpunkt zu den Fragen:

Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Landkreis Starnberg und der Landrat haben sich darauf geeinigt, die nach den Vorgaben des Freistaats im Landkreis unterzubringenden Asylbewerber in etwa proportional zur Einwohnerzahl auf die Gemeinden zu verteilen. Dabei ist allen Beteiligten klar, dass diese Idealverteilung nur eine Richtschnur insb. für die Neubauvorhaben im Landkreis sein kann. Eine mathematisch exakte und starre Ausrichtung daran ist schon mit Blick auf die Größe der neuen Unterkünfte ausgeschlossen. Deswegen werden wir immer wieder zwingend auf Gemeinden angewiesen sein, die vorangehen und über ihr aktuelles Aufnahmesoll hinaus Asylbewerber aufnehmen, so wie es jetzt schon viele Gemeinden im Landkreis dankenswerter Weise tun. Zudem sollten wir in der Diskussion um neue Unterkünfte berücksichtigen, dass wir einen langen Planungsvorlauf haben und voraussichtlich auch über 2016 hinaus Unterkünfte schaffen müssen. Die konkreten Zahlen für den Gemeinde-Proporz liegen zwischen 3 % (Inning, Feldafing, Andechs) und 18 % (Starnberg), die Quote für Berg beträgt 6 %.

Die Frage, ob einzelne Gemeinden aus dieser Linie ausscheren, hat sich für die Bürgermeister und den Landrat nicht gestellt. Eine feste Gemeindequote sieht das Recht aktuell zwar nicht vor. Zum einen ist jedoch in der Diskussion, im Zuge der Überarbeitung der sog. Asyldurchführungsverordnung den Landräten die Befugnis zu geben, Direktzuweisungen in einzelne Gemeinden vornehmen zu können. Zudem anderen dürfen wir nicht vergessen, dass wir in der aktuellen Lage vielfach nach Grundsätzen des Gefahrenabwehrrechts handeln müssen: Bevor die Menschen im Freien schlafen, wird der Staat Notmaßnahmen treffen und dafür dann doch auf die Gemeinden und insbesondere gemeindliche Turnhallen zurückgreifen müssen. Das wollen wir im Landkreis Starnberg nicht und haben uns deshalb entschieden, dass wir alle in einem Boot sitzen und die Probleme solidarisch lösen. Insbesondere das Konzept der Hallen folgt der Logik „Bevor wir weitere gemeindliche Turnhallen belegen müssen, bauen wir unsere eigenen Hallen“.

Mit Blick darauf bitten wir die Gemeinde Berg darum, die Errichtung einer Halle zu ermöglichen. Nach unserer Prognose fehlen in Berg bis Ende des Jahres etwa 100 - 120 Plätze. Bauliche Alternativen sehen wir nicht, insbesondere sind Container nicht ausreichend und schnell genug verfügbar. Eine Halle soll 120 Personen Platz bieten, ist in zwei Schlafbereiche und einen großzügigen Aufenthaltsbereich mit raumhohen Wänden untergliedert und mit einem traufseitig angebauten Koch- und Waschhaus ergänzt. Die lärchenholzverschalte und mit roten Ziegeln gedeckte Halle wird mit 160 mm Wärmedämmung, einer 3 m breiten Firstverglasung und umlaufenden Fensterbändern versehen. Geheizt wird die Halle mit Gas.

Eine Unterbringung in kleineren Einheiten ist unter den aktuellen Bedingungen, insbesondere mit Blick auf die aktuelle wöchentliche Zuweisung, leider ausgeschlossen. Auf dem Wohnungsmarkt können wir unseren Bedarf nicht decken. Und eine Aufteilung der geplanten Kapazitäten in mehrere kleinere Bauvorhaben scheitert schon daran, dass wir im Landratsamt unsere Ressourcen im Moment effizient einsetzen und bündeln müssen, bei einer Vielzahl von Vorhaben steigt der Aufwand aber erfahrungsgemäß überproportional. Dafür fehlen uns aktuell die Ressourcen, zudem würden wir voraussichtlich auch nicht die benötigte Anzahl an geeigneten Grundstücken finden.


Wir danken herzlich für die schnelle und ausführliche Antwort und bitten gleichzeitig um sachliche Kommentare.
QUH-Gast - 2016/02/10 16:19

Hallenbau

Zu diesen Bericht würde ich gern die Maße dieser Halle erfahren. Danke.

quh - 2016/02/10 17:09

Die Hallen

sind ca. 50 m lang und 20 m breit, lautete gerade die Antwort.
QUH-Gast - 2016/02/10 16:37

MTV Berg

Will nicht der MTV Berg seit Jahren eine Halle!? Kann man das nicht sinnvoll verbinden?

QUH-Gast - 2016/02/11 08:20

Hallen 50x20 Meter = 1000qm

Aufgrund dieser Maße muss das Grundstück doch mindestens 2000 qm haben und es kommt nur noch im Bereich von größeren Orten wie Berg, Aufkirchen und Höhenrain in Frage. Sonst sind in den kleinen Orten mit teils nur 300 Einwohner ein viel zu hoher Asylanten Anteil.

QUH-Gast - 2016/02/11 15:16

Das sehe ich genauso!

Bei 100 bis 120 Aslyanten auf einem Platz (!) wäre es in der Tat vollkommen unzumutbar für die hiesige Bevölkerung, wenn diese Halle in einem kleinen Ortsteil errichtet würde. Zumal je abgelegener dieser liegt, umso mehr würde sich eine zwangsläufige Daueransässigkeit (ein "Rumhängen") einstellen und umso weniger "Integration" (Lieblingsthema!) wäre möglich. Ergo: Wenn die neuen 120 (Dauer-)Gäste nicht ein (Dauer-)Problem werden sollen, muss der Ortsteil mindestens ca. 10.000 Einheimische beherbergen, da wäre man bei etwa 1% Fremdenanteil --- und mehr geht wirklich nicht. Wo gibts sowas in Berg?
(Welche "kulturellen" Erwartungen wir an die Zukunft stellen können, kann man übrigens im Hofgarten in München beobachten, wo man mittlerweile Acht geben muss die Dehnübungen der altherbrachten Jogger nicht mit den öffentlich ausgeübten Gebetsübungen unserer "Neubürger" zu verwechseln. Mekka lässt grüßen. Mir jedenfalls gefällt das gar nicht)
m.schwarzkopf - 2016/02/12 11:31

Was spricht dagegen?

Erstmal sind das Menschen in Not und welchen Status sie besitzen sollte keine Rolle spielen.
----
Die Gemeinde Berg hat (Stand 31.12.2014) 8139 Einwohner.
Das bedeutet dass 100-120 Asylanten ca. 1,1 - 1,4 % der Bevölkerung in dieser Gemeinde ausmachen. Somit ist die Grenze zu einem "kulturellen Problem" noch lange nicht erreicht.

----

Was hat der Standort der Wohnanalge mit der Integration zu tun?

Der Mensch in dieser Wohnanalge ist ja nicht gefangen?
Wenn er oder sie die Möglichkeiten besitzen einen Ort zu besuchen, um die Sprache und Kultur des jeweiligen Landes kennenzulernen, wird er oder sie es auch auf sich nehmen. In der Pflicht steht hier die Verwaltung der Gemeinde, diesen Menschen diese Möglichkeit zu geben.

Es ist aber nicht die Pflicht der Verwaltung (in diesem Fall Berg) Menschen abzuweisen. Das würde dem Gesetz (§ 323c Unterlassene Hilfeleistung) widersprechen.

----

"(Welche "kulturellen" Erwartungen wir an die Zukunft stellen können, kann man übrigens im Hofgarten in München beobachten, wo man mittlerweile Acht geben muss die Dehnübungen der altherbrachten Jogger nicht mit den öffentlich ausgeübten Gebetsübungen unserer "Neubürger" zu verwechseln. Mekka lässt grüßen. Mir jedenfalls gefällt das gar nicht)"

Können Sie erklären, was diese Aussage mit der Situation in Berg zu tun hat?

Ansonsten ist diese Aussage reine Polemik, ohne haltbare Beweise, um Menschen vorsätzlich zu verunsichern.
QUH-Gast - 2016/02/12 15:00

@M.Schwarzkopf

Ob Ihre interessanten juristischen Anmerkungen etwas mit der Wirklichkeit zu tun haben, lassen wir mal dahingestellt. Bei unterlassener Hilfeleistung fällt mir jedenfalls eher Silvester ein, als unser armes geschundenes, zweckentfremdetes und überfordertes Asylrecht. Ihre anderen Ausstellungen überraschen aber doch, da doch jedem klar sein sollte, dass:

1. abgelegene Asylunterkünfte ungünstige Wirkungen auf die Erreichbarkeit haben und eher zu Isolation statt zu Integration beitragen dürften. Ein extra Asylshuttlebus wäre schon ein guter Scherz.

2. Gebetsbräuche ein Teil der Kultur sind; und ich habe jedenfalls (außer mal in Israel) noch nie jemanden im öffentlichen Raum sich auf den Boden werfen etc. gesehen, um damit Gott zu gefallen. Dass das jetzt in München stattfindet, finde ich sehr befremdlich. Ach ja, was das mit Berg zu tun hat? Weiß ich auch nicht, außer dass dort vielleicht Asylanten mit ähnlichen Bestrebungen hinkommen könnten. Und bitte nicht verwechseln: ich will niemanden verunsichern, sondern bin im Gegenteil selbst verunsichert, denn ich weiß nicht, was da als nächstes auf uns zukommt. Ich jedenfalls würde mich in einem vollkommen fremden Gastland nicht dermaßen aufführen.

3. Und zuletzt: Warten wir ruhig mal ab, wie viele Asylanten ausreichen, um zu einem "kulturellen Problem" zu werden. Ich denke da z.B. an die Situation im kommenden Sommer an unseren Badestränden etc. Ihr Wort in Gottes Ohr!
super süß - 2016/02/12 20:00

Oh Gott - QUH-Gast ...

... wieviel Unsinn muss man sich hier noch anhören? Können Sie uns denn einen konkreten, persönlichen Nachteil nennen, den Sie bisher durch die Aufnahme von geflüchteten Menschen in Deutschland (oder Berg direkt) erlitten haben?

... "da wäre man bei 1% Fremdenanteil --- und mehr geht wirklich nicht."
Was soll das sein? Die national befreite Zone Berg?

Sie tun ja gerade so, als ob in Berg bislang überhaupt keine Menschen mit Migrationshintergrund leben würden. Oder was definieren Sie als "fremd"?

Was genau haben Sie an einem Gebet im öffentlichen Raum auszusetzen? Worin sehen Sie den verängstigenden Unterschied zwischen knieenden Menschen, die sich verbeugen und einem Feldgottesdienst oder einer Prozession?

... und an unseren Badestränden im Sommer wird es dann wahrscheinlich hilfreicher sein, Zivilcourage zu zeigen und einzuschreiten (wie bei jeder Art von Belästigung) anstatt "ruhig mal abzuwarten", bis (hoffentliche?) ein Problem entsteht.

"Ihr Wort in Gottes Ohr!" - aber zum Beten gehen Sie dann schon Heim, gell? Nicht dass Sie jemanden verängstigen oder verunsichern, wenn Ihnen das im öffentlichen Raum über die Lippen kommt.
Das kann furchtbare Ängste auslösen!!!!
QUH-Gast - 2016/02/13 22:17

@supersüss

Ein persönlicher Nachteil, der mich wirklich trifft, ist z.B. Ihr überaus intelligenter Kommentar. Ansonsten wäre ich glücklich darüber, nicht durch religiöse Bräuche in der Öffentlichkeit belästigt zu werden, wozu ich übrigens auch nicht-islamische Bräuche zähle. Ist halt so: Gebete ins Gotteshaus, Autos auf die Straße usw. ... kurz: Alles halt seinen Platz, auch Supersüß hat sicher Ihren Platz in Neufahrn.

(Ps.: Sie werden sicher gemerkt haben, dass ich mich extra bemüht habe, eine schöne Antwort für Sie zu finden.)

Vive la France!
zeitweiser - 2016/02/11 15:53

Keine Panik

München hat einen Ausländeranteil von mehr als 26%. Ich glaube, da ist in der Gemeinde Berg noch viel Spielraum nach oben.

QUH-Gast - 2016/02/11 16:10

Genau deshalb...

... mag ich auch München schon geraume Zeit überhaupt nicht mehr. Das lebenswerte München - in dem ich geboren bin - ging für mich seit Anfang der 90er sukzessive zugrunde. Da ist die heutige Entwicklung nur der endgültige Knock-out. Ein Freund von mir, den es beruflich nach Texas zog, meinte bei einem Besuch überaus erstaunt: "Was ist das denn, hier sieht man mehr ... (heute verboten, analog: coloured people) als in den USA?!"
QUH-Gast - 2016/02/12 08:18

Bürger in Berg

Müssen wir wirklich alles von der Gemeinde hinnehmen ?
Wir sollten unseren erreichten Wohnfrieden nicht aufs Spiel setzten und der BM und die GR sollten uns schützen.

http://www.welt.de/regionales/hamburg/article152145018/Das-ist-wie-ein-Flaechenbrand.html?config=print

QUH-Gast - 2016/02/12 11:35

Welches Problem hat Vorrang - Kapazitäten im LRA oder vernünftige Flüchtlingsunterbringung

Liebe QUH, augenscheinlich setzen sie sich derzeit als einzige Fraktion im Berger Gemeinderat aktiv mit dem Thema der vernünftigen Verteilung der Flüchtlinge in unserer Gemeinde auseinander. Dafür erstmal mein herzlicher Dank!
Die Argumentation, die letztendlich auf einen Standort in der Gemeinde zielt, ist natürlich aus der Sicht des Landratsamts nachvollziehbar, jedoch müsste man aus meiner Sicht die Prioritäten anders gewichten. Warum ist es wichtiger das Landratsamt vor hohem Arbeitsaufkommen zu schützen, als eine sozialverträgliche und ausgewogene Flüchtlingspolitik zu betreiben? Hier wedelt mal wieder der Schwanz (das Amt) mit dem Hund (wir – die Bevölkerung). Da es sich ja hierbei weitgehend um temporäre Spitzen handelt sollte man a) Anreize für entsprechende Mehrarbeit bieten, b) Verfahren vereinfachen und bündeln.
Alle Erkenntnisse deuten wohl darauf hin, dass Massenunterkünfte eigentlich nichts als Probleme verursachen. Kein Mensch kann das aushalten (2 Schlafbereiche für 120 - wer will das?), da bauen sich ganz zwangsläufig Aggressionen auf, unter denen die Menschen in diesen Einrichtungen weiter und mehr leiden. Und natürlich werden einige dann wieder ganz schnell das Argument der ‚aggressiven Ausländer‘ parat haben und für die übliche Propaganda missbrauchen (ich würde gerne mal beobachten was 100 Deutsche zusammen nach 1 Monat in einer Halle, mit 'nichts zu tun', so anstellen). Aus meiner Sicht können nur kleinere integrierte Einheiten eine sinnvolle Unterbringung darstellen. So kann man aus meiner Sicht auch ein anderes Problem in den Griff kriegen. Da ja neben den vielen Menschen, die Zuflucht suchenden auch ein paar Individuen zu uns kommen, die weder unsere Hilfe brauchen noch wollen, sollten wir diesen nicht erlauben in der Anonymität der Massenunterkünfte Schutz zu suchen. Den wenigen schwarzen Schafen würden in kleinen Einheiten sehr schnell auffallen und auffliegen, und man kann sich dann konkret mit diesen auseinandersetzen.
Ich habe den Eindruck, dass wir (als Gesellschaft incl. der Politik) uns leider nicht genug mit den tatsächlichen Ursachen für unsere Herausforderungen beschäftigen, wir analysieren unzureichend, lieben die einfachen, schnellen Antworten, denken zu selten langfristig. Wir wären besser beraten die richtigen und sinnvollen Lösungen anzustreben, diese sind manchmal etwas kostspieliger, aber auf lange Sicht werden sich diese auch rechnen – in jeder Hinsicht.

Hubert U. Staller - 2016/02/12 15:11

Gehen wir mal davon aus,

dass das Landratsamt derzeit völlig überlastet ist und den Luxus der Einzelsuche und Bearbeitung von privatem Wohnraum gar nicht leisten KANN. Die MitarbeiterInnen saßen ja schon vor der Flüchtlingskrise nicht rum und haben sich gelangweilt, sondern hatten ihre konkreten Aufgaben.
Jetzt sind sie allein mit der Verteilung der Flüchtlinge und der Auszahlung der monatlichen Hilfsgelder angesichts der vielen Unregelmäßigkeiten durch schlampige Identitätsermittlung und Betrug vollauf beschäftigt. Dazu kommt die Erledigung der Aufgaben für die einheimischen Bürger.

Auch wenn Sie mit Ihrem Vorschlag absolut richtig liegen, so scheitert er - nicht nur wegen der LRA-Bearbeitungskapazität - doch an der Realisierbarkeit.

275 Migranten (3,4% der Berger Einwohner) in Einzelunterbringung à 4 Personen bedeuten ca 70 Mietwohnungen, die neu zu beschaffen und zu bezahlen sind. Einen solchen Leerstand gibt es in Berg nicht und wenn es ihn gäbe, wird ein Teil der Vermieter die Wohnungen nicht an Migranten vermieten -- ist halt so.

Gerade in und rund um München ist der Wohnungsmarkt extrem angespannt und es suchen täglich hunderte Menschen, die in festen Beschäftigungsverhältnissen sind und Steuern zahlen verzweifelt nach einer bezahlbaren Wohnung...

Seien wir froh, dass wir heute den Migranten überhaupt ein Dach über dem Kopf bieten können -- leisten können wir es uns eigentlich nicht, siehe http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/schaeuble-warnt-vor-anstieg-der-staatsverschuldung-auf-200-prozent-des-bip-14066294.html .
QUH-Gast - 2016/02/12 23:03

Differenzierter betrachten

Ich denke es geht hier zunächst mal nicht um 275 Personen, sondern rund um die Hälfte. Die Pläne sehen eine Halle für 120 vor - wer kann das im Ernst wollen? Das Dach, dass wir den Flüchtligen bieten wird die Hölle auf Erden. Und es geht auch nicht darum jede Familie oder Einzelperson in einer Mietwohnung unterzubringen, und schon gar nicht soll das LRA Wohnungen suchen! Aber es muss doch Zwischenlösungen geben: z.B 6-7 Standorte in der Gemeinde. 20-24 Personen an jedem Standort mit 4 Einheiten zu jeweils 5-6 Personen. Um diese Art von Lösungen zu finden und zu genehmigen, darum gehts.
Und bzgl. FAZ... Ich würde mal wagen zu behaupten, dass wir als derzeit einzige grössere Volkswirtschaft einen halbwegs ausgeglichenen Haushalt haben, zumindest einen gesünderen als alle anderen Ländern mit ähnlicher Wirtschaftskraft.
super süß - 2016/02/12 20:10

Hallo? QÜHE? ....

.... wo seid ihr alle? Warum lässt sich nur Herr Ammer zu sehr vereinzelten Kommentaren hinreißen, wenn hier völlig verquere Prozentrechnungen und ähnliches benutzt werden, um diffuse Ängste und -ismen zu bedienen?

Wo sind Ihre statements Frau Tietze? Sind Sie nicht angetreten, um mal was gegen die Dimpfligkeit in Berg zu tun? ... oder haben Sie das ausschließlich auf die Bauern bezogen? ... die posten hier glaub ich gar nicht ....

Falls ihr es aber für müßig erachten solltet, Diskussionen zum Thema Flüchtlinge im Internet zu führen (was ich durchaus sehr gut nachvollziehen könnte), dann tut uns doch den Gefallen und verweist auf die vielfältigen Möglichkeiten der Infoveranstaltungen, Diskussionsrunden oder Bürgersprechstunden im echten Leben und schließt die Kommentarfunktion zu diesen Themen.
Habt ihr ja bei der Windkraft irgendwann auch gemacht.

Hubert U. Staller - 2016/02/12 23:46

Hallo, Süsser,

Sie sollten den Artikel, den Sie hier kommentieren vielleicht auch mal lesen.

Dann finden Sie statt "verquerer Prozentrechnungen" folgende Angaben des LRA:

"Die konkreten Zahlen für den Gemeinde-Proporz liegen zwischen 3 % (Inning, Feldafing, Andechs) und 18 % (Starnberg), die Quote für Berg beträgt 6 %. "
super süß - 2016/02/13 08:34

Da

hab ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte damit nicht die Zahlen des Gemeinde - Proporz, sondern die diversen "Rechnereien" in den Kommentaren.
Augenstein - 2016/02/13 10:38

Zu Ihrer Frage

"Was genau haben Sie an einem Gebet im öffentlichen Raum auszusetzen? Worin sehen Sie den verängstigenden Unterschied zwischen knieenden Menschen, die sich verbeugen und einem Feldgottesdienst oder einer Prozession?"

Vielleicht hat QUH-Gast ja vor solchen Auswüchsen Angst:

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/raum-der-stille-so-beten-muslime-und-christen-an-unis-zusammen-a-1076376.html

Und ehrlich gesagt macht mir Ihr Wunsch nach Schließen der Kommentarfunktion zum Thema "Flüchtlingskrise und wie Deutschland das alles schaffen soll" auch Angst!
Probleme ignorieren und schönreden und Skeptiker und Bedenkenträger gleich in die ganz rechte Ecke schieben ist schon mehr als realitätsfremd!

Oder wenn ich mir die hysterische Debatte anschau, die der tschechische Präsident Zeman mit seiner Forderung nach "Deportation von Wirtschaftsflüchtlingen" hierzulande ausgelöst hat .... da läuft's mir kalt den Rücken runter! Aus dem tschechischen Wort "depace" bzw. dem englischen Wort "Deportation" für Abschiebung wird bei uns sofort von Deportation im Sinne des Nazigebrauchs geschrieben und eine Empörungswelle angefacht, die nur noch als peinlich zu bezeichnen ist!
Eigentlich ist es in D schon lange völlig egal, was man an berechtigten Zweifeln und Bedenken äußert: Man ist damit sofort Fremdenhasser! Und dass, werte(r) Super Süß, ist das wirklich beängstigende bei uns!
Hubert U. Staller - 2016/02/13 12:03

Da widersprechen Sie sich,

lieber Augenstein.
> Probleme ignorieren und schönreden und Skeptiker und Bedenkenträger gleich in die ganz rechte Ecke schieben ist schon mehr als realitätsfremd! <

Sie sagen es ja später selbst: es ist leider die traurige REALITÄT.

Unsere Gesellschaft ist (mal wieder) stark gespalten und meine persönliche Ansicht dazu ist, dass der "Spaltpilz" aus einer verheerenden Regierungspolitik der letzten zehn Jahre resultiert.

Diesmal trifft es aber nicht nur die Gesellschaft bis hinein in die Familien (das hatten wir schon einmal), sondern auch die Länder Europas werden von dieser Politik polarisiert und "ausgegrenzt".

Historiker werden einmal mit Abstand diese "Aera Merkel" bewerten -- meine heutige Beurteilung lautet "Vieles Wichtige garnicht angepackt, manches vielleicht gut gemeint, aber alles miserabel umgesetzt."

...und jetzt zeigen auch noch die Franzosen Merkel die kalte Schulter. In ihrem Gefühl der Unantastbarkeit (Hybris) hat Merkel die Stimmung in Europa und im Land völlig falsch eingeschätzt.

Am schlimmsten für Deutschland aber ist die völlig offene Frage "Wer kann/will sie glaubwürdig ersetzen und den Karren wieder aus dem Dreck ziehen?" (Beim Reinfahren haben schließlich alle mitgemacht.)
Augenstein - 2016/02/13 12:59

Nein, ich widerspreche mir (leider) nicht.

Es ist zwar traurige Realität, wie Sie selbst auch feststellen. Trotzdem halte ich dieses "Wir (die Flüchtling-willkommen-heißer) sind die Guten und alle anderen (die Bedenkenträger und Skeptiker gegenüber dieser unkontrollierten Flut an Flüchtlingen) sind die Bösen" für ausgesprochen realitätsfremd und naiv!

Das unglaubliche Versagen der regierenden Politiker in dieser Sache treibt die Spaltung in der Bevölkerung derart rasant voran, dass man wirklich extreme Angst um die Zukunft der EU und Deutschlands bekommen muß! Die Augen davor zu verschließen ist schlimmer als diese ständigen Versuche der Ausgrenzung. Egal ob die eigenen Landsleute oder die anderen EU-Staaten!
So gut wie alle EU-Regierungen erkennen die Sprengkraft dieser Flüchtlingsmassen, nur die deutsche Regierung gibt sich davon unbeeindruckt, obwohl immer mehr Anzeichen auf Sturm stehen!
super süß - 2016/02/14 20:06

Leider nicht, Augenstein, ....

QUH-Gast fühlt sich durch religiöse Bräuche (allgemein) in der Öffentlichkeit belästigt. Ist halt so! .... Das müssen wir alle akzeptieren und daraus leitet sich dann seine Forderung nach maximal 1% Fremdenanteil für unsere Gesellschaft ab! Die Skepsis gestehe ich gerne zu, aber die daraus resultierenden Forderung lehne ich ab. Oder was muss man mehr fördern, bevor Sie die Definition der ganz rechten Ecke wählen? Was fehlt Ihnen noch?
QUH-Gast - 2016/02/14 21:25

Rechte Ecke,

linke Ecke oder sonst was --- ist mir vollkommen wurscht. Denn mit dem Rest Europas und mit 80 % der Deutschen fühl' ich mich da recht wohl. Und wenn "Supersüss" und unsere Neubürger aus Afrika nicht in dieser Kuschelecke mit dabei sind, ist's grad recht.

Aber nun ernsthaft und anekdotisch: Nicht der einzelne Asylant ist das Problem, sondern deren schiere Menge (sollte wohl einleuchten. Prof. U. Blau vom ehemaligen Stegmüller-Institut hat das mal so formuliert: Er finde es erstaunlich, wie eine so tolle Erfindung wie das Auto durch die bloße Anzahl zu einem derartigen Problem werden konnte). Also Stichwort: Obergrenze.

Nicht der Asylant generell ist das Problem, sondern der mehr körperlich als geistig gesegnete Asylant (sollte auch einleuchten). Hierzu die Anekdote: Ich bin jahrelang fast täglich vom Münchner Hauptbahnhof ins Klinikviertel gegangen, durch so wohlklingende Straßen wie "Schillerstraße", "Goethestraße". Kennen Sie diese Straßen?! Wissen Sie, wie's da ausschaut? Wer dort das "Sagen" hat? Da erübrigt sich jedes weitere Wort. In meinem Ziel im Klinikviertel waren dann ganz, ganz viele Nationalitäten in einem einzigen Kurs vereint, fast 50 verschiedene! Es gab keinerlei Probleme. Kein Mensch sprach von Religio. Es ging nur um eins: die menschliche Anatomie. Verstehen Sie, was ich meine? Nicht Religion, Sprache etc. integrieren, sondern einzig eines: die Fähigkeit zum Gebrauch des Gehirns. Und wer die Maschine zwischen seinen Ohren auch nutzt, macht gewisse Dingen einfach nicht: er beklaut niemanden, tut niemandem etwas an, begrapscht niemanden, verhält sich in der Öffentlichkeit (gerade des Gastlandes) bescheiden und unauffällig, ist zurücknehmend, nicht fordernd, usw.

Aber sei's drum: Deutschland ist mittlerweile innerhalb Europas praktisch isoliert, Merkel de facto gescheitert, die Bevölkerung in der Mehrzahl alarmiert und Supersüss? Wohltuend und gütig wie eh und je. Bleiben Sie, wie Sie sind.
Augenstein - 2016/02/15 08:17

@Super Süß

Wie Quh-Gast gerade richtig ausgeführt hat: es ist nicht der Asylant oder der Flüchtling als solcher sondern die schiere Menge, die hier in Deutschland einfällt und das ganze Sozialgefüge zum Explodieren bringt!

Und es ist ferner der religiöse Einfluß, der zu dem ganzen Debakel geführt hat. In Syrien, im Irak usw. bringen sich Sunniten und Schiiten gegenseitig um und wir nehmen die diesem Wahnsinn entkommenen freundlich bei uns auf. So weit, so gut.
Was ich persönlich höchst irritierend finde ist die unwiderlegte Tatsache, dass ca. 70 % dieser Flüchtlinge jüngere Männer sind, welche offensichtlich kein Problem damit haben, Frauen und Kinder in diesem Wahnsinn zurückzulassen.

Was ich bei diesem Problem noch alles irritierend und fragwürdig finde, kann ich hier aus Platzgründen gar nicht alles aufzählen! Aber eines ist mir so klar wie sonst was: Das kann in der jetzigen Form nicht gutgehen. Und niemand bietet auch nur im Entferntesten eine Lösung an!

Was die deutsche Politik hier anstellt, ist katastrophal. Sowohl für das Land als auch für die ganze EU!

Übrigens muß ich in diesen Tagen auch immer wieder an Ruanda denken! Als sich damals vor 20 Jahren die Hutus und Tutsis gegenseitig abschlachteten und ca. 1 Mio. Menschen auf die greulichsten Arten ums Leben kamen, hat das bei uns hier keine alte S.. interessiert.
Jetzt, nachdem das Bild von einem toten Kind am türkischen Strand durch die Weltpresse gejagt wurde, haben wir hier plötzlich unser gutes Herz entdeckt und wollen damit die ganze Welt beglücken und belehren!

Wie bigott und schizophren ist das den?
super süß - 2016/02/15 09:13

Die Frage ... die Frage ... Augenstein

Beantworten Sie doch bitte zunächst einfach mal meine Frage, bevor Sie hier body-count betreiben oder über die Passivität bei vorangegangenen Genoziden ins Schwärmen geraten.
Augenstein - 2016/02/15 09:47

Also, ich würde jemanden

in die ganz rechte Ecke stellen, der grundsätzlich gegen Ausländer und Andersdenkende ist, gegen Ausländer, Andersdenkende und gegen jede Form von Anderssein hetzt. Das sehe ich bei Quh-Gast nicht!

Und Ihre dämliche Bemerkung, dass ich über vergangene Genozide "ins Schwärmen" gerate, können Sie sich sonst wo hin nageln!
QUH-Gast - 2016/02/14 22:42

Economic Jihad

Wir sind vollkommen wehrlos gegen das was da kommt. Leider wird es zu einer Radikalisierung kommen. Das ist alternativlos wie so vieles in unserem Land.
Unsere Werte und unsere Art zu leben haben keine Zukunft.
Das will man gar nicht zu Ende denken.
Merkel und Deutschland wird nach dem Eu-Gipfel alleine da stehen.
Die Situation ist genauso verfahren wie Sie es in anderen Bereichen ist.
Energiewende, Asylpolitik, Autobahn GmbH, die nur den Versicherungen zusätzliche Zinseinnahmen bringt, Kankenkassen, ESM usw. Lobbyismus in allen Bereichen.
Kein Wunder, wenn nach einfachen und radikalen Lösungen gerufen wird. ganz Europa schwenkt nach rechts. Und das ist sicher nicht die Lösung.
Der Staat und die Konzerne streben nach absoluter Transparenz. Nur so kann man den Bürger in Schach halten. Bargeld verbieten, damit man der Negativzinspolitik der EZB ausgeliefert ist und bis auf die letzte Unterhose nackt dasteht.

PS: Ich lese gerade, was ich geschrieben habe und muss zugeben, dass ich komplett verblöded bin.

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