Kürzlich im Hotel Schloss Berg: Die QUH diskutierte untereinander über ihre erfreulichen Umfrageergebnisse und ganz allgemein über "Wirtschaftsförderung" in unserer Gemeinde:
Zur "Wirtschaftsförderung" (vgl. das 3. der 5 QUH-Versprechen) einige Überlegungen unseres Experten Harald Kalinke (QUH Liste #6):
"Die Gemeindefinanzen haben sich Dank eines rigiden Sparkurses in den letzten Jahren spürbar verbessert und das ist gut so. Aber warum nur sparen und auf der Einnahmeseite nichts verbessern?
Effizienter wäre eine Steigerung der Gewerbesteuereinahmen. Wussten Sie, dass nur 15 % aller Gewerbebetriebe in Berg steuerpflichtig sind? Für eine Verbesserung dieser Ausgangssituation fehlt ein langfristiges Konzept. Hierzu einige Vorschläge
1. Kurzfristig: Schaffung der nötigen Infrastruktur: z.B. Breitband Anschluß, Erschließungsstrassen und ein Wirtschaftskoordinator in der Gemeinde, der die Probleme der Betrieb kennt und sich derer annimmt. Es fehlt der regelmäßige Erfahrungsaustausch zwischen der Gemeindeverwaltung und den Betrieben.
Hierzu sollten Bürgermeister/Gemeindräte zusammen mit dem Wirtschaftskoordinator die Betriebe besuchen und sich ein Bild von deren Nöten und Bedürfnissen machen. Die Initiative des MTV Berg Unternehmerstammtisch geht in die richtige Richtung, die Teilnehmer lernen sich besser kennen und können ein lokales Netzwerk schaffen.
2. Mittelfristig: Bestandsaufnahme der zur Verfügung stehenden Gewerbeflächen und aktive Akquisition der Unternehmen, die zu Berg passen und potentielle Gewerbesteuerzahler sind (IT-Branche, Tourismus, Forschung, Werbung, Leasing, natürlich auch Handel und Handwerk). Hierfür muß die Gemeinde Berg wissen, wo ihre Stärken liegen. Die Gemeinde sollte sich überlegen, wie sie Investoren gegenüber auftritt und welche Vorteile sie bieten kann. Die Investoren müssen das Gefühl haben erwünscht zu sein. Hierzu sollte auch die Hebesatzpolitik auf den Prüfstand gestellt werden, denn geringere Steuersätze bedeuten noch lange nicht sinkende Einnahmen. (Berg 330 %, Pöcking 240%, Schäftlarn 260 %)
Wenn sich die Unternehmen akzeptiert fühlen, steigt die Bereitschaft, Patenschaften für Gemeindeprojekte zu übernehmen.
3. Langfristig profitiert die Gemeinde sicherlich von stabilen Steuerzahlungen. Die Gemeinde hat dann den Spielraum unser aller Wünsche in den Bereichen Bildung (Kindergärten), Kultur und Sport, Umweltschutz, Sicherheit und Infrastruktur nachzukommen."